36 Emzelgebietc.
Bedeutung der Ostsee in der Geschichte der deutschen Seeschiff-
sahrt. Die schwache Flut der Ostsee, die zahlreichen, den Verkehr erleichternden
Gestadeinseln und Halbinseln, die vielen Buchten, Förden und Haffe, die eimnün-
denden schiffbaren Flüsse und ganz besonders die Nähe der Gegengestade boten
die günstigsten Bedingungen für die Anfänge der deutschen Seeschiffahrt. An der
buchtenreichen wendischen Küste im W. der Ostsee mit den Städten Lübeck,
Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald war der Hauptsitz der Hansa, und von
hier aus trugen die Hanseaten den Ruf deutscher Kraft und Macht weithin über die
Gestadeländer der Ost- und Nordsee. Die Ostsee, ein Binnenmeer, wurde dank
ihrer eigenartigen Natur die Wiege der deutschen Seeschiffahrt und des deutschen
Zeehaudels.
Seit der Wiederaufrichtung des deutschen Kaisertums gewann das Deutsche
Reich mit erstaunlicher Raschheit wieder Seegeltung, und auch die Bedeutung
der Ostsee hat sich infolgedessen wieder wesentlich gehoben, zumal nun auch der
Nordostseekanal das ganze Ostseegebiet dem Weltverkehr näher gerückt und die In-
dustrie in der Mark und in Schlesien sich wesentlich gehoben hat.
Heute ist Stettin (235000 6.) hauptsächlich infolge des Aufschwungs der
Reichshauptstadt die erste preußische Seehandelsstadt an der Ostsee. Nach der Bollen-
dung des Großschiffahrtswegs nach Berlin wird es noch an Bedeutung gewinnen.
Lübeck, Stralsund und Warnemünde vermitteln den Verkehr nach N., Tanzig
und Königsberg hauptsächlich den nach dem Russischen Reiche, Kiel mit dem
deutschen Reichskriegshafen endlich schirmt den friedlichen Wettbewerb des dent-
fchen Kaufmanns in der Ostsee und zugleich die deutsche Wasserstraße nach der
Nordsee.
Tie größere Entfernung der Ostsee vom Weltmeer, ihre langanhaltende Ver-
eisung, endlich die Tatfache, daß ihre Uferstaaten vorwiegend Äckerbau treiben,
schränken ihre Bedeutung für den Verkehr naturgemäß eiu.
Die Grundlagen der deutschen Seemacht.
Tie Bedingungen für die Entwicklung Deutschlands zu einer Seemacht scheinen
nicht sonderlich günstig zu sein. Es fehlt dem Deutschen Reich vor allem die unmittel-
bare Berührung mit dem Ozean, und seine Küsten sind, wie die holländische, vorwie-
gend slach und durch ausgedehnte Sandbänke und Untiefen gefährlich („Nordsee—
Mordsee"). Dazu haben sie auch eine wesentlich geringere Ausdehnung als die der
europäischen Westmächte. Gleichwohl sprechen zahlreiche Gründe für unser Recht
auf das Meer.
1. Geographische Gründe. Das Deutsche Reich hat Anteil an der Nord-
und Ostsee, und durch diese wird es mit ihren Gestadeländern und den überseeischen
Gebieten verknüpft.
Tie Länge der deutschen Küste macht immerhin ein Viertel der gesamten
Landesgrenze aus. _ ^
Tie Hauptabdachung des Landes geht nach dem Ozean; alle deutschen Ströme
— die Donau ausgenommen — streben nach der Nord- und Ostsee hin und setzen
dadurch das Meer mit einem weitausgedehnten und sehr produktiven Hinterland
in Verbindung.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich. 117
bischofs und eines Kurfürsten. Unter den zahlreichen kirchlichen Bauten ist
weltbekannt der Kölner Dom, das schönste gotische Bauwerk Deutschlands,
begonnen im 13. Jahrhundert und vollendet nach Gründung des Deutschen
Reiches. Jetzt ist Köln Sitz der Rheinischen Dampffchiffahrtsgesellschast
und Hauptverkehrspunkt auf den großen Strecken Berlin—paris und Belgien—
England. Starke, weit hinausgeschobene Forts decken die Stadt, die mit dem
Vorort Deutz reichlich 72 Mill. Einwohner hat und damit die zweitgrößte
Stadt Preußens ist.
