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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 15

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Deutschlands Bodengestalt in ihrer Bedeutung für Bewässerung :c. 15 schiedenen Widerstandskraft der einzelnen Schichten in ein Stufenland umgeformt. Das Alpenvorland und die Oberrheinische Tiefebene waren auch noch während der Tertiärzeit von Binnenmeeren erfüllt. 4. Während der diluvialen Eiszeit drangen von Skandinavien und von den Alpen her Gletscher weit in das deutsche Land vor. Die zurückweichende und wieder vordringende nordische Vereisung erreichte die Breite von Magdeburg und den Fuß des Mittelgebirges, die alpinen Gletscher das Nordende der oberbayerischen Seen nahe bei München. Die Eisströme Übergossen die Gebiete, also vor allem Nord- deutschend und die Süddeutsche Hochfläche, mit ihren Ablagerungen, mit Sand, Kies, erratischen Blöcken und Geschiebelehm, und gaben der Landschaft ihr heutiges Aussehen. Auch die norddeutschen Flußtäler verdanken ihnen ihre Entstehung. (S. das Kärtchen S. 42.) In den nicht vereisten Landesteilen entstand unter dem Einfluß der Verwitterung und des Winds der Löß, ein Staublehm. 5. Die Zerstückelung des alten Schollenlands in einzelne Massive war viel- fach von vulkanischen Ausbrüchen begleitet. Eruptivmassen (Basalt, Trachyt und Phonolith) drangen an den Verwerfungsspalten zutage und schufen dadurch die lange Reihe vulkanischer Erhebungen, die die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle von der Eifel bis nach Hessen hin (vor allem Vogelsberg und Rhön), ferner Nord- böhmen und die Lausitz durchsetzen. In Süddeutschland entstanden aus ähnlichen Ursachen die Vulkane des Hegaus (Hohentwiel), die Vulkanbildungen um Urach im Schwäbischen Jura, der Riestrichter bei Nördlingen im Fränkischen Jura, der Kaiserstuhl in der Oberrheinischen Tiefebene und die Vulkane der Oberpfälzischen Hochfläche n. von Weiden. So bildete sich im Lauf der verschiedenen Erdzeitalter der Stu- fenbau des deutschen Landes heraus: das Tiefland im N., die Mittel- deutsche Gebirgsfchwelle im Herzen des Reichs und das Hochgebirge im S. Jede dieser Landstufen hat ihr besonderes Wirtschaftssystem: Im Norddeutschen Tiefland wird vorwiegend Ackerbau und Vieh- zucht getrieben, die Mitteldeutsche Gebirgsfchwelle mit ihren Kohlen- und Eisen- lagern ist die Hauptwerkstätte der deutscheu Industrie, das Hochgebirge endlich ist vorwiegend eine Stätte der Gras- und Wald- Wirtschaft. Bei aller Vielgestaltigkeit im einzelnen hat Deutschland in seinem durch- greisenden Stufenbau einen einheitlichen Zug. Iv. Deutschlands Bodengestalt in ihrer Bedeutung für Bewässerung und wirtschaftliche Verhältnisse. Einfluß der Bodengestalt auf die Bewässerung. Die einheitliche Natur im Aufbau des Bodens verursacht auch in der Hauptsache die gleiche Rich- tung wie den verwandten Charakter der deutschen Ströme. Mit Ausnahme der Donau folgen alle der n. Abdachung zur Nord- und Ostfee. Mittel- und Unterlauf, die für die Schiffahrt wichtigsten Flußstrecken, kommen zur reichen Entfaltung. Die Lage der Nebenflüsse und die geringe Höhe der Waffer- 2*

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1. Das Deutsche Reich, Zusammenfassende Darstellung der mathematischen Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Grundzüge der Handelsgeographie und Verkehrswege - S. 15

1913 - Berlin [u. a.] : Oldenbourg
Deutschlands Bodengestalt in ihrer Bedeutung für Bewässerung :c. 15 Durch den Einbruch der Oberrheinischen Tiefebene, die sog. Rheintalver- senkung, durch Verwitterung und die abtragende Tätigkeit der Flüsse wurde das Tafelland allmählich in ein Stufenland umgeformt. Das Alpenvorland und die Oberrheinische Tiefebene waren während der Tertiärzeit von Binnenmeeren erfüllt. 4. Während der Eiszeit drangen von Skandinavien und von den Alpen her Gletscher weit in das deutsche Land vor. Die nordische Vereisung erreichte die Breite von Magdeburg, die alpinen Gletscher das Nordende der ober- bayerischen Seen nahe bei München. Die Eisströme Übergossen die Landschaft mit ihren Ablagerungen, mit Sand, Kies, erratischen Blöcken und Geschiebelehm und gaben der Landschaft ihr heutiges Aussehen. In den nicht vereisten Landes- teilen entstand unter dem Einflüsse der Verwitterung und des Windes der Löß, ein Staublehm. 5. Die Zerstückelung des alten Schollenlandes in einzelne Massive war vielfach von vulkanischen Ausbrüchen begleitet. Eruptivmassen (Basalt und Phonolith) drangen an den Verwerfungsspalten zutage und schufen dadurch die lange Reihe vulkanischer Erhebungen, die die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle von der Eisel nach Hessen, ferner Nordböhmen und die Lausitz durchsetzen. In Süddeutschland entstanden aus ähnlichen Ursachen die Vulkane des Hegaus, die Vulkanbildungen um Urach im Schwäbischen Jura, der Riestrichter bei Nördlingen im Fränkischen Jura und die Vulkane der Oberpfälzischen Hochfläche nördlich von Weiden. So bildete sich im Laufe der verschiedenen Erdzeitalter der Stufenbau des deutschen Landes heraus: das Tiefland im Norden/ die Mitteldeutsche Gebirgs- schwelle im Herzen des Reiches und das Hochgebirge im Süden. (Zähle die einzelnen Teile auf!) Jede dieser Landstufen hat ihr besonderes Wirtschaftssystem: Im Norddeutschen Tieflande wird vorwiegend Ackerbau und Viehzucht getrieben, die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle mit ihren Kohlen- und Eisen- lagern ist die Hauptwerkstätte der deutschen Industrie, das Hochgebirge endlich ist vorwiegend eine Stätte der Gras - und Waldwirtschaft. Bei aller Vielgestaltigkeit im einzelnen hat Deutschland in seinem durchgreifenden Stufenbau einen einheitlichen Zug. Iv. Deutschlands Vodengestalt in ihrer Bedeutung für Bewässerung und wirtschaftliche Verhältnisse. Einfluß der Bodengestalt auf die Bewässerung. Die einheit- liehe Natur im Aufbau des Bodens bedingt auch in der Hauptsache die gleiche Richtung wie den verwandten Charakter der deutschen Ströme. Mit Ausnahme der Donau folgen alle der nördlichen Abdachung zur Nord- und Ostsee, den deutschen Meeren. * 2*

2. Das Deutsche Reich - S. 11

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Deutschlands Bodengestalt in ihrer Bedeutung für Bewässerung usw. 11 Durch Verwitterung und die abtragende Tätigkeit der Flüsse wurde das Tafelland allmählich in ein S t u f e n l a n d umgeformt. Das Alpenvorland und die Oberrheinische Tiefebene waren in früherer Zeit von Binnenmeeren erfüllt. 4. Während der Eiszeit drangen von Skandinavien und von den Alpen her Gletscher weit in das deutsche Land vor. Die nordische Vereisung erreichte die Breite von Magdeburg, die alpinen Gletscher das Nordende der oberbayerischen Seen nahe bei München. Die Eisströme übergössen die Landschaft mit ihren Ablagerungen: Sand, Kies, erratischen Blöcken und Geschiebelehm, und gaben der Landschaft ihr heutiges Aussehen. In den nicht vereisten Landesteilen entstand unter dem Einflüsse der Verwitterung und des Windes der Löß, ein Staublehm. 5. Die Zerstückelung des alten Schollenlandes in einzelne Massive war vielfach von vulkanischen Ausbrüchen begleitet. Eruptivmassen (Basalt und Phonolith) drangen an den Verwerfungsspalten zutage und schufen dadurch die lange Reihe vulkanischer Erhebungen, die die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle^von der Eifel nach Hessen, ferner Nordböhmen und die Lausitz durchsetzen. In Süddeutschland entstanden aus ähnlichen Ursachen die Vulkane des Hegaus, die Vulkanbildungen um Urach im Schwäbischen Jura, der Riestrichter bei Nördliugen im Fränkischen Jura und die Vulkane der Oberpfälzischen Hochfläche nördlich von Weiden. So bildete sich im Laufe der verschiedenen Erdzeitalter der Stufenbau des deutschen Landes heraus: das Tiefland im Norden, die Mitteldeutsche Gebirgs-schwelle im Herzen des Reiches und das Hochgebirge im Süden. (Zähle die einzelnen Teile auf!) Jede dieser Landstufen hat ihr besonderes Wirtschaftssystem: Im Norddeutschen Tieflande wird vorwiegend Ackerbau und Viehzucht getrieben, die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle mit ihren Kohlen- und Eisenlagern ist die H a u p t w e r k st ä t t e der deutschen Industrie, das Hochgebirge endlich ist vorwiegend eine Stätte der Gras- und Waldwirtschaft. Bei aller Vielgestaltigkeit im einzelnen hat Deutschland in seinem durchgreifenden Stuseubau einen einheitlichen Zug. Iv. Deutschlands Bobengeftalt in ihrer Bebeutung für Bewässerung und wirtschaftliche Verhältnisse. Eiufluß der Bodengestalt auf die Bewässerung. Die einheitliche Natur im Aufbau des Bodens bedingt auch in der Hauptsache die gleiche Richtung wie den verwandten Charakter der deutschen Ströme. Mit Ausnahme der Donau folgen alle der nördlichen Abdachung zur Nord und Ostsee, den deutschen Meeren.

