38 Einzelgebiete.
Schon am Beginn der deutschen Geschichte, in der ersten Zeit der Römer-
kämpse, treten deutsche Stämme als Herrn der nordischen Meere auf, und man
staunt über die Kühnheit, mit der sich die Brukterer, Chauken und Bataver
in unvollkommenen Fahrzeugen den weit überlegenen römischen Flotten entgegen-
stellten.
Infolge der Völkerwanderung beherrschten die germanischen Stämme nicht
bloß den größten Teil des europäischen Kontinents, sondern auch die europäischen
Meere. Angeln und Sachsen eroberten England und gründeten dort neue König-
reiche, die Vandalen nahmen Nordafrika in Besitz, schlugen die römischen Flotten
und waren die unbestrittenen Herrn des westlichen Mittelmeers, das damals nach
ihnen den Namen „Wendelsee" erhielt. In den Zeiten Karls des Großen litten die
fränkischen Küstenlande furchtbar unter den steten Einfällen der nordgermanischen
Seevölker, besonders der Normannen oder Wikinger (Wik — Bucht), denen
gegenüber selbst der mächtigste Kaiser des Mittelalters ohnmächtig war. Um das
Jahr 1000 entdeckten diese kühnen Seefahrer über Island und Grönland hin ohne
Führung der Magnetnadel die Neue Welt, die sie Winland hießen, und bald darauf
nahmen sie Sizilien und Unteritalien ein und waren als Hilfstruppen der Päpste
gefährliche Gegner der deutschen Kaisermacht.'
Aus vereinzelten genossenschaftlichen Unternehmungen der deutscheu Städte
erwuchs in dieser Zeit allmählich die Hansa, die sich bald zur Beherrscherin der nor-
dischen Meere aufschwang und ihre Quartiere im Stahlhof zu London, in Bergen,
in Wisby auf Gotland und in Nowgorod am Jlmenfee hatte. England stand wirt-
schaftlich in Abhängigkeit von der Hanse und empfing von ihr das Münzsystem, dessen
Namen (Sterling von Osterlinge, dem Namen der Hansen in England, Schilling und
Penny) noch heute den deutschen Ursprung verraten. Bitter genug empfanden auch
die Könige von Dänemark und Schweden die Vorherrschaft der deutschen Hanse in
den nordischen Staaten.
An den großen Entdeckungen am Beginn der Neuzeit beteiligten sich nament-
lich die Welser aus Augsburg, die in drei Expeditionen Venezuela eroberten, aber
bei dem Mangel jeder Unterstützung durch das Reich die Kolonie nicht zu halten
vermochten. Der Lothringer Gelehrte Waldseemüller entwarf die ersten Karten
von Amerika und gab dem Land den Namen, und Merkators Projektionsmethode
wurde maßgebend für die Herstellung von Seekarten. (S. S. 107.)
In den konfessionellen Wirren des 16. Jahrhunderts und in den Kriegsläusten
des 17. und 18. Jahrhunderts verlor Deutschland seine Seegeltung; der schwerste
Verlust knüpft sich an das Ausscheiden Hollands aus dem Reiche 16-18. Vereinzelt
steht das Kolonialunternehmen des Großen Kurfürsten an der afrikanischen Gold-
küste, schon sein Nachfolger ließ das Projekt wieder fallen.
Erst mit der Wiederaufrichtung des Reiches 1871, dem Aufblühen der hei-
mischen Industrie, der zunehmenden Auswanderung und dem Anwachsen des deut-
schen Außenhandels gewann Deutschland rasch wieder Seegeltung, und diese führte
bald zur Erwerbung von Schutzgebieten, zu einem ungeahnten Aufschwung der
deutschen Schiffbautechnik und zur heutigen Entwicklung des deutschen Seehandels
und Seeverkehrs.
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Extrahierte Personennamen: Karls Sterling_von_Osterlinge Merkators_Projektionsmethode
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen England Nordafrika Island Sizilien Unteritalien London Bergen Gotland Nowgorod Jlmenfee England England Schweden Augsburg Venezuela Amerika Deutschland Hollands Deutschland
Der Verkehr der Neuzeit. 71
5. die Straße des Norddeutschen Tieflands (von Holland über
Osnabrück, Hannover, Braunschweig, Magdeburg, Berlin und Frank-
surt a. d. Oder nach Polen).
Ter Wegebau war in Europa mit der Auflösung des Römerreichs alsbald
versallen, so daß es um den Zustand der Straßen vielfach recht traurig bestellt war.
Klagen über die Mangelhaftigkeit der Wege, die großen Handelsstraßen nicht aus-
geschlossen, kehren daher in allen Berichten des Mittelalters neben solchen über die
allgemeine Unsicherheit und die vielen hohen Zölle immer wieder. Daher konnte der
Landverkehr keinen allzu großen Umfang erlangen.
Der Verkehr der Neuzeit.