Stromabwärts liegen die Häfen des „bergischen" Landes' Düsseldorf
(358), weitberühmt durch seine Malerakademie und seine Musikfeste. In
der Nähe liegt Kaiserswerth, wo aus kleinen Anfängen die ausgedehnten
Fliednerschen Anstalten sür innere Mission entstanden, deren Diakonissen
in drei Erdteilen tätig sind. Es folgt der Jndustrieplatz Duisburg ldus-
bürg] (229), der mit dem Hafen Ruhr ort zu einer Großstadt verwachsen
ist. Ruhrort1 ist großer Jndustriemittelpunkt und besitzt den größten Fluß-
Hafen des Festlandes (Bild 77). An der Mündung der Lippe liegt Wesel
und nahe der deutschen Grenze links vom Rhein Kleve.
§ 174. Die Ems, der kleinste unter den deutschen Hauptflüssen, ent-
springt am Südwestabhange des Teutoburger Waldes. Sie ist kürzer als
die Mosel, fließt durch den Dollart und mündet in zwei Armen bei Borkum,
das zum Schutze der Mündung befestigt ist.
In ihrem Oberlauf durchfließt die Ems die Münstersche Tieflands-
bucht. Sie ist eingelagert zwischen Teutoburger Wald und Haar und wird
entwässert durch die Ems und die Lippe. Im 3 hat das reiche Steinkohlen-
lager zahlreiche Bergwerke und Eisenindustrie ins Leben gerufen. Hier,
„wo der Märker Eisen reckt", liegt Hamm, die alte Hauptstadt der Graf-
schast Mark, jetzt Knotenpunkt der westfälischen Eisenbahnen, reich an Eisen-
gießereien. Im innersten Winkel der Tieflandsbucht gründete Karl der
Große Paderborn (30) neben Münster und Minden als Bischofssitz im
westfälischen Sachsen. Am Rande des Gebirges, in der fruchtbaren Soester
Börde, folgt Soest [soft], in der Hansezeit eine der ersten deutschen Handels-
städte; jetzt hat es bedeutenden Getreidehandel. Den Mittelpunkt bildet
Münster, eins der von Karl dem Großen im Sachfenlande angelegten
Bistümer, jetzt Sitz der Regierung und Universitätsstadt.
§ 175. Von steigender Bedeutung für den deutschen See- und Binnen-
verkehr ist in jüngster Zeit Emden geworden. Hier mündet der Dort-
mnnd—ems-Kanal, durch den die rheinisch-westfälischen Jndnstriebezirke
mit der Nordsee in schiffbare Verbindung gefetzt sind, während dieser Ver-
kehr früher nur über den Rhein und durch Holland ging. Emden ist als
Handels- und Freihafen, zugleich als Hafen für die Hochseefischerei auf
Heringe bedeutend'.
Zeichnung: Die Ems und der Dortmund — Ems-Kanal. Der
Oberlauf der Lippe ist aufzunehmen.
1 Ort = Spitze. (Ssergt. Brüsterort, Schwarzort.)
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl_dem_Großen Karl
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschlands Rheinischen_Dampffchiffahrtsgesellschast Belgien England Kaiserswerth Jndustrieplatz_Duisburg Wesel Rhein_Kleve Borkum Sachsen Soest Sachfenlande Rhein Holland Dortmund
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich.
119"
7. Politische Ubersicht über die Norddeutschen Staaten.
A. Die Provinzen des Königreichs Preußen.
K 179. Abgesehen von dem Stadtkreis Berlin und dem Fürstentum
Hoh'enzollern wird Preußen für die Verwaltung in zwölf Provinzen geteilt,
diese wieder (außer Schleswig-Holsteiu) in mehrere Regierungsbezirke.
1. Die Provinz Ostpreußen hat zu vier Fünfteln deutsche und evangelische
Bevölkerung. Im 3 wohnen etwa 300000 das Polnische redende Masnren,
im No etwa 100 000 Litauer. Die Pferde- und Rinderzucht ist bedeutend.
Der Handel ist beengt, da die russischen Zölle das Hinterland abschließen.
Die Küste fällt an vielen Stellen steil zum Meere ab.
Aufgabe. Ordne — ohne dies einzuprägen — die Städte nach den Regie-
rungsbezirken Königsberg, Gumbinnen, Allenstein!