3. Das Deutsche Reich, Zusammenfassende Darstellung der mathematischen Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Grundzüge der Handelsgeographie und Verkehrswege - S. 15

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Der geologische Aufbau des deutschen Bodens. 15 Durch den Einbruch der Oberrheinischen Tiesebene, die sog. Rheintalver- senkung, durch Verwitterung und die abtragende Tätigkeit der Flüsse wurde das Tafelland allmählich in ein Stufenland umgeformt. Das Alpenvorland und die Oberrheinische Tiefebene waren während der Tertiärzeit von Binnenmeeren erfüllt. 4. Während der Eiszeit drangen von Skandinavien und von den Alpen her Gletscher weit in das deutsche Land vor. Die nordische Vereisung erreichte die Breite von Magdeburg, die alpinen Gletscher das Nordende der ober- bayerischen Seen nahe bei München. Die Eisströme Übergossen die Landschaft mit ihren Ablagerungen, mit Sand, Kies, erratischen Blöcken und Geschiebelehm und gaben der Landschaft ihr heutiges Aussehen. In den nicht vereisten Landes- teilen entstand unter dem Einflüsse der Verwitterung und des Windes der Löß, ein Staublehm. 5. Die Zerstückelung des alten Schollenlandes in einzelne Massive war vielfach von vulkanischen Ausbrüchen begleitet. Eruptivmassen (Basalt und Phonolith) drangen an den Verwerfungsspalten zutage und schufen dadurch die lange Reihe vulkanischer Erhebungen, die die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle von der Eifel nach Hessen, ferner Nordböhmen und die Lausitz durchsetzen. In Süddeutschland entstanden aus ähnlichen Ursachen die Vulkane des Hegaus, die Vulkanbildungen um Urach im Schwäbischen Jura, der Riestrichter bei Nördlingen im Fränkischen Jura und die Vulkane der Oberpfälzischen Hochfläche nördlich von Weiden. So bildete sich im Laufe der verschiedenen Erdzeitalter der Stufenbau des deutschen Landes heraus: das Tiefland im Norden, die Mitteldeutsche Gebirgs- schwelle im Herzen des Reiches und das Hochgebirge im Süden. (Zähle die einzelnen Teile auf!) Jede dieser Landstufen hat ihr besonderes Wirtschaftssystem: Im Norddeutschen Tieflande wird vorwiegend Ackerbau und Viehzucht getrieben, L die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle mit ihren Kohlen- und Eisen- lagern ist die Hauptwerkstätte der deutschen Industrie, das Hochgebirge endlich ist vorwiegend eine Stätte der Gras- und Waldwirtschaft. Bei aller Vielgestaltigkeit im einzelnen hat Deutschland in \ seinem durchgreifenden Stufenbau einen einheitlichen Zug. Iv. Deutschlands Vodengestalt in ihrer Bedeutung für Bewässerung und wirtschaftliche Verhältnisse. Einfluß der Bode nge st alt auf die Bewässerung. Die eiuheit- liehe Natur im Aufbau des Bodens bedingt auch in der Hauptsache die gleiche Richtung wie den verwandten Charakter der deutschen Ströme. Mit Ausnahme der Donau folgen alle der nördlichen Abdachung zur Nord- und Ostsee, den deutschen Meeren.

4. Das Deutsche Reich - S. 16

1913 - München : Oldenbourg
16 Tas Deutsche Reich. Fränkische Tafel und ihre Fortsetzung nach Norden: das Weserbergland und die Thüringische Hochfläche, dann die Pfälzisch-Lothringische Tafel (f. obiges Kärtchen). Es ist das große Triasgebiet. Durch die besonders von Westen her wirkende Verwitterung und die abtragende Tätigkeit der Flüsse wurde das Tafelland allmählich in ein Stufenland umgeformt mit seinen Steilrändern gegen Westen. In der Tertiärzeit stiegen im Süden des Reiches in säkularen Hebungen die Alpen empor, ein Faltengebirge wie die ältesten Bestandteile der Mitteldeutscheu Gebirgsschwelle. Gleichzeitig sank die Oberrheinische Tiefebene allmählich ein, der größte Grabenbruch auf deutschem Boden. Das Alpenvorland war während der Tertiärzeit von einem Binnenmeere erfüllt. Während der Eiszeit drangen von Skandinavien und vou den Alpen her Gletscher weit in das deutsche Land vor. Die nordische Vereisung erreichte die Breite von Magdeburg und den Fuß der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle, die alpinen Gletscher das Nordende der oberbayerischen Seen nahe bei München. Die Eisströme Übergossen die Gebiete mit ihren Ablagerungen, nämlich mit Sand, Kies, erratischen Blöcken und Geschiebelehm, und gaben der Landschaft ihr heutiges Aussehen. So entstanden die beiden Schwemmlandgebiete (Diluvial- und Alluvialgebilde): Norddeutsches Tiefland und süddeutsche Hochebene. In den nicht vereisten Landes- teilen bildete sich unter dem Einflüsse eines trockenen Klimas, der Verwitterung und des Windes der Löß, ein Staublehm. Die Zerstückelung des alten Schollenlandes in einzelne Massive war vielfach von vulkanischen Ausbrüchen begleitet. Ausbruchsmassen (Basalt, Trachyt und Phonolith) drangen an den Verwerfungsfpalten zutage und schufen dadurch die lange Reihe vulkanischer Erhebungen, die die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle vou der Eisel bis nach Hessen, ferner Nordböhmen und die Lausitz durchsetzen. In Süd- deutschland entstanden aus ähnlichen Ursachen die Vulkane des Hegaus, z. B. der Hohentwiel, dann die Vulkaubildungen um Urach im Schwäbischen Jura, der Ries- trichter bei Nördlingen im Fränkischen Jura und die Vulkane der Oberpfälzischen Hochfläche nördlich von Weiden. So bildete sich im Laufe der verschiedenen Erdzeitalter der Stufenbau des deutschen Landes heraus: das Tiefland im Norden, die Mitteldeutsche Gebirgs- schwelle im Herzen des Reiches und das Hochgebirge im Süden. (Zähle die ein- zelnen Teile auf!) Jede dieser Landstufen hat ihr besonderes Wirtschaftssystem: Im Norddeutschen Tiesland wird vorwiegend^. Ackerbau und Viehzucht getrieben, die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle mit ihren Kohlen- und Eisenlagern ist die Hauptwerkstätte der deutschen Industrie, das Hochgebirge endlich ist vorwiegend eine Stätte der Gras- und Wald- Wirtschaft. Bei aller Bielgestaltigkeit im einzelnen hat Deutschland in seinem durchgreifenden Stufenbau einen einheitlichen Zug.

