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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 6

1845 - Heidelberg : Winter
6 §. 2. Die Kainiten und Sethiten. Einer.nämlich von Kains Nachkommen, Lamech, der, von der ursprünglichen Einrichtung Gottes abweichend, zwei Frauen nahm, und dadurch der Stifter der Mehrweiberei und deren Übeln Folgen wurde, erhielt aus dieser Doppelehe drei Söhne, davon der erste, Jabal, durch die Erfindung der Zelte der Stammvater der Nomaden oder herumziehen- den Hirtenvölker wurde, der andere, Iubal, durch die Erfindung von Tonwerkzeugen der Musik ihren Ursprung gab, und der dritte Sohn, Thubalkain, der Erfinder der Metallbearbeitung wurde. Lange Zeit lebten die Kainiten als „Kinder des Zorns" für sich abgesondert, und bildeten in ihrer Vereinigung die in ihnen wohnende Sünde zu immer größerem Verderben aus. An Abels Statt war dem Adam ein anderer Sohn, Namens Seth, geboren worden, dessen Nachkommen als „Kinder Gottes" in den Wegen des Glaubens wandelten und ein hohes Alter erreichten. Doch mußten schon die nachfolgenden Stammhäupter in Seths Geschlecht die Ih- rigen im Festhalten an dem lebendigen Gott und dem ver- heißenen Erlöser dadurch unterstützen, daß sie „vom Na- men Gottes predigten." Wie fest sich aber die Urstammväter an die, beim Sün- denfall gegebene Verheißung hielten, erhellet aus den Worten, die der Vater Noah's (des zehnten Urstammvaters von Adam an) sprach, als ihm dieser sein Sohn geboren ward, in welchen: er den tröstenden Erlöser vom Erdfluche zu er- blicken glaubte. War nun zwar Noah nicht dieser Erlöser und geistliche Neuschöpfer selbst, so sollte er doch durch die leibliche Rettung des Menschengeschlechts ein Vorbild auf dessen künftige Erscheinung werden. /

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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 6

1855 - Heidelberg : Winter
6 §. 2. Die Kannten und Sethiten. Ehestand ein, der die Grundlage der F a m i l i e und dadurch des Staates und der Kirche ist. Aber die Schlange, „der Lügner von Anfang", wollte die Gnaden- absichten Gottes vereiteln, und verleitete das Weib zum Zweifel an Gottes Wort und zum Unglauben, und dadurch zun: Hochmuth und Ungehorsam gegen das Verbot des Herrn. Also fiel Eva, und von ihr verleitet Adam in die Sünde, durch welche sie das Ebenbild Gottes verloren und sammt der Erde unter den Fluch geriethen. Aber Gott der Herr ließ die gefallenen Menschen nicht unter der Last dieses Fluchs versinken; er verhieß ihnen gleich bei der Ankündigung der Strafe den göttlichen Erlöser, der, wenn sie sich willig der Züch- tigung überließen, das Ebenbild Gottes in ihnen wieder Herstellen, durch seine Selbsterniedrigung und sein unschuldiges Leiden und Sterben den durch Hochmuth verschuldeten Fluch aufheben und so das verlorne Heil wiederbringen sollte. 2. Die Kainiten und Sethiten. §. 2. Nach dem Plane Gottes, „daß von Einem Blute aller Men- schen Geschlechter auf dem ganzen Erdboden" Herkommen sollten, zeugete Adam einen Sohn, Kain, der ihm ähnlich war, und in welchen: sich der Keim der erster: Sünde schon zu so furchtbarer Höhe entwickelte, daß er seinen frommen Bruder Abel erschlug und mit dem Brandmal im Gewissen unstät und flüchtig umherirrte, bis er sich eine Stadt gründete und der Stammvater eines Geschlechtes wurde, das zwar nütz- liche Erfindungen rnachte, aber in seiner Gottentfremdung imrner tiefer in das sittliche Verderben sank. Lamech, einer seiner Nachkommen, nahm gegen Gottes Ordnung zuerst zwei Weiber und wurde so 'der Stifter der Vielweiberei, welche einen zerstörenden Einstuß aus das sittliche Leben ausübt, wogegen seine Söhne als Erfinder in erster Reihe stehen. Jabal erfand die Zelte oder Wan- derhütten und wurde so der Stammvater der Nomaden; Jubal gab durch Erfindung der Tonwerkzeuge der Musik ihren Ursprung und Th ubalkain erfand die Bearbeitung der Metalle. Viehzucht, Ackerbau und Metallbear- beitung aber sind die Grundlagen alles Culturlcbens; und in der Musik lag der Anfang zu den das Leben verschönernden Künsten. Zuerst lebten die Kainiten als „Kinder des Zorns" abgesondert von den Nachkommen Seths, der den: Adam an Abel's Statt geboren worden war, und den: die Schrift den Namen „Kinder Gottes" giebt, weil sie sich inehr mit den: Himmlischen beschäftigten und in gemein- schaftlichen: Gottesdienst den Narnen des Herrn verkündigten.