§ 180. 2. Die Provinz Westpreußen besteht aus dem mit Zuckerrüben
reich bebauten Weichseldelta und den höher gelegenen sandigen Gebieten.
Die Bevölkerung ist zur Hälfte evangelisch, zu zwei Dritteln deutsch; ein
Drittel ist polnisch, da Westpreußen einst zu Polen gehörte. Im Nw
heißen die Bewohner Kassubeu.
Aufgabe. Ordne die Städte nach den Regierungsbezirken Danzig und
Marienwerder!
Aufgaben über Ost- und Westpreußen. 1. Nenne die Grenzen beider
Provinzen! 2. Was ist hinsichtlich der Boden- und Küstenbildung beiden
Provinzen gemeinsam? 3. Verbinde die Südostspitze Schlesiens mit der
Ostgrenze Westpreußens und bestimme danach die Lage Ostpreußens zum
übrigen Deutschen Reich! 4. Welche Flüsse gehen zur Ostsee, welche zur
Weichsel? 5. Nenne die wichtigsten Seen! 6. Suche (in beiden Provinzen) die
dir aus der Geschichte bekannten Orte auf! 7. Sprich im Zusammenhang über
beide Provinzen nach folgender Ordnung: 1) Lage, 2) Grenzen, 3) Bodenunter-
schiede, 4) Gewässer, 5) Bevölkerung und Beschäftigung, 6) Städte, 7) Geschichtliches.
§ 181. 3. Die Provinz Pommern. — Aufgaben. 1. In welche beiden Teile
zerlegt die Oder die Provinz? 2. Vergleiche beide Teile hinsichtlich ihrer
Größe! 3. Was ist über die Richtung der vom Höhenzuge kommenden
Flüsse zu sagen? 4. Wo fließt die Peene, wo die Persante? 5. Welche
Städte liegen in Vorpommern, welche in Hinterpommern? 6. Ordne die
Städte nach den Regierungsbezirken Stettin, Köslin, Stralsund!
7. Wie Aufgabe 7 in § 180.
§ 182. 4. Die Provinz Schleswig-Holstein. Das „meerumschlungene"
Schleswig-Holstein bildet nur einen Regierungsbezirk. Die fast ganz evan-
gelische Bevölkerung ist bis zur Flensburger Förde deutsch, im N dänisch.
Die Haupterwerbsquelle ist die Viehzucht, da das Land Seeklima mit
reichen Niederschlägen hat und von allen deutschen Landschaften am Wald-
ärmsten ist. Die Mitte ist sandiges Weideland, fruchtbar find die Ränder,
am fruchtbarsten ist die Marsch an der Westküste.
Aufgaben. 1. Bestimme Lage und Grenzen! 2. Vergleiche die Provinz
mit den anderen preußischen Provinzen hinsichtlich ihrer Lage zum Meere!
3. Wo durchzieht der Baltische Landrücken die Provinz? 4. Worin besteht
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Berlin Königsberg Allenstein Danzig Marienwerder Schlesiens Westpreußens Ostsee Pommern Hinterpommern Stettin Stralsund Schleswig-Holstein Baltische
I
96
C. Länderkunde,
der Friedenskirche Kaiser Friedrich Iii. und seine Gemahlin. Das Nene
Palais ist die Residenz unseres Kaisers.
Aufgabe. Wiederhole den Stoff nach dem Kärtchen „Berlin und Umgegend"!
'.Atlas!)
§ 147. Brandenburg, die alte Hauptstadt des Laudes, wurde als
Bistum von Heinrich I. angelegt. Es ist durch Schiffahrt und Maschinen-
bau in jüngster Zeit rasch gewachsen. Küstrin deckt als Festung die Haupt-
stadt gegen Angriffe von 0. Im liegen Fehrbellin und Nen-
Ruppin, letzteres bekannt dnrch seine Bilderbogen, in der Nähe Rheins-
berg, wo Friedrich der Große als Prinz wohnte. An der Havel Rathenow
mit weitbekannter optischer Industrie.
$ 148. Die Elbe verfolgt nach Aufnahme der Schwarzen Elster einen
der alten Flußläufe (Fig. 57) und empfängt auf dieser Strecke die Mulde,
an der Dessau, die Hauptstadt von Anhalt, liegt.