5. Deutschland und seine Kolonien mit besonderer Hervorhebung der natürlichen Erwerbsquellen und der industriellen Betätigung, Deutschlands Anteil am Welthandel und Weltverkehr - S. 9

1911 - München : Oldenbourg
Deutschlands Bodengestalt in ihrer Bedeutung für Bewässerung rc. 9 und Norbert gehören zu den alten Schollengebirgen Schwarzwalb und Wasgenwalb, das Rheinische Schiefergebirge und der Harz. , 3. In die eingesunkenen Beckenrünme trat das Meer em, bessen Meberschlage heute die deutschen Tafellänber bilben: die Schwäbisch-Fränkische Tafel und ihre Fortsetzung nach Norben: das Weserberglanb und die Thüringische Hochfläche, dann die Pfälzisch-Lothringische Tafel. Durch Verwitterung und die abtragenbe Tätigkeit der Flüsse würde das Tafelland allmählich in ein S t u f e n l a n b umgeformt (s. S. 42). Das Alpenvorlanb und die Oberrheinische Tiefebene waren in früherer Zeit von Binnenmeeren erfüllt. _ 4. Währenb der Eiszeit brangeu von Skanbinavien und von den Alpen her Gletscher weit in das beutsche Land vor. Die norbische Vereisung erreichte die Breite von Magbeburg, die alpinen Gletscher das Norbenbe der oberbayerischen Seen nahe bei München. Die Eisströme übergössen die Lanbschast mit ihren Ab-lagemngen: Sanb, Kies, erratischen Blöcken^) und Geschiebelehm, und gaben bet Lanbschast ihr heutiges Aussehen. In den nicht vereisten Lanbesteilen entstanb unter dem Einflüsse der Verwitterung und des Winbes der Löß, ein Staublehm. 5. Die Zerstückelung des alten Schollenlanbes in einzelne Massive war vielfach von vulkanischen Ausbrüchen begleitet. Eruptivmassen (Basalt und Trachyt) brangen an den Verwerfungsspalten zutage und schufen baburch die lange Reihe vulkanischer Erhebungen, die die Mittelbentsche Gebirgsschwelle von der Eifel bis nach Hessen und Unterfranken, ferner Norbböhmen und die Lausitz burchse.)en. Weiter süblich entstanben aus ähnlichen Ursachen die Vulkane des Hegaus, die Vullanbildungen um Urach imschwäbischenjura,berriestrichter beinörblingen im Fränkische,! Jura und die Vulkane der Oberpfälzischen Hochfläche nörblich von Weiben. So bildete sich im Lause der verschiedenen Erdzeitalter der Stufenbau des deutschen Landes heraus: das Tiefland im Norden, die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle im Herzen des Reiches und das Hochgebirge im Süden. (Zähle die einzelnen Teile auf!) Jebe biefer Land stufen hat ihr besonberes Wirtschaftssystem: tnt Norbbeutschen Tieslanbe wirb vorwiegenb Ackerbau und Viehzucht getrieben, die Mittelbentsche Gebirgsschwelle mit ihren Kohlen- und Eisenlagern ist die Hauptwerk st ätte der deutschen Jnbustrie, das Hochgebirge enblich ist vorwiegenb eine Stätte der Gras- und Walbwirt- 11)1 1 Bei aller Vielgestaltigkeit im einzelnen hat Deutschland in seinem durchgreifenden Stusenbau einen einheitlichen Zug. Iv. Deutschlands Bobengeftalt in ihrer Bedeutung für Bewässerung und wirtschaftliche Verhältnisse. Einfluß der Bobenge st alt auf die Bewässerung. Die einheitliche Natur int Aufbau des Bobens bebingt auch in der Hauptsache die gleiche Richtung wie den verwandten Charakter der deutschen Ströme. ^ l) Erratische Blöcke sind Steinblöcke, die in der Eiszeit durch die Gletscher an ihren heutigen Standort befördert wurden.

6. Länderkunde des Deutschen Reiches - S. 9

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 9 Alte Schollcii- Faltengebirge Tafelländer Vulkanische Grenze der gebirge Gebirge nordischen Vereisung Grbirgsbau Deutschlands. Nach Partsch. C. Das Norddeutsche Tiefland. Es umfaßt die Flußgebiete des Unterrheins, der Ems, der unteren Weser, der mittleren und unteren Elbe, der Oder, der unteren Weichsel und Memel. Durch die Elbe wird es in zwei ungleich große Teile geschieden, 1. in das We st deutsche Tiefland und 2. in das Ostdeutsche Tiefland. Während der Eiszeit drangen von Skandinavien und von den Alpen her Gletscher weit in das deutsche Land vor. Die nordische Vereisung erreichte die Breite von Magdeburg, die alpinen Gletscher das Nordende der oberbayerischen Seen nahe bei München. Die Eisströme Übergossen die Landschaft mit ihren Ablagerungen, Sand, Kies, erratischen Blöcken und Geschiebelehm und gaben der Landschaft ihr heutiges Aussehen. In den nicht vereisten Landesteilen entstand unter oem Einflüsse der Verwitterung und des Windes der Löß, ein Staublehm. Die Zerstückelung des alten Schollenlandes in einzelne Massive war viel- fach von vulkanischen Ausbrüchen begleitet. Eruptivmassen (Basalt und Phonolith) drangen an den Verwerfungsspalten zutage und schufen dadurch die lange Reihe vulkanischer Erhebungen, die die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle von der Eisel nach Hessen, serner Nordböhmen und die Lausitz durchsetzen. In Süd- deutschend entstanden aus ähnlichen Ursachen die Vulkane des Hegaus, die Vulkan- bildungen bei Urach im Schwäbischen Jura, der Riestrichter bei Nördlingen im Fränkischen Jura und die Vulkane der Oberpfälzischen Hochfläche nördlich von Weiden.

7. Das Deutsche Reich - S. 14

1914 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
14 Das Deutsche Reich, Die Müsch esi!a?lkb er g e st ei Rüdersdorf nächst Berlin. größten Teile die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle zusammensetzen. Nur an 'einzelnen und engbegrenzten Stellen, wie in den Kalkrücken der Lüneburger Heide, in jenen bei von Rüdersdorf bei Berlin oder in den Kleideklippen von Rügen, ragt dieses Grund- gebirge in flachen, von der Vergletfcheruug abgeschliffenen Kuppen hervor; an anderen Stellen ist es in der Tiefe erbohrt worden. Auf dem untergesunkenen Grundgebirge (a) des Norddeutschen Tieflandes find Ablagerungen des Meeres, der Flüsse, der Gletscher und des Windes (Löß) ange- häuft worden. Bei Rüdersdorf ragen die Muschelkalkschichten des Grundgebirges bis zur Ober- fläche empor und sind stellenweise von den eiszeitlichen Gletschern abgeschlissen worden. Für das an natürlichen Bausteinen arme Tiefland, namentlich für die nahegelegene Weltstadt, haben die Rüdersdorfer Kalksteiubrüche große Wichtigkeit; es besteht dort ein lebhafter Tagbau. Die Zerstückelung des alten Schollenlandes in einzelne Massive war viel- fach von vulkanischen Ausbrüchen begleitet. Ausbruchsmassen (Basalt und Phonolith) drangen an den Verwerfungsfpalten zutage und schufen dadurch die lange Reihe vulkanischer Erhebungen, die die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle von der Eifel nach Hessen, ferner Nordböhmen und die Lausitz durchsetzen. In Süd- deutschend entstanden aus ähnlichen Ursachen die Vulkane des Hegaus, die Vulkan- bildnngen bei Urach im Schwäbischen Jura, der Riestrichter bei Nördlingen im Fränkischen Jura und die Vulkane der Oberpfälzischen Hochfläche nördlich von Weiden.

8. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 142

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
142 Europa. §241. Auch klimatisch bildet Südwestdeutschland eine eigene Provinz Boden- Nach Norden und Nordwesten ist es durch die mitteldeutschen Gebirge fuitur. vor den Einflüssen kalter Nordwinde geschützt. In seiner Mitte befindet sich das wärmste Gebiet des Deutschen Reiches, der nördliche Teil der Oberrheinischen Tiefebene, mit einer Jahrestemperatur von mehr als 10°. Hier liegt das eigentliche Weinland Deutschlands. Die Gehänge der Täler vom Rhein, Neckar und Main sind überall bedeckt mit Reben, die uns vielfach einen köstlichen Tropfen liefern. Doch wird neben dem Weinbaue auch ein lebhafter Ackerbau betrieben. Der Boden ist meist fruchtbar und gut benetzt. Wasgau und Schwarzwald erhalten viel Niederschlag und entsenden deshalb wasserreiche Bäche nach allen Seiten. Auch der Deutsche Jura empfängt Regen in Mengen, aber in dem Kalkgesteine dieses Gebirges versickert das Wasser schnell; erst am Fuße tritt es in mächtigen Quellen wieder an das Tageslicht. Darum ist die steinige Hochfläche des Jura wasserarm und unfruchtbar, aber ihr vorgelagert ist die bach und quellenreiche schwäbisch-sränkische Stnsenlandschaft, die sich eines sehr ergiebigen Ackerbaues erfreut. Der wasserarmen Hochfläche des Jura gleicht die Ebene Lothringens, die von einem steinigen, wenig anban- fähigen Boden bedeckt wird und nur in den Tälern fruchtbare Stellen besitzt. Das Ackerland erstreckt sich in den Tälern weit in die Gebirge hinein, wird aber dann durch Weideland abgelöst. In den Gebirgen treffen wir große Waldungen, die im Süden vorwiegend aus Fichten und Tannen bestehen, im Norden auch große Bestände von Kiefern, Eichen und im Spessart von Buchen aufweisen. §242. Neben Land- und Forstwirtschaft besteht auch lebhafte Industrie. Diese benutzt zum Teile die vorhandene Wasserkraft. Wo solche fehlt, uftm' ^efert ihr die Schiffahrt aus den benachbarten rheinischen Kohlengebieten zur Erzeugung von Maschinenkraft den erforderlichen Brennstoff. Am lebhaftesten blüht die Gewerbtätigkeit iu der Oberrheinischen Tiefebene, ihr folgt Lothringen, wo aus dem nahen Saargebiete Steinkohle in Menge herbeigeschafft werden kann. Auch am Fuße des Schwäbischen Jura herrscht eine rege Industrie. Handel. In einem so fruchtbaren und industriellen Lande fand auch der Handel einen geeigneten Boden. Dieser konnte sich hier um so mehr entfalten, als gute Straßen nach allen Seiten den Verkehr mit den Nachbarländern ermöglichen. Nach Norden schafft der Rhein mitten durch das mitteldeutsche Gebirgsland einen Weg zum Meere, durch die Wetterau gelangen wir in das norddeutsche Tiefland, das Maintal endet am Fichtelgebirge, an dem sich wichtige Verkehrsstraßen von Böhmen und Ostdeutschland treffen, und selbst die Mauer des Deutschen Jura ist mehrfach für den Verkehr durchbrochen. Durch das Tal der Altmühl ist hier sogar für die Schiffahrt eine Verbindung zwischen Main und Donau im Ludwigskanal hergestellt worden. Nach Süden öffnet der Rhein den Weg in die Schweiz. Hier hat der Verkehr durch die Er- bauung der Gotthardbahn einen hohen Aufschwung genommen. Von weltgeschichtlicher Bedeutung ist schließlich die weite, vielumstrittene Burgunder Pforte. Durch sie drangen die Römer in unser Gebiet

9. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 76

1891 - München : Oldenbourg
76 Mitteleuropa. deutschen Reiches entfallen denn auch aus die norddeutsche Tiefebene. Wichtige Lücken des jetzigen Kanalnetzes werden der Nordostsee- und der Ruhr- Ems-Kanal schließen. — An den deutschen Küsten entwickelte sich schon, frühzeitig die Schiffahrt, und heute ist die deutsche Reederei') die erste des Festlandes. — Dem Verkehre hinderlich sind nur die großen Moorgebiete im westelbischen Teil. § 5. Mückbtick auf Zzodengestatt, Bewässerung und Klima. 1. Bodengestalt. 1. Das deutsche Reich zeigt eine große Mannig- faltigkeit der Bodenformen. Es weist ein Hochgebirge, dann Mittelgebirge, Stufenlandschaften, Hochebenen und Tiefebenen auf. (Zähle auf die Mittelgebirge, Tiefebenen 2c.!) 2. Das ganze Gebiet fenkt sich von S. nach N. 3. Das Tiefland breitet sich infolgedessen, abgesehen von der oberrheinischen Tiefebene, im nördlichen, das Hochland im südlichen und mittleren Deutsch- land aus. 4. Da die Gebirge, die Alpen ausgenommen, lauter Mittelgebirge sind, so besteht für den Berkehr nirgends ein wesentliches Hindernis. (Zähle die höchsten Berge auf!) Ii. Bewässerung. 1. Die Flüsse Deutschlands gehen teils zur Nordsee, teils zur Ostsee; nur ein Hauptstrom ergießt sich ins schwarze Meer (welcher?). 2. Die Laufrichtung der Flüsse ist größtenteils eine nördliche oder eine östliche; es gibt demnach zwei Hauptabdachungen: eine nördliche und eine östliche. 3. Die Hauptwasserscheide zwischen den nach der Nord- und Ostsee ge- richteten Flüssen und dem nach dem schwarzen Meere gehenden Stromsysteme der Donau bilden der deutsche Jura, das Fichtelgebirge und die Sudeten. 4. Einige Flüsse, wie Ems, Oder, Weichsel, gehören fast ganz der Tief- ebene an, andere bahnen sich ihren Weg durch das mitteldeutsche Gebirgsland, wie die Elbe, die Werra-Weser; der Rhein allein durchbricht sämtliche Abstufungen von den Alpen bis zur Tiefebene. 5. Die Flüsse sind ganz gleichmäßig über das Land verteilt und fast das ganze Jahr schiffbar. Welche Flüsse gehen zur Nordsee, welche zur Ostsee? Welche Hauptflüsse gehören der nördlichen, welcher Strom der östlichen Abdachung an? Gib bei jedem dieser Flüsse auch die bedeutendsten Nebenflüsse an! Die Seen Deutschlands liegen teils im S. im Alpengebiete und ini Alpenvorland, teils im N. an der Ostseeküste. Welches sind die Seen des Alpengebietes und des Alpenvorlandes? Wie heißen die wichtigeren Seen an der Ostsee? Iii. Klima. Das Klima Deutschlands ist im ganzen ein gemäßigtes. Im einzelnen ist das rauheste Klima den Alpen, den höheren Mittelgebirgen und dem nordöstlichen Teil des norddeutschen Tieflandes eigen. Die mildeste Witterung herrscht im Rheingebiete. Mit den Niederschlägen verhält es sich also: 1. Die meisten Niederschläge fallen in dea Alpen, auf der schwäbisch- bayerischen Hochebene und auf einzelnen Mittelgebirgen. x) d. h. Verfrachtung der Schiffsgüter. Ein Reeder ist ein Schiffseigentümer, der mit seinen Schiffen Frachtgeschäfte treibt.

10. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 16

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
16 Überschau der geographischen Verhältnisse des Reiches. scheiden ermöglichen vielfach eine leichte Verbindung der Hauptströme durch Kanäle. Hinsichtlich der Ausdehnung ihrer Gebiete nehmen sie eine Mittelstellung unter den Flußsystemen des Erdteils ein. Deutschland hat 15 000 km Wasserstraßen, die dein großen Schiffsverkehr zugänglich sind, und nur Rußland übertrifft es hierin. Die größte Bedeutung für die Schisfahrt hat der Rhein, da er wegen seines Ursprungs in den Gletschern des Hochgebirges meist auch während des Sommers hohen Wasserstand auszuweisen hat. Verbindende Wirkung der deutschen Ströme. Die deutschen Fluß- systeme verbinden die drei Höhenstufen innig miteinander: der Rhein Hochgebirge, Mittelgebirge und Tiefland; Weser, Elbe und Oder Mittelgebirge und Tiefland. Die vereinigende Kraft der Ströme bringt auch die Menschen einander näher und unterstützt zugleich die Vereinheitlichung des gesamten deutschen Lebens in gei- stiger wie wirtschaftlicher Beziehung, namentlich aber in Hinsicht auf den Verkehr. Die deutschen Ströme ganz besonders verketten Deutschland zu einem einheitlichen Wirtschaftsgebiet. Einfluß der Bodengestalt auf Anbau und Verkehr, a) Bon größter wirtschaftlicher Bedeutung ist das Vorherrschen des Tieflands, das fast 2/3 der Gesamtfläche Deutschlands einnimmt. Es umfaßt nicht bloß die Norddeutsche Niederung mit ihren tieseingreifenden Buchten am Rhein, der Ems, der Saale, Elbe und Oder, sondern auch die langgestreckte Oberrheinische Tiefebene mit der breiten Frankfurter Bucht, die Wetterau, den Untermain bis Schweinfurt und das untere Neckartal bis gegen Stuttgart. Das Tiefland ermöglicht eine reiche Entfaltung des Flußnetzes, es setzt der Anlage von Schienen- wie Kanalwegen fast keine Hindernisse ent- gegen, es ist klimatisch bevorzugt gegenüber dem Hochland, es bietet dem Ackerbau die günstigsten Bodenverhältnisse dar und es begünstigt vor allem die Bildung großer Staatswesen. Tatsächlich ist die Einigung Deutschlands vom Norddeutschen Tiesland ausgegangen. Die Zusammenlagerung des Tieflands mit dem Meer, dann die alten oft- westlichen Talzüge, große, von der Natur geschaffene Verkehrswege, erscheinen als weitere Gaben des Norddeutschen Tieflands. b) Auch die zahlreichen Mittelgebirge, die das Reich in seiner Mitte wie im S. erfüllen, erweisen sich in Wirklichkeit lange nicht in dem Maß verkehrsstörend und sondernd, wie dies lange zum Schaden unserer wirtschaftlichen und politischen Entwicklung angenommen wurde. Der deutsche Boden ist trotz feiner zahlreichen Gebirge recht wegfam. Zu den großen Wasserstraßen, die die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle von S. nach N. durchziehen, gesellen sich noch die breite Talsenke der Wetterau, die von Frankfurt nach Kassel sührt, und weiterhin das Tal der Leine, das zur Nordsee leitet, die Kinzig-Fulda Senke zwischen Vogelsberg und Rhön, die breite Bucht des Grab- selds zwischen dem Mittlern Main- und dem Werratal, die Senken im O. und W. des Fichtelgebirgs und die wichtigen Sudetentore. Die Wasserscheiden in den Mittel- gebirgen liegen oft nur wenige Meter über den Quellgebieten, so besonders zwischen dem Donau- und Maingebiet im Fränkischen Jura, wo stellenweise sogar eine Art