Gegen das Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte in den eben geschilderten Ver-
kehrsbeziehungen ein gewaltiger Umschwung. Die Ursache war die Eroberung Kon-
stantinopels durch die Türken, durch welche die alten Handelsbeziehungen zum Orient
unterbrochen wurden und die beiden wichtigsten bisherigen Handelswege — die
Donaustraße und die über Venedig und Genua nach Süddeutschland — verödeten.
Um eine neue Verbindung mit Indien zu erlangen, wurden Entdeckungsfahrten
unternommen, die durch die Erfindung des Kompasses im 14. Jahrhundert erst
ermöglicht worden waren. Auch die Fortschritte der Mathematik und Astronomie
sowie des Kartenwesens hatten die Vorbedingungen für die Erfolge der Ent-
deckerfahrten geliefert; diese, vor allem die Entdeckung Amerikas und die Auffin-
dung des Seewegs nach Indien, wiesen dem Verkehr ganz neue Bahnen.
Bis zum Beginn der Neuzeit war das Mittelmeer die Hauptstätte des
Seeverkehrs gewesen. Jetzt verschob sich sein Schauplatz auf das offene Weltmeer.
Es beginnt die ozeanische Periode; die Welthandelswege find jetzt rein ozeanisch.
Zunächst erscheinen die dem Ozean und den neu entdeckten Gebieten am nächsten
gelegenen Länder Portugal und Spanien als die führenden Seemächte. Die
spanischen Silberflotten kreuzen den Atlantischen Ozean, und die Portugiesen holen
auf langer, gefahrvoller Seereise um das Kap die ersehnten Schätze Indiens: Ge-
würze, Perlen und Edelsteine. Bald aber treten mit den genannten Ländern Frank-
reich, die von Spanien abgefallenen Niederlande und England in erfolgreichen
Wettbewerb, während die süddeutschen und italienischen Städte ins Hintertreffen
geraten und ihre ganze frühere Bedeutung verlieren. Schließlich werden auch Frank-
reich und die Niederlande von England überflügelt, fo daß dieses zu Beginn des
19. Jahrhunderts sich die Herrscherstellung zur See errungen hat.
In der ozeanischen Periode erfolgt auch die erste Erdumsegelung durch Ma-
gellans (1519—1522) und die Entschleierung der Südsee durch James Cook (1768
bis 1780); die europäische Schiffahrt umspannt demnach von 1500—1800 allmählich
den ganzen Erdball; gleichwohl bleibt der Hauptschauplatz des Seeverkehrs
der Atlantische und der Indische Ozean.
Auch im Land ver kehr ergaben sich in dieser Periode bedeutende Änderungen.
Infolge der Auffindung der neuen Seewege verödeten allmählich die Straßen,
auf denen der früher so lebhafte Verkehr zwischen Italien und Deutschland sich be-
wegte, wie auch die Pfade, welche der Handel der Hanse einschlug. — Der Zustand
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Extrahierte Personennamen: Cook
Extrahierte Ortsnamen: Holland Hannover Braunschweig Magdeburg Berlin Frank- Polen Europa Genua Indien Amerikas Indien Portugal Spanien Indiens Spanien England England Atlantische Indische_Ozean Italien Deutschland
86
V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I.
Fürstentums. Zum Fürsten wurde Prinz Karl von Hohenzollern-Sigmaringen gewählt, der 1881 den Königstitel annahm. Seine Gemahlin, Prinzessin Elisabeth von Wied, ist als Dichterin unter dem Namen Carmen Sylva bekannt.
Italien hatte trotz seiner Niederlagen 1866 Venezien gewonnen, noch leichter gelang die Eroberung des Kirchenstaates. Als im Jahre 1870 der Französische Krieg ausbrach, berief Frankreich seine Truppen aus Rom ab, und die italienischen Truppen rückten am 20. September in Rom ein. Dem Papste wurden der Vatikan als Residenz und die Rechte eines souveränen Fürsten gelassen.
Seit 1870 ist Italien Einheitsstaat. Der Stadtrepublik San Marino hat man die Selbständigkeit gelassen.
Rußland hatte vergeblich versucht, Eroberungen auf der Balkanhalbinsel zu machen; bessere Erfolge wurden in Asien erzielt. 1858 wurde die Amurprovinz von China erworben, 1859 wurden die Bergvölker des Kaukasus unterjocht, 1865—1868 Taschkent und Samarkand in Westtnrkestan unterworfen.
Frankreich war in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts die angesehenste Macht in Europa. Die Lorbeeren im Krimkriege und im Kampfe gegen Österreich 1859 hatten Napoleon Iii. diesen Vorrang gebracht.