Am westlichsten Punkte des nun folgenden Elbbogens entstand auf der
linken Uferseite Magdeburg (280). Hier tritt aus der Sandbedeckung
festes Gestein anöden Fluß; es bot sicheren Untergrund für Bauwerke und
einen bequemen Übergangspunkt über die Elbe. Der Gründer der Stadt
ist Otto I. Unter ihm war Magdeburg der Stützpunkt deutscher Heere gegen
die Slawen, es wurde Erzbistum und Ausgangspunkt des Christentums
nach 0. Mit den Handelsverbindungen verbreiteten sich von hier aus deutsche
Sitte und deutsches Recht; bis nach Lemberg in Galizien holten sich die
deutschen Bürger ihr Stadtrecht aus Magdeburg, das zur ersten Stadt im
ostlichen Deutschland wurde. Ju der Gegenwart ist es durch die reiche Magde-
burger Börde der erste Zuckermarkt Deutschlands, zugleich Eisenbahnknoten-
pnnkt, Hauptstadt der Provinz Sachsen, starke Festung und Elbhafen, sowie dnrch
die Nähe großer Braunkohlenfelder und reicher Kalisalzlager Handels- und
Jndustrieplatz.
§ 149. Vou der Einmündung der Havel an stießt die Elbe nordwestlich.
Der Bodeu wird ein anderer, wo die Meeresflut von Norden her die Ufer
bespült. Sie reicht etwa bis Lauenburg, 150 km oberhalb der Müuduug.
Hier schuf in der Zeit vor dem Deichbau das überflutende Seewasser die
fruchtbaren Fluß Marschen. Aus dem rechten Ufer liegen die aus vier
Elbinseln entstandenen Vier lande, die Hamburg mit Gemüse, Geflügel und
Früchteu versehen. Die großartigste Obstmarsch ist das Alte Land an der
linken Elbseite.
Der Mittelpunkt des Verkehrs ist Hamburg (932), der Ein- und Aus-
suhrhafeu für das reiche Hinterland der Elbe. Seit der Korrektion der Unter-
elbe ist Hamburg fast für die größten Schiffe erreichbar; seine großartigen
Hafenanlagen wachsen noch stetig. Es unterhält regelmäßige Dampferverbin-
düngen mit allen Ländern der Erde, auch mit den deutschen Kolonien in
Afrika. Hamburg ist Sitz der größten deutschen Reederei, der Hamburg
Amerika-Linie, und der erste Hafen des Europäischen Festlandes. Die dortige
Deutsche Seewarte liefert Grundlagen für die Wettervoraussage. Der von
Hagenbeck begründete Stellinger Tierpark steht einzig da. Mit den
schleswig-holsteinischen Nachbarorten hat es eine Bevölkerung von 1 Million.
Unmittelbar an Hamburg grenzt der preußische Hafeu Altona (173).
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Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde Friedrich_Iii Friedrich Heinrich_I. Friedrich_der_Große Friedrich Otto_I.
Das Norddeutsche Tiefland. 173
in dem die Erle vorherrscht. Der größte Teil des Bodens ist Wiese oder dem
Pflug und Spaten dienstbar gemacht. — Der Verkehr findet bei der Unzahl
der Wasserstraßen meistenteils mit Kähnen, im Winter mit Schlitten und
Schlittschuhen statt. - Die Bewohner des Spreewaldes sind Abkömmlinge
der Wenden und haben in Sprache, Sitten und Trachten ihre Stammes-
eigentümlichkeiten treu bewahrt. Im Sommer hat der Spreewald viel
Fremdenverkehr.
Die Bodcnstächen zwischen den Haupttälern werden von den Quertälern
der Ströme und den Flußrinnen der Nebenflüsse, die meist aus der Abschmelz-
zeit stammen, in zahlreiche Einzellandschaften zerlegt, die mitunter seenreich
sind. Die.fruchtbarkeit des höher gelegenen Bodens wird durch dürre Sand-
flächen sehr beeinträchtigt, die nicht selten mit großen Kiefernwäldern bestanden
sind, „Märkischer Sand". In der Niederlausitz kommt Braunkohle vor, da-
her die Industrie und eine Reihe von Mittelstädten, wie Kottbus, Guben
Forst.
Ortsknnde. a) In Posen: % Posen, gewerbereiche Hst. der Provinz, in
ihrer Mitte an der Warthe gelegen. Diese starke Festung deckt die große ow.