11. Das Deutsche Reich - S. 13

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Deutschlands Bodenwirtschaft. 13 Einfluß der Bodengestalt auf den Anbau und Ver-k e h r. a) Bon größter wirtschaftlicher Bedeutung ist das Vorherrschen des Tieflandes in Deutschland, das fast % der Gesamtfläche einnimmt. Es umfaßt nicht bloß die Norddeutsche Niederung mit ihren tiefeingreifenden Buchten am Rhein, der Ems, der Saale, Elbe und Oder, sondern auch die langgestreckte Oberrheinische Tiefebene mit der breiten Frankfurter Bucht, der Wetterau, den Untermain bis Schweinfurt, das untere Neckartal bis gegen Stuttgart und das Moseltal bis Metz. Das Tiefland ermöglicht eine reiche Entfaltung des Flußnetzes, es setzt der Anlage von Schienen- wie Kanalwegen fast keine Hindernisse entgegen, es ist klimatisch bevorzugt gegenüber dem Hochlande, und es bietet auch dem Ackerbau die günstigsten Bodenverhältnisse dar. Die Zusammenlagerung des Tieflandes mit dem Meere, dann die alten ostwestlichen Talzüge, große, von der Natur geschaffene Verkehrswege, erscheinen als weitere Gaben des Norddeutschen Tieflandes. b) Auch die zahlreichen Mittelgebirge, die das Reich in seiner Mitte wie in: Süden erfüllen, erweisen sich nicht verkehrsstörend und sondernd. Der deutsche Boden ist vielmehr trotz seiner zahlreichen Gebirge recht wegsam. Zu den großen Wasserstraßen, die die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle durchziehen, gesellen sich noch die breite Talsenke der Wetterau, die von Frankfurt nach Kassel führt, und weiterhin das Tal der Leine, das zur Weser und zur Nordsee leitet, dann die breite Bucht des Grabfeldes zwischen dem mittleren Main- und dem Werratale, die Senken im Osten und Westen des Fichtelgebirges und die wichtigen Sudetentore. Die Wasserscheiden in den Mittelgebirgen liegen oft nur wenige Meter über den Quellgebieten, so besonders zwischen dem Donau- und Maingebiet im Fränkischen Jura. Bei Treuchtlingen hat die Bodenschwelle zwischen Rezat und Altmühl 5 m Höhe, bei Neumarkt in der Oberpfalz entspringen die abzweigenden Flüsse aus derselben sumpfigen Hochfläche. Dieser Umstand ermöglicht die Ausbildung eines großartigen, Nord und Süd verbindenden Kanalnetzes in Deutschland, eine Aufgabe der nahen Zukunft. Die Täler der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle liegen tief und geschützt und zeichnen sich daher durch mildes Klima und reichen Bodenertrag aus. e) Selbst die Alpen, obwohl ein Hochgebirge, sind in hohem Maße wegsam. ^n den breiten Talern des Lechs, der Isar und des Inns führen bequeme Pfade nach Österreich, durch das Jnntal geht die Bahn zum Brenner und weiterhin nach Süden zahlreiche ^ackbahnen dringen mehr oder weniger tief ins Hochgebirge ein, das übet' öte? ourck) treffliche Straßen und einen ausgedehnten Post- und Kraftwaaenverkebr nach allen Richtungen erschlossen ist. _ Deutschlands Bodenformen stellen dem Verkehr nirgends unüberwindliche Hindernisse entgegen, sie erweisen sich diesem vielmehr'zumeist sehr günstig. V. Deutschlands Vodenwirtschaft. , ^folge seiner klimatischen Verhältnisse und der großen Ausdehnung seines anbaufähigen Bodens ist ; 1 Deutschland ein Land des Mer-, Wiesen- und Waldbaues, in einzelnen Gebieten auch des Gartenbaues. Fischer-Geistbeck, Erdk. f. höhere Schulen. Obertertia. Iv. 2

12. Deutschland - S. 49

1890 - München : Oldenbourg
§ 5. Rückblick auf Bodengestalt, Bewässerung und Klima. 49 § 5. Rückblick auf Bodengeftalt, Bewässerung und Klima. 1. Bodengestalt. 1. Das deutsche Reich zeigt eine große Mannigfaltigkeit der Bodenformen. Es weist ein Hochgebirge, dann Mittelgebirge, Stnfenlandschaften, Hochebenen und Tief- ebenen aus. (Zähle auf die Mittelgebirge, Tiefebenen K.!) 2. Das ganze Gebiet senkt sich von S. nach N. 3. Das Tiefland breitet sich infolgedessen, abgesehen von der oberrheinischen Tiefebene, im nördlichen, das Hochland im südlichen und mittleren Deutschland aus. 4. Da die Gebirge, die Alpen ausgenommen, lauter Mittel- gebirge sind, so besteht für den Verkehr nirgends ein wesent- liches Hindernis. (Zähle die 10 höchsten Berge auf!) Ii. Bewässerung. 1. Die Flüsse Deutschlands gehen teils zur Nordsee, teils zur Ostsee; nur ein Hauptstrom ergießt sich ins schwarze Meer (welcher?). 2. Die Laufrichtung der Flüsse ist größtenteils eine nörd- liche oder eine östliche; es gibt demnach zwei Hauptabdachungen: eine nördliche und eine östliche. 3. Die Hauptwasserscheide zwischen den nach der Nord- und Ostsee gerichteten Flüssen und dem nach dem schwarzen Meere gehenden Stromsysteme der Donau bilden der deutsche Jura, das Fichtelgebirge und die Sudeten. 4. Einige Flüsse, wie Ems, Oder, Weichsel, gehören fast ganz der Tiefebene an, andere bahnen sich ihren Weg durch das mitteldeutsche Gebirgsland, wie die Elbe, die Werra-Weser; der Rhein allein durchbricht sämtliche Abstufungen von den Alpen his zur Tiefebene. 5. Die Flüsse sind ganz gleichmäßig über das Land verteilt und fast das ganze Jahr schiffbar. Welche Flüsse gehen zur Nordsee, welche zur Ostsee? Welche Haupt- flüsse gehören der nördlichen, welcher Strom der östlichen Abdachung an? Gib bei jedem dieser Flüsse auch die bedeutendsten Nebenflüsse an! Die Seen Deutschlands liegen teils im S. im Alpen- gebiete und im Alpenvorland, teils im N. an der Ostseeküste. Welches sind die Seen des Alpengebietes und des Alpenvorlandes? Wie heißen die wichtigeren Seen an der Ostsee? Iii. Klima. Das Klima Deutschlands ist im ganzen ein gemäßigtes. Im einzelnen ist das rauheste Klima den Alpen, Geistbeck, Geographie für Volksschulen. Ii. 4