Unter Ludwig Xv. war Kanada an England abgetreten worden. Diesen Verlust zu ersetzen, suchte Napoleon jetzt Mexiko und Mittelamerika unter französischen Einfluß zu bringen. Mit England und Spanien schloß er einen Vertrag, um Schuldforderungen an die Republik Mexiko mit Waffengewalt einzutreiben. Da aber die französischen Forderungen zum Teil der Belege entbehrten, zogen England und Spanien sich zurück, und die Franzosen setzten die Unterwerfung auf eigne Hand siegreich fort. Auf Frankreichs Vorschlag wurde Mexiko zu einem Kaiserreich erklärt und dem Erzherzoge Maximilian von Österreich die Kaiserkrone angeboten. Zögernd nahm der Erzherzog das Danaergeschenk an. Durch französische Truppen mußte er seinen Thron gegen die republikanische Gegenpartei schützen. Deren Anführer Juarez streifte mit seinen Scharen bis in die Nähe der Hauptstadt. Maximilian hielt sich, solange der Bürgerkrieg in den Bereinigten Staaten dauerte; nach dessen Beendigung ergriffen die Vereinigten Staaten Partei für die Republikaner in Mexiko. Um einem Kriege mit der Union auszuweichen, rief Napoleon die französischen Truppen aus Mexiko ab und überließ den von ihm eingesetzten Kaiser Maximilian seinem Schicksale. Dieser wurde gefangen und 1867 zu Queretaro erschossen. Juarez übernahm das Amt eines Präsidenten der Republik.
Eine glänzende Weltausstellung des Jahres 1867 zu Paris half über das verfehlte mexikanische Abenteuer für den Augenblick hinweg. Im
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Extrahierte Personennamen: Wilhelms_I. Karl_von_Hohenzollern-Sigmaringen Karl Elisabeth_von_Wied Carmen_Sylva Napoleon Ludwig_Xv. Napoleon Maximilian_von_Österreich Maximilian Maximilian Maximilian Napoleon Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Italien Frankreich Rom Rom Italien Stadtrepublik_San_Marino Asien China Taschkent Samarkand Westtnrkestan Frankreich Europa Kanada England Mexiko Mittelamerika Spanien Mexiko England Spanien Frankreichs Mexiko Mexiko Mexiko Queretaro
270
C. Länderkunde.
8. Geschichtliches über die deutschen Kolonien.
§ 437. a; Bis 1884. Während das deutsche Volk zur Zeit der
Hanse an der Seeherrschaft hervorragenden Anteil hatte, wurde es nach
den großen Entdeckungen im 15. Jahrhundert durch die anderen Völker
Europas auf dem Meere überflügelt: besonders die Niederländer, die Fran-
zosen und die Engländer teilten sich in die fremden Länder; die Engländer
erwarben von der Landfläche der Erde ein Fünftel. In Deutschland wur-
den alle Kräfte im 16. Jahrhundert durch die Reformation, im 17. durch
den Dreißigjährigen Krieg in Anspruch genommen. Der einzige Fürst, der
sich bemühte, sein Land zur See mächtig zu machen, war der Große Kur-
fürst, dessen Kolonien an der Guineaküste aber aus Mangel an Mitteln
später wieder aufgegeben werden mußten.
§ 438. b) Kolonialer Erwerb. Erst nach der Gründung des Deutschen
Reiches konnten auch große auswärtige Unternehmungen in Deutschland
aufkommen. Aber in den ersten Jahren war die Reichsregierung mit der
inneren Einrichtung des Reiches beschäftigt, bis die dichte Bevölkerung,
aber auch der wachsende Unternehmungsgeist die Deutschen zur Umschau nach
Kolonien drängten. Der erste Anstoß erfolgte 1884 aus den Hansestädten.
Der Handel suchte nach neuen Absatzgebieten und nach Ländern, die Rohstoffe
für die mächtig aufgeblühte Industrie liefern könnten. Nur solche Länder
waren noch zu erwerben, die von den Hauptstraßen des Weltverkehrs ablagen.
1883 erwarb der Bremer Kaufmann Lüderitz das erste Stück von Deutsch-
Südwestafrika, das 1884 vom Deutschen Reiche als erstes Schutzgebiet über-
nommen ist. Das Schutzgebiet von Togo und Kamerün wurde gleichfalls
im Jahre 1884 unter Gustav Nachtigal begründet. Unter öfteren Ver-
Hinderungsversuchen der Engländer folgte noch in demselben Jahre durch
Karl Peters' kühne Tatkraft die Besitzergreifung von Deutsch-Ostafrika,
wo Hermann Wissmann an der Spitze deutscher Truppen in harten
Kämpfen dem Sklavenhandel ein Ende machte, indem er das Haupt der
Menschenhändler überwältigte.
Ter Anfang zum deutschen Besitz in der Südsee wurde 1884 von
O. Finsch in Neuguinea gemacht. 1898 wurde die Kiautschou-Bucht auf
99 Jahre von China gepachtet, 1899 die Inselgruppe der Marianen und
Karolinen von Spanien gekauft und zuletzt die älteste Pflanzstätte deutschen
Fleißes in den Tropen, der Hauptteil der Samoa-Juselu, durch Vertrag
mit Großbritannien und den Vereinigten Staaten erworben.