Verkehrslinie nach Berlin. — Bromberg, R.-B.-H. an der Brahe und dem
Bromberger Kanal; Flußschiffahrt, Holz und Getreidehandel. — Hohen-
salza, früher Jnowrazlaw, Salzbergwerk und Saline nebst Solbad. —
Gnesen, alte, sagenreiche Krönungsstadt der ehemaligen polnischen Könige. —
Schneidemühl, wichtiger Eisenbahnknotenpunkt.
K) In Brandenburg: Berlin, 21/2 Mill. E., Hst. des Deutschen Reichs
und des Königreichs Preußen, in seiner Mitte an der schiffbaren Spree ge-
legen, zweitgrößte Stadt Europas, Weltstadt. Seine Bedeutung und Große
verdankt Berlin der günstigen Lage inmitten des deutschen Tieflandes, der
Gunst des preuß. Königshauses und dem Umstände, daß es Hauptstadt des
Reiches ist. Es ist der Haupt sitz der deutschen Wissenschaft (große
Plan von Berlin.
Universität) und Kunst, bedeutendste Industriestadt des Reichs, der
wichtigste Eisend ah nkno tenp un kt von Mittel europ a mit Fernverkehr
nach allen Himmelsgegenden; 4 große Wasserstraßen streben nach Berlin.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Ortsnamen: Niederlausitz Guben
Forst Posen Posen Berlin Bromberg Gnesen Brandenburg Berlin Europas Berlin Berlin Berlin
Das Deutsche Reich, — E. Norddeutsches Tiefland.
489
in der Niederlausitz und südlich von Eberswalde. Die bald abgetra-
' genen Rüdersdorfer Kalkberge östlich von Berlin sind wegen ihres Kalk-
reichtnms berühmt; Sperenberg südlich von der Reichshauptstadt hat
Gipsbrüche und ein großes, bisher noch nicht in Abbau genommenes
Steinsalzlager. Nicht weit von Berlin sind in der Nachbarschaft reicher
Tonlager große Ziegeleien entstanden. Das Havelgebiet erzeugt bedeutende
Mengen Torf, der als Brennstoff nach Berlin versandt wird.
Fast 40% der Bewohner leben von Industrie, der die Rohstoffe und
Steinkohlen auf den Wasserstraßen und Eisenbahnen zugeführt werden. Den
Mittelpunkt der industriellen Tätigkeit bildet Berlin.
249. Kaiserpfalz in Posen.
1910 wurde das prächtige Schloß vollendet und seiner Bestimmung übergeben. Es ist ein Meisterwerk
deutscher Baukunst und ein Bollwerk des Deutschtums im Posener Lande.
Iii. Staaten und Siedlungen. 1. Die Provinz Posen besteht im wesent- § 319.
lichen aus dem früher polnischen Gebiete an den schiffbaren Flüssen Warthe und
Netze. Nur der No ist Weichselgebiet.
Wo die alten Straßen von Leipzig und Berlin nach Warschau die Warthe über-
schreiten, entstand die Hauptstadt der Provinz: Posen (160, Bild 249). Sie wurde
als Brückenstadt in wichtiger Lage der erste Bahnknotenpunkt der Provinz und wegen
der Nähe der russischen Grenze stark befestigt. Als Handelsplatz für Wolle und Ge-
treide und als Mittelpunkt der auf der Landwirtschaft fußenden Industrie (Brennerei,
Zuckerfabrikation, Maschinen) erhebt sie sich an Bedeutung weit über die große
Zahl der Landstädte des Regierungsbezirks. Von diesen sind besonders gewerb-
tätig Lissa (20) und Rawitsch (12). Am Wege nach Thorn liegen die altebischoss-
stadt Gnesen (25), jetzt ein Jndustrieort (Weberei), und Hohensalza (25, Salz-
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Extrahierte Personennamen: Lissa
Extrahierte Ortsnamen: Niederlausitz Eberswalde Berlin Sperenberg Berlin Berlin Berlin Posen Leipzig Berlin Warschau Thorn Gnesen
494
B. Länderkunde, — Vi. Europa,
und russische) eingeführt werden. Die Bevölkerung wohnt hier äußerst dicht:
1000 E. auf 1 qkm. Durch die Ergiebigkeit seines Bodenbaus, die Ausbeute
und die Verarbeitung seiner Bodenschätze sowie durch die Ausnutzungsfähigkeit
seiner reichen Wasserkräfte wurde Schlesien eins der blühendsten Länder
des Deutschen Reiches. Dem Verkehr der nach 80 ausgestreckten Provinz
dienen vier große Längsbahnen; sie führen entweder durch Breslau oder sind
dnrch Qnerbahnen mit dieser Stadt verbanden. So wnrde Breslau der Eisen-
bahnmittelpnnkt der Provinz, ans der 16 Schienenstränge nach Österreich
und einer nach Rußland führen.
