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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 36

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
36 Emzelgebietc. Bedeutung der Ostsee in der Geschichte der deutschen Seeschiff- sahrt. Die schwache Flut der Ostsee, die zahlreichen, den Verkehr erleichternden Gestadeinseln und Halbinseln, die vielen Buchten, Förden und Haffe, die eimnün- denden schiffbaren Flüsse und ganz besonders die Nähe der Gegengestade boten die günstigsten Bedingungen für die Anfänge der deutschen Seeschiffahrt. An der buchtenreichen wendischen Küste im W. der Ostsee mit den Städten Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald war der Hauptsitz der Hansa, und von hier aus trugen die Hanseaten den Ruf deutscher Kraft und Macht weithin über die Gestadeländer der Ost- und Nordsee. Die Ostsee, ein Binnenmeer, wurde dank ihrer eigenartigen Natur die Wiege der deutschen Seeschiffahrt und des deutschen Zeehaudels. Seit der Wiederaufrichtung des deutschen Kaisertums gewann das Deutsche Reich mit erstaunlicher Raschheit wieder Seegeltung, und auch die Bedeutung der Ostsee hat sich infolgedessen wieder wesentlich gehoben, zumal nun auch der Nordostseekanal das ganze Ostseegebiet dem Weltverkehr näher gerückt und die In- dustrie in der Mark und in Schlesien sich wesentlich gehoben hat. Heute ist Stettin (235000 6.) hauptsächlich infolge des Aufschwungs der Reichshauptstadt die erste preußische Seehandelsstadt an der Ostsee. Nach der Bollen- dung des Großschiffahrtswegs nach Berlin wird es noch an Bedeutung gewinnen. Lübeck, Stralsund und Warnemünde vermitteln den Verkehr nach N., Tanzig und Königsberg hauptsächlich den nach dem Russischen Reiche, Kiel mit dem deutschen Reichskriegshafen endlich schirmt den friedlichen Wettbewerb des dent- fchen Kaufmanns in der Ostsee und zugleich die deutsche Wasserstraße nach der Nordsee. Tie größere Entfernung der Ostsee vom Weltmeer, ihre langanhaltende Ver- eisung, endlich die Tatfache, daß ihre Uferstaaten vorwiegend Äckerbau treiben, schränken ihre Bedeutung für den Verkehr naturgemäß eiu. Die Grundlagen der deutschen Seemacht. Tie Bedingungen für die Entwicklung Deutschlands zu einer Seemacht scheinen nicht sonderlich günstig zu sein. Es fehlt dem Deutschen Reich vor allem die unmittel- bare Berührung mit dem Ozean, und seine Küsten sind, wie die holländische, vorwie- gend slach und durch ausgedehnte Sandbänke und Untiefen gefährlich („Nordsee— Mordsee"). Dazu haben sie auch eine wesentlich geringere Ausdehnung als die der europäischen Westmächte. Gleichwohl sprechen zahlreiche Gründe für unser Recht auf das Meer. 1. Geographische Gründe. Das Deutsche Reich hat Anteil an der Nord- und Ostsee, und durch diese wird es mit ihren Gestadeländern und den überseeischen Gebieten verknüpft. Tie Länge der deutschen Küste macht immerhin ein Viertel der gesamten Landesgrenze aus. _ ^ Tie Hauptabdachung des Landes geht nach dem Ozean; alle deutschen Ströme — die Donau ausgenommen — streben nach der Nord- und Ostsee hin und setzen dadurch das Meer mit einem weitausgedehnten und sehr produktiven Hinterland in Verbindung.