9. Größe und Vergleich mit dem Auslande.
§ 439. So hat das Deutsche Reich von den noch freien Gebieten so
viel erhalten, wie noch möglich war, und ist eine Kolonialmacht zweiten
Ranges geworden. Sein auswärtiger Besitz übertrifft die Bodenfläche
des Heimatlandes fast um das Fünffache, die Einwohnerzahl dieses Gebietes
freilich erreicht mit etwa 15 Millionen noch nicht die Kopfzahl der Be-
völkerung des Deutschen Reiches südlich von Main und Nahe.
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Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde Gustav_Nachtigal Gustav Karl_Peters' Karl Hermann_Wissmann
Extrahierte Ortsnamen: Europas Deutschland Deutschland Togo Deutsch-Ostafrika Neuguinea China Spanien Main
28
B. Allgemeine Erdkunde.
Zeige und nenne die Weltmeere 1 und bestimme ihre Lage auf dem
Globus! Der Atlantische Ozean hat seinen Namen nach einer Insel
Atlantis, die man einst in diesem Meere vermutete. Der Große Ozean
sührt diesen Namen mit Recht; Südsee wurde er vou den Spaniern ge-
nannt, die ihn bei seiner Entdeckung von der Landenge von Panama ans
nach S ausgebreitet fanden. Stillen Ozean nannte ihn der erste Erd-
umsegler, der Portugiese Magalhäes [spr. magaljängsch), der ihn als zu-
fällig ruhiges Meer erblickte. Er ist besonders an seinen Rändern der
Schauplatz gefährlicher Wirbelftürme itaifüne).
Aufgaben. 1. Welche drei Erdteile vereinigt die Ostfeste? 2. Welche Fest-
länder bilden Erteile für sich?
Der Große Ozean ist großer als der Atlantische und der Indische zu-
sammen und um etwa 39 Mill. qkm, also nm die Fläche Afrikas, größer
als sämtliches Land der Erde.
§ 26. Land- und Wasserhalbkugel. Da die östliche Halbkugel 21/2mal
mehr Land enthält als die westliche, und die nördliche 2^ mal mehr als
die südliche, so ergibt sich der Gegensatz einer nordöstlichen oder Landhalb-
kngel und einer südwestlichen oder Wasserhalbkngel. Der sie trennende
größte Kreis schneidet den Äquator westlich von Peru und südlich von
Ostindien. Im Mittelpunkt der Wasserhalbkugel liegt Neuseeland, in der
Mitte der Landwelt Nordfrankreich und Südengland. Dadurch erklärt sich
die Bedeutuug der Nordfee für Seeherrschaft und Welthandel und der Um-
stand, daß Australien am spätesten in den Kreis europäischer Bildnng ge-
zogen wurde.
Aufgaben. 1. Welche Meridiane, welche Parallelkreise berühren kein Fest-
land? 2. Der wievielte Teil des Äquators etwa geht über festes Land?
§ 27. Gegensatz in der Küftengliedernng. Die drei südlichen Erdteile
Afrika, Südamerika und Australien zeigen abgerundete Formen und stehen
mit dem Meere in geringer Verbindung, während bei den anderen Erd-
teilen durch Buchten und Binnenmeere Halbinseln oder durch Meeresstraßen
Inseln abgelöst sind. Man nennt solche Teile Glieder, weil sie gleich
den Gliedern eines Körpers an dem Leben des Rumpfes teilnehmen, da-
neben aber auch ihre Eigentümlichkeiten haben. Je gegliederter ein Erdteil
ist, desto leichter kann er am Weltverkehr teilnehmen. Am günstigsten ge-
gliedert ist Enropa, dessen Klima dnrch diesen Umstand gleichfalls vorteil-
hast beeinflußt wird.
Aufgaben. 1. Suche im Atlas die Stellen auf, an denen das Meer in
Amerika und Asien am tiefsten eindringt!
2. Vergleiche damit die Gliederung Süd- und Nordeuropas!
i Man wird nach den neuesten Entdeckungen nur noch vier Weltmeere rechnen dürfen,
da man für das Südliche Eismeer jetzt mehr Land als Wasser vermutet.
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Extrahierte Personennamen: Magalhäes
Extrahierte Ortsnamen: Panama Indische Afrikas Peru Ostindien Neuseeland Nordfrankreich Australien Afrika Enropa Amerika Asien Nordeuropas
Die Entdeckungen.
91
Die Entdeckungen.
