Die deutschen Landschaften und Stämme. 41
im Herzen Deutschlands Leipzig (600 000 @.), im O. Breslau (510 000 E.). Die
gleiche günstige Randlage besitzen die Städte Aachen (155000 E.), Düssel-
dorf (360000 (5.), Münster, Osnabrück, Minden, Hannover (300 000 E.),
Braunschweig (145000 E.), Magdeburg (280 000 E.), Halle (180 000 E.),
Dresden (über y2 Mill. E.) und Görlitz; der Produktenaustausch zwischen
Gebirgsland und Ebene begünstigte hier die Bildung großer Gemeinwesen.
b) Die mittlere Zone der Sandlandschaften, Seen und Moore. Nordwärts
der Lößzone nehmen ausgedehnte Sandflächen, die den Schmelzwassern der Glet-
scher entstammen, weite Strecken ein; sie sind entweder Heiden (z. B. die Tuchler
Heide an der Brahe in Westpreußen und die Gegend um Lüneburg) mit vorwalten-
der Schafzucht oder erbringen nur mäßige Ernten an Kartoffeln, an Roggen,
Gerste oder Hafer. Ausgedehnte Reviere sind mit Kiefernwaldungen bedeckt.
Stellenweise wechselt in diesem Teil der Niederung mit dem dürren Sand
tonreicher Boden. In solchen Gebieten wird dann auch die Arbeit des Land-
manns besser gelohnt. Vorpommern und Mecklenburg sind wohlhabende Ackerbau-
gebiete.
Im nw. Teil der Mittelzone wird der Abfluß des Wassers auf den Sandflächen
vielfach gehemmt; daher finden sich hier häufig Moore, deren hauptsächlichsten
Produkte Tors, Buchweizen und spärliches Getreide sind.
Im ganzen ist die Mittelzone der Nordgermanischen Niederung wenig ertrags-
sähig. Dagegen eignet ihr eine Verkehrslage von höchster Wichtigkeit; ist
sie doch das Bindeglied zwischen den Staaten Ost- und Westeuropas.
Demzufolge entstand hier, und zwar hauptsächlich in der großen Tiefland-
mulde, die einst das gemeinsame Bett der norddeutschen Ströme als Sammelbecken
der Gletscherwässer am Rand der Vereisung gewesen (s. S. 42), namentlich an jenen
Stellen, wo sich mit der westöstlichen Hauptverkehrslinie die Bahnen des nordsüdlichen
Verkehrs schneiden, die zweite Reihe wichtiger Siedlungen des Germanischen
Tieslands: die Städte Brandenburg, Potsdam, Berlin, Frankfurt a. O.,
Küstrin, Posen (155 000 E.), Bromberg, Thorn. Im Herzen der Niederung
erwuchs naturgemäß die Hauptstadt des größten Staates und späterhin des Deutschen
Reichs, Berlin (2 Mill. E. Groß-Berlin fast 4 Mill. E.). Insbesondere mit der
Ausdehnung des Verkehrs kamen auch die Vorzüge der geographischen Lage Berlins
immer mehr zur Geltung. Heute ist es nicht nur der politische Vorort des Deutschen
Reichs und die drittgrößte Stadt der Welt, sondern auch ein Brennpunkt wirt-
schaftlicher und geistiger Kultur, die größte Industriestadt Deutschlands und eine
der großen welthistorischen Metropolen, in denen die Völkergeschicke entschieden
werden.
c) Die Küstenzone. Art der Küste, wo Schlamm und Schlick des Meers sich
mit den jüngsten Ablagerungen der Flüsse vereinigen, bildete sich der schwere Mar-
schenboden, der sich wie ein Saum um das belgische, holländische und deutsche
Binnenland legt und fette Wiesen und goldne Weizenfelder trägt. Hier an den Ge-
staden des Meers, wo der Welthandel seine Stapelplätze hat, liegt die dritte Städte-
folge der Niederung: Emden, Bremen, Hamburg, Kiel (210000 E.), Lübeck
Stettin (235 000 E.), Danzig (170 000 E.) und Königsberg (250 000 E.).
Bevölkerung. Die deutschen Küsteninseln der Nordsee und die Marschen-
küste vom Dollart bis zur dänischen Grenze bewohnt der kerndeutsche Stamm der
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands_Leipzig Breslau Minden Hannover Braunschweig Magdeburg Dresden Westpreußen Lüneburg Westeuropas Potsdam Berlin Frankfurt Posen Bromberg Thorn Berlin Groß-Berlin Berlins Deutschlands Emden Bremen Hamburg Kiel Stettin Danzig Königsberg
Der Verkehr des Altertums und des Mittelalters. 69
dienst — allerdings nur für die Zwecke der Staatsregierung — die Beförderung in
erstaunlich kurzer Zeit ermöglichte.