2. Für Präparandenanstalten - S. 117

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich. 117 bischofs und eines Kurfürsten. Unter den zahlreichen kirchlichen Bauten ist weltbekannt der Kölner Dom, das schönste gotische Bauwerk Deutschlands, begonnen im 13. Jahrhundert und vollendet nach Gründung des Deutschen Reiches. Jetzt ist Köln Sitz der Rheinischen Dampffchiffahrtsgesellschast und Hauptverkehrspunkt auf den großen Strecken Berlin—paris und Belgien— England. Starke, weit hinausgeschobene Forts decken die Stadt, die mit dem Vorort Deutz reichlich 72 Mill. Einwohner hat und damit die zweitgrößte Stadt Preußens ist. Stromabwärts liegen die Häfen des „bergischen" Landes' Düsseldorf (358), weitberühmt durch seine Malerakademie und seine Musikfeste. In der Nähe liegt Kaiserswerth, wo aus kleinen Anfängen die ausgedehnten Fliednerschen Anstalten sür innere Mission entstanden, deren Diakonissen in drei Erdteilen tätig sind. Es folgt der Jndustrieplatz Duisburg ldus- bürg] (229), der mit dem Hafen Ruhr ort zu einer Großstadt verwachsen ist. Ruhrort1 ist großer Jndustriemittelpunkt und besitzt den größten Fluß- Hafen des Festlandes (Bild 77). An der Mündung der Lippe liegt Wesel und nahe der deutschen Grenze links vom Rhein Kleve. § 174. Die Ems, der kleinste unter den deutschen Hauptflüssen, ent- springt am Südwestabhange des Teutoburger Waldes. Sie ist kürzer als die Mosel, fließt durch den Dollart und mündet in zwei Armen bei Borkum, das zum Schutze der Mündung befestigt ist. In ihrem Oberlauf durchfließt die Ems die Münstersche Tieflands- bucht. Sie ist eingelagert zwischen Teutoburger Wald und Haar und wird entwässert durch die Ems und die Lippe. Im 3 hat das reiche Steinkohlen- lager zahlreiche Bergwerke und Eisenindustrie ins Leben gerufen. Hier, „wo der Märker Eisen reckt", liegt Hamm, die alte Hauptstadt der Graf- schast Mark, jetzt Knotenpunkt der westfälischen Eisenbahnen, reich an Eisen- gießereien. Im innersten Winkel der Tieflandsbucht gründete Karl der Große Paderborn (30) neben Münster und Minden als Bischofssitz im westfälischen Sachsen. Am Rande des Gebirges, in der fruchtbaren Soester Börde, folgt Soest [soft], in der Hansezeit eine der ersten deutschen Handels- städte; jetzt hat es bedeutenden Getreidehandel. Den Mittelpunkt bildet Münster, eins der von Karl dem Großen im Sachfenlande angelegten Bistümer, jetzt Sitz der Regierung und Universitätsstadt. § 175. Von steigender Bedeutung für den deutschen See- und Binnen- verkehr ist in jüngster Zeit Emden geworden. Hier mündet der Dort- mnnd—ems-Kanal, durch den die rheinisch-westfälischen Jndnstriebezirke mit der Nordsee in schiffbare Verbindung gefetzt sind, während dieser Ver- kehr früher nur über den Rhein und durch Holland ging. Emden ist als Handels- und Freihafen, zugleich als Hafen für die Hochseefischerei auf Heringe bedeutend'. Zeichnung: Die Ems und der Dortmund — Ems-Kanal. Der Oberlauf der Lippe ist aufzunehmen. 1 Ort = Spitze. (Ssergt. Brüsterort, Schwarzort.)