§ 95. Die Portugiesischen Entdeckungen. Die Seefahrten der portugiesischen und spanischen Entdecker wurden ermöglicht durch die Erfindung des Kompasses, der ihnen erlaubte, die Fahrt ins offene Weltmeer zu wagen. Sie gingen aus dem Wunsche hervor, einen neuen Seeweg nach Ostindien zu finden. Die Handelswege durch Vorderasien und über Ägypten, auf denen man seit alters die Waren des Orients, besonders die Gewürze Indiens, bezogen hatte, waren durch die Eroberungen der Türken in Verfall geraten; der Levantehandel war unsicher und gefährlich, die Waren bedeutend teurer geworden. So tauchte der Gedanke auf, das ersehnte Ziel auf anderen Wegen zu erreichen, durch Umsegelung der unbekannten Südspitze Afrikas oder gar durch eine Fahrt nach Westen über den Ozean hinüber. Ein besonderer Sporn zu solchen kühnen Unternehmungen war die Hoffnung, ungeheure Reichtümer, besonders an edlen Metallen, zu erbeuten, wie sie nach den Berichten früherer Reisender im fernen Osten zu finden waren. Es waren tapfere Abenteurer, welche diese Fahrten ausführten; die Gier nach Gold verbündete sich in ihnen mit heldenmütiger Todesverachtung, Herrschsucht mit christlichem Bekehrungseifer.
Zuerst waren es portugiesische Seefahrer, die, zum großen Teil ausgerüstet und ausgesandt durch den Prinzen Heinrich den Seefahr e r, an der Westküste Afrikas hinfuhren, in der Hoffnung, die Südspitze dieses Weltteils aufzufinden. So wurde das Kap Verde, dann der Meerbusen von Guinea erreicht; endlich fand Bartholomäus Diaz das Kap der guten Hoffnung. Vasco da Gama war es sodann, der im Jahre 1498 Afrika umsegelte und über den indischen Ozean die Küste Vorderindiens Dg*en-erreichte. Hier gründeten in den nächsten Jahrzehnten portugiesische Seefahrer und Feldherrn ein Kolonialreich, das außer einigen Punkten an der Küste Malabar Ceylon, mehrere der Sundainseln und die gewürzreichen Molukken umfaßte. Dazu kam außer einigen afrikanischen Küstenlandschaften auch Brasilien, das ein vom Sturm westwärts verschlagener portugiesischer Seefahrer entdeckt hatte.
§ 96. Die spanischen Entdeckungen. Einige Jahre vorher schon Coiumbu». hatte der Genuese Christoph Columbus (italienisch Colombo, spanisch Colon) in spanischen Diensten einen neuen Weltteil entdeckt. Von dem Gedanken der Kugelgestalt der Erde ausgehend, hatte er den Plan gefaßt, durch eine Fahrt nach Westen Indien zu erreichen. In Portugal mit feinen Vorschlägen abgewiesen, wandte er sich an Jsabella von Kastilien, die
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Bartholomäus_Diaz Christoph_Columbus
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Indiens Afrikas Afrikas Guinea Afrika Brasilien Colombo Indien Portugal Kastilien
92
Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1619—1648.
eben Granada, die Residenz des letzten Maurenkönigs in Spanien, eingenommen hatte und ihm in ihrer Siegesfreude drei kleine Schiffe be-b«n‘; willigte. Mit diesen fuhr Columbus im August 1492 aus und erreichte am Amerikas, Oktober 1492 die Insel Guanahani, eine der Bahama-Jnseln; von da fuhr er nach Cub a und H aiti, wo er eine Niederlassung gründete. Aus drei weiteren Fahrten entdeckte er andere Inseln des Antillenmeeres und die Küste des amerikanischen Festlandes; doch ahnte er nicht, daß er anstatt Indiens einen neuen Weltteil aufgefunden hatte. Ihm ist das Schicksal nicht erspart geblieben, während seiner dritten Fahrt beim spanischen Hose angeklagt und von einem Abgesandten des Königs in Ketten nach Spanien geführt zu werden; hier wurde er allerdings sofort wieder befreit und in den Gnnß seiner Ehren eingesetzt. Der neue Weltteil hat nicht von ihm den Namen erhalten, sondern von dem Florentiner Amerigo Vespucci, der seine Fahrten an der Küste Südamerikas zuerst in einem vielgelesenen Weimm-Buche beschrieb. Die erste Weltumsegelung versuchte Magalhles, ein ft8lun8' Portugiese in spanischen Diensten, der die nach ihm benannte Meeresstraße und den stillen Ozean durchfuhr. Gr fand auf einer der Philippinen durch die Eingeborenen den Tod; aber eines seiner Schiffe führte die Fahrt zu Ende und gelangte glücklich wieder nach Spanien.
^Spanisches sftun entstand in der neuen Welt ein spanisches Kolonialreich.