Als die Hauptadern des römischen Weltstraßennetzes sind zu bezeichnen:
1. die Via Appia von Rom über Capua nach Rhegium, der sizilische Straßen-
zug von Messina bis Agrigent, der jenseits des Meeres von Karthago aus
seinen Abschluß fand in dem Straßennetz durch die nordwestlichen Msten-
gebiete Afrikas;
2. der Straßenzug von Rom über Ancona, Aquileja nach Jstrien, Jllyrien,
durch das heutige Ungarn bis Byzanz und weiter über den Bosporus
nach Asien;
3. die Straße von Rom über Pisa, Genua, Massilia nach der Pyrenäen-
Halbinsel und endlich
4. die Via Emilia (heute noch Landschaftsname) von Ancona nach Piacenza
am Po und daran anschließend die Wege über Mailand und die Alpen-
Pässe nach Gallien, Britannien und Germanien.
Alpenstraßen führten bereits über den Großen St. Bernhard, den Splü-
gen, den Brenner und andere Pässe. Überall gaben Meilensteine die Entfernung
von der großen Meilensäule, dem milliarram aureum, auf dem forum Romanum an.
Auf 140 000 km berechnet man die Ausbreitung des Straßennetzes im römischen
Weltreich der spätem Kaiserzeit.
Das Mittelalter. Der Seeverkehr des Mittelalters ist zwar wie im Alter-
tum vorherrschend Küstenschiffahrt; er unterscheidet sich aber von dem des Alter-
tums insofern, als nun neben dem Mittelmeer noch Nord- und Ostsee Be-
deutuug erhielten.
Die Herrschaft über das Mittelmeer lag zunächst in den Händen der Araber,
die bis nach Nordafrika und Südeuropa vorgedrungen waren. In der zweiten Hälfte
des Mittelalters aber ging sie, hauptsächlich infolge der durch die Kreuzzüge her-
vorgerufenen Beziehungen zum Orient, an die italienischen Freistaaten über.
Besonders Venedig und Genua vermittelten den Warentransport aus dem
Orient, vor allem von Konstantinopel aus, dem Sammelplatz aller asiatischen Er-
zeugnisse über die Alpen nach Mitteleuropa. Darauf beruhte ihre Blüte, wie die
der süddeutschen Städte Augsburg, Ulm, Regensburg, Nürnberg usw. Venedig
besaß am Ende des 14. Jahrhunderts eine Flotte von 3000 Schiffen.
Im Norden Europas erscheinen vom 8. bis 11. Jahrhundert die Normannen
oder Wikinger als die herrschenden „Seekönige". Sie dehnten ihre Fahrten über
Skandinaviens Küsten aus, sie steuerten n. bis Archangel und ö. bis nach Preußen
und Estland; im S. befuhren sie den w. Teil des Mittelmeers. Normannen waren
es auch, welche nach Island kamen (867) und es besiedelten, die unter Erich dem
Roten (983) Grönland entdeckten und um das 1.1000, also ein halbes Jahrtausend
vor Kolumbus, Amerika fanden, und das alles ohne Kompaß und Karten und mit
sehr einfachen, wenig tüchtigen Fahrzeugen. So hoch indes ihre Leistungen auch
angeschlagen werden mögen, so blieben sie doch für sie selbst, wie für die Ent-
Wicklung des Wasserverkehrs völlig wirkungslos. Dagegen errang sich Deutschland
in den Gewässern der Nord- und Ostsee durch die im Jahre 1241 aus dem
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Extrahierte Personennamen: Aquileja Emilia_( Bernhard Erich Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Capua Rhegium Messina Karthago Afrikas Rom Ancona Byzanz Asien Rom Genua Massilia Ancona Piacenza Mailand Gallien Britannien Germanien Alter- Ostsee Nordafrika Südeuropa Genua Konstantinopel Mitteleuropa Ulm Regensburg Nürnberg Europas Estland Island Amerika Deutschland
70 Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart.