3. Für Präparandenanstalten - S. 119

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. 119" 7. Politische Ubersicht über die Norddeutschen Staaten. A. Die Provinzen des Königreichs Preußen. K 179. Abgesehen von dem Stadtkreis Berlin und dem Fürstentum Hoh'enzollern wird Preußen für die Verwaltung in zwölf Provinzen geteilt, diese wieder (außer Schleswig-Holsteiu) in mehrere Regierungsbezirke. 1. Die Provinz Ostpreußen hat zu vier Fünfteln deutsche und evangelische Bevölkerung. Im 3 wohnen etwa 300000 das Polnische redende Masnren, im No etwa 100 000 Litauer. Die Pferde- und Rinderzucht ist bedeutend. Der Handel ist beengt, da die russischen Zölle das Hinterland abschließen. Die Küste fällt an vielen Stellen steil zum Meere ab. Aufgabe. Ordne — ohne dies einzuprägen — die Städte nach den Regie- rungsbezirken Königsberg, Gumbinnen, Allenstein! § 180. 2. Die Provinz Westpreußen besteht aus dem mit Zuckerrüben reich bebauten Weichseldelta und den höher gelegenen sandigen Gebieten. Die Bevölkerung ist zur Hälfte evangelisch, zu zwei Dritteln deutsch; ein Drittel ist polnisch, da Westpreußen einst zu Polen gehörte. Im Nw heißen die Bewohner Kassubeu. Aufgabe. Ordne die Städte nach den Regierungsbezirken Danzig und Marienwerder! Aufgaben über Ost- und Westpreußen. 1. Nenne die Grenzen beider Provinzen! 2. Was ist hinsichtlich der Boden- und Küstenbildung beiden Provinzen gemeinsam? 3. Verbinde die Südostspitze Schlesiens mit der Ostgrenze Westpreußens und bestimme danach die Lage Ostpreußens zum übrigen Deutschen Reich! 4. Welche Flüsse gehen zur Ostsee, welche zur Weichsel? 5. Nenne die wichtigsten Seen! 6. Suche (in beiden Provinzen) die dir aus der Geschichte bekannten Orte auf! 7. Sprich im Zusammenhang über beide Provinzen nach folgender Ordnung: 1) Lage, 2) Grenzen, 3) Bodenunter- schiede, 4) Gewässer, 5) Bevölkerung und Beschäftigung, 6) Städte, 7) Geschichtliches. § 181. 3. Die Provinz Pommern. — Aufgaben. 1. In welche beiden Teile zerlegt die Oder die Provinz? 2. Vergleiche beide Teile hinsichtlich ihrer Größe! 3. Was ist über die Richtung der vom Höhenzuge kommenden Flüsse zu sagen? 4. Wo fließt die Peene, wo die Persante? 5. Welche Städte liegen in Vorpommern, welche in Hinterpommern? 6. Ordne die Städte nach den Regierungsbezirken Stettin, Köslin, Stralsund! 7. Wie Aufgabe 7 in § 180. § 182. 4. Die Provinz Schleswig-Holstein. Das „meerumschlungene" Schleswig-Holstein bildet nur einen Regierungsbezirk. Die fast ganz evan- gelische Bevölkerung ist bis zur Flensburger Förde deutsch, im N dänisch. Die Haupterwerbsquelle ist die Viehzucht, da das Land Seeklima mit reichen Niederschlägen hat und von allen deutschen Landschaften am Wald- ärmsten ist. Die Mitte ist sandiges Weideland, fruchtbar find die Ränder, am fruchtbarsten ist die Marsch an der Westküste. Aufgaben. 1. Bestimme Lage und Grenzen! 2. Vergleiche die Provinz mit den anderen preußischen Provinzen hinsichtlich ihrer Lage zum Meere! 3. Wo durchzieht der Baltische Landrücken die Provinz? 4. Worin besteht