Die beiden Männer, welche die spanische Herrschaft am weitesten ausgedehnt haben, die bedeutendsten der sogenannten Conquistadoren, d. h. Eroberer, waren Ferdinand Cortez und Franz Pizarro. Der erste, einer der kühnsten Krieger der Weltgeschichte, eroberte mit wenigen hundert Soldaten Mexiko, das blühende Reich der Azteken; der zweite, ein Mensch von furchtbarster Habsucht und Grausamkeit, machte sich das von den Inkas, den „Söhnen der Sonne", beherrschte silberreiche Peru untertänig. Bald umfaßte das spanische Kolonialreich außer Westindien und Mexiko die gesamte Nord- und Westküste Südamerikas.
Folgen der Die Entdeckungen sind von den größten Folgen begleitet gewesen. Die bedungen. Wissenschaften zunächst, vor allen die Erdkunde, erfuhren durch sie eine starke Anregung. Der Welthandel ferner gewann allmählich ein ganz anderes Aussehen; während bisher das mittelländische Meer und die Ost- und Nordsee die wichtigsten Handelsbeziehungen vermittelt hatten, nahm nunmehr die Bedeutung des ozeanischen Handels von Jahrhundert zu Jahrhundert zu. Amerikanische Erzeugnisse, wie Mais, Kakao, Tabak, die Kartoffel, wurden in Europa eingeführt; dagegen wurden Pflanzen, die in der alten Welt heimisch waren, wie Kaffee, Reis, Zuckerrohr, Baumwolle, in Amerika angepflanzt. Derjenige Staat, der durch die Kolonien am meisten
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Extrahierte Personennamen: Columbus August Ferdinand_Cortez Ferdinand Franz_Pizarro Franz
Extrahierte Ortsnamen: Granada Spanien Amerikas Indiens Spanien Spanien Mexiko Peru Westindien Mexiko Nordsee Europa Amerika
68
Iii. Die Zeit des Deutschen Reiches.
129.
und ordnete die Verwaltung. Die Knigin Viktoria nahm den Titel Kaiserin von Indien" an. Der krzeste Weg nach Indien ging seit 1869 durch den von dem Franzosen Lesseps erbauten Suezkaual. Also muten das stliche Mittelmeer und das nordstliche Afrika fr England erhhte Bedeutung gewinnen. Nach dem Russisch-Trkischen Kriege von 1877 1878 lie es sich deshalb von der Trkei, fr die es so krftig eingetreten war, Cypern abtreten, so da es nun drei Sttzpunkte fr seine Mittelmeerflotte hatte. Zugleich wurde der Hafen von Aden git einem starken Kriegshafen ausgebaut. 1882 besetzte es gypten, und der Chediv (Vizeknig) des Landes stand jetzt nur noch dem Namen nach unter trkischer, in Wirklichkeit unter englischer Herrschaft. Von dort aus eroberte England den gyptischen Sudan. Dann kam Britisch-Ostasrika hinzu, dessen Grenzen durch ein Abkommen mit Deutschland zur Zeit Caprivis festgesetzt wurden.
In Sdafrika standen der Ausdehnung des englischen Be-sitzes die Republiken der Buren im Wege. Die ersten Buren (oder Boers, d. h. Bauern), von hollndischer Herkunft, waren um die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts aus Java nach der Sdspitze Afrikas ge-wandert. Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes kamen einige flchtige Hugenotten hinzu. Abgeschlossen vom Weltverkehr, bewahrten die Buren treu ihre heimische Eigenart und Sprache. Seit Beginn des neunzehnten Jahrhunderts wurden sie von den Englndern nach Norden gedrngt, veranstalteten groe Trecks" (Wanderzge) und grndeten die Sdafrikanische (Transvaal-) Republik und den Oranje-Freistaat. Hier lebten sie grtenteils als Farmer und bildeten sich in Kmpfen gegen Eingeborne und Englnder zu den besten Schtzen und Reitern der Welt aus. Als der groe Goldreichtum der Sdafrikanischen Republik bekannt geworden war, strmten Auslnder, meist Englnder, so massenhaft ins Land, da sie bald zahlreicher waren als die Buren, und diese, um Herren im Laude zu bleiben, sich gentigt sahen, den Fremden volle politische Gleichberechtigung zu verweigern. Das war der Anla des Krieges 1899. zwischen der Weltmacht und den beiden kleinen Republiken, der 1899 ausbrach. Die Buren, denen es an einheitlichem Plan, strammer Kriegs-zucht und gengendem Kriegsmaterial fehlte, konnten sich trotz Helden-mtigen Widerstandes gegen die berlegene englische Kriegfhrung nicht behaupten. Vergebens bemhte sich der ehrwrdige Ohm Krger", 1902. Prsident der Sdafrikanischen Republik, in Europa um Hilfe. 1902 wurden die beiden Republiken dem englischen Besitz einverleibt.