13. Das Deutsche Reich - S. 361

1901 - Langensalza : Beyer
18. Das Deutsche Reich. 361 ist darum an dieser Stelle der Gefahr ausgesetzt, von den Nachbarvölkern angegriffen zu werden. Wodurch wird diese Gefahr etwas gemildert? Im Westen hat das deutsche Reich kleine Staaten zu Nachbarn, von denen es nichts zu be- fürchten hat. Gegen die westliche Großmacht bildet der Wasgenwald teil- weise einen natürlichen Schutzwall. — Im Osten sind weite Strecken mit zahlreichen Seen und dichten Wäldern bedeckt, zwischen denen Moore und Sümpfe sich ausbreiten. Wodurch können die Mängel, welche die Naturgrenzen auf- weisen, beseitigt werden? Die offenen Stellen, an denen der Feind leicht in das Land eindringen kann, werden durch Festungsanlagen geschützt. Memel, Königsberg, Danzig, Thorn und Posen und Groß-Glogau schützen die Ostgrenze, während Straßburg und Metz im Westen die Wacht halten. Wo hat man diese Festungen angelegt und warum? Alle diese Festungen sind an größeren Flüssen angelegt worden; vielfach hat man Gabelungspunkte aufgesucht, weil die Festungswerke dadurch auch eiuen natür- lichen Schutz erhalten. Zusammenfassung: Deutschlands Naturgrenzen und ihre Bedeutung für Laudesschutz und Handelsverkehr. 3. Das deutsche Baterland weist eine große Wegsamkeit auf. Unser deutsches Vaterland dacht sich von dem Hochgebirge der Alpen im Süden allmählich zur Nord- und Ostsee im Norden ab. Die Bodenform Deutschlands ist daher mit einem Dache zu vergleichen, das nach Süden hin schroff, nach Norden hin dagegen ganz allmählich abfällt. (Skizze.) Die Oberfläche weist eine große Mannigfaltigkeit der Bodenform auf. In der Bodengestalt lassen sich deutlich drei Stufe« unterscheiden. Die höchste Boden- stnfe bildeu die deutschen Kalkalpen, welche sich im Süden erheben. An diese lehnt sich nach Norden hin die zweite Bodenstufe an, welche die ganze Mitte Deutschlands erfüllt und von dem mitteldeutschen Berglande gebildet wird. Dieser ist im Norden ein weites Tiesland vorgelagert, das die dritte und niedrigste Bodeustufe darstellt. Jede dieser Bodenstufen hat wiederum eine Dreiteilung aufzuweisen. Die südliche und höchste Bodenstufe gliedert sich in die Alpenwand, in die Alpenvorberge und in das Alpenvorland. Das mitteldeutsche Bergland setzt sich zusammen aus dem südwestdeutschen Becken, aus der mitteldeutschen Gebirgsfchwelle und aus der nördlichen Umwallung Böhmens. Auch im norddeutschen Tiefland tritt uns die Dreiteilung ent- gegen. Die Glieder desselben werden gebildet von dem südlichen Landrücken, von der großen Tieflandsmulde und von der Seenplatte mit der Küsten- ebene. Hochebenen und Stufenländer bilden die Übergänge zu den einzelnen Bodenstufen und ihren Gliedern, während kleine Tiefebenen und Tieflands- buchten, sowie tief eingeschnittene Thäler die einzelnen Glieder voneinander trennen. Sachliche Vertiefung: Inwiefern ist dieausdehuuug der drei Bodeustufeu eine ungleichmäßige? Die Alpen, welche die höchste Bodenstufe bildeu, nehmen nur einen ganz kleinen Teil der Oberfläche Süd-

14. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 338

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 338 — 6. Wie unterscheiden sich die deutschen Stämme a) hinsichtlich des Wesens, b) der Sitten und Gewohnheiten, c) der Religion usw.? 7. Welche Religionsgemeinschaften finden wir im Deutschen Reiche? — Gib an. in welchen Gebieten wir hauptsächlich a) evangelische, b) katholische Be- wohner antreffen! Zusammenfassung und Einprägung. Bodcngestalt. Das Deutsche Reich ist ein schönes Land, weil es eine mannigfaltige Oberflächenform aufweist. Weise es nach! Hohe und niedrige Gebirgszüge (nennen!), kleine und große Hochebenen, Stufenländer und regellose Bergland- schaften, abgeschnürte und offene Tiefebenen lösen sich in buntem Wechsel ab und schaffen immer wieder neue landschaftliche Bilder. Diese Mannigfaltigkeit in der Oberflächenform hat kein Land in Europa aufzuweisen. Unser deutsches Vaterland dacht sich nämlich von dem Hochgebirge der Alpen im Süden allmählich zur Nord- und Ostsee im Norden ab. Die Oberfläche ist jedoch keineswegs eben und einseitig wie in andern Ländern. In der Bodengestalt Deutschlands lassen sich deutlich drei Stufen unterscheiden. Die höchste Bodenstuse (Zone) bilden die Deutschen Alpen, welche sich im Süden erheben. An diese lehnt sich nach Norden hin die zweite Bodenstufe an, welche die ganze Mitte Deutschlands erfüllt. Sie wird von dem Mitteldeutschen Berglande gebildet. Diesem ist im Norden ein weites Tiefland vor- gelagert, das die dritte und die niedrigste Bodenstufe darstellt. Es ist das Norddeutsche Tiefland. Zwischen die erste und zweite Bodenstufe schiebt sich als vierter Teil das Gebiet der süddeutschen Stufenländer (Oberrheinische Tiefebene, Neckar-, Main- und Saar- decken). — Jede dieser Bodenstufen hat wieder eine Dreiteilung aufzuweisen. Weise es nach! Die südliche und höchste Bodenstufe gliedert sich in die Alpenwand, die Alpenvorberge und in das Alpenvorland. Das Mitteldeutsche Bergland setzt sich zusammen aus dem südwestdeutschen Becken, der mitteldeutschen Gebirgsschwelle und der nördlichen Umwallung Böhmens. Das Norddeutsche Tiefland besteht aus dem Südlichen Land- rücken, der Tieflandsmulde und aus der Nördlichen Seenplatte mit der Küstenebene. Hochebenen und Stufenländer bilden die Übergänge zu den einzelnen Bodenstufen und ihren Gliedern, während kleine Tief- ebenen und Tieflands buchten, sowie tief einschneidende Täler die einzelnen Glieder voneinander trennen. Aber auch die einzelnen Ge- birgszüge weisen Verschiedenheiten in der Form (Ketten-, Massen- gebirge usw. — nennen!), in der Höhe (nachweisen!), in der Beschaffen- heit (Waldreichtum,Waldarmut,Wiesenreichtum,Ackerland usw), in den Boden- schätzen, in den Erwerbsverhältnissen, in der Besiedelnng und in der Zugäuglichkeit auf. — Wiedergabe. Zeige und nenne die einzelnen Teile der drei Bodenstufen Deutschlands! I. Bodenstufe: Das Hochgebirge der Alpen. Die Algäuer Alpen vom Bodensee bis zum Lech. Die Bayrischen Alpen mit der Zugspitze (3000 in) vom Lech bis zum Inn. Die Berchtesgadener Alpen mit dem Watzmann (2700 m) vom Inn bis zur Salzach. Einteilung nach der Höhe in Vor-, Mittel- und Hochalpen. Schönheiten. Witterung. Tier- und Pflanzenleben. Gefahren. Bewohner.

15. Das Deutsche Reich, Zusammenfassende Darstellung der mathematischen Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Grundzüge der Handelsgeographie und Verkehrswege - S. 17

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Deutschlands Bodengestalt in ihrer Bedeutung für Bewässerung ?c. 17 Mittel- und Unterlauf, die für die Schiffahrt wichtigsten Flußstrecken, kommen zur reichen Entfaltung. Die Lage der Nebenflüsse und die geringe Höhe der Wasserscheiden ermög- lichen vielfach eine leichte Verbindung der Hauptströme durch Kanäle. Der Wasserstand der Ströme ist mit Ausnahme der Alpenflüsse im ganzen ziemlich abgeglichen. Hinsichtlich der Ausdehnung ihrer Gebiete nehmen sie eine Mittelstellung unter den Flußsystemen des Erdteils ein. Deutschland hat 15 000 km Wasser- straßen, die dem großen Schiffsverkehr zugänglich sind, und nur Rußland über- trifft es hierin. Verbindende Wirkung der deutschen Ströme. Die deutschen Flußsysteme verbinden die drei Höhenstufen innig miteinander: der Rhein Hoch- gebirge, Mittelgebirge und Tiefland; Weser, Elbe und Oder Mittelgebirge und Tiefland. Die vereinigende Kraft der Ströme bringt auch die Menschen einander näher und unterstützt zugleich die Vereinheitlichung des gesamten deutschen Lebens in geistiger wie wirtschaftlicher Beziehung, namentlich aber in Hinsicht auf den Verkehr. Die deutschen Ströme ganz besonders verketten Deutschland zu einem einheitlichen Wirtschaftsgebiete. Einfluß der Bodengestalt auf den Anbau und Verkehr, a) Von größter wirtschaftlicher Bedeutung ist das Vorherrschen des Tieflandes in Deutsch- land, das fast 2/8 der Gesamtfläche einnimmt. Es umfaßt nicht bloß die Nord- deutsche Niederung mit ihren tiefeingreifenden Buchten am Rhein, der Ems, der Saale, Elbe und Oder, sondern auch die langgestreckte Oberrheinische Tiefebene mit der breiten Frankfurter Bucht, die Wetterau, den Untermain bis Schwein- furt, das untere Neckartal bis gegen Stuttgart und das Moseltal bis Metz. Das Tiefland ermöglicht eine reiche Entfaltung des Flußnetzes, es setzt der Anlage von Schienen- wie Kanalwegen fast keine Hindernisse entgegen, es ist klimatisch bevorzugt gegenüber dem Hochlande, und L es bietet auch dem Ackerbau die günstigsten Bodenverhältnisse dar. Die Zusammenlagerung des Tieflandes mit dem Meere, dann die alten ostwestlichen Talzüge, große, von der Natur geschaffene Verkehrswege, erscheinen als weitere Gaben des Norddeutschen Tieflandes. b) Auch die zahlreichen Mittelgebirge, die das Reich in seiner Mitte wie im Süden erfüllen, erweisen sich in Wirklichkeit lange nicht in dem Maße Verkehrs- störend und sondernd, wie dies lange zum Schaden unserer wirtschaftlichen und politischen Entwicklung angenommen wurde. Der deutsche Boden ist trotz seiner zahlreichen Gebirge recht wegsam. Zu den großen Wasserstraßen, die die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle durch- ziehen, gesellen sich noch die breite Talsenke der Wetterau, die von Frankfurt nach Kassel führt, und weiterhin daz Tal der Leine, das zur Weser und zur Nordsee leitet, die breite Bucht des Grabfeldes zwischen dem mittleren Main- und dem Werratale, die Senken im Osten und Westen des Fichtelgebirges und die wichtigen Sudetentore. Die Wasserscheiden in den Mittelgebirgen liegen oft nur wenige Meter

16. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 89

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Übungsaufgaben. 89 Oberpfalz. 12. Welche Gebirge umranden die Oberpfalz? Fertige eine Faustskizze der Oberpfalz! 13. Was weißt du von Regensburg? Fränkisch-Schwäbisches Stufenland. 14. Von welchen Randhöhen wird das Fränkisch-Schwäbische Stufenland umschlossen? 15. Vergleiche das Fränkisch-Schwäbische Stufenland nach seiner Höhenlage mit Südbayern! Gib die Höhenlage einiger Städte an! 16. Was ist über Klima und Erzeugnisse des Main- und Neckartales anzuführen? 17. Das Fichtelgebirge als Wasserscheide. Zeichnung. 18. Welche Gebirgszüge treffen am Fichtelgebirge zusammen? Zeichnung. 19. Weise nach, daß Oberfranken die gebirgigste Provinz Bayerns ist! 20. Welche Gewerbe haben in Nürnberg ihren Sitz? 21. Was kannst du von Würzburg angeben? 22. Welche Gebirge umschließen das Schwäbische Stufenland? 23. Welche Eigentümlichkeiten zeichnen den Jura aus? Oberrheinische Tiesebene. 24. Vergleiche Schwarzwald und Wasgen- wald miteinander! Numeriere die einzelnen Punkte! 25. Welche Staaten haben an der Oberrheinischen Tiefebene Anteil? Mitteldeutsche Gebirgssch welle. 26. Welche Flüsse durchbrechen die Mitteldeutsche Gebirgsfchwelle? 27. Bestimme die Lage des Rheingaus näher! Was ist von seinem Klima und seinen Erzeugnissen bemerkenswert? 28. Nenne Städte im Ruhrtale und gib an, wodurch sie von Bedeutung sind! 29. Welches sind die Glieder des linksrheinischen Schiefergebirges? 30. Vergleiche Rheinisches Schiefergebirge und Weserbergland nach Höhe, Gestein und Erwerb der Bewohner! 31. Vergleiche Harz und Thüringer Wald nach Richtung, Höhe und Mineral- schätzen! 32. Welche 3 Gebiete rechnet man zum Sächsischen Bergland? 33. Welche Flüsse entwässern jedes dieser Gebiete? 34. Welche Staaten haben am Sächsischen Berglande Anteil? 35. Welche Gebirge faßt man unter dem Namen Sudeten zusammen? 36. Welche Flüsse gehen von den Sudeten aus? 37. Welche Länder werden durch die Sudeten getrennt? 38. Nenne die größten Steinkohlenlager Deutschlands! 39. Mit welch anderen Tiefländern hängt das Norddeutsche Flachland zu- sammen? 40. Was sind Marschen? Wo finden sie sich? 41. Was ist Geestland? Wo hat es seine größte Verbreitung? 42. Welche Eigentümlichkeit zeigt das See-, welche das Landklima? 43. In welchem Teile des Norddeutschen Tieflandes herrscht Land-, in welchen« Seeklima? 44. Welche Provinzen Preußens haben am Westdeutschen Tieflande Anteil? 45. Welche Gestadeländer werden durch die Nordsee mit Deutschland verknüpft? 46. Nenne die Buchten der Nordsee an der deutschen Küste! 47. In welche Naturgebiete zerlegt man das Ostdeutsche Tiefland? 48. Was sind Förden? Wo liegen sie? Nenne solche! 49. Welche Eigentümlichkeiten zeigt die Ostsee? 50. Welche Städte liegen an den Mündungen der deutschen Flüsse in die Nord- und Ostsee? Fischer-Geistbeck. Erdkunde für höhere Schulen. I. Teil. 3. Aufl. 6**

17. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 136

1897 - Leipzig : Engelmann
136 Fünfter Kursus. Mittelgebirgswelt. Sie sind die fruchtbaren Ackerbauländer dieses Gebiets, während die Gebirge selbst meist weniger fruchtbar sind, sich dafür aber vielfach durch großen Reichtum an nutzbaren Gesteinen aus- zeichnen. Drei Haupterhebungssysteme lassen sich im Gebiet der Deutschen Mittelgebirge unterscheiden: 1. Das Oberrheinische System ver- läuft von 88w. nach Nno. Ihm gehören die Gebirge, welche die Oberrheinische Tiefebene begleiten, die Höhenzüge in Franken und einzelne Erhebungen Mitteldeutschlands an. 2. Das Nieder- ländische System verläuft vou Sw. nach No. (Rheinisches Schiefergebirge, Erzgebirge, Hauptkämme des Fichtelgebirges). 3. Das Hercynische System verläuft von Nno. nach 80. (Sudeten, Böhmer Wald, Thüringer Wald, Harz und Weserberge). Im allgemeinen herrscht also die oberrheinische Streichrichtung im Sw., die niederländische im Nw., die hercynische irrt 0. vor. Die ver- wickeltsten Verhältnisse finden sich in Mitteldeutschland, wo sich die Streichrichtungen der Gebirge in mannigfachster Weise kreuzen, und außerdem vulkanische Bilduugen besouders häufig sich am Aufbau der Gebirge beteiligeu. Bei aller Maunigfaltigkeit lassen sich doch drei natürliche Ein- heiten im Gebiete der Deutschen Mittelgebirge erkennen: 1. Das Südwestdeutsche Becken, das, vom Deutschen Jura im 8. und 0. umwallt, feine Gewässer fast sämtlich dem Rhein zuführt. 2. Das Böhmische Massiv, ein von Gebirgen rings umschlossenes Viereck, in dessen innerer Mulde sich sämtliche Gewässer zur Elbe vereinigen. 3. Die Mitteldeutsche Gcbirgsschwelle, ein breites, mannigfach gestaltetes Bergland, das dem Südwestdeutschen Becken nördlich vorgelagert ist. Das Norddeutsche Tiefland ist im Gegensatz zu der Maimig- saltigkeit der Gebirgswelt sehr einheitlich gestaltet. Die Höhen- unterschiede sind gering. Der Boden besteht fast überall aus ganz jungen Ablagerungen, lockeren Geschieben, Sand, Lehm und Mergel. Rur hier und da ragen ältere und festere Gesteine klippenartig aus denselbeu hervor. Das ganze Tiefland war bis in ziemlich späte Zeit hiitein Meeresboden. In der Eiszeit wurde es sodann fast in seiner ganzen Ausdehnung von Gletschern überdeckt, die von dem Skandinavischen Hochgebirge herabkamen und bis an die Ränder der Mittelgebirge sich ausbreiteten. Sie lagerten ihre Schuttmassen auh der Ebene ab, sie brachten auch die erratischen Blöcke mit, welche sich noch jetzt vielfach zerstreut im Tieflande finden und einen charakte- ristischen Zug der Landschaft bilden. Der Gegensatz von Nord- und Süddeutschland hat sich auch in der deutschen Geschichte vielfach geltend gemacht. Das mannigfaltiger gestaltete und reichere Süddeutschland, zugleich begünstigt durch die Nähe der alten Kulturländer, erhob sich früher als Norddeutschland zu historischer Bedeutung. Die großen Kultur- zentren Deutschlands im Mittelalter liegen sämtlich im Gebiet der Mittelgebirge, in Schwaben, Franken und am Rhein: und auf diesem Gebiet spielt sich vorzugs- weise auch die politische Geschichte Deutschlands im Mittelalter ab. Aber die Gliederung Süddeutschlands in mehrere getrennte Landschaften begünstigte auch den Hang des deutschen Volkscharakters zu partikularer Sonderung. Ganz Süd-