Bündnis zwischen Lübeck und Hamburg hervorgegangene Hanse eine mächtige
Stellung zur See; sie errichtete Faktoreien in Brügge, London, Pergen und
selbst in Rußland. Demnach bildeten im Mittelalter hauptsächlich das Mittel-
meer, die Nord- und die Ostsee den Schauplatz des Seeverkehrs.
Mit der Ausbreitung des Islams erweiterte sich auch der Landverkehr, Er
erstreckte sich nunmehr vom Sudan bis nach Turan. Zu ansehnlichem Aufschwung
verhalsen ihm dann die Kreuzzüge. Denn der Weg, den die Kreuzfahrer die
Donau abwärts nach Asien und Kleinasien einschlugen, wurde auch zur Handels-
straße, die sich bis nach Indien fortsetzte.
Die meisten Güter nahmen den Weg von Konstantinopel durchs Mittet-
meer nach Genua und Venedig und von dort über die Alpen nach Süddeutsch-
land. Dadurch gewannen die Alpenstraßen die größte Bedeutung sür den Ver-
kehr. Zu den im Altertum bereits bekannten erschloß das Mittelalter die Pässe
über den Mont Cenis und den St. Gotthard; auch benutzten die Warenzüge
der Venezianer und Augsburger Kaufleute vom Etschtal her neben dem Brenner
vielfach den Übergang über die Reschen-Scheideck.
Dem Verkehr in der Richtung von Süd nach Nord dienten außerdem Haupt-
sächlich folgende Wege:
1. die schon im Altertum benutzte Rhone-Saone-Rheinlinie;
2. der aus der Oberrheinischen Tiefebene zur Ostsee führende
Straßenzug (Mainz—frankfurt—kassel—braunschweig—lübeck);
3. die Fortsetzungen der vom Brenner her nach Augsburg ziehenden
Straße. Entweder ging der Verkehr über Ulm und das Neckartal
(Blüte der schwäbischen Städte) zum Rhein und von dort weiter nach
Frankreich und England, oder er führte über Nürnberg und Bam-
berg nordwärts, um einerseits über Kassel nach Nordwestdeutsch-
land, anderseits über Leipzig nach Hamburg und Stettin weiter-
zuführen.
4. Ein Verkehrsweg aus sehr früher Zeit war ferner die Straße Adria
(Venedig)—Wiener Becken—marchtal—mährische Pforte—oder- bzw.
Weichseltal.
5. Im Osten Europas lies vom Kaspischen Meer ein Handelsweg die Wolga
auswärts bis zur Quelle und von hier nach Nowgorod, dem Stapelplatz
der Hanse; er stand wieder über die Ostsee mit Lübeck in Verbindung.
Auf diesem Weg gingen vielfach die Seidenzeuge Chinas und die Ge-
würze Indiens dem w. Europa zu.
Tie wichtigeren w est östlichen Verkehrswege waren:
1. die Donaustraße;
2. die aus dem Sei nebecken nach dem Rhein (Straßburg) und von hier
durch Süddeutschland nach dem Wiener Becken ziehende Straße;
3. die Mainlinie;
4. eine Straße von den belgischen Häfen über Köln, Kassel und Leipzig
nach Breslau;
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Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg London Rußland Turan Donau Asien Kleinasien Indien Konstantinopel Genua Venedig Nord Altertum Oberrheinischen Ostsee Mainz—frankfurt—kassel—braunschweig—lübeck Augsburg Ulm Rhein Frankreich England Kassel Nordwestdeutsch- Hamburg Stettin Venedig Europas Chinas Indiens Europa Rhein Kassel Leipzig Breslau
Deuischland im dreizehnten Jahrhundert.
67
Handwerker waren freie Leute, nicht wie die Bauern Hörige; war die Stadt in Gefahr, so wurden sie auch zur Verteidigung aufgeboten und wußten die Waffen zu führen. Sie schlossen sich zu Genossenschaften zusammen, die man Zünfte oder Innungen nannte; die Zünfte hatten ihre besonderen Bräuche und banden ihre Mitglieder an bestimmte Ordnungen. Keiner durfte Waren herstellen und verkaufen, der nicht zu einer Zunft gehörte. Keiner konnte Meister werden, wenn ihn nicht die Zunft dazu machte; dazu war erforderlich, daß er als Geselle gearbeitet hatte und gewandert war, und daß er ein Meisterstück angefertigt hatte. Von der Zunft oder vom Rate der Stadt wurden auch die Preise der Waren festgestellt; und bestimmte Meister hatten den Auftrag, in den Werkstätten nachzusehen, ob überall die Ordnungen beobachtet und gute Ware hergestellt würde. In dieser Art erblühte damals das deutsche Handwerk; und vieles von dem, was in deutschen Städten gearbeitet war, wurde von den Kaufleuten ins Ausland, besonders nach Nordeuropa, ausgeführt und dort verkauft.