Jetzt erstreckt sich Englands Macht der den fnften Teil der festen Erdoberflche, und seine Kriegsflotte kann es mit den zwei oder drei nchstgrten aufnehmen. Gegen das in Asien mchtig vordringende Rußland, das seinem indischen Besitze gefhrlich werden zu knnen schien, fand es einen Bundesgenossen an Japan.
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Extrahierte Ortsnamen: Viktoria Indien Indien Afrika England Cypern England Deutschland Sdafrika Afrikas Nantes Sdafrikanischen_Republik Sdafrikanischen_Republik Europa Englands Asien Japan
46 Die fremden Erdteile. Asien.
Seiten des Gleichers zwischen Südasien und Australien ausbreiten. Man
unterscheidet: 1. die Großen Snndainseln (Börneo, Sumatra, Java,
Selebes), 2. die Kleinen Snndainseln, 3. die Philippinen, 4. die
Molukken oder G e w ü r z i n s e l n. — Der Boden der Inseln ist
überall gebirgig. Eine lange Reihe zum Teil tätiger Vulkane zieht sich
über Sumatra, Java, die kleinen Sundainseln und dann n. bis zu den
Philippinen. Java ist mit seiuen 14 tätigen Vulkanen (mit den
erloschenen über 100) die vulkanreichste Stelle der Erde.
Der letzte großartige Ausbruch dieses Vulkanherdes war Ende August
1883 in der Sundastratze; es wurde ein Gebiet lx/2 mal so groß wie unser
Vaterland mit Asche bedeckt. Die feinsten Teilchen wurden z, T. bis zu
30 km_ emporgeschleudert, hier von den östlichen Lustströmungen erfaßt und
über die Aquatorgebiete und die ganze nördliche Halbkugel ausgebreitet. (S. 30.)
Diese Stäubchen erzeugten u. a. auch in unsern Gegenden die prächtigen
Dämmerungserscheinungen des Herbstes und Frühwinters 1883. Bei dem
Ausbruch wurden soviel Bimssteine ausgeworfen, daß sie weithin das
Meer bedeckten und daß es unmöglich war, mit Schöpfeimern zum Wasser
zu gelangen. Achtzehn Stunden hindurch war der Himmel durch den empor-
gewirbelten Rauch und die Steine verfinstert.
Das feuchtwarme, gleichmäßige tropische Seeklima befördert die
Entwicklung einer üppigen Pflanzenwelt. Zu den sonstigen Kulturpflanzen
der heißen Zone treten noch die hier einheimischen Gewürze, als
Kampferbaum, Gewürznelken, Muskatnüsse, und auf den Philippinen Manila-
Hanf auf. Nutzpflanzen, wie Kokospalmen und Brotfruchtbaum, namentlich
aber Zuckerrohr und Reis, gedeihen in Menge. Auch die Tierwelt ist auf
den Inseln reich entwickelt. Es seien erwähnt Orang-Utan, Königstiger, der
Elefant als wichtiges Haustier und Papageien.
Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Mala Yen, die sich zur
Lehre Mohammeds bekennen und sorglose Ackerbauer oder kühne Seeräuber
sind. Im Innern der großen Inseln herrscht unter ihnen noch viel Wild-
heit. — Für Europäer ist das Klima der niederen Küsten- und Sumpf-
gebiete sehr ungesund.
Der indische Archipel war wegen seiner seltenen Gewürze und kostbaren
Bodenschätze seit der Entdeckung des Seeweges noch Ostindien das Ziel
europäischer Seefahrer. Zunächst erwarben die Portugiesen und Spanier
Kolonialbesitz, da ihre Seemacht damals am meisten entwickelt war, dann die
Niederländer. Heute ist hier der niederländische Kolonialbesitz
herrschend.
a) Die Niederländer besitzen die Großen und Kleinen Sunda-
inseln und die Molukken. Die größte Insel des Archipels ist Bornco,
(S. 20). Die Niederländer haben an den Küsten Niederlassungen,' das Innere
ist noch größtenteils unbekannt. Die Nw.=Seite der Insel ist englisch.
Sumatra, größer als Norddeutschland, liefert guten Tabak, ferner Kampfer
und Pfeffer,- es ist im Innern ebenfalls noch wenig bekannt. An der 80.-
Seite die kleine zinnreiche Jnfel Banka. — Selebcs, die östlichste der Sunda-
inseln, ist sehr stark gegliedert.
Der Preis eines Wunderlandes gebührt vor allem Java. Die Insel ist
so groß wie Süddeutschland, hat aber doppelt so viel E. Die sehr fruchtbare,
äußerst sorgsam angebaute Insel liefert ungeheure Ernten von allerlei tropt-
fchen Gewächsen, namentlich sehr geschätzten Kaffee, Reis, Rohrzucker,
Chinarinde und Tabak. Die Insel ist „die Perle der Krone der Nieder-
lande". Hsi -zcbatavia, Hauptstapelplatz des niederländischen Handels m
Ostindien, den Vorrang hat diese Stadt seit Eröffnung des Sueskanals an
Singapur abtreten müssen.