4. Für Präparandenanstalten - S. 96

1912 - Breslau : Hirt
I 96 C. Länderkunde, der Friedenskirche Kaiser Friedrich Iii. und seine Gemahlin. Das Nene Palais ist die Residenz unseres Kaisers. Aufgabe. Wiederhole den Stoff nach dem Kärtchen „Berlin und Umgegend"! '.Atlas!) § 147. Brandenburg, die alte Hauptstadt des Laudes, wurde als Bistum von Heinrich I. angelegt. Es ist durch Schiffahrt und Maschinen- bau in jüngster Zeit rasch gewachsen. Küstrin deckt als Festung die Haupt- stadt gegen Angriffe von 0. Im liegen Fehrbellin und Nen- Ruppin, letzteres bekannt dnrch seine Bilderbogen, in der Nähe Rheins- berg, wo Friedrich der Große als Prinz wohnte. An der Havel Rathenow mit weitbekannter optischer Industrie. $ 148. Die Elbe verfolgt nach Aufnahme der Schwarzen Elster einen der alten Flußläufe (Fig. 57) und empfängt auf dieser Strecke die Mulde, an der Dessau, die Hauptstadt von Anhalt, liegt. Am westlichsten Punkte des nun folgenden Elbbogens entstand auf der linken Uferseite Magdeburg (280). Hier tritt aus der Sandbedeckung festes Gestein anöden Fluß; es bot sicheren Untergrund für Bauwerke und einen bequemen Übergangspunkt über die Elbe. Der Gründer der Stadt ist Otto I. Unter ihm war Magdeburg der Stützpunkt deutscher Heere gegen die Slawen, es wurde Erzbistum und Ausgangspunkt des Christentums nach 0. Mit den Handelsverbindungen verbreiteten sich von hier aus deutsche Sitte und deutsches Recht; bis nach Lemberg in Galizien holten sich die deutschen Bürger ihr Stadtrecht aus Magdeburg, das zur ersten Stadt im ostlichen Deutschland wurde. Ju der Gegenwart ist es durch die reiche Magde- burger Börde der erste Zuckermarkt Deutschlands, zugleich Eisenbahnknoten- pnnkt, Hauptstadt der Provinz Sachsen, starke Festung und Elbhafen, sowie dnrch die Nähe großer Braunkohlenfelder und reicher Kalisalzlager Handels- und Jndustrieplatz. § 149. Vou der Einmündung der Havel an stießt die Elbe nordwestlich. Der Bodeu wird ein anderer, wo die Meeresflut von Norden her die Ufer bespült. Sie reicht etwa bis Lauenburg, 150 km oberhalb der Müuduug. Hier schuf in der Zeit vor dem Deichbau das überflutende Seewasser die fruchtbaren Fluß Marschen. Aus dem rechten Ufer liegen die aus vier Elbinseln entstandenen Vier lande, die Hamburg mit Gemüse, Geflügel und Früchteu versehen. Die großartigste Obstmarsch ist das Alte Land an der linken Elbseite. Der Mittelpunkt des Verkehrs ist Hamburg (932), der Ein- und Aus- suhrhafeu für das reiche Hinterland der Elbe. Seit der Korrektion der Unter- elbe ist Hamburg fast für die größten Schiffe erreichbar; seine großartigen Hafenanlagen wachsen noch stetig. Es unterhält regelmäßige Dampferverbin- düngen mit allen Ländern der Erde, auch mit den deutschen Kolonien in Afrika. Hamburg ist Sitz der größten deutschen Reederei, der Hamburg Amerika-Linie, und der erste Hafen des Europäischen Festlandes. Die dortige Deutsche Seewarte liefert Grundlagen für die Wettervoraussage. Der von Hagenbeck begründete Stellinger Tierpark steht einzig da. Mit den schleswig-holsteinischen Nachbarorten hat es eine Bevölkerung von 1 Million. Unmittelbar an Hamburg grenzt der preußische Hafeu Altona (173).