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 4

1873 - Heidelberg : Winter
4 Kap. 2. Die Kainiten und Sethiten. Kap. 3. Die Sndfluth. Zchtigung berlieen, sie vom Fluch der Snde erlsen und so das der-lorene Heil wiederbringen wrde. Kap. 2. Die Kainiten und Sethiten. Mach der Einrichtung Gottes, da von Einem Blute aller Menschen Ge-schlechter auf dem ganzen Erdboden herkommen" sollten (Apostg. 17, 27), zeugte Adam einen Sohn (Kain), der seinem (des gefallenen Adams) Bilde hnlich war". In diesem entwickelte sich der fortwuchernde Keim der ersten Snde zu solcher Strke, da Kain aus Neid der Mrder seines frommen Bruders Abel wurde und, mit dem Brandmal im Gewissen, unstt und flchtig umherirrte, bis er eine Stadt zu seinem Schutze baute und der Stammvater -eines' Geschlechtes wurde, das zwar ntzliche Erfindungen machte, aber in seiner Gottentfremdung immer tiefer in das sittliche Verderben sank. Lamech, ein Nachkomme Kain's, nahm gegen Gottes Ordnung zwei Weiber und wurde so der Stifter der Vielweiberei, welche einen zerstrenden Einflu auf das Familienleben hat. Von den drei Shnen aus dieser Doppelehe erfand Jabal die Zelte oder Wanderhtten und wurde der Stammvater der Nomaden oder wandern-den Hirtenvlker; Jubal gab durch Erfindung der Tonwerkzeuge der Musik ihren Ursprung; und Thubalkain kam auf die Bearbeitung der Metalle. Viehzucht. Ackerbau und Metallbearbeitung aber sind die nothwendigen Grundlagen alles Kulturlebens; in der Tonkunst lag der Anfang zu den das Leben verschnernden Knsten, und damit der hheren Bildung des Geistes berhaupt. Bei allen in die eigentliche Geschichte getretenen Vlkern findet sich schon in der vorgeschichtlichen Zeit die Bentzung der Hausthiere und wichtigsten Nutzpflanzen, die Kenntni des Feuer-machens und die Kunst der Metallbearbeitung vor. Lange Zeit lebten die Kainiten als Kinder des Zorns" abgesondert und bildeten in ihrer Vereinigung die in ihnen wohnende Snde weiter aus, während die Sethiten oder Nachkommen Seths, der dem Adam an Abel's Statt geboren worden war, als Kinder Gottes" die empfangene Verheiung bewahrten und durch die Verkndigung des Namens des Herrn das Herein-brechen der Gottlosigkeit abzuwehren suchten. Kap. 3. Die Sndfluth und die Roachiten. (1.) Im Laufe der Zeit trat bei der Vermehrung der beiden, einander so entgegengesetzten Stammlinien eine Annherung im Raum und dadurch eine Vermischung derselben ein, wodurch allmhlich das von den Kainiten ausgehende Verderben im ganzen Menschengeschlechts auf einen so hohen Grad stieg, da Gott beschlo, die Menschen, weil sie sich von seinem Geiste nicht wollten strafen lassen", mit Wasser zu vertilgen, und eine neue Entwicklung der Menschheit zum Ziel ihres Heils zu beginnen. Daher wurde der fromme Aoatz. der Prediger der Gerechtigkeit", mit seiner Familie erhalten, damit er der Stammvater des neuen Menschengeschlechts wrde. Nach vergeblich abgelaufener Gnadenfrist ging Nocth mit den Seinen und mit den zur Erhaltung des Thiergeschlechts nthigen Paaren der Hauptgat-tun gen in die von ihm erbaute Arche, und nun brach die groe Fluth ein, die allen brigen Menschen, so wie den Landthieren der Urperiode der Erde den Untergang brachte. Da diese Fluth, die man nach ihrer moralischen Veranlassung mit dem Worte

3. Die Weltgeschichte - S. 21

1849 - Heidelberg : Winter
§. 2. Die Kainiten und Sethiten. 21 dürfntß notwendigen Thiere (das Rind, das Schaaf, die Ziege, das Kamee!) zu dem Menschen führte. Der Ackerbau hat es mit den wichtigsten Nutzpflanzen zu thun, die gleichfalls der vorgeschichtlichen Periode angehörcn und selbst bei Völkern gefunden werden, die sammt ihren Ländern seit Jahrtausenden vom lebendigen Verkehr mit andern abgefchloffen sind. Die Getrctdeartcn, Gespinnstpflanzen, der Ölbaum, der Weinstock und verschiedene Obstarten mit ihrer Veredlung stammen aus Asien und sind mit unserm Geschlecht in Europa eingewandert. Die Metallbearbeitung, welche (namentlich durch die Erfindung des Pflugs) den Ackerbau unterstützte und die wichtigsten Gewerbe begründete, fällt sammt der dazu nöthigen Benutzung des Feuers gleichfalls in die vor- geschichtliche Zeit und cs wurde nie ein Volk gefunden, dem die Kenntniß des Feueranmachens abgegangen wäre, wie denn auch die ältesten Völker schon Eisen, Kupfer, Silber, Gold re. zu verwenden verstanden. Daraus ist zu schließen, daß alle diese Arten menschlicher Thätigkeit jenem ersten Menschenstammc angehörten, aus welchem sich alle Völkerstämme abgelöst haben; daß ferner diese Urerfindungen Ergebnisse eines uranfängltch hohen Bildungsstandes sind, und endlich, daß diese hohe Bildung von einer höhern göttlichen Anleitung ausgegangcn, das Werk einer ursprünglich höhern Erleuch- tung gewesen seyn muß, weßhalb denn auch der alle Wahrheit verkehrende Heidenglanbe jene ersten Erfinder selbst für Götter ansah. Lange Zeit lebten die Kainiten als „Kinder des Zorns" für sich abgesondert, und bildeten in ihrer Vereinigung die in ihnen wohnende Sünde zu immer größerem Verderben aus. An Abel's Statt war dem Adam ein anderer Sohn, Namens Seth, geboren worden, dessen Nachkommen als „Kinder Gottes" sich mehr das Himmlische angelegen seyn ließen und die Gemeinschaft mit Gott, die Verheißung des, zukünftigen Erlösers und die leben- dige Hoffnung des ewigen Lebens festhielten, wobei sie ein überaus hohes Alter erreichten. Doch mußten schon die nachfolgenden Stamm- häupter in Seth's Geschlecht die Ihrigen im Festhalten an dem lebendigen Gott und dem verheißenen Erlöser dadurch unterstützen, daß sie „von dem Namen des Herrn predigten," d. h. durch Einrichtung eines gemeinschaftlichen Gottesdienstes das Her- einbrechen der Gottlosigkeit abzuwehren suchten. Wie fest sich die Urstammväter an die, beim Sündenfall ge- gebene Verheißung hielten, erhellet aus den Worten, die der Vater

4. Leitfaden zur Weltgeschichte - S. 14

1804 - Braunschweig : Verl. der Schulbuchh.
14 Von Adams Nachkommen, Kain, Seth. Noch zwang die Mensch'<>, die Anzahl der Wörter zu vermeh- ren. Denn um Dinge von einander zu unterscheiden, mußte jedes seinen Namen haben. Diese Namen, oder Benen- nungen, entstanden durch die Eigenschaften, welche man an den Dingen und Menschen bemerkte. Man nannte den Großen — groß, den Kleinen — klein. So erhielt jede« Thier und Gewächs seinen Namen von seinen Eigenschaf- ten. Die Namen der Thiere entstanden vornehmlich nach dem Tone der Stimme, den sie hören ließen. §.7. (Fernere Begebenheiten der Nachkommen Adams.) Adam hatte, nachdem sein Sohn Abel so unglück- licher Weise ums Leben gekommen wer, noch zwei Söhne, nemlich den Brudermörder Kain und den Seth. Mose« erzählt, daß die Nachkommen dieser beiden Brüder an Denkungsart und Lebensweise sehr verschieden gewesen waren. Kain» Nachkommen werden gottlose, *) Seth« Nachkommen werden fromme genannt. Unter den Kainiten haben sich jedoch einige durch nützliche Erfindungen und andre merkwürdige Verrichtun- gen ausgezeichnet. Han och soll die erste Stadl er- bauet haben. Wahrscheinlich bestand sie nur aus wenigen Hütten, die vielleicht mir einem Graben, oder mit einem Zaune, zum Schutz gegen wilde Thiere und Räuber, um- *) Gottlose nannte man diejenigen, welche die Qtt% bräuchliche Verehrung Gottes verwarfen und sich eine andre Vorstellung von der Gottheit machten, als gewöhnlich war. Die erste Trennung der Menschen entstand also durch die Verschiedenheit in Religionsmeynunaen.

5. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 368

1855 - Mainz : Kirchheim
368 Zwritrr Abschnitt. Weltgeschichte. Die Weltgeschichte ist die Erzählung denkwüx- digerthaten undschicksale des Menschengeschlechts. Diese Thaten und Schicksale ordnet und leitet Gott als Regent der Welt und führt so das Menschengeschlecht seinem hohen Ziele ent- gegen, wozu er es erschaffen hat. Die Weltgeschichte erzählt sonach die Erziehung des Menschengeschlechtes unter Gottes Leitung. Sie zerfällt in zwei Theile, in die Zeit vor Christus, die Geschichte der alten Zeit, und in die Zeit nach Christus, die Geschichte der neuen Zeit. I. Geschichte der alten Zeit. Von der Schöpfung der Welt bis auf die Erlösung derselben durch Christus. Erschaffung der Welt; die ersten Menschen. Im Anfange — etwa 4000 Jahre vor Christus — schuf Gott die Welt in sechs Tagen. Die ersten Menschen, Adam und Eva, die Stammeltern des ganzen Geschlechts, wohnten im Paradiese und waren heilig und gerecht. Durch Ungehorsam gegen das göttliche Gebot verloren sie diese Heiligkeit und Gerechtigkeit und mußten das Paradies verlassen. Zn seiner Barmherzigkeit ver- sprach Gott dem reuigen Menschengeschlechte einen Erlöser, der die Herrschaft des Bösen auf Erden zerstören werde. — Die Stamm- eltern hatten drei Söhne, Kain, Abel und Seth. Kain erschlug aus Neid seinen Bruder Abel, floh mit seinem bösen Gewissen von der väterlichen Wohnung und bauete die erste Stadt, He noch ge- nannt. Von seinen Nachkommen, welche nach ihm Kainiten oder auch Söhne der Menschen genannt wurden, sind uns der erste Harfenspieler Z u b a l und der erste Schmied Tuba! bekannt. Sie ergaben sich der Ueppigkeit und Sinnenlust und zogen bald auch die Nachkommen des frommen Seth, Sethiten oder Kinder Gottes genannt, in ihr Verderben. Gott beschloß nun, das verdorbene Menschengeschlecht von der Erde zu vertilgen. Nur N o e und seine Familie sollten gerettet werden. Sie gingen daher auf Veranstaltung Gottes in die Arche. Nun überfluchete das Wasser die ganze Erde und bedeckte alle hohen Berge, die unter dem Himmel sind. Nach der Sündfluth bauete Noe die Erde wieder an. Das neue Ge- schlecht aber war nicht so stark und groß, noch von so hohem Alter, als das untergegangene; auch die riesigen Thiere der Vorwelt waren nicht mehr. — Die Nachkommen der Söhne Noe's, Sem, Cham und Japhet, wollten sich vor einer Trennung durch den Tchurm- bau zu Babel schützen. Dies war aber dem Plane Gottes ent- gegen. Gott verwirrte daher ihre Sprache und so erfolgte die r

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 11

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 6. Ausbreitung der Menschen. 11 § 6- Ausbreitung der Menschen. 11) Nach dem Morde Abels wich Kain, mit dem Fluche Gottes beladen, von seinen Eltern, in deren betrübtes Antlitz er nicht mehr blicken konnte. Unstät und flüchtig irrte er umher. Von ihm und von Töchtern Adams, die mit ihm zogen, pflanzte sich ein Geschlecht fort, verdorben wie der Vater. Aus Kains Munde wurden die Kinder nicht mehr belehrt über den Willen Gottes, dessen Gerechtigkeit ihn verurteilte. So schwand ihnen nach und nach die Erkenntnis des wahren Gottes, und sie sieten in Abgötterei und alle Arten von Laster. Dem Adam aber schenkte Gott für den erschlagenen Abel den frommen Seth und eine große Anzahl Söhne und Töchter. Schon die Kinder Seths kamen mit den Jrt Abgötterei verfallenen Kindern Kains zusammen, denn Deths Sohn Enos fing an, den Namen des Herrn anzurufen (1. Mos. 4, 26), d. h. er verkündete den gottlosen Kainiten die Urosfenbarnng. Wie er, waren die von ihm in gerader Linie abstammenden Patriarchen (Urväter) bis ans Noah Prediger der Gerechtigkeit (2. Petr. 2, 5) und Herolde des Glaubens. Gott schenkte ihnen allen ein hohes Alter, um desto länger im Dienste des Herrn die Träger der heiligen Überlieferungen fein zu können. Am längsten lebte Methüsalah. Er war 969 Jahre alt, als er in demselben Jahre starb, in welchem das Strafgericht Gottes in der Sündflut über die Menschen hereinbrach. 12) Auch der menschliche Geist begann seine Kräfte und Fähigkeiten zu entwickeln. Die Not des Lebens und der dem Menschen innewohnende Bildungstrieb führte zu allerlei Künsten und Fertigkeiten. Schon Kain, der den Zorn seiner Brüder fürchtete, fing an, die Stätte, wo er wohnte, zu befestigen und nannte sie Henoch, nach dem Namen seines Sohnes (1. Mos. 4, 17). Der Kainite Jubal wurde der Vater der Zither- und Harfenspieler, und sein Vetter Tubalkain war ein geschickter Hämmerer in allem Erz- und Eisenwerk (1. Mos. 4, 21. 22). Die Werkzeuge, sowohl die der Sinnenlust, als die, welche dem Kampfe und dem streite dienen, empfing die Menschheit von den Nachkommen Kains. Anmerkungen. 1. Das hohe Lebensalter der Menschen hat man oft durch die Annahme erklären wollen, die damaligen „Jahre seien kürzer gewesen. Allein wir haben gesehen, daß bereits die Ägypter, unter denen Moses auserzogeu wurde, Jahre vou 365 Tagen zählten. Auch wird nur den