18. Das Deutsche Reich - S. 15

1914 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 15 So bildete sich im Laufe der verschiedenen Erdzeitalter der Stnfenbau des deutschen Landes heraus: das Tiefland im Norden, die Mitteldeutsche Gebirgsf chwelle im Herzen des Reiches und das Hochgebirge im Süden. Jede dieser Landstufen hat ihr besonderes Wirtschaftssystem: Im Norddeutschen Tieflande wird vorwiegend Ackerbau und Vieh- ^itcht getrieben, die Mitteldeutsche Gebirgsschwclle mit ihren Kohlen- und Eisenlagern ist die Hauptwerkstätte der deutschen Industrie, das Hoch- gebirge endlich ist vorwiegend eine Stätte der Gras- und Waldwirtschaft. Der Stnfenban gibt dem deutschen Lande bei aller Viel- gestaltigkeit im einzelnen einen einheitlichen Zng seiner Oberflächengestalt. Er bedingt dessen vorwaltende Ent- Wässerung zu den deutschen Meeren, bewirkt eine Ab- gleichnng der klimatischen Gegensätze zwischen Süd und Nord und bestimmt im wesentlichen die Gestaltung des deutschen Wirtschaftslebens. Übersicht der Deutschen Staaten. Die Bayerischen Alpen und deren Vorland, ferner die Oberpfalz, Franken und die Rheinpfalz gehören zum Königreich Bayern. Das Stufenland des Neckars fällt in der Hauptsache mit dem Königreiche Württemberg zusammen, das noch das preußische Fürstentum Hohenzollern umschließt. In die Oberrheinische Tiefebene mit den angrenzenden Gebirgszügen teilen sich die Großherzogtümer Baden und Hessen, das Reichsland Elsaß und die bayerische Pfalz. Das Reichsland Lothringen umfaßt einen Teil des Stufenlandes der Mosel. In der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle liegen das Königreich Sachsen, die Thüringischen Staaten und die Fürstentümer Waldeck, Lippe und Schanmbnrg-Lippe. Von den Provinzen des Königreiches Preußen greisen in sie ein: die Rheinprovinz, die Provinz Hessen-Nassau, Westfalen, Han- nover, Sachsen und Schlesien. Das Norddeutsche Tiefland gehört größtenteils zum Königreich Preußen und zwar liegen hier die nördlichen Teile der Rhein- Provinz und der Provinzen Westfalen, Hannover, Sachsen, dann der größte Teil von Schlesien und in ihrer ganzen Ausdehnung die Provinzen Brandenburg, Pommern, Schleswig Holstein, Westpreußen, Ostpreußen und Posen. An sonstigen selbständigen Staaten gehören dem Tieflande an: die Großherzogtümer Olden- bnrg, Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz, die Herzogtümer Brannschweig und Anhalt und die Freien Städte Bremen, Hamburg und Lübeck. — Das Gebirgsland begünstigte die politische Zersplitterung Deutsch- lauds, die Tiefebene, die See und der Reichtum an Bodenschätzen dagegen die Entstehung des Großstaates Preußen und die Verschiebung der Vorherrschaft vom Süden nach Norden. Fischer-Geistbeck, Erdkunde für höhere Schulen, Ausg. A. Iv. Teil, 8. Aufl. 2

19. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 13

1909 - Berlin : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. Diese Hauptgebiete gliedern sich wieder in folgende Landschaften: I. die Alpen und das Alpenvorland, größtenteils zum Flußgebiet der Donau gehörig: Ii. die Deutschen Mittelgebirge und zwar A. die Süddeutschen Stusenländer^); sie umfassen mehrere Flußgebiete samt den sie umschließenden Gebirgen: 1. das Stufenland der Raab und seine Randhöhen (Böhmerwald, Fichtelgebirge, Fränkischer Jura), zum Donaugebiet gehörend; 2. das Fränkisch-Schwäbische Stufenland und seine Umwallung (Fichtelgebirge, Fränkischer Jura, Schwäbischer Jura, Schwarzwald, Odenwald; im Norden die Mitteldeutsche Gebirgsschweue); 3. die Oberrheinische Tiefebene und deren Randgebirge (Schwarz- Wald und Odenwald, Wasgenwald und Haardt); endlich 4. das Stufenland der Mosel und seine Grenzhöhen (Wasgenwald und Ardenneu). Das Fränkisch-Schwäbische Stufenland und das Stufenland der Mosel gehören zum Flußgebiete des Rheins. B. Die Mitteldeutsche Gebirgsschweue^): das Niederrheinische Schiefergebirge, der Vogelsberg, die Rhön, das Weserbergland, Harz und Thüringer Wald, das Erzgebirge und die Sudeten. Die Ausdehnung dieser Gebirge fällt zusammen mit den Flußgebieten des Mittelrheins, der oberen Weser und oberen Elbe. Iii. Das Norddeutsche Tiefland. Es umfaßt die Flußgebiete des Unter- rheins, der Ems, der unteren Weser, der mittleren und unteren Elbe und der Oder. I. Die Alpen und das Alpenvorland. 1. Die Bayerischen Alpen. Erstreckung. Die Bayerischen Alpen ziehen zwischen Bodensee und Salzach hin und bilden die Südgrenze des Deutschen Reiches gegen das Kaisertum Österreich. Natur. Ihre zackigen Gipfel ragen vielfach über 2000 m empor, ja die Zugspitze, der höchste Berg der Bayerischen Alpen wie des Deutschen Reiches, erreicht nahezu 3000 m. Die Alpen sind demnach ein Hochgebirge. *) Hochflächen fallen mitunter in mehreren Absätzen oder Stufen ab; dann spricht man von Stufenländern. S. das Profil S. 18. 4) Gebirgsfchwellen sind Erhebungen, die Landschaften trennen. Fischer-Geistbeck, Erdk.f.höh.mädchenschulen. Ii. Teil. 2

20. Länderkunde des Deutschen Reiches - S. 11

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 11 So bildete sich im Laufe der verschiedenen Erdzeitalter der Stufenbau des deutschen Landes heraus: das Tiefland im Norden, die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle im Herzen des Reiches und das Hochgebirge im Süden. Jede dieser Landstufen hat ihr besonderes Wirtschaftssystem: Im Norddeutschen Tieflande wird vorwiegend Ackerbau und Vieh- zu cht getrieben, die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle mit ihren Kohlen-und Eisenlagern ist die Hauptwerkstätte der deutschen Industrie, das Hochgebirge endlich ist vorwiegend eine Stätte der Gras- und Waldwirtschaft. Der Stufenbau gibt dem deutschen Lande bei aller Viel- gestaltigkeit im einzelnen einen einheitlichen Zug seiner Oberflächengestalt. Er bedingt dessen vorwaltende Ent- Wässerung zu den deutschen Meeren, bewirkt eine Ab- gleichnng der klimatischen Gegensätze zwischen Süd und Nord und bestimmt im wesentlichen die Gestaltung des deutschen Wirtschaftslebens. Übersicht der Deutschen Staaten. Die Bayerischen Alpen und deren Vorland, die Oberpfalz, Franken, und die Rheinpfalz gehören zum Königreich Bayern. Das Stufenland des Neckars fällt in der Hauptsache mit dem Königreiche Württemberg zusammen, das noch das Fürstentum Hohenzollern um- schließt. In die Oberrheinische Tiefebene mit den angrenzenden Gebirgszügen teilen sich die Großherzogtümer Baden und Hessen, das Reichsland Elsaß und die bayerische Pfalz. Das Reichsland Lothringen umfaßt einen Teil des Stufenlandes der Mosel. In der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle liegen das Königreich Sachsen, die Thüringischen Staaten und die Fürstentümer Waldeck, Lippe und Schaumburg-Lippe. Von den Provinzen des Königreiches Preußen greifen in sie ein: die Rheinprovinz, die Provinz Hessen-Nassau, Westfalen, Hannover, Sachsen und Schlesien. Das Norddeutsche Tiefland gehört größtenteils zum Königreiche Preußen und zwar liegen hier die nördlichen Teile der Rheinprovinz und der Provinzen Westfalen, Hannover, Sachsen, dann der größte Teil von Schlesien und in ihrer ganzen Ausdehnung die Provinzen Brandenburg, Pommern, Schleswig- Holstein, Westpreußen, Ostpreußen und Posen. An sonstigen selbständigen Staaten gehören dem Tieflande an: die Großherzogtümer Oldenburg, Mecklenburg- Schwerin und Mecklenburg-Strelitz, die Herzogtümer Braunschweig und Anhalt und die Freien Städte Bremen, Hamburg und Lübeck.