251. Das Rathaus zu Breslau.
Der schöne, große Platz ist der „Ring", der heutige Geschäftsmittelpunkt Breslaus, dieselbe Stätte, wo vor
600 Jahren tapfere deutsche Ansiedler ihre kleine Stadt gründeten. Den schönen Rathausbau, das würdigste
Denkmal deutscher Baukunst in den Ostmarken, verdankt Breslau erst seiner späteren Blütezeit, als sich nach
vielen Kämpfen mit dem Slawentum ein kräftiges, reiches Bürgertum gebildet hatte.
§321. Hi. Siedlungen. 1. In Obcrfchlesicn, einem Gebiete, wo im vorigen Jahr-
hundert noch unabsehbare Wälder rauschten und eine spärliche Bevölkerung sich
kümmerlich nährte, hat die innige Vereinigung von Bergbau und Industrie, von
Kohlenschächten und Hüttenwerken auf engem Raum volkreiche Siedlungen teils neu
entstehen, teils aus vorhandenen kleinen Orten sehr schnell erblühen lassen. Dahin
gehören Königshütte (75), der Mittelpunkt des Kohlenbergbaus und der Groß-
industrie, Beuthen (70 , mitten im Gebiete des Eisenerzbergbaus gelegen, Tarno-
witz (15) mit ergiebigen Bleierzgruben, dann Gleiwitz (70), Kattowitz -45),
Zabrze (70). Dicht neben diesen von Jndustriegeräusch erfüllten Stätten liegen — auf
Kohlenfeldern des Bergbaus der Zukunft — weite Waldungen. Am westlichen Rande
des mächtigen Kohlenfeldes und an der schiffbar werdenden Oder liegt Ratib or(40),
Kofel gewinnt durch den zur Oder führenden, 45 km langen Klodnitz-Kanal
als Kohlenhafen immer steigende Bedeutung. Oderabwärts liegt Oppeln 35).
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
— 80 —
1910
an Briefen, Postkarten, Drucksachen, Warenproben . . 2 515 500 Srück
„ Paketen ohne Wertangabe..................190 089
„ Paketen und Briefen mit Wertangabe..........3 953 „
„ Telegrammen........................11 252 „
wurden auf Postanweisungen und Zahlkarten eingezahlt 4 764 120 Mark
Die Zahl der aufgegebenen Briefe, Postkarten usw. ist in 20 Jahren
fast um das fünffache, die der Pakete um mehr als das dreifache, die der
Telegramme um das doppelte und die Summe der eiugezahlteu Beträge
fast um das dreifache gestiegen.
Die Fernschrift. Der Fernsprecher.
Ebenso anschließen an Erlebnisse der Schüler. Das Fernschreiben
kostet ebenfalls Geld. Jedes Wort 5 Pfennig. J^de Fernschrift wenigstens
50 Pfennig. Der Fernruf kostet 5 Pfennig in Gütersloh, nach andern
Orten 25 Pfennig und mehr. Ich kann von Gütersloh aus mit einem Mann
in Bielefeld, sogar in Berlin sprechen, wenn ich einen Fernsprecher habe.
Der Fernschriftbote. Wie eine Fernschrift aufgegeben wird. Was eine
Fernschrift kostet.
Anschlußstoffe: Berechue Eiukäuse vou Postwertzeichen, Versendungen
von Postanweisungen, Paketen, Eilpaketen, Wertbriefen und Wertpaketen
nach verschiedenen Zonen, Portosätze für Postsenduugeu uach dem Auslaude.
Die Eisenbahn.
Ihr seid wohl schon alle mit der Eisenbahn gefahren. Wohin?