Denn jetzt war auch der deutsche Handel emporgeblüht. Die Handel. Straßen, für deren Ausbau freilich meist wenig Sorge getragen wurde, und die noch dazu oft Wegelagerer unsicher machten, wurden belebt durch die Wagen der Kaufleute. Der Rhein, die Donau, die Elbe und die anderen großen Ströme wurden von Schiffen befahren, und der Hafen mancher Stadt war gefüllt mit bewimpelten Fahrzeugen. Aber die deutschen Schiffer hatten sich auch längst auf die hohe See hinausgewagt; Nord- und Ostsee waren damals deutsche Meere, wo man kaum andere als deutsche Flaggen sah.
Der Handel war anderer Art als heute; wer Kauffahrtei trieb, der mußte selbst hinaus in die Fremde, mußte die Waffen führen können, mußte mancher Gefahr gewärtig sein, die ihm Sturm und Schiffbruch, Überfall von Seeräubern, rechtlose Behandlung durch fremde Fürsten und Volksstämme bringen konnten; dafür harrte seiner auch oft, wenn ihm alles gut gelang, ein außerordentlich hoher Gewinn. An den Küsten Skandinaviens und des heutigen Rußlands landeten die deutschen Kaufleute und gründeten dort Handelsniederlassungen; da verkauften sie deutsche Waren, Tuch und Leinwand, Metallgeräte, Lederwaren, Spezereien, Bier und Wein, während sie Landeserzeugnisse, Getreide, Holz, Häute, Pelze, Honig und Wachs, einkauften. Ein besonders wichtiger Handelsgegenstand war der Hering, dessen Fang in jener Zeit allein von deutschen Kaufleuten betrieben wurde, und derjals Fastenspeise sehr beliebt war und weithin versandt wurde.
Aber auch nach Süden ging der deutsche Handel. Durch die Kreuzzüge war ein lebhafter Verkehr mit dem Morgenland, der Levante, entstanden, der fast allein in der Hand italienischer Städte, vor allem Venedigs und
5*
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I. Europa. --2. Das Deutsche Reich.
107
sind. Die von der Kurischen und der Frischen Nehrung eingeschlossene Halb-
insel Samland ist bekannt durch ihren Bernstein, versteinertes Harz
untergegangener Nadelwälder, das teils nach Stürmen am Strande auf-
gesucht, teils durch Taucher gefunden, meist aber auf bergmännischem Wege
zutage gefördert wird. Das Bergwerk bei Palmnicken ist die wichtigste
Fundstätte der Erde.
§ 161. Deutsche Ostseestädte der Sndküste. Die Buchten und die
Niederungen der Flüsse führten zur Anlage zahlreicher Städte. Die Blüte
der Ostseestädte fällt in die Zeit des späteren Mittelalters, als die Hansa
die Ostsee beherrschte. Der großartige Aufschwung in unserem Wirtschafts-
leben, den wir der Gründung des Deutschen Reiches verdanken, hat auch
diese Seeplätze zu nener Blüte gebracht.
Lübeck (100) verdankt seine Blüte im Mittelalter dem Umstände, daß es der
nächste Ostseehafen für die industriereichen Städte Westfalens und Niedersachsens
war, deren Produkte es nach den Küstenländern der Ostsee schaffte. Ihre
größte Bedeutung hatte die Stadt als Vorort der Hansa, ihr Verfall begann
mit der Entdeckung Amerikas, die eine Verleguug der Seewege zur Folge
hatte. Herrliche mittelalterliche Bauten Marienkirche, Holstentor, Schifferhaus)
erinnern noch an die einstige Größe. Jetzt ist durch Vertiefung der Trave auch
größeren Schiffen der Zugang zur Stadt möglich, die durch den Elbe—trave-
Kanal auch mit der Nordsee in Verbindung steht. Travemünde ist der
Seehafen Lübecks.
Es folgen an der Küste die Städte Wismar, Rostock (kleinste deutsche
Universität). Stralsund betreibt Seehandel und Fischerei und vereinigt
die Bahnen, die den Verkehr über Rügen nach Schweden vermitteln. Die
Züge werden auf einer Dampffähre zur Insel geschafft. Rügen ist die
größte und schönste deutsche Insel mit Seebädern an buchengeschmückter, teils
hochragender Küste. Nach 80 folgen Greifswald (Universität) und
Swinemünde, der Vorhafen von Stettin.