7. Die Weltgeschichte - S. 8

1881 - Heidelberg : Winter
8 Kap. 2. § 6. Kap. 3. § 7. Die Sündflut und ihre Wirkungen. Erfindungen machte, aber in ihrer Gottentfremdung immer tiefer in den Abgrund des sittlichen Verderbens sank. Einer nämlich vonkain's Nachkommen, Lamech, der, von der ursprünglichen Einrichtung Gottes abweichend, zwei Frauen nahm, und dadurch der Stifter der Polygamie und deren sittlich verderblichen Folgen wurde, erhielt aus dieser Doppelehe drei Söhne, von denen der erste, Jabal, durch die Erfindung der Zelte oder Hütten, Stammvater der Nomaden oder herumziehenden Hirtenvölker wurde, der andere, Jubal, durch die Erfindung von Tonwerkzeugen der Musik ihren Ursprung gab, und der dritte Sohn, Thubalkain, der Erfinder der Metallbearbeitung wurde. Es sind daher Viehzucht, Ackerbau und Metallbearbeitung die unumgänglich nötigen Grundlagen alles Culturlebens, ja selbst die allerersten Bedingungen zur Erreichung jeder höheren Geistesbildung (die hier zunächst durch die Tonkunst angedeutet wird). Die Uieh;uchi beruht auf dem nahen, aus der Urzeit überkommenen Verhältnis des Menschen zu dm eigentlichen Haustieren, mit welchen alle Völker, die je in die Geschichte traten, schon versehen waren, weil die innere Notwendigkeit des Jnstincts diese von Natur zahmen, zum ersten Culturbediirsnis notwendigen Tiere (das Rind, das Schaf, die Ziege, das Kamel) zu den Menschen führte. Der Ackerbau hat es mit den wichtigsten Nutzpflanzen zu tun, die gleichfalls der vorgeschichtlichen Periode angehören und selbst bei Völkern gefunden werden, die samt ihren Ländern seit Jahrtausenden vom lebendigen Verkehr mit andern abgeschlossen sind. Die Getreidearten, Gespinstpflanzen, der Oelbaum, der Weinstock und verschiedene Obstarten mit ihrer Veredlung stammen aus Asien und sind mit unserm Geschlecht in Europa eingewandert. Die Metallbearbeitung, welche (namentlich durch die Erfindung des Pflugs) den Ackerbau unterstützte und die wichtigsten Gewerbe begründete, fällt samt der dazu nötigen Benutzung des Feuers gleichfalls in die vorgeschichtliche Zeit, und es wurde nie ein Volk gefunden, dem die Kenntnis des Feueranmachens abgegangen wäre, wie denn auch die ältesten Völker schon Eisen, Kupfer, Silber, Gold rc. zu verwenden verstanden. (6.) Lange Zeit lebten die Kanuten als „Kinder des Zorns" für sich abgesondert und bildeten in ihrer Vereinigung die in ihnen wohnende Sünde zu immer größerem Verderben aus. — An Abel's Statt war dem Adam ein anderer Sohn, Namens Seth, geboren worden, dessen Nachkommen als „Kinder Gottes" die Gemeinschaft mit Gott, die Verheißung des zukünftigen Erlösers und die lebendige Hoffnung des ewigen Lebens festhielten, wobei sie ein überaus hohes Alter erreichten. Doch mußten schon die nachfolgenden Stammhäupter in Seth's Geschlechte die Ihrigen im Festhalten an dem lebendigen Gott und an dem verheißenen Erlöser dadurch unterstützen, daß sie „von dem Namen des Herrn predigten", d. H. durch Einrichtung eines gemeinschaftlichen Gottesdienstes das Hereinbrechen der Gottlosigkeit abzuwehren suchten. Kap. 3. Die Sündflut und die Noachiten. (7.) Jahrhunderte lang mochten die beiden entgegengesetzten Stammlinien durch die Entfernung des Raums uuvermischt neben einander, jene im Bösen, diese mehr im Guten, dahingegangen sein, bis die fortschreitende Vermehrung beide Stammgeschlechter im Raume einander so nahe brachte, daß sie sich vermischten. Durch diese Vermischung aber wurde das allmählich steigende Verderben zuletzt im ganzen Menschengeschlechte so allgemein, daß Gott beschloß, die Menschen, weil sie sich nicht mehr von seinem Geiste strafen ließen, durch -

8. Das vierte Schuljahr - S. 132

1899 - Langensalza : Schulbuchh.
132 und Winter, Tag und Nacht. Und segnete Noah und seine Söhne und sprach: Füllet die Erde und machet sie euch Unterthan. Euer Furcht und Schrecken sei über alle Tiere auf Erden. Alles, was sich reget, das sei eure Speise. Wer Menschenblnt vergießt, des Blut soll auch durch Menschen vergossen werden: denn Gott hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht. Weiter sagte Gott: Siehe, ich richte einen Bund mit euch auf, daß hinfort keine Sündflut mehr kommen soll, die die Erde verderbe. Meinen Bogen habe ich gesetzt zum Zeichen des Bundes zwischen mir und der Erde. Und wenn es kommt, daß ich die Wolken über die Erde führe, so soll mau meinen Bogen sehen in den Wolken. Vertiefung. I. Das tiefe Verderben der Menschheit. Adams und Evas Nachkommen breiteten sich immer mehr und weiter aus, so daß gar bald ein großer Teil der Erde mit Menschen bewohnt war. Mit ihnen zugleich aber hatte auch die Sünde in er- schreckender Weise zugenommen. An welchem Manne haben wir schon eine der schwersten Sünden kennen gelernt? An Kain. So wie Kain wandelten auch seine Nachkommen auf bösen Wegen. Adam und Eva hatten unter ihren späteren Kindern einen Sohn mit Namen Seth. Von dem stammen die Sethiten ab, unter denen es viele fromme Menschen gab. Wie nennt man wohl Kains Nachkommen? Die Kainiten. Welche beiden Geschlechter lebten also aus Erden? Kainiten und Sethiten. Was habe ich euch über das Leben derselben gesagt? Erstere böse, letztere fromm. — Im Laufe der Zeit aber verbreitete sich die Sünde auch auf die Sethiten, so daß der Abfall der Menschen von Gott immer allgemeiner wurde. Wie klagt der Herr über das tiefe Verderben? „Meinen Geist nicht mehr strafen lassen." Worin zeigt sich Gottes Güte und Langmut mit den Menschen? 120 Jahre Frist. Wozu gab er ihnen diese Gnadenzeit? Buße, Umkehr. Doch Gottes Güte war vergeblich. Welches Urteil spricht der Herr danach über die Menschen aus? „Das Dichten und Trachten . . . ." Was meint der Herr mit dem Dichten und Trachten der Menschen? Ihr Sinnen, Denken, Streben. Wen vergaßen sie in ihrem bösen Sinne? Gott. Wonach trachteten sie wohl? Nach irdischen Freuden und welt- lichen Lüsten. Wessen Willen verachteten sie dabei? Gottes Willen. So hatte die Sünde volle Herrschaft über den Menschen erlangt, während das Göttliche, das der Herr bei der Er- schaffung in des Menschen Wesen gelegt hatte, gänzlich verloren ge- gangen war. Was empfand darüber der Herr? Bekümmernis.