5. Teil 2 = Oberstufe - S. 173

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Das Norddeutsche Tiefland. 173 in dem die Erle vorherrscht. Der größte Teil des Bodens ist Wiese oder dem Pflug und Spaten dienstbar gemacht. — Der Verkehr findet bei der Unzahl der Wasserstraßen meistenteils mit Kähnen, im Winter mit Schlitten und Schlittschuhen statt. - Die Bewohner des Spreewaldes sind Abkömmlinge der Wenden und haben in Sprache, Sitten und Trachten ihre Stammes- eigentümlichkeiten treu bewahrt. Im Sommer hat der Spreewald viel Fremdenverkehr. Die Bodcnstächen zwischen den Haupttälern werden von den Quertälern der Ströme und den Flußrinnen der Nebenflüsse, die meist aus der Abschmelz- zeit stammen, in zahlreiche Einzellandschaften zerlegt, die mitunter seenreich sind. Die.fruchtbarkeit des höher gelegenen Bodens wird durch dürre Sand- flächen sehr beeinträchtigt, die nicht selten mit großen Kiefernwäldern bestanden sind, „Märkischer Sand". In der Niederlausitz kommt Braunkohle vor, da- her die Industrie und eine Reihe von Mittelstädten, wie Kottbus, Guben Forst. Ortsknnde. a) In Posen: % Posen, gewerbereiche Hst. der Provinz, in ihrer Mitte an der Warthe gelegen. Diese starke Festung deckt die große ow. Verkehrslinie nach Berlin. — Bromberg, R.-B.-H. an der Brahe und dem Bromberger Kanal; Flußschiffahrt, Holz und Getreidehandel. — Hohen- salza, früher Jnowrazlaw, Salzbergwerk und Saline nebst Solbad. — Gnesen, alte, sagenreiche Krönungsstadt der ehemaligen polnischen Könige. — Schneidemühl, wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. K) In Brandenburg: Berlin, 21/2 Mill. E., Hst. des Deutschen Reichs und des Königreichs Preußen, in seiner Mitte an der schiffbaren Spree ge- legen, zweitgrößte Stadt Europas, Weltstadt. Seine Bedeutung und Große verdankt Berlin der günstigen Lage inmitten des deutschen Tieflandes, der Gunst des preuß. Königshauses und dem Umstände, daß es Hauptstadt des Reiches ist. Es ist der Haupt sitz der deutschen Wissenschaft (große Plan von Berlin. Universität) und Kunst, bedeutendste Industriestadt des Reichs, der wichtigste Eisend ah nkno tenp un kt von Mittel europ a mit Fernverkehr nach allen Himmelsgegenden; 4 große Wasserstraßen streben nach Berlin.

6. Für Seminare - S. 489

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich, — E. Norddeutsches Tiefland. 489 in der Niederlausitz und südlich von Eberswalde. Die bald abgetra- ' genen Rüdersdorfer Kalkberge östlich von Berlin sind wegen ihres Kalk- reichtnms berühmt; Sperenberg südlich von der Reichshauptstadt hat Gipsbrüche und ein großes, bisher noch nicht in Abbau genommenes Steinsalzlager. Nicht weit von Berlin sind in der Nachbarschaft reicher Tonlager große Ziegeleien entstanden. Das Havelgebiet erzeugt bedeutende Mengen Torf, der als Brennstoff nach Berlin versandt wird. Fast 40% der Bewohner leben von Industrie, der die Rohstoffe und Steinkohlen auf den Wasserstraßen und Eisenbahnen zugeführt werden. Den Mittelpunkt der industriellen Tätigkeit bildet Berlin. 249. Kaiserpfalz in Posen. 1910 wurde das prächtige Schloß vollendet und seiner Bestimmung übergeben. Es ist ein Meisterwerk deutscher Baukunst und ein Bollwerk des Deutschtums im Posener Lande. Iii. Staaten und Siedlungen. 1. Die Provinz Posen besteht im wesent- § 319. lichen aus dem früher polnischen Gebiete an den schiffbaren Flüssen Warthe und Netze. Nur der No ist Weichselgebiet. Wo die alten Straßen von Leipzig und Berlin nach Warschau die Warthe über- schreiten, entstand die Hauptstadt der Provinz: Posen (160, Bild 249). Sie wurde als Brückenstadt in wichtiger Lage der erste Bahnknotenpunkt der Provinz und wegen der Nähe der russischen Grenze stark befestigt. Als Handelsplatz für Wolle und Ge- treide und als Mittelpunkt der auf der Landwirtschaft fußenden Industrie (Brennerei, Zuckerfabrikation, Maschinen) erhebt sie sich an Bedeutung weit über die große Zahl der Landstädte des Regierungsbezirks. Von diesen sind besonders gewerb- tätig Lissa (20) und Rawitsch (12). Am Wege nach Thorn liegen die altebischoss- stadt Gnesen (25), jetzt ein Jndustrieort (Weberei), und Hohensalza (25, Salz-