Früher war es anders. Euer Großvater hat so jung noch nicht in der
Bahn gesessen wie ihr. Als er noch Kind war, gab es bei uns noch keine
Eisenbahn. Im Jahre 1835 wurde die erste Bahu in nnserm Vaterlande
gebant. Ein alter Mann, der es noch erlebt hat, hat mir erzählt, wie
es hier früher war. Hört einmal zu!
Als ich Kind war, hatte man keine Eisenbahn. Wer da nach Viele-
feld wollte, mußte zu Fuß gehen oder mit dem Postwagen fahren. Die
Post fuhr zweimal in der Woche. Sie fuhr über den alten Postweg, der
noch heute sandig und holprig ist. Man saß nicht weich und bequem,
sondern'hart und schlecht in der engen Kutsche. Auf dem schlechten Wege
wurde mau tüchtig durchgerüttelt. 1k Stuudeu dauerte es bis Bielefeld.
Wenn die Postkutsche am Nebelstor in Bielefeld ankam, dann blies der
Postkutscher ein lustiges Stück. 1,20 Ji kostete die Fahrt. Beim Gast-
haus zum goldenen Stern wurde ausgespauut. Von da ging es mit neuen
Pferden über Herford weiter uach Miudeu. Eine Reise nach Berlin oder
Köln dauerte mehrere Tage. Sie war sehr teuer. Das konnten nur
wenige Leute bezahlen. Wer nach Berlin wollte und uicht fahren konnte,
mußte zu Fuß geheu. Er war dauu eiu paar Wochen unterwegs. Machte
ein Kaufmann eine Reise bis nach Berlin oder an den Rhein, dann war
dieses ein bedeutendes Ereignis in unserm Orte. Tagelang bereitete er
sich vor, orduete alle seine Geschäfte, nahm von allen Bekannten Abschied
—I
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Personennamen: Gütersloh
Extrahierte Ortsnamen: Gütersloh Bielefeld Berlin Bielefeld Bielefeld Berlin Berlin Berlin Rhein
— 82 —
es ist der Heizer. Neben ihm steht noch ein andrer, das ist der Lokomotiv-
führer. Hinter der Lokomotive ist der Kohlenwagen und dahinter die
andern Wagen. Alle hoben Räder. Die Türen werden aufgemacht. Der
Schaffner ruft: Gütersloh, aussteigen! Viele Leute steigen ans. Wir
steigen rasch ein. Aus dem Fenster erblicken wir den Bahnhofsvorsteher
mit der roten Mütze. Er spricht mit dem Zugführer. Überall stehen Leute
vor den einzelnen Abteilen und sprechen mit den Reisenden. Sie haben
eben Abschied genommen und wechseln noch einige Worte. Der Bahnhofs-
Vorsteher winkt mit der Scheibe, der Zug fährt ab. Die Mutter winkt mit
der Hand, zwei Mädchen mit weißen Tüchern. Alle Wagen laufen auf
den blanken Eisenschienen, auf dem Gleise. Die Schienen liegen auf dicken
Eichenbalken. Man nennt sie Schwellen. Sie ruhen ans dem festen Bahn-
damm oder dem Bahnkörper. Oft machen Eisenbahnarbeiter ihn wieder
neu, wenn er schlecht geworden ist.
Zuerst hält der Zug in Jsselhorst. Das ist eine Haltestelle oder
Station. Andre Stationen sind Brackwede, Bielefeld. Fahren wir mit
dem Zuge nach Südwesten, dann kommen wir nach Rheda, Oelde. Beim
Bahnübergang nach Meiers Bäumen steht ein Bahnwärterhäuschen, auch
bei den andern Übergängen steht eins. Darin wohnt der Bahnwärter.
Er muß die Schranke öffnen und schließen, die Gleise und den Bahnkörper
beaufsichtigen, und nachsehen, ob alles in Ordnung ist und keine Steine
oder Balken auf den Schienen liegen, damit kein Eisenbahnunglück statt-
findet. Die ganze Strecke bis nach Bielefeld besichtigt der Bahnmeister.
Er wohnt am Bahnhof. Unser Zug befördert Personen. Darum heißt er
Personenzug. Er hält auf allen Stationen und fährt nicht sehr schnell.