9. Die Alte Welt - S. 1

1871 - München : Lindauer
Urgeschichte her Menschheit oder Die Aenschen von ihrem Ursprünge Bis Mgrossen Wlkermdnng, 5412 ßis 2638 vor Ehristns *). § 1. Die Entstehung des Weltalls und der ersten Menschen; der Ungehorsam und seine Strafe. — Die Ansöreitnng des Wösen. Wach dem Berichte der Hl. Schrift schuf Gott im Anfange „Himmel und Erde", -d. i. eine geistige und körperliche Welt. In der körperlichen Welt rief Gott das Licht hervor, bildete das Firmament, schied das Wasser vom Lande, schuf Pflanzen und Thiere und endlich (5412 vor Christus 1 ein Menschenpaar, Adam und Eva, dem er ein anmutiges Hochland, Eden oder Paradies genannt, als Wohnplatz gab. *) Hier lebten die zwei ersten Menschen in kindlicher Unschuld, bis sie, bethört von der Schlange, von der verbotenen Frucht des Baumes der Erkenntniß aßen. Zur Strafe mußten die ersten Menschen das Paradies verlassen und ein Leben voll Mühe und Arbeit beginnen; im Schweiße ihres Angesichtes sollten sie und ihre Nachkommen ihr Brod essen, bis der Tod ihrem kummervollen Dasein auf Erden ein Ziel setzen würde. Das Böse, welches durch die Stammeltern in das Menschengeschlecht eingedrungen war, wucherte in diesem üppig fort. Schon Kain, Adams erstgeborner Sohn, erschlug aus Neid feiueuwruder, den frommen Abel, und die Nachkommen des Kain waren so irdisch und fleischlich gesinnt, daß sie ihrer sündhaften Richtung wegen von der hl. Schrift als „Kinder der Menschen" bezeichnet werden im Gegensatze zu den „Kindern Gottes", d. i. den Gutgesinnten unter den Nachkommen des Seth, welcher dem Adam bereits im vorgerückten Alter als Ersatz sür Abel geschenkt worden war.**) § 2. Zunehmende Entartung des Menschengeschlechtes; die Sündffut. Anrch den Umgang, den die Sethiten mit den Kainiten pflogen, namentlich aber durch die ehelichen Verbindungen, welche *) Der Verfasser ist hier und anderweitig, wo die Zeitbestimmungen den hl. Schriften des alten Testamentes entnommen werden mußten, den Angaben der Septuaginta gefolgt. **) Seth oder Scheth, d. i. der — für Abel — Gesetzte. Sattler, Abriß. 1

10. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 14

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
14 Alte Geschichte. Schweiß des Angesichts das Feld zu bauen. Die Sünde, einmal iu die Welt gekommen, entwickelte sich nun vou Stufe zu Stufe. Iu ihrer ganzen Abscheulichkeit offen-barte sie sich an dem ersten Geborenen, dem Kain, der aus neidischem Aerger seinen Bruder Abel todtschlug. Von da an bildeten sich zwei verschiedene Linien des Menschengeschlechts. Denn Kain trennte sich von seiner Familie und ließ sich östlich vom Paradiese nieder. Seine Nachkommen heißeu Kinder der Menschen, weil sie als bloße Naturmenschen fern von den Offenbarungen Gottes lebten, im Gegensatz zu deu Nachkommen Seths, des dritten Sohnes Adams, welche wegen ihrer fortdauernden Gemeinschaft mit Gott Kinder Gottes genannt werden. Während die letzteren den Namen des Herrn predigten, zeichneten sich jene durch allerlei Erfindungen aus. Sie verfertigten musikalische Instrumente, Arbeiten in Erz und Eisen, wohnten theils in festen Städten, theils lernten sie mit großen Heerden als Nomaden umherzuziehen und Zelte auf ihren großen Waideplätzen aufzuschlagen. Als aber diese beiden Geschlechtslinien sich vermischten und der Unterschied zwischen ihnen nach und nach verschwand, da hatte es auch mit der Ordnung und Gottesfurcht der Sethiten ein Ende, und Gottlosigkeit nahm allenthalben überhand. Man achtete nicht mehr ans die strafende Stimme des Geistes Gottes : und nachdem Gott die Menschen erst ernstlich gewarnt und bedroht hatte, ließ Er endlich, weil alles vergeblich war, Sein großes Strafgericht, die Sintflut,*) über sie kommen, die Alle hinwegraffte. Nur Noah mit seiner Familie rettete sich in der Arche, die er ans Gottes Befehl erbaut hatte; und mit ihm wurden auch die Thiergefchlechter, welche die Erde nach der Sintflut bevölkern sollten, aus der alten in die neue Welt herübergebracht. Durch die Sintflut ist mit der ganzen Erdoberfläche die letzte große Veränderung vorgegangen. Das Paradies *) ©int* oder Sin- heißt „allgemein."

11. Hübnerus enucleatus & illustratus, Zweymal zwey und funfzig Lectiones aus der Politischen Historie, Worinnen Der Kern der Hübnerischen Historischen Fragen enthalten, und nach der bekannten und belobten Hübnerischen Lehr-Art Durch kurtze und deutliche Fragen also vorgetragen ist, daß ein paar fleißige Schüler einander sich selbst in dieser Wissenschaft feste setzen können - S. 30

1741 - Leipzig : Gleditsch
Zs I. B. Historie des Volckes Gottes. 1 H. Schrifft drey Söhne nahmhafftia ge- 2 macht; Gain, Abel und> Seth. 3 Abel ward von seinem Bruder Cain 4 mörderischer Weise todt geschlagen/ Cam und Stth aber haben das Geschlechte fortgepflantzet. 5 Gaii^S Nachkommen sind gottlose Leute gewesen, und werden in der Bibel 6 Kinder der Menschen genennet. Seths Nachkommen hingegen waren 7 fromme Leute/ und heissen daher in der 8 Bibel Kinder Gottes. 9 Unter den Gottlosen sind zu mercken: Cain selbst / Hanoch/ Lamech/ Jubal und io Thubal Cain. Gain erschlug seinen Bruder Abel / und wurde von Gott mit j. Wie viel Kinder der ersten Menschen, Adam und Eva werden in H. Schrifft nahmhafftig gema- chet? 2. Wie hiessen solche? Z. Was ist Abel begegnet? 4. Welche haben das Geschlecht fortgepflantzet? 5. Wer sind Cains Nachkommen gewesen? 6. Wie werden sie in der Bibel genennet? 7. Wer waren Seths Nachkommen? 8. Wie heissen die in der Bibel? 9. Welche sind unter den Gottlosen zu mercken? 10. Was ist von Cain zu berichten? einem

12. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 4

1840 - Münster : Theissing
4 Erster Zeitraum. auf Erden unterworfen und dem Tode. Gott erbarmte sich ihrer aber, und versprach ihnen einen Erlöser, der sie wieder zum Himmel fähig machen sollte. Adams erste Kinder waren Kain und Abel. Kain erschlug sei- nen Bruder Abel aus Neid. So zeigte sich, daß den Menschenkindern schon von ihren Stammeltern die Sünde angeboren war. Kain wurde flüchtig und der Stammvater einer besonderen Fa- milie, die man Menschenkinder nannte, weil sie den menschlichen Lüsten folgten. Für den erschlagenen Abel gab Gott den ersten Menschen einen andern frommen Sohn, Namens Seth, welcher der Stammvater der Gotteskinder wurde; diese waren fromme Menschen. Seth's Sohn, Enos, führte schon einen gemeinschaftlichen Gottesdienst ein. Die ersten Menschen bis zur Sündfluth hin erreichten ein Alter von mehreren Jahrhunderten, durch Gottes Fügung und aus natür- lichen Gründen, denn die Lebensart der ersten Menschen war einfacher, naturgemäßer. Das lange Alter machte, daß die Offenbarungen Got- tes durch Adam leicht seinen spätem Nachkommen mitgctheilt wurden, und die Menschen früh gegenseitige Hülfe fanden, denn das Menschen- geschlecht vermehrte sich schnell, da die Alten so lange am Leben blieben. Tausend Anstalten und Geräthschaften zur Bequemlichkeit des Le- bens, die wir täglich benutzen, waren den Menschen vor der Sünd- fluth und noch lange nachher gänzlich unbekannt. Wie erwünscht da- her die schnelle Vermehrung der Menschen, damit viele arbeitende Hände den Mangel ersetzten! Kain war ein Ackersmann, Abel ein Hirt. Ackerbau und Viehzucht, diese Quellen des Wohlstandes, waren also schon aufge- funden, oder vielmehr von Gott selbst angewiesen, da er zu Adam im Paradiese sprach: Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brod essen. Ein Abkömmling Kains, Jabel., war der Stif- ter des Hirtenlebens unter Zelten, und Kain bauele jchon eine Stadt, weil er Ackerbau trieb, der sich mit dem unstäten Hirtenleben nicht verträgt. Tubalkaln war der erste Schmied, und Jubal erfand schon musi^ffch^^Jnstrumente. Beide Männer stamm?en"von Kain ab. Ueberhaupt waren die Menschenkinder sinnreicher in Erfindungen zur Bequemlichkeit des Lebens als die Gotteskinder, aber auch die Sittenlosigkeir fand zuerst Eingang bei jenen. Als endlich die Gotteskinder und Menschenkinder durch einander heiratheten, da wurden auch die Gotteskinder von den Lastern ange- steckt; nur Noe mit den Seinigen blieb gerecht vor Gott.

13. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 5

1845 - Heidelberg : Winter
§. 2. Die Kainiten lind Sethiten. 5 Damit aber der Mensch seinen Glaubens- und Hoffnungs- blick nur vorwärts auf den Erlöser und auf das, durch denselben in erhöheter Weise wieder zu gewinnende Paradies richten möchte, so verschloß ihm die Gnadenvorsorge Gottes den Rückweg in das durch seine Schuld verlorne Paradies, und nöthigte ihn so, sich der W o h l t h a t der göttlichen Züchtigung zu überlassen, durch welche seinem Glaubens- gehorsam der Fluch der Arbeit zum Segen, und jseines Leibes Tod zum Leben seiner Seele werden sollte. 2. Die Kainiten und Sethiten. 2. 1-!ach der Einrichtung Gottes, „daß (Ap. 17, 26) von Einem Blute aller Menschen Geschlechter auf dem ganzen Erdboden" Herkommen sollten, „zeugete Adam einen Sohn", der jedoch, wie jedes seiner folgenden Kinder, nun „seinem (des gefallenen Adams) Bilde ähnlich war", während Eva, „die Mutter der Lebendigen," bei der Geburt jenes ihres ersten Sohnes Kain glaubte, in ihm den verheißenen göttlichen Erlöser („t>cu Mann, den Iehovah") geschenkt erhalten zu haben. Irrte nun freilick/ Eva in der Person, Weise und Zeit, so irrte sie doch nicht in der Sache, son- dern gab durch jene Worte zu erkennen, daß sie in Bezug auf die gottmenschliche Natur des Wiederherstellers der verlor-. nen Seligkeit die Verheißung Gottes recht verstanden habe. Zn Kain entwickelte sich der böse Keim zu solcher Stärke, daß er aus Neid seinen frommen Bruder Abel erschlug. Weil er aber, ungeachtet der Erkenntniß seiner Sünde, an- statt Vergebung zu suchen, an Gottes Barmherzigkeit ver- zweifelt, wird er unstät und flüchtig, und weiter gegen Mor- gen ziehend, baut er, einzig besorgt um sein Leben, eine Stadt zu seinem Schutze, und wird der Stammvater einer Nach- kommenschaft, die von Gott los und abgewendet lebt, obgleich sie nützliche Erfindungen macht, welche den Men- schen einen gewissen, jedoch unausreichenden Ersatz für die verlorenen Güter und Gaben gewähren.

14. Allgemeine Weltgeschichte für die Jugend - S. 12

1810 - Berlin : Hayn
is Erster Zeitraum. Kain, Abel, Seth; Kains scheuslicher Brudermord. So war der Zustand der ersten Menschen noch immer erträglich, doch dauerte es nicht lange, so schwand auch der Rest des Glücks durch ^ihre eigne Schuld Sie fingen bei ihrer Vermehrung sogleich an sich unter einander anzufeinden und zu beneiden. Adam hatte drei Söhne. Kain, Abel und Seth. Kain, ein wilder Bursche, erschlug seinen Bruder Abel aus Neid, weil dieser ein besserer Mensä) als er war. Denkt einmal: Einen Brudermord zu begehen, wagt der Abscheuliche! Verbreitung der Menschen über die Erde. Erste Erfindum gen; Städtebau, u s. w. Da mußte der sonst milde Gott wieder strafen; er verdammte den Kain, unstät und flüchtig auf der Erde umher zu irren, und der Mörder entfernte sich von der Heimath mehr nach dem Morgenlande zu. Seth, der nicht gesündigt hatte, blieb bei dem Vater, der aber, nebst seiner Frau, der Menscheu-Mutter, bald hinüber schlummerte zu dem gelobten bessern Le- den. Kain zeugte in seinem jetzigen Wohnlande Kinder; Seth hier; diese hießen Set hi ten, jene Kainiten, und durch diese breitete sich die Bevölkerung weiter über den Erdboden aus; die Noch lehrte allerlei Hand- werke und Künste erfinden, deren man um so mehr bedurfte, da die Menschen lange — sechs bis neun- hundert Jahre — lebten. Man begann Ackerbau und Viehzucht zu treiben, man schmiedete Metalle und ver- fertigte sogar musikalische Instrumente. Freilich mö- gen sie sehr unvollkommen gewesen seyn, aber solch ein Instrument gab doch einen lustigen Ton, und das war