7. Für Seminare - S. 494

1912 - Breslau : Hirt
494 B. Länderkunde, — Vi. Europa, und russische) eingeführt werden. Die Bevölkerung wohnt hier äußerst dicht: 1000 E. auf 1 qkm. Durch die Ergiebigkeit seines Bodenbaus, die Ausbeute und die Verarbeitung seiner Bodenschätze sowie durch die Ausnutzungsfähigkeit seiner reichen Wasserkräfte wurde Schlesien eins der blühendsten Länder des Deutschen Reiches. Dem Verkehr der nach 80 ausgestreckten Provinz dienen vier große Längsbahnen; sie führen entweder durch Breslau oder sind dnrch Qnerbahnen mit dieser Stadt verbanden. So wnrde Breslau der Eisen- bahnmittelpnnkt der Provinz, ans der 16 Schienenstränge nach Österreich und einer nach Rußland führen. 251. Das Rathaus zu Breslau. Der schöne, große Platz ist der „Ring", der heutige Geschäftsmittelpunkt Breslaus, dieselbe Stätte, wo vor 600 Jahren tapfere deutsche Ansiedler ihre kleine Stadt gründeten. Den schönen Rathausbau, das würdigste Denkmal deutscher Baukunst in den Ostmarken, verdankt Breslau erst seiner späteren Blütezeit, als sich nach vielen Kämpfen mit dem Slawentum ein kräftiges, reiches Bürgertum gebildet hatte. §321. Hi. Siedlungen. 1. In Obcrfchlesicn, einem Gebiete, wo im vorigen Jahr- hundert noch unabsehbare Wälder rauschten und eine spärliche Bevölkerung sich kümmerlich nährte, hat die innige Vereinigung von Bergbau und Industrie, von Kohlenschächten und Hüttenwerken auf engem Raum volkreiche Siedlungen teils neu entstehen, teils aus vorhandenen kleinen Orten sehr schnell erblühen lassen. Dahin gehören Königshütte (75), der Mittelpunkt des Kohlenbergbaus und der Groß- industrie, Beuthen (70 , mitten im Gebiete des Eisenerzbergbaus gelegen, Tarno- witz (15) mit ergiebigen Bleierzgruben, dann Gleiwitz (70), Kattowitz -45), Zabrze (70). Dicht neben diesen von Jndustriegeräusch erfüllten Stätten liegen — auf Kohlenfeldern des Bergbaus der Zukunft — weite Waldungen. Am westlichen Rande des mächtigen Kohlenfeldes und an der schiffbar werdenden Oder liegt Ratib or(40), Kofel gewinnt durch den zur Oder führenden, 45 km langen Klodnitz-Kanal als Kohlenhafen immer steigende Bedeutung. Oderabwärts liegt Oppeln 35).

8. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 80

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 80 — 1910 an Briefen, Postkarten, Drucksachen, Warenproben . . 2 515 500 Srück „ Paketen ohne Wertangabe..................190 089 „ Paketen und Briefen mit Wertangabe..........3 953 „ „ Telegrammen........................11 252 „ wurden auf Postanweisungen und Zahlkarten eingezahlt 4 764 120 Mark Die Zahl der aufgegebenen Briefe, Postkarten usw. ist in 20 Jahren fast um das fünffache, die der Pakete um mehr als das dreifache, die der Telegramme um das doppelte und die Summe der eiugezahlteu Beträge fast um das dreifache gestiegen. Die Fernschrift. Der Fernsprecher. Ebenso anschließen an Erlebnisse der Schüler. Das Fernschreiben kostet ebenfalls Geld. Jedes Wort 5 Pfennig. J^de Fernschrift wenigstens 50 Pfennig. Der Fernruf kostet 5 Pfennig in Gütersloh, nach andern Orten 25 Pfennig und mehr. Ich kann von Gütersloh aus mit einem Mann in Bielefeld, sogar in Berlin sprechen, wenn ich einen Fernsprecher habe. Der Fernschriftbote. Wie eine Fernschrift aufgegeben wird. Was eine Fernschrift kostet. Anschlußstoffe: Berechue Eiukäuse vou Postwertzeichen, Versendungen von Postanweisungen, Paketen, Eilpaketen, Wertbriefen und Wertpaketen nach verschiedenen Zonen, Portosätze für Postsenduugeu uach dem Auslaude. Die Eisenbahn. Ihr seid wohl schon alle mit der Eisenbahn gefahren. Wohin? Früher war es anders. Euer Großvater hat so jung noch nicht in der Bahn gesessen wie ihr. Als er noch Kind war, gab es bei uns noch keine Eisenbahn. Im Jahre 1835 wurde die erste Bahu in nnserm Vaterlande gebant. Ein alter Mann, der es noch erlebt hat, hat mir erzählt, wie es hier früher war. Hört einmal zu! Als ich Kind war, hatte man keine Eisenbahn. Wer da nach Viele- feld wollte, mußte zu Fuß gehen oder mit dem Postwagen fahren. Die Post fuhr zweimal in der Woche. Sie fuhr über den alten Postweg, der noch heute sandig und holprig ist. Man saß nicht weich und bequem, sondern'hart und schlecht in der engen Kutsche. Auf dem schlechten Wege wurde mau tüchtig durchgerüttelt. 1k Stuudeu dauerte es bis Bielefeld. Wenn die Postkutsche am Nebelstor in Bielefeld ankam, dann blies der Postkutscher ein lustiges Stück. 1,20 Ji kostete die Fahrt. Beim Gast- haus zum goldenen Stern wurde ausgespauut. Von da ging es mit neuen Pferden über Herford weiter uach Miudeu. Eine Reise nach Berlin oder Köln dauerte mehrere Tage. Sie war sehr teuer. Das konnten nur wenige Leute bezahlen. Wer nach Berlin wollte und uicht fahren konnte, mußte zu Fuß geheu. Er war dauu eiu paar Wochen unterwegs. Machte ein Kaufmann eine Reise bis nach Berlin oder an den Rhein, dann war dieses ein bedeutendes Ereignis in unserm Orte. Tagelang bereitete er sich vor, orduete alle seine Geschäfte, nahm von allen Bekannten Abschied —I

9. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 82

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 82 — es ist der Heizer. Neben ihm steht noch ein andrer, das ist der Lokomotiv- führer. Hinter der Lokomotive ist der Kohlenwagen und dahinter die andern Wagen. Alle hoben Räder. Die Türen werden aufgemacht. Der Schaffner ruft: Gütersloh, aussteigen! Viele Leute steigen ans. Wir steigen rasch ein. Aus dem Fenster erblicken wir den Bahnhofsvorsteher mit der roten Mütze. Er spricht mit dem Zugführer. Überall stehen Leute vor den einzelnen Abteilen und sprechen mit den Reisenden. Sie haben eben Abschied genommen und wechseln noch einige Worte. Der Bahnhofs- Vorsteher winkt mit der Scheibe, der Zug fährt ab. Die Mutter winkt mit der Hand, zwei Mädchen mit weißen Tüchern. Alle Wagen laufen auf den blanken Eisenschienen, auf dem Gleise. Die Schienen liegen auf dicken Eichenbalken. Man nennt sie Schwellen. Sie ruhen ans dem festen Bahn- damm oder dem Bahnkörper. Oft machen Eisenbahnarbeiter ihn wieder neu, wenn er schlecht geworden ist. Zuerst hält der Zug in Jsselhorst. Das ist eine Haltestelle oder Station. Andre Stationen sind Brackwede, Bielefeld. Fahren wir mit dem Zuge nach Südwesten, dann kommen wir nach Rheda, Oelde. Beim Bahnübergang nach Meiers Bäumen steht ein Bahnwärterhäuschen, auch bei den andern Übergängen steht eins. Darin wohnt der Bahnwärter. Er muß die Schranke öffnen und schließen, die Gleise und den Bahnkörper beaufsichtigen, und nachsehen, ob alles in Ordnung ist und keine Steine oder Balken auf den Schienen liegen, damit kein Eisenbahnunglück statt- findet. Die ganze Strecke bis nach Bielefeld besichtigt der Bahnmeister. Er wohnt am Bahnhof. Unser Zug befördert Personen. Darum heißt er Personenzug. Er hält auf allen Stationen und fährt nicht sehr schnell. Der Personenzug, der nicht auf den kleinen Bahnhöfen hält und schneller fährt, heißt Eil- oder Schnellzug. Noch schneller fährt der l)-Zug, der um 6 Uhr durch unfern Bahnhof braust. Von Rheda her kommen viele lange Züge mit Kohlen, Eisen oder Maschinen. Das sind Güterzüge, die Wagen nennt man Güterwagen. Die Güterzüge nach Rheda haben viel Holz auf den Güterwagen. Die Personenzüge befördern den Personenverkehr, die Güterzüge den Güter- oder Warenverkehr. Die Eisenbahn ist ein wichtiges Verkehrsmittel. Durch unfern Bahnhof fahren täglich zweihundert Züge. Angaben über Güter- und Personenverkehr. Aufgabe: Eine Eisenbahnfahrt. Zeichnen: Lokomotive. Eisenbahnzng. Oberstufe: Fahrplanlesen. Einsicht ins Kursbuch. Eisenbahn- karte der Direktion Hannover, Nordwestdeutschlands. Verkehrskarte Mitteleuropas. Anschlnßstoff: Averdieck: Wie wir Onkel Wilhelm vom Bahnhof ab- holen. S. 290. Übungen im Fahrplanlesen. Stelle Fahrstrecken zusammen! Gib an, wie wir am schnellsten und besten nach Berlin, Köln, München, Dresden, Straßburg kommen! Welche Strecken müssen wir fahren? Wie lange dauert die Fahrt? Berechne aus der Kilometerzahl die Fahrpreise, aus den Fahrpreisen die Entfernungen! Wieviel spart man an Zeit, wenn man Schnellzüge benutzt? Wieviel Geld kostet es mehr?

10. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 83

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Auf den preußischen Staatsbahnen beträgt das Fahrgeld für 1 Person auf 1 km für die 4. Klasse 2 Pf.. 3. Klasse 3 Pf., 2. Klasse 43^ Pf. und 1. Klasse 7 Pf. Für die drei ersten Klassen erhöht sich der Preis noch um die Fahrkartensteuer. Wie teuer wird eine Reise von Gütersloh nach Leipzig? Wo die Städte liegen, welche Bahnlinien benutzt werden können, welche Strecken am kürzesten sind, wird festgestellt. Aus der Zahl der Kilometer berechnen wir die Fahrpreise, aus den Verbindungen die Ankunftsmöglichkeiten, dazu die Notwendigkeiten des Übernachtens und Essens. Wie kann man am billigsten, am schnellsten hingelangen? Ähnliche Aufgaben! Güterslohs Eisenbahnen» Gütersloh liegt an der Köln-Mindener Eisenbahn. Name! Sie wurde 1847 gebaut und gehört dem Königreich Preußen oder dem preußi- schen Staate. Darum ist sie eine staatliche oder Staatseisenbahn. Vom 2lbb. 37. Eifenbahnbrücke bei kletzmanns Höhe. Bahnhofsgebäude kann man nach Nordosten oder Südwesten fahren. Will jemand nach Berlin fahren, dann muß er nach Nordosten fahren, nach Köln dagegen kommt man, wenn man nach Südwesten fährt. Zwei Gleise führen nach beiden Richtungen, darum nennt man die Bahn zweigleisig. Jetzt werden das dritte und das vierte Gleise gebaut. Was für eine Bahn wird es also? Fahren wir nach Nordosten, dann hält der Zug zuerst in Jsselhorst. Da ist ein Bahnhof oder eine Station; die andern Stationen heißen Ummeln, Brackwede, Bielefeld. Die erste Station nach Südwesten ist Rheda. Die Bahn befördert Personen und Güter aller Art; daruiu gibt es einen Personen- und Güterverkehr. Für jeden hat man einen besonderen Bahnhof, den Personenbahnhof und den Güterbahnhof. Die Personenzüge, Eilzüge und v-Züge befördern die Personen, die Güterzüge die Güter. Außer der Staatseisenbahn hat Gütersloh noch eine Privat-Eisen-
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