Zeichnung: Die Küste von Lübeck bis zur Odermündung.
Rügen und die Halbinsel Zingst sind aufzunehmen.
§ 162. Die Küste von Hinterpommern ist hafenarm. An der Persante
liegt Kolberg, bekannt durch Nettelbecks ruhmvolle Verteidigung. Der wichtigste
Hafen Westpreußens ist Danzig (170), der älteste Großhandelsplatz an der
Ostsee, in dem sich schon im 10. Jahrhundert der Seeverkehr vereinigte. In
der Hansazeit war es als Vorort neben Lübeck bedeutend. Viele herrliche Ge-
bäude erinnern auch hier an diese Zeit. Der Handel mit Holz, Getreide und
Fischen ist noch bedeutend; daneben ist eine blühende Industrie erwacht, die
ihre Pflege durch eine neubegrüudete Technische Hochschule findet. (Schiffs-
werften, Maschinen-, Gewehr- und Munitionsfabriken.) Der Seehafen ist Neu-
sahrwasser.
Königsberg (246) wurde 1255 gegründet und benannt zu Ehren des
Königs Ottokar von Böhmen, der den Deutschrittern gegen die heidnischen
Polen geholfen hatte. Als Vorhafen dient das stark befestigte Pillau, aber
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152
C. Länderkunde.
H 331. Inseln. An der Westseite liegen die fruchtbaren Jonischen
Inseln, von denen Korsü und Zante die wichtigsten sind. Von den Inseln
des Ägäischen Meeres gehören die südwestlichen hierher, n. a. Enböa und
die Kykladen. Der wichtigste Verkehrsplatz ist Hermnpolis.
Aufgaben. 1. Welche Bedeutung hatten die Ägäischen Inseln für die
Besiedlung Kleinasiens? 2. Welche Ähnlichkeit hat der Griechische Archipel
mit der Ostindischen Inselwelt?
83. Athen.
Im Vordergrund erscheint der dürre, weißliche Kalkboden mit spärlicher Vegetation. Einzelne Ölbäume
begleiten die Straße, die in Windungen hinaufführt zu der ehrwürdigen Akropolis (156 m).
7. Die Apennin-Halbinsel (Königreich Italien).
285 000 qkm — 4/ö Preußens, 35 Mill. E., etwa so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich.
§ 232. &age, Grenzen. Tie Apennin-Halbinsel erstreckt sich in Gestalt
eines Stiefels 150km breit und etwa Zwo km lang nach 80. Kalabriens
Gebirge fetzt sich auf Sizilien fort, das sich dem afrikanischen Tunis ans
150km nähert, so daß hierdurch das Mittelmeer in ein westliches und
ein östliches Becken geschieden wird. Die Apennin-Halbinsel ist durch
ihre Mittellage sehr begünstigt; sie erleichterte ihr im Altertum die Herrschaft
über alle Mittelmeerländer. Das Königreich Italien greift noch über
die eigentliche Halbinsel hinaus in die Alpen; es wird im N von Frankreich,
der Schweiz und Österreich-Ungarn begrenzt.
Aufgaben. 1. Wie verläuft der 15. Grad von Görlitz bis zum Ätna?
2. Durch welche geographischen Umstände wurde die Besiedlung Süditaliens
durch die Griechen begünstigt? 3. Welche Eisenbahnlinien verbinden Italien
mit Deutschland, Frankreich, Österreich?
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Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasiens Griechische Athen Italien Deutsche_Reich Kalabriens Sizilien Italien Frankreich Görlitz Italien Deutschland Frankreich
32
Deutsche Geschichte t>ls zur Gründung de» nationalen Staat» 919.
”Kber,der § 34. Die späteren Karolinger. Während sich das Karolingerreich innerlich auflöste, war es zugleich von außen her schweren Angriffen ausgesetzt. Die Länder am Mittelmeer litten unter den Arabern, die mit ihren Flotten die See beherrschten und die Küsten plünderten, die Insel Sizilien und einen großen Teil Unteritaliens eroberten. Im Osten hatte Ungarn, man es mit dem Reitervolk der M a g y a r e n oder u n g a r n zu tun, die an Stelle der Awaren die Ebenen an der Theiß und Donau eingenommen hatten, mannen ®er worden endlich mußte Schweres erdulden durch die N o r m a n n e n, die Bewohner Skandinaviens und Dänemarks. Diese, Wikinger, d. H. Krieger, genannt, unternahmen auf ihren Schiffen mit kühnem Wagemut weite Raubzüge, liefen in die Flußmündungen ein und verheerten und brandschatzten weithin das Land. Neben anderen Städten haben sie Hamburg verbrannt, dessen Erzbischof seinen Sitz nach Bremen verlegen mußte.