15. Einleitung zur Universal-Historie - S. 4

1738 - Berlin : Nicolai
Historie vom Volke Gottes. A. M- woraus har Gewr der Herr die Evam erschaffen? Aus der Ribbe Adams. Wer sind Adams Nachkommen gewesen? Cainund Abel. was ist von ihnen zu merken ? Cain schlaget seinen Bruder Abel tod. wurde denn die Stelle Abels nicht wieder ersitzt? rzo. Ja, Gottder Herr gab dem Adam einen andern Sohn, den hieß er Setb. wie werden Lains Nachkommen ge- nennet? Kinder der Menschen, das ist Gottlose, wie werden Seths Nachkommen genennec? Kinder Gottes, das ist Fromme. welchenachkommen von Cain sind zu merken? Cain,Hanoch,Lamech, Jubal und Thubal- Cain. Was ist von Cain zu merken? Er ist der erste Mörder gewesen. was ist von Hanocyzu merken? Nach ihm ist die erste Stadt genennet wor- den, so sein Vater Cain erbauet. was ist von Lamech zu merken ? Er hat zum ersten zwei Weiber zugleich ge- nommen, und soll seinen Stamm-Vater Cain erschlagen haben. Was

16. Bd. 1 - S. 7

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 4. Adams zweierlei Nachkommen. 7 lange Zeit. Diese sind, sammt denen, welche von den andern Kindern Adams sich zu ihnen thaten, „die Kin- der Gottes" genannt. Die Hauptlinie über Seth lauft also fort: (Adam, Seth). Enos, Ken an, Maha- laleel, Ja red, He noch, Methusalah, Lamech, Noah. Sie lebten nach unserm Maße lang auf Erden; denn sie waren ursprünglich zur Unsterblichkeit geschaffen; Adam wurde 934 Jahre alt, Jared 962 und Methusa- lah 969. Dieser lebte noch 243, Noahs Vater Lamech noch 56 Jahre mit Adam zusammen. So lebten, wie Luther sagt, die lieben alten Däter untereinander in Ver- stand, Weisheit und voll Geistes, und erzählte einer dem andern die Thaten des Schöpfers und die Herrlichkeit des Paradieses, und weinten miteinander um das Ver- lorene, und freuten sich des perheißenen Samens, der es wiederbringen sollte, und sahen mit Verlangen und Sehn- sucht nach ihm aus. Sie predigten auch von des Herrn Namen, daß sich Alle zu Ihm kehren möchten. Aber Kains Nachkommen wollten nichts von dem Herrn wissen und fürchteten Ihn nicht; und sie mit Allen, die ihnen glichen, sind „die Kinder der Menschen" genannt. Doch gab es kluge Leute unter ihnen, erfind- sam in mancherlei Kunst. Jubal erfand Saiten- und Blasinstrumente, und ist also der erste Musikus; Thu- balkain arbeitete künstlich in Erz- und Eisenwerk und kann der Urmeister der Eisen- und Kupferschmiede genannt werden. Aber die Kinder Gottes hielten sich von den Kindern der Menschen geschieden. 8 5. Die Sündfluth. Endlich jedoch, als sich die Menschen sehr zu mehren begannen, vermischten sich die Kinder Gottes mit den Kindern der Menschen, von der Schönheit ihrer Töchter verleitet, die sie zu Weibern nahmen; und jetzt ward die Gottlosigkeit allgemein. Sie glaubten nicht mehr

17. Die Weltgeschichte - S. 7

1881 - Heidelberg : Winter
Kap. 2. § 4 u. 5. Die Kainiten und Sethiten (Urerfindungen). 7 Zugleich erwachte im ersten Menschen das Verlangen nach einer Verbindung mit seines Gleichen, und diesem Bedürfnis entsprechend, „baute" Gott aus der Seite des Mannes das Weib. Die Beiden gestellte Lebensaufgabe bestand in der gegenseitigen Unterstützung bei der Ordnung und Regierung des Hauses und bei der Erziehung der Ihrigen für Gott und sein Reich, — eine Bestimmung, welche in vollkommener Weise nur in dem von Gott selbst geheiligten Ehestände erfüllt werden kann, in welchem Familie, Staat und Kirche wurzeln. (3.) Der mit göttlicher Ebenbildlichkeit begabte und zur freien Entwicklung seiner hohen Kräfte bestimmte und befähigte Mensch fiel aber durch die Verführung der „Schlange" in die Sünde. Ms unmittelbare Folge des Sündenfalls stellte sich nun auch sogleich „der Sünde Sold" ein: denn herausgetreten aus der Einheit des Willens mit dem Willen Gottes trat an die Stelle der heiligsten Liebe zu Gott die Furcht des bösen Gewissens vor ihm und seiner Strafe. Die Strafe selbst bestand in dem Verlust des Paradieses und der darin in beständiger unmittelbarer Gemeinschaft mit Gott genossenen Seligkeit. Die Erde, und was an und auf ihr vorher so gut und vollkommen war, geriet unter den „Fluch", und der ehemalige Herr der Erde wurde abhängig von ihr; mühevolle Arbeit, Elend, Krankheit und Tod wurden von nun an seines Leibes Los. Zum Trost aber für den gefallenen Menschen verhieß ihm Gott gleich bei der Verkündigung der Strafe den künftigen Erlöser. Dieser sollte von dem Weibe kommen und „der Schlange den Kopf zertreten", d^j. dem Urheber des Bösen die Macht über die an den Erlöser Glaubenden nehmen, während sie dagegen ihn nur „in die Ferse stechen", d.i. nur denjenigen Teil seines menschlichen Wesens sollte verletzen können, welcher zunächst die Erde berührt, nämlich den irdischen Teil (durch seine Sterblichkeit). Damit aber der Mensch seinen Glaubens- und Hoffnungsblick nur vorwärts auf den Erlöser und auf das durch denselben in erhöhter Weise wieder zu gewinnende Paradies richten möchte, so verschloß ihm die Gnadenvorsorge Gottes den Rückweg in das durch seine Schuld verlorne Paradies und nötigte ihn so, sich der Wohltat der göttlichen Züchtigung zu überlassen, durch welche seinem Glaubensgehorsam der Fluch der Arbeit zum Segen, und seines Leibes Tod zum Leben seiner Seele werden sollte. Kap. 2. Die Kainiten und Sethiten. (4.) Uach der Anordnung Gottes, „daß (Apg. 17, 26) von Einem Blute aller Menschen Geschlechter auf dem ganzen Erdboden" herkommen sollten, „zeugete Adam einen Sohn", der jedoch, wie jedes seiner folgenden Kinder, nun „seinem (des gefallenen Adam) Bilde ähnlich war". Schon in dem Erstgebornen Eva's entwickelte sich der fortwuchernde böse Keim der Ursünde zu solcher Stärke, daß Kain aus Neid über das Gott angenehmere Opfer des frommen Abel der Mörder dieses seines Bruders wurde. (5.) Weil aber Kain ungeachtet der Erkenntnis seiner Sünde, anstatt Vergebung zu suchen, an Gottes Barmherzigkeit verzweifelte, ward er un-stät und flüchtig, und weiter gegen Morgen ziehend, baute er eine Stadt und wurde der Stammvater einer Nachkommenschaft, die zwar nützliche