Der Personenzug, der nicht auf den kleinen Bahnhöfen hält und schneller
fährt, heißt Eil- oder Schnellzug. Noch schneller fährt der l)-Zug, der um
6 Uhr durch unfern Bahnhof braust. Von Rheda her kommen viele lange
Züge mit Kohlen, Eisen oder Maschinen. Das sind Güterzüge, die Wagen
nennt man Güterwagen. Die Güterzüge nach Rheda haben viel Holz auf
den Güterwagen. Die Personenzüge befördern den Personenverkehr, die
Güterzüge den Güter- oder Warenverkehr. Die Eisenbahn ist ein wichtiges
Verkehrsmittel. Durch unfern Bahnhof fahren täglich zweihundert Züge.
Angaben über Güter- und Personenverkehr.
Aufgabe: Eine Eisenbahnfahrt.
Zeichnen: Lokomotive. Eisenbahnzng.
Oberstufe: Fahrplanlesen. Einsicht ins Kursbuch. Eisenbahn-
karte der Direktion Hannover, Nordwestdeutschlands. Verkehrskarte
Mitteleuropas.
Anschlnßstoff: Averdieck: Wie wir Onkel Wilhelm vom Bahnhof ab-
holen. S. 290.
Übungen im Fahrplanlesen. Stelle Fahrstrecken zusammen! Gib
an, wie wir am schnellsten und besten nach Berlin, Köln, München, Dresden,
Straßburg kommen! Welche Strecken müssen wir fahren? Wie lange
dauert die Fahrt? Berechne aus der Kilometerzahl die Fahrpreise, aus
den Fahrpreisen die Entfernungen! Wieviel spart man an Zeit, wenn
man Schnellzüge benutzt? Wieviel Geld kostet es mehr?
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Meiers Rheda Anschlnßstoff Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Jsselhorst Brackwede Bielefeld Rheda Oelde Bielefeld Rheda Güter- Hannover Nordwestdeutschlands Mitteleuropas Berlin München Dresden Straßburg
Auf den preußischen Staatsbahnen beträgt das Fahrgeld für 1 Person
auf 1 km für die 4. Klasse 2 Pf.. 3. Klasse 3 Pf., 2. Klasse 43^ Pf. und
1. Klasse 7 Pf. Für die drei ersten Klassen erhöht sich der Preis noch um
die Fahrkartensteuer.
Wie teuer wird eine Reise von Gütersloh nach Leipzig? Wo die
Städte liegen, welche Bahnlinien benutzt werden können, welche Strecken
am kürzesten sind, wird festgestellt. Aus der Zahl der Kilometer berechnen
wir die Fahrpreise, aus den Verbindungen die Ankunftsmöglichkeiten,
dazu die Notwendigkeiten des Übernachtens und Essens. Wie kann man
am billigsten, am schnellsten hingelangen? Ähnliche Aufgaben!
Güterslohs Eisenbahnen»
Gütersloh liegt an der Köln-Mindener Eisenbahn. Name! Sie
wurde 1847 gebaut und gehört dem Königreich Preußen oder dem preußi-
schen Staate. Darum ist sie eine staatliche oder Staatseisenbahn. Vom
2lbb. 37.
Eifenbahnbrücke bei kletzmanns Höhe.
Bahnhofsgebäude kann man nach Nordosten oder Südwesten fahren. Will
jemand nach Berlin fahren, dann muß er nach Nordosten fahren, nach
Köln dagegen kommt man, wenn man nach Südwesten fährt. Zwei Gleise
führen nach beiden Richtungen, darum nennt man die Bahn zweigleisig.
Jetzt werden das dritte und das vierte Gleise gebaut. Was für eine Bahn
wird es also? Fahren wir nach Nordosten, dann hält der Zug zuerst in
Jsselhorst. Da ist ein Bahnhof oder eine Station; die andern Stationen
heißen Ummeln, Brackwede, Bielefeld. Die erste Station nach Südwesten
ist Rheda. Die Bahn befördert Personen und Güter aller Art; daruiu
gibt es einen Personen- und Güterverkehr. Für jeden hat man einen
besonderen Bahnhof, den Personenbahnhof und den Güterbahnhof. Die
Personenzüge, Eilzüge und v-Züge befördern die Personen, die Güterzüge
die Güter.
Außer der Staatseisenbahn hat Gütersloh noch eine Privat-Eisen-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Güterslohs
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Berlin Jsselhorst Brackwede Bielefeld Rheda Güterbahnhof