Nach Ludwigs des Deutschen Tode (876) folgten ihm seine der Söhne. Der untüchtigste von ihnen, Karl Iii., später der Dicke genannt, überlebte seine Brüder, vereinigte nicht nur Ostfranken, sondern auch noch einmal das ganze Karolingerreich und gewann die Kaiserkrone. Aber als er die Normannen, die Paris bedrohten, anstatt sie mit Waffengewalt anzugreifen, durch das Versprechen einer Geldsumme zum Abzug bewog, regte sich allgemeiner Unwille, und auf einer Reichsversammlung wurde er tm 887.Jahre 887 von den Großen abgesetzt; im Jahre darauf starb er. Seitdem blieb das Karolingerreich endgültig geteilt; es zerfiel in die Reiche Ostfranken, Westfranken, Italien und Burgund.
Arnulf. In Ostfranken folgte Arnulf, Karls des Dicken Neffe, bisher Herzog von Kärnten, ein tüchtiger, kriegerischer Mann. Aber er starb früh, und nun -Udwig das wurde ein Knabe König von Ostftanken, Ludwig das Kind. Für ihn führte der Erzbischof Hatto von Mainz die Regierung, derselbe, an den sich die Sage vom Mäuseturm in Bingen knüpft. Es war damals eine traurige Zeit für Deutschland. Die Ungarn streiften ungestraft bis zum Rhein. Dazu wurde das Land durch innere Kriege zerrüttet. Denn in jener Zeit, wo die Regierungsgewalt ohnmächtig war und das Reich der Auslösung nahe zu sein schien, regte sich wieder der Selbständigkeitstrieb der einzelnen Stämme, Die^og- die einst Karl der Große und seine Vorgänger mit gewaltiger Hand niedergeworfen hatten; die Stammesherzogtümer erstanden wieder, und die Herzöge, edlen Geschlechtern entsprossen, waren bestrebt, ihre Macht dem König gegenüber mehr und mehr auszudehnen. Er waren die fünf Herzogtümer Franken, Sachsen, Bayern, Schwaben und Lothringen, die fast wie selbständige Staaten nebeneinander standen.
In diesen Nöten starb im Jahre 911 Ludwig das Kind, der letzte
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Extrahierte Personennamen: H._Krieger Ludwigs Ludwigs Karl_Iii Karl Arnulf Karls Ludwig Ludwig Hatto_von_Mainz Karl_der_Große Karl Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Sizilien Ungarn Donau Skandinaviens Hamburg Bremen Paris Italien Burgund Karls Deutschland Rhein Sachsen Bayern Schwaben Lothringen
Deutschland im dreizehnten Jahrhundert.
67
Handwerker waren freie Leute, nicht wie die Bauern Hörige; war die Stadt in Gefahr, so wurden sie auch zur Verteidigung aufgeboten und wußten die Waffen zu führen. Sie schlossen sich zu Genossenschaften zusammen, die man Zünfte oder Innungen nannte; die Zünfte hatten ihre besonderen Bräuche und banden ihre Mitglieder an bestimmte Ordnungen. Keiner durste Waren herstellen und verkaufen, der nicht zu einer Zunft gehörte. Keiner konnte Meister werden, wenn ihn nicht die Zunft dazu machte; dazu war erforderlich, daß er als Geselle gearbeitet hatte und gewandert war, und daß er ein Meisterstück angefertigt hatte. Von der Zunft oder vom Rate der Stadt wurden auch die Preise der Waren festgestellt; und bestimmte Meister hatten den Auftrag, in den Werkstätten nachzusehen, ob überall die Ordnungen beobachtet und gute Ware hergestellt würde. In dieser Art erblühte damals das deutsche Handwerk; und vieles von dem, was in deutschen Städten gearbeitet war, wurde von den Kaufleuten ins Ausland, besonders nach Nordeuropa, ausgeführt und dort verkauft.
