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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 35

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
I Photoflrciphie vom Kunstverlag Weser-Krell. werft „Bulla n". den stolzen Handelsschiffen, neben Seglern größtenstils, Leichtern und anderen Schiffstypen werden dort auch Schlachtschiffe ersten Ranges für die deutsche sowie für fremde Marinen hergestellt. Der Fortschritt der deutschen Schiffbautechnik begünstigte in hohem Maß die schnelle Entfaltung des deutschen Seeverkehrs. Samland, Bernsteinküste. Zipfelberg (80 m) bei Groß-Kuhren. 5e,v^teirn^e'n'x'1!. aus dem Tertiär, findet sich in Schichten, die teilweise unter dem Meeresspiegel liegen. Nach heftigen Stürmen wirft ihn das Meer an die Küste, wo er gesammelt wird. Seit 1875 wird er indessen vor- wiegend auf bergmännischem Wege gewonnsn. Der jährliche Ertrag Belauft sich auf 2—3 Mill. Mark.

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 46

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
46 Einzelgebiete. Das Hessische Bergland und das Weserbergland. Das Hessische Bergland ist eine Plateaulandschaft, der die Vulkankuppen des Vogelsbergs und der Rhön aufgelagert sind. Große Wichtigkeit für den Verkehr zwischen N. und S. kommt den hessischen Talzügen zu, den Fortsetzungen der Oberrheinischen Senke. In ihnen führen zwei wichtige Verkehrsstraßen vom Main her nach Norddeutschland: 1. von Frankfurt durch die obstreiche Wetterau und das obere Lahntal an Gießen und Marburg vorbei nach Kassel und weiterhin durch das Leinetal nordwärts; 2. von Hanau durch das Kinzig- und Fuldatal über Bebra nach Göttingen im Leinetal. — Der Boden des Hessischen Berglands ist, abgesehen von den srucht- barern Tälern, wenig ergiebig. Das Weserbergland (Nenne seine Teile!) dagegen weist einen anmutigen Wechsel von waldgekrönten Gebirgen, grünen Wiesen und goldenen Getreidefluren auf, es ist ein Land des Ackerbaus im Gegensatz zum industriereicheu Rhein- land. Nur am Fuß des Teutoburgerwalds hat sich in Bielefeld das Großgewerbe seßhaft gemacht; es ist der Hauptsitz der westfälischen Leinwandindustrie. Als alte Kulturstätten ragen hervor das Kloster Corvey an der Weser, die Stadt Hildesheim an der Innerste mit ihrer altdeutschen Bauart und die Universitätsstadt Göttingen an der Leine. (Verfolge den Lauf der Weser und ihrer Nebenflüsse!) Thüringen und Harz. Bei dem vielgenannten Bebra unterhalb Hersfeld an der Fulda zweigt eine der Hauptverkehrslinien des Mittlern Deutsch- land über Eisenach, Gotha, Erfurt und Weimar nach Leipzig und Halle- Berlin ab. Sie durchschneidet Thüringen, das durch Naturschönheit, Sage, Ge- schichte und die Erinnerungen an unsere Dichterheroen gleichberühmte Herzland Mitteleuropas. Die wellige Thüringische Hochsläche ist ihrer Bodennatur nach vorwiegend ein Land des Ackerbaus; die Goldene Aue ist ihre Korn- kammer, die Umgebung von Erfurt (200 in) ihr Gartenland. Doch hat auch aller- Hand Industrie in den zahlreichen thüringischen Städten Wurzel gefaßt, teils boden- ständige, wie die Fabrikation des Nordhäuser Korn, die durch die Schafzucht des Eichsfelds genährte Tuchfabrikation Mühlhausens, die Salzwerke von Halle, teils frei entstandene, wie die Strumpf- und Wolljackenwirkerei zu Apolda, die Herstellung ausgezeichneter optischer Instrumente zu Jena. Besonders große in- dustrielle Betriebsamkeit herrscht infolge des Waldreichtums und der Mineralschätze sowie der dichten Bevölkerung im „Walde". Die Sonneberger Spielwaren, die Suhler Gewehrfabriken, die Ruhlaer Meerschaumpfeifen und die Schiefer- tafeln und Griffel aus dem Frankenwald sind allbekannt. Ihren Ruhm verdanken die thüringischen Städte aber doch hauptsächlich ihrer Bedeutung für das geistige Leben des ganzen deutschen Volkes. Es sei in dieser Hinsicht erinnert an die Lutherstadt Eisenach und die sagen- und geschichts- berühmte Wartburg, an Gotha mit einem der ersten kartographischen Institute der Welt, an Weimar mit den geweihten Stätten, wo Herder, Schiller, Goethe geschaffen, an Jena mit seinem studentischen Treiben, an das bereits im Frän- tischen gelegene Meiningen mit seinem Theater. In der Reisezeit ist Thüringen alljährlich das Ziel vieler Tausende von wander- lustigen Menschen, die entweder die nationale Wallfahrtsstätte auf dem Kyffhäuser

3. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 19

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fränkische Zustände. 19 verfiel die Macht der Chalifen später, und das Reich zersplitterte sich in Einzelstaaten. Desto bedeutsamer wurde die arabische Kultur. Wohl-Arabische stand und Bildung entfaltete sich im Morgenlande zu derselben Zeit, da imtur" die Kultur im Abendlande tief darniederlag. Ein Welthandel entwickelte sich, der den Orient mit dem Occident verband. Das Gewerbe erblühte, besonders die Weberei von Seidengewändern, Teppichen und baumwollenem Musselin, der nach der Stadt Mossul am Tigris seinen Namen hat, die Herstellung von Waffen (Damascenerklingen), von Schmucksachen aus Metall und Edelsteinen, von prachtvollen Töpferarbeiten. Die Baukunst brachte so herrliche Schöpfungen hervor wie die Alhambra zu Granada. Und neben der Dichtkunst entfaltete sich die Wissenschaft, so die Philosophie und besonders die Heilkunde. 3. Die karolingische Zeit. Fränkische Zustände. § 19* Ergebnisse der Völkerwanderung. Weite Lande waren von den Laudgewirm Germanen erobert worden; jedoch blieb nur ein Teil davon wirklich ger- Sä manischer Besitz. Nordafrika war seit der Vernichtung der Wandalen ®ermonen' verloren gegangen, Spanien sollte bald darauf in die Hand der Araber fallen, welche, von Nordafrika kommend, die Westgoten vernichteten. England war ein Gewinn für das Germanentum, das sich hier erhielt; dagegen überwog in dem größten Teile Italiens und weiten Strecken Frankreichs die romanische Bevölkerung. So waren also die mit so viel Blut erkauften Provinzen des römischen Reiches nur zum Teil behauptet worden. Andrerseits aber war auch viel altgermanisches Land im Laufe der Völkerwanderung geräumt und eine Beute.fremder Völker geworden; denn in die Gebiete östlich der Elbe und Saale waren die slavischen Wenden, in Böhmen die ebenfalls slavischen Tschechen eingezogen. Eine Erinnerung aber an die gewaltigen Schicksale und Taten der H-id-nsage. Völkerwanderung erhielt sich in der Heldensage; in ihr spiegelt sich das germanische Mannes- und Frauenideal wieder. Sie verbindet die uralte Vorstellung von dem herrlichen, jngendnmstrahlten Lichthelden Siegfried, der den Hort der Nibelungen, der Nebelmänner, erbeutet, der zu der von bösen Geistern gefangen gehaltenen Sonnenjungfrau Brunhild durchdringt und doch schließlich den Nibelungen zum Opfer fällt, mit der Erzählung von dem furchtbaren Untergang des Volkes der Burgunder durch König 2*

4. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. uncounted

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Mertag der Buchhandlung des Waisenhauses in Kalle a. d. S. Geschichtliches Lehrbuch für höhere Wäöcherrschirlerr von Dr. Ariedrich Weuvauer, Direktor des Lessing-Gymnasiums in Frankfurt a. M. Ausgabe B. Nach den Lehrplänen vom 12. Dezember 1908 umgestaltet. Teil l für die Klassen vn u. Yi: Sagen des klassischen Altertums. Deutsche Sagen, Lebensbilder aus der Weltgeschichte, bearbeitet von Justus Baltzer Direktor. Mit 19 Abbildungen. 4. Auflage. geb. Ji 1,60. Teil 2 für die Klasse V: Griechische und römische Geschichte. Mit 34 Abbildungen. 5. Auflage. geb. Ji 1,60. „ 3 „ „ „ Iv: Deutsche Geschichte im Mittelalter. Mit 30 Abbildungen. 6. Auflage. geb- Ji 1,60. „ 4 „ „ „ ni: Deutsche Geschichte im 16. bis 18. Jahrhundert; 1 ^ _ „ 5 „ „ „Iiu.i: Deutsche Geschichte, von der französischen Revoln- > ^imna. tion ab; in diesem Bande wird eine Erweiterung eintreten. J Zum Gebrauch an Lyzeen und Studienanstalten eignet sich das schon an vielen Gymnasial- und Realgymnasialkursen für Mädchen und an Lehrerinnenseminaren eingeführte Lehrbuch 6er Geschichte für höhere Lehranstalten von Dr. Friedrich Urudauer, Direktor des Lessing - Gymnasiums in Frankfurt a. M. Iii. Teil. Geschichte des Altertums. geb. Ji 2,—. Von dem 3. Teil wird im Laufe des Jahres eine besondere, für Realanstatten, Lyzeen und Studienanstalten bestimmte Ausgabe erscheinen. Iv. Teil. Deutsche Geschichte bis zum westfälischen Frieden, geb. Ji 2,—. Y. Teil. Vom westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit. geb. Ji 2,40. Wilder zur Geschichte mit besonderer Betonung bet Kunstgeschichte herausgegeben von Dr. Bernhard Seyfert. Bilderanhang zu Neubauers Lehrbuch der Geschichte. Zweite, vermehrte Auflage. 497 Abbildungen mit erläuterndem Text und einem ausführlichen Schlagwortregister. 204 Seiten, gr. Lex. kart. Ji 4,—, geb. Ji 4,80. Kleine Staatslehre für höhere Lehr <an statten von Dr. Ariedrich Weuöauer, Direktor de» Lessing - Gymnasiums in Frankfurt a. M. ______________Steif broschiert 50 Pf. Geschichts-Atlas äu dem Lehrbuch der Geschichte für höhere Lehranstalten von Dr. Friedrich Neubauer, Direktor des Lessing-Gymnasiums in Frankfurt ct. M. 12 Haupt- und 8 Nebenkarten. Achte Auflage (23. bis 28. Tausend). Steif brosch. 60 Pf.

5. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. uncounted

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Werkag der Wuchhaudkung des Waisenhauses in Kasse a. d.s. Wlsmarck. Ansgervähtte Weden des Aürsten von Mismarck. Zusammengestellt und mit einem Vorwort eingeleitet von Dr. Aug. Baumeister, Kaiser!. Ministerialrat a. D. Mit Bismarcks Brustbild nach Fr. Lenbach. geb. Ji 1,80. Wotkswirtschafttiches im Geschichtsunterricht von Gymnasialdirektor Dr. F. Neubauer. Ji 1,20. Leitfaden der praktischen Volkswirtschaftslehre. Zum Unterrichtsgebrauch an Seminaren und höheren Lehranstalten. Von Dr. Elisabeth Gottheiner. Ji 1,—. Der Unterricht in der Geschichte von Direktor Dr. Fr. Neubauer. Ji 0,50. Was ist deutsch? Eine Kaisergeburtstagsrede. Von Direktor Dr. F. Neubauer. Zweite Auflage. Ji 0,50. Was ist preußisch? Eine Kaisergeburtslagsrede. Von Gymnasialdirektor Prof. B. Hebestreit. Ji 0,50. Kaiser Wilhelm I. Aus seinem Leben Sextanern erzählt von Professor W. Pfeifer. Nebst Bildnis des Kaisers. steif brosch. Ji 1,20. Levensöitder aus der neueren Geschichte von Prof. W. Pfeifer. Mit 4 Holzschnitten. Ji 1,50; geb. Ji 2,—. Inhalt: Martin Luther, Kurfürst Friedrich I., der Große Kurfürst, Friedrich der Große und Blücher. Deutsches -Leben in der Wergangenheit von Professor Dr. Aug. Sach. Zwei Bände. Ji 12,— ; geb. Ji, 15,50. Deutsche Soziatgeschichte, vornehmlich der neuesten Zeit, gemeinverständlich dargestellt von Gymnasialdirektor Emil Stutzer. Ji. 3,60; geb. Ji 4,20. Leöen und Wirken der Königin Luise im Lichte der Geschichte. Von Professor Emil Knaake. Ji 7,50; geb. Ji 8,50. Die deutschen Kaiserpfalzen und Königshöfe vom 8. bis zum 16. Jahrhundert. Mit 45 Abbildungen von Professor Dr. W. Weitzel. M 3,— ; geb. Ji 3,60. Griechische Geschichte von Gusi. Ferd. Hertzberg, Professor an der Universität Halle. Ji 4,80; geb. Ji 5,70. Mömische Geschichte in kürzerer Fassung von Dr. C. Peter. Zweite verbesserte Auflage. In Halbleinenband Ji 4,80. Greschicllte Roms von Dr. Carl Peter. In drei Bänden. Vierte, verbesserte Aufl. Erster Band. Die fünf ersten Bücher, von den ältesten Zeiten bis auf die Gracchen. Ji 6,—. Zweiter Band. Das sechste bis zehnte Buch, von den Gracchen bis zum Untergänge der Republik. Ji 6,—. Dritter Band. Das elfte bis dreizehnte Buch, die Geschichte der Kaiser bis zum Tode Marc Aurels. Ji 6,—. in drei Halbfranzbänden Ji 22,50. Geschichte des deutschen Modens mit seinem Pflanzen- und Tierleben. Von der keltisch-römischen Urzeit bis zur Gegenwart. Historisch-geographische Darstellungen von Lyzealrektor I. Wimmer. Ji 8,— ; geb. Ji 9,—. Deutsches H'ffan;enteven nach Albertus Magnus (1193 — 1280). Ein Nachtrag zur „Geschichte des deutschen Bodens" von Lyzealrektor I. Wimmer. Ji 1,60. Zur Einführung in den erdknndtichen Unterricht an mittleren und höheren Schulen. Anregungen und Winke von Dr. Felix Lampe. Ji 3,—. Geographische Htepetitionen insonderheit im Anschluß an H. A. Daniels und A. Kirch-hoffs geographische Lehrbücher. Wiederholungs- und Übungsbuch in Fragen und Antworten von Herrn. Schultze. Dritte neu bearbeitete Auflage. geb. Ji 2,—. Leitfaden der Kirchengeschichte für höhere Schulen von Direktor Dr. Carl Töwe. Ji 0,50.

6. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. I

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichtliches Lehrbuch für öhere Mädchenschulen von Dr. Friedrich Neubauer, Direktor des Lessing-Gymnasiums in Frankfurt a. M. Ausgabe B. m. Feil. Deutsche Hefchichte im 'gxxuetatiex. Mit 30 Abbildungen. Sechste, nach den Lehrplänen vom 13. Dezember 1908 umgestaltete Auslage. (16. bis 20. Tausend. , Halle a. d. S. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses. 1909. Georg-Eckert-Instltut für internation'le Schu’buchf orschun9 Braunschweig Inventarisiert unter vssbibuothek" Isb! - Rr ti 7 H-5~

7. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 9

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Anfänge der Völkerwanderung. 9 Genaueres als' über den Götterglauben unsrer Vorfahren wissen wir über die Mythologie der nordischen Germanen, wie sie in der Edda zusammengefaßt ist. Dort nannte man den obersten Gott Odhin; er feiert in seiner Burg Walhalla fröhliche Gelage mit den erschlagenen Helden, welche die Walküren, die Schlachtjungfrauen, zu ihm emporgetragen haben. Seine Gemahlin heißt Frigg; neben ihr kannte man die liebreizende Göttin Freya. Man erzählte ferner von dem jugendlichen Balder, dem Frühlingsgott; wie die lange Winternacht jährlich gleichsam den Sommer besiegt, so wird Balder von seinem blinden Bruder Hödur erlegt, den Loki, der Gott des Bösen und der Lüge, dazu angestiftet hat. Lokis Tochter hieß Hel, die finstere Todesgöttin, in deren trübseliges Reich alle die hinabsteigen, welche nicht den Tod des Kriegers auf dem Schlachtfelde sterben. In einem letzten Kampfe, so glaubte man, würden die Götter den Riesen unterliegen und die Welt untergehen; aber aus dem furchtbaren Brande werde eine bessere Welt erstehen. Neben diesen Göttern kannten und verehrten- die Germanen noch die unendliche Menge der Elben (nord. Elfen), die in Haus und Feld, Wald und Heide hausen, der Nixen, die in den Fluten wohnen, der Zwerge, welche die Metallschätze des Erdbodens behüter>^ 2. Die Zeit der Völkerwanderung. Tie Anfänge der Völkerwanderung. § 8» In den römischen Grenzlanden waren römische Städte ent- Me standen, z. B. Köln, Mainz, Trier, das zeitweise die Residenz römischer Kaiser war und noch heute mächtige Ruinen römischer Bauten besitzt, sodann in den lanbe' Donauländern Augsburg, Regensburg, Salzburg, Wien. Es hatte sich an Rhein und Donau römisches Leben und römische Kultur angesiedelt; n. a. waren auch die ersten Weinreben am Rhein gepflanzt worden. Mit den Germanen trat man in Handelsverkehr. Man kaufte von ihnen Pelze, Gänsefedern, Haare, mit denen sich römische Frauen schmückten, und Bernstein, der seit alters von der Nord- und Ostseeküste nach Südeuropa gebracht wurde: dafür erhandelten die Germanen Schmucksachen, Waffen und Wein. Allmählich kam es immer häufiger vor, daß Germanen einzeln oder in Friedliche Haufen über die Grenze wanderten. Je mehr die Bevölkerung wuchs, destotnun^ mehr fehlte es ihnen an Ackerland; die Landnot der Germanen ist eine

8. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 77

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Zeit Wenzels (1378 — 1400) und Ruprechts (1400—1410). 77 In Böhmen sorgte Karl für den Frieden und die öffentliche Sicherheit und trat dem Fehdewesen scharf entgegen. Er beschützte und förderte den tattgiett. Handel, zumal die Flußschiffahrt, und begünstigte die Städte, vor allen Prag, das er durch den Bau eines großartigen Doms verschönte. Endlich aber trat er auch als Beschützer höherer Bildung auf: er hat in Prag die erste deutsche Universitat^gegründet. Nachdem er 1373 durch Vertrag gegen eine Geldzahlung auch Brandenburg von dem letzten Wittelsbacher erworben hatte, kam seine fürsorgliche Tätigkeit auch diesem Lande zu gute. Für das Reich ist seine Regierung dadurch wichtig, daß unter ihm auf 2)%^lj,ene mehreren Reichstagen das wichtige Reichsgesetz beschlossen wurde, das man 1356. nach der goldenen Kapsel, welche das Siegel der Urkunde einschließt, die goldene Bulle nennt. Durch dieses Reichsgesetz wurde festgestellt, daß, wie es nun schon ein Jahrhundert lang Brauch war, nur den sieben Kurfürsten die Wahl des deutschen Königs zustehe. Die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier, der König von Böhmen, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg wurden als Kurfürsten anerkannt; die letzten vier waren zugleich die Inhaber der Reichsämter des Erzmundschenken, des Erztruchseß, des Erzmarschalls und des Erzkämmerers. Den Kurfürsten wurden wichtige Vorrechte zugesprochen: ihre Lande sollten unteilbar sein, sie erhielten die höchste Gerichtsbarkeit in ihren Gebieten und andere Hoheitsrechte. Karl Iv. zog auch nach Italien und erhielt die Kaiserkrone. 1378 starb er. Sein ältester Sohn Wenzel, der ihm als deutscher König folgte, erhielt Böhmen und andere Gebiete, sein zweiter Sohn Sigmund jjjjfgjjj' Brandenburg. Letzterer erwarb bald darauf durch seine Heirat mit einer ungarischen Prinzessin Ungarn, was einen gewaltigen Machtzuwachs für das Haus Luxemburg bedeutete. Die Zeit Wenzels (1378—1400) und Ruprechts (1400—1410). § 80. Wenzel 1378—1400. König Wenzel war von Natur nicht ohne Gaben, aber ein sehr schlaffer und träger Fürst, der, je länger er regierte, desto mehr über Jagd und Trunk seine Pflichten als Herrscher vernachlässigte. Im Jahre 1400 setzten ihn die Kurfürsten endlich ab. Sie wählten den Kurfürsten Ruprecht von der Pfalz, der zwar ein tüchtiger Mann war, aber der nötigen Macht entbehrte und sich zehn Jahre lang vergeblich abgemüht hat, die Ordnung im Reiche und die königliche Gewalt wiederherzustellen. In jener Zeit, wo die Macht des deutschen Königtums so gering und der Zusammenhang des Reiches so lose ist, sind es die Einzelstaaten und

9. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 20

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
20 Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919. Etzel. Sie preist Dietrich von Bern als eine echt deutsche Gestalt, stark und tapfer, versöhnlich und edel, treu und zuverlässig. Sie erzählt von Walter von Aquitanien, der mit seiner Braut Hildegunde aus dem Hunnenlande in die Heimat flieht, und von seinen Kämpfen am Wasgenstein. Sie berichtet von Gudruns Gefangenschaft in der Normannenburg am Meeresgestade und von ihrer Befreiung. Erhalten ist uns aus jener Zeit nur ein Bruchstück des Hildebrandsliedes, dessen Gegenstand ein Kamps zwischen Hildebrand und seinem unerkannten Sohne Hadubrand ist. Die politischen Zustände und die Kulturverhältnisse von Westeuropa waren durch die Völkerwanderung vollständig umgewandelt worden. Noch erinnerten freilich tausend Spuren an die vorangegangenen Jahrhunderte. Römische Römische Sitten und Unsitten, römisches Hausgerät, mancherlei römische 01kunstfertigkeit, auch römischer Luxus hatten vielfach Eingang gefunden. Die Sprache, in der die staatlichen Urkunden ausgefertigt, in der die Gesetze ausgeschrieben wurden, in der man Briefe schrieb und geschichtliche Werke versagte, deren sich die Kirche bediente, war die römische. Auch das Christentum, das wertvollste Gut, welches die Germanen in jenen Zeiten überkommen hatten, verdankte man den Römern. Aber das Christentum erschien bei den roheren Germanen in andrer Gestalt als bei den städtisch verfeinerten Römern; erst nach einer Zeit furchtbarer Verwilderung, in der selbst die Diener der Kirche oft ihre geistlichen Pflichten vergaßen, konnte es die Herzen der Germanen erfassen und ihnen- die Lehren der Demut und Selbstverleugnung näher bringen. Die Kultur war zurückgegangen; die Römerstädte verfielen, die einst vom Verkehr der Kaufleute belebten Straßen verödeten. Höhere Bildung fand man selten; selbst viele Bischöfe konnten nicht lesen. Die Kunst fand wenig Pflege; was man an kostbaren Waffen, Gewändern, Geräten brauchte, mußte man sich meist aus dem Auslande, aus dem oströmischen Reiche kommen lassen. Fräuiische § 20. Wirtschaft, Stände und Staat der Franken. Das Franken-8uftönbe- land hatte das Aussehen eines großen Bauernlandes. Der Ackerbau war neben der Viehzucht die wichtigste, fast die einzige Quelle des Erwerbs. Die Ackerflur war nun aufgeteilt, das Privateigentum an Grund und Boden eingeführt worden. Auch war man eifrig bemüht, den Urwald zu roden und auf Waldesboden neue Äcker anzulegen. Auf eigenem Hof saß, wenig-Diebauern, stens in weiten Gegenden Austrasiens, der fränkische Bauer. Er war ein wehrhafter Mann, der dem Könige und seinen Beamten zur Heeresfolge verpflichtet war und den die Feldzüge des Königs oft in weite Ferne führten; es war ferner ein freier Mann, der sich auch jetzt noch, wie vordem, zu

10. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 26

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919. volle Stellung behauptete, wurde bald darauf abgesetzt und in ein Kloster geschickt. Seitdem beherrschte Karl alle Germanenvölker, mit Ausnahme der inselbewohnenden Angelsachsen. Arabischer § 25. Kriege gegen btc Grenzvölker. Im Jahre 778 hatte Karl die 5tibiufl' Kämpfe gegen die Sachsen durch einen Feldzug gegen die Araber oder Mauren in Spanien unterbrochen. Damals drang er bis an den Ebro vor, ohne doch wesentliche Erfolge zu erringen. Auf dem Rückzüge durch die Pyrenäen erlitt er sogar einen schweren Verlust; denn die von Roland befehligte Nachhut seines Heeres wurde von den Basken im Tale Ronce-Roland. valles vernichtet. Die Gestalt Rolands aber hat die Heldensage mit besonderem Glanze umgeben. Sie macht ihn zum Sohn der Bertha, einer lange verstoßenen Schwester Karls. Sie erzählt, wie er schon als Knabe den Riesen im Ardennenwalde erschlug, und wie er der tapferste unter des Kaisers Paladinen, ein Vorbild in allen ritterlichen Tugenden gewesen sei. Sie berichtet insbesondere von dem Tode des Helden: wie er nach hartem Kampfe, schwer verwundet und zum Tode matt, allein in oder Wildnis übrig blieb; wie er sein herrliches Schwert, damit es nicht in Feindes Hand fiele, auf einem Marmorblock zerschlagen wollte, aber eher der Block als das Schwert zersprang; wie er, nach Hilfe rufend. in das elfenbeinerne Horn stieß, daß es zerbarst; wie er dann im frommen Glauben verschied und seine Seele von den Engeln himmelwärts getragen wnrde. Erst längere Zeit nach Karls spanischem Feldzuge wurde südlich von den Pyrenäen die spanische Mark gegründet, die einem Markgrafen unterstand. Ferner wurden an der Ostgrenze des Reiches wichtige Kriege Awaren-geführt. Die Awaren, welche in dem heutigen Ungarn wohnten und Me0e- von dort räuberische Einfälle in das Frankenreich machten, wurden mehrmals bekriegt. Karls Sohn Pippin drang tief in ihr Land hinein, erstürmte den Ringwall, hinter dem sie ihre Schätze geborgen hatten, und gewann große Beute. Dort wurde die Ostmark gegründet, und deutsche Ansiedler wanderten in das durch Grenzburgen geschützte Land, das heutige Wend-n-Österreich. ein. Auch gegen die Wenden, die jenseit der Elbe und Dänen-Saale saßen, und gegen die Dänen mußte gekämpft werden; damals Irtt0e' entstanden die Grenzburgen Halle und Magdeburg. Karls § 26. Karls Kaiserkrönung. 800. Karl herrschte nunmehr von der m*w*’ Schlei bis zum Tiber, von den Pyrenäen bis an die Raab. Weithin reichte sein Ansehen und der Ruhm seiner Macht; selbst mit dem Chalifen Harun al-Raschid zu Bagdad wechselte er Gesandtschaften und wertvolle Geschenke.
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