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Extrahierte Personennamen: August Mohammeds Hsi_-zcbatavia
Extrahierte Ortsnamen: Asien Australien Sumatra Sumatra Ostindien Sumatra Norddeutschland Nieder- Ostindien
Abschluß. 209
3. Andere Verkehrswege. Europa ist vvn einem dichten Netz von
Chausseen überzogen, und die Landwege sind in den meisten Ländern in
guter Ordnung. Diese Straßen dienen dem örtlichen Verkehr und dem mit
Kraftwagen (Automobilen). Nur in wenigen Gegenden unseres Erdteils,
wie im nö. Rußland und auf der Balkanhalbinsel, ist man auch im Groß-
verkehr auf Zug- und Lasttiere angewiesen.
b) Von Europa nach überseeischen Gebieten.
1. Nach Amerika. Da die bedeutendsten Seemächte den W. Europas
und den 0. Amerikas inne haben, ist der Nordatlantische Ozean
das verkehrsreichste aller Meeresbecken. Er allein umfaßt mehr als die
Hälfte des Verkehrs sämtlicher Weltverkehrslinien. Leider ist es
noch nicht gelungen, einen Kanal durch Mittelamerika herzustellen und so
einen abgekürzten Seeverkehr zwischen dem Atlantischen und Stillen Ozean
zu bewerkstelligen. So kommt es denn, daß zwar der Personen- und Post-
verkehr den Weg über die Panamalandenge mit der Panamabahn nimmt,
der Güterverkehr aber die amerikanischen Pacificbahnen oder den Weg durch
die Magellaustraße vorzieht.
Die meisten Dampferlinien gehen von Liverpool aus, demnächst von
Hamburg, Bremen, Antwerpen, Havre und Southampton. Die
weitaus größte Mehrzahl führt nach den erzeugungsreichen Gebieten von
Nordamerika, nach New-Dork, Boston, Philadelphia, Baltimore, New-
Orleans u. a. Häfen, demnächst nach den Kolonialwarenländern von Mittel-
und Südamerika. Die Fahrt von Liverpool nach Kanada währt
9 Tage, von Liverpool, Bremerhaven und Cuxhaven nach Neu-Aork
5—6 Tage, von Liverpool nach St. Thomas 18 Tage, von Bremer-
Häven über Southampton nach Colon an der Panama-Landenge 20 Tage,
nach den Hafenplätzen an der Ostküste Südamerikas 3—4 Wochen, durch
die Magellaustraße nach Callao an der Küste von Peru 7—8 Wochen.
Als Fortsetzung der großen Dampferlinien nach Amerika können die
amerikanischen Kü st e n - Dampferlinien gelten, die die wichtigsten
Küstenstädte Amerikas mit einander verbinden.
2. Nach Asien und Australien. Während das Mittelmeer seit den
großen überseeischen Entdeckungen fast ausschließlich dem Verkehr mit der
Levante und Ägypten diente, bewegt sich seit Eröffnung des Sueskanals
(1869) der Dampferverkehr mit Asien und Australien fast ausschließlich über
das Mittelmeer hin, das dadurch eines der bedeutendsten Handelsmeere der
Gegenwart geworden ist und auf dem fast x/4 des gesamten Seeverkehrs
befördert wird. (Vergl. auch S. 61.) So ist denn der Weg nach den an
Weizen, Baumwolle, Seide, Tee und Kaffee reichen asiatischen Monsun-
ländern und den Gewürzinseln Ostindiens wesentlich abgekürzt. Seitdem
hat sich der Handel zwischen den beiden am dichtesten bevölkerten Erdräumen
den Fabrikländern Europas und den an Rohstofferzeugnissen reichen Ländern
Süd- und Ostasiens, wesentlich gehoben.
Von den westeuropäischen Häfen, insonderheit von Hamburg und
Bremerhaven und den englischen Seestädten, verlaufen die
Dampferlinien über Gibraltar, Brindisi, durch den Sneskanal
nach 0 l 0 m b 0 (Ceylon), Singapur und dann weiter nach Honkong
und Jokohama. Bei Colombo, auch von Singapur, zweigen sich Linien
nach den wichtigsten australischen Küstenplätzen ab. Von
Trmnnau-Schlottmarm, Schulerdkunde n. 14
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Extrahierte Personennamen: Thomas
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Amerika Europas Mittelamerika Stillen_Ozean Liverpool Hamburg Bremen Antwerpen Southampton Nordamerika New-Dork Boston Philadelphia Baltimore Liverpool Kanada Liverpool Bremerhaven Cuxhaven Neu-Aork Liverpool Bremer-
Häven Southampton Callao Peru Amerika Amerikas Asien Australien Asien Australien Ostindiens Europas Ostasiens Hamburg Bremerhaven Brindisi Ceylon Singapur Colombo Singapur