Denn jetzt war auch der deutsche Handel emporgeblüht. Die Handel Straßen, für deren Ausbau freilich meist wenig Sorge getragen wurde und die noch dazu oft Wegelagerer unsicher machten, wurden belebt durch die Wagen der Kaufleute. Der Rhein, die Donau, die Elbe und die anderen großen Ströme wurden von Schiffen befahren, und der Hafen mancher Stadt war gefüllt mit bewimpelten Fahrzeugen. Aber die deutschen Schiffer hatten sich auch längst auf die hohe See hinausgewagt; Nord- und Ostsee waren damals deutsche Meere, wo man kaum andere als deutsche Flaggen sah.
Der Handel war anderer Art als heute; wer Kauffahrtei trieb, der mußte selbst hinaus in die Fremde, mußte die Waffen führen können, mußte mancher Gefahr gewärtig sein, die ihm Sturm und Schiffbruch, Überfall von Seeräubern, rechtlose Behandlung durch fremde Fürsten und Volksstämme bringen konnten; dafür harrte seiner auch oft, wenn ihm alles gut gelang, ein außerordentlich hoher Gewinn. An den Küsten Skandinaviens und des heutigen Rußlands landeten die deutschen Kaufleute und gründeten dort Handelsniederlassungen; da verkauften sie deutsche Waren, Tuch und Leinwand, Metallgeräte, Lederwaren, Spezereien, Bier und Wein, während sie Landeserzeugnisse, Getreide, Holz, Häute, Pelze, Honig und Wachs, einkauften. Ein besonders wichtiger Handelsgegenstand war der Hering, dessen Fang in jener Zeit allein von deutschen Kaufleuten betrieben wurde und der als Fastenspeise sehr beliebt war und weithin versandt wurde.
Aber auch nach Süden ging der deutsche Handel. Durch die Kreuzzüge war ein lebhafter Verkehr mit dem Morgenland, der Levante, entstanden, der säst allein in der Hand italienischer Städte, vor allem Venedigs und
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Nordeuropa Rhein Donau Ostsee Skandinaviens
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Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1619—1648.
eben Granada, die Residenz des letzten Maurenkönigs in Spanien, eingenommen hatte und ihm in ihrer Siegesfreude drei kleine Schiffe be-b«n‘; willigte. Mit diesen fuhr Columbus im August 1492 aus und erreichte am Amerikas, Oktober 1492 die Insel Guanahani, eine der Bahama-Jnseln; von da fuhr er nach Cub a und H aiti, wo er eine Niederlassung gründete. Aus drei weiteren Fahrten entdeckte er andere Inseln des Antillenmeeres und die Küste des amerikanischen Festlandes; doch ahnte er nicht, daß er anstatt Indiens einen neuen Weltteil aufgefunden hatte. Ihm ist das Schicksal nicht erspart geblieben, während seiner dritten Fahrt beim spanischen Hose angeklagt und von einem Abgesandten des Königs in Ketten nach Spanien geführt zu werden; hier wurde er allerdings sofort wieder befreit und in den Gnnß seiner Ehren eingesetzt. Der neue Weltteil hat nicht von ihm den Namen erhalten, sondern von dem Florentiner Amerigo Vespucci, der seine Fahrten an der Küste Südamerikas zuerst in einem vielgelesenen Weimm-Buche beschrieb. Die erste Weltumsegelung versuchte Magalhles, ein ft8lun8' Portugiese in spanischen Diensten, der die nach ihm benannte Meeresstraße und den stillen Ozean durchfuhr. Gr fand auf einer der Philippinen durch die Eingeborenen den Tod; aber eines seiner Schiffe führte die Fahrt zu Ende und gelangte glücklich wieder nach Spanien.
^Spanisches sftun entstand in der neuen Welt ein spanisches Kolonialreich.
Die beiden Männer, welche die spanische Herrschaft am weitesten ausgedehnt haben, die bedeutendsten der sogenannten Conquistadoren, d. h. Eroberer, waren Ferdinand Cortez und Franz Pizarro. Der erste, einer der kühnsten Krieger der Weltgeschichte, eroberte mit wenigen hundert Soldaten Mexiko, das blühende Reich der Azteken; der zweite, ein Mensch von furchtbarster Habsucht und Grausamkeit, machte sich das von den Inkas, den „Söhnen der Sonne", beherrschte silberreiche Peru untertänig. Bald umfaßte das spanische Kolonialreich außer Westindien und Mexiko die gesamte Nord- und Westküste Südamerikas.
Folgen der Die Entdeckungen sind von den größten Folgen begleitet gewesen. Die bedungen. Wissenschaften zunächst, vor allen die Erdkunde, erfuhren durch sie eine starke Anregung. Der Welthandel ferner gewann allmählich ein ganz anderes Aussehen; während bisher das mittelländische Meer und die Ost- und Nordsee die wichtigsten Handelsbeziehungen vermittelt hatten, nahm nunmehr die Bedeutung des ozeanischen Handels von Jahrhundert zu Jahrhundert zu. Amerikanische Erzeugnisse, wie Mais, Kakao, Tabak, die Kartoffel, wurden in Europa eingeführt; dagegen wurden Pflanzen, die in der alten Welt heimisch waren, wie Kaffee, Reis, Zuckerrohr, Baumwolle, in Amerika angepflanzt. Derjenige Staat, der durch die Kolonien am meisten
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Extrahierte Personennamen: Columbus August Ferdinand_Cortez Ferdinand Franz_Pizarro Franz
Extrahierte Ortsnamen: Granada Spanien Amerikas Indiens Spanien Spanien Mexiko Peru Westindien Mexiko Nordsee Europa Amerika
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Städten Zljrus und Sidon; von diesen Städten war die ägyptische Küste etwa 35 Meilen,*) die kleinasiatische um ein geringes weiter entsernt. Von Sidon bis zur Insel Cypern betrug die Entfernung etwa 30 Meilen und von hier bis zur Insel Rhodus das Doppelte. Von der Insel Rhodus aber konnte man mit ganz kurzen Fahrten von Insel zu Insel durch den Archipelagus Kreta und Griechenland und von hier aus mit Leichtigkeit Italien, Sizilien, Sardinien und die Küstenländer am Nordrande des Mittelländischen Meeres erreichen. Fast noch weniger Schwierigkeit machte die Fahrt längs der Nordküste von Afrika bis zu der Meerenge von Gibraltar oder, wie man damals jagte, bis zu den Säulen des Herkules. So lange die Schiffe noch unvollkommen waren, fuhren die Phönizier nur an den Küsten hin; später bauten sie größere Schiffe, zu denen ihnen die Cedern des Libanon vortreffliches Bauholz lieferten, und lernten die Fahrt zur Nachtzeit nach dem Stande der Gestirne richten. Nun befuhren sie das offene Meer, wagten sich sogar hinaus in den Atlantischen Ozean und drangen bis nach England und selbst in die Nordsee und Ostsee vor. Phönizische Seefahrer-haben schon 700 Jahre vor Christi Geburt, vom Roten Meere ausführend, das Kap der guten Hoffnung besucht und ganz Asrika umschifft. Überall legten sie an den Küsten des Festlandes und auf den Inseln Niederlassungen an, in die von den Einwohnern der benachbarten Länder alle möglichen Erzeugnisse des Bodens und des Gewerbsleißes zusammengebracht und von den Phöniziern gekauft und eingetauscht wurden. Auch mit den Euphratländern und selbst mit Indien hatten die Phönizier einen Handelsverkehr. Vom Mittelmeere führte eine Karawanenstraße an den Euphrat und den Persischen Meerbusen, aus der Tausende von Kamelen die Erzeugnisse Indiens: Elfenbein, Perlen, Gewürze, Goldkörner, Zinn nach Tyrus und Sidon brachten. Die Phönizier-waren aber nicht nur tüchtige Seefahrer und Handelsleute, sondern sie übertrafen auch alle Völker der alten Welt an Gewerb-fleiß. _ In den phönizifchen Städten waren zahllose Fabriken; dort fertigte man Gegenstände aus Glas, dessen Erfinder die Phönizier waren, Geräte, Waffen, Schmucksachen aus Bronze, zu der das Kupfer aus den spanischen, von Phöniziern angelegten und mit Verwendung von Sklaven betriebenen Bergwerken, das Zinn ans Britannien und Indien geholt wurde, Schmuckgegenstände aus Elfenbein und Bernstein, den die Phönizier an der Ostseeküste eintauschten. Das berühmteste Erzeugnis des phöni-zischen Gewerbfleißes waren die Purpurstoffe, aus seiner Wolle gewebt und mit dem Laste der Purpurschnecke, welche an der Küste von Palästina häufig war, gelblich, hochrot oder blaurot
*) Etwa soweit als Basel von Mannheim und Mainz.
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Extrahierte Personennamen: Sidon Sidon Christi Palästina