18. Die Weltgeschichte - S. 19

1849 - Heidelberg : Winter
§. 2. Die Kainitcn und Scthitcn. 19 der Menschheit hinwegnehmen und ihr das verlorne Heil wied erbringen würde. Damit aber der Mensch seinen Glaubens- und Hoffnungsblick nur vorwärts auf den Erlöser und auf das, durch denselben in erhöheter Weise wieder zu gewinnende Paradies richten möchte, so verschloß ihm die Gnadenvorsorge Gottes den Rückweg in das durch seine Schuld verlorne Paradies, und nöthigte ihn so, sich der Wohlthat der göttlichen Züchtigung zu überlassen, durch welche seinem Glaubensgehorsam der Fluch der Arbeit zum Segen, und seines Leibes Tod zum Leben seiner Seele werden sollte. 2. Die Kainiten und Sethiten. 9!ach der Einrichtung Gottes, „daß (Apg. 17, 26) von Einem Blute aller Menschen Geschlechter auf dem ganzen Erdboden." Her- kommen sollten, „zeugete Adam einen Sohn", der jedoch, wie jedes seiner folgenden Kinder, nun „seinem (des gefallenen Adams) Bilde ähnlich war", während Eva, „die Mutter der Lebendigen", bei der Geburt jenes ihres ersten Sohnes Kain glaubte, in ihm den verheißenen göttlichen Erlöser („den Mann, den Jehovah") geschenkt erhalten zu haben. Irrte nun freilich Eva in der Person, Weise und Zeit, so irrte sie doch nicht in der Sache, sondern gab durch jene Worte zu erkennen, daß sie in Bezug auf die gottmenschliche Natur des Wiederherstellers der verlornen Seligkeit die Verheißung Gottes recht verstanden habe. Eben in diesem Erstgebornen Eva's entwickelte sich der fort- wuchernde böse Keim der Ursünde zu solcher Stärke, daß Kain aus Neid über das Gott angenehmere Opfer des frommen Abel's der Mörder dieses seines Bruders wurde. Daß sich schon in der ersten Familie der Gebrauch des Opfers findet, kommt daher, daß die Hingebung dcö gefallenen Menschen in den Zug nach 2*

19. Bd. 3 - S. 15

1793 - Hannover : Helwing
Begebenheiten vor Christi Geburt. i$ ueidifcher Bösewicht, erschlug den Abet, seinen Bruder, weil dieser dem Schöpfer ein angenehmeres Opfer gebracht hatte, als er selbst. Wer kann den Jammer beschreiben, den die Eltern jetzt fühlten! Noch hatten sie nicht ge- wußt, was Tiod heißt, und jetzt mußte ihr eigener Sohn durch einen Brudermord ihnen dies grausenvolle Schauspiel geben. Der Unmensch nahm die Flucht, und seine El- tern waren nun kinderlos. Bey alle diesem Jammer leb- ten sie doch noch lange, und bekamen noch mehrere Söhne und Töchter, von welchen uns aber nur ein Sohn, Na- mens Seth, bekannt ist. Endlich nach einem langen Leben, das 930 Jabre gedauert hatte, starb Adam, der erste Mensch. Seine Kinder, Enkel und Urenkel, alle seine Nachkommen erbten mit seinem Blute auch seine Schuld. Auch sie mußten ein mühvolles Leben führen; auch auf sie warteten Krankheit, Elend und Tod. Weil jedoch das Ebenbild Gottes nicht ganz verlierbar ist, son- dern weil sich der Mensch durch den richtigen Gebrauch seines Verstandes und durch ein frommes und heiliges Herz fast völlig wieder zu dem Glücke emporhebcn kann, das Adam verloren hat; so gab es auch schon unter Adams Enkeln manche, die glücklicher wurden. Gott selbst hatte den trostlosen Gefallenen ein Mittel geschenkt, welches ihr Herz durch die Erinnerung an einen künftigen Befreyer von ihren verwürkten Strafen tnit Trost und Beruhigung erfüllte, und sie zur Ausübung dev Tugend wieder empor hob, nemlich das Opfer. Wirklich mach- ten sich einige frühere Nachkommen Adams durch Fröm- migkeit und Lugend die Mühseligkeiten dieses Lebens un- schädlich, und unter diesen ist besonders Henoch be- gannt, weswegen ihn Gott auch früh in den Himmel nahm. Andere suchten sich durch Scharfsinn, Erfind- samkeit und durch Künste und Wissenschaften die Beschwer- lichkeiten ihres Schicksals zu erleichtern. So baute sich

20. Grundriß der Weltgeschichte - S. 3

1885 - Nürnberg : Korn
I. Die Völker des Morgenlandes. Z der Erde. Nach der heiligen Schrift und den Überlieferungen der Völker hatte das erste Menschenpaar (Adam und Eva) seinen Wohnsitz (das Paradies) im Süden von Mittelasien, etwa im Lande Kaschmir, also in den jetzt noch reizend schönen Thälern im Süden des Himalayagebirges. 3. Durch den Sündenfall wurde die Gemeinschaft des Menschen mit Gott zerrissen, das Paradies ging verloren. Aber die göttliche Gnade verhieß schon hier eine Erlösung vom Fluche der Sünden. — Der eine Teil der Nachkommenschaft Adams, die Kainiten, erfanden zwar mancherlei Fertigkeiten und Künste, welche das irdische Lebeu annehmlicher und bequemer machten (wie Ackerbau, Metallbearbeitung, Musik), aber bei ihrer Gottentsremdnng sanken sie immer tiefer in den Abgrund des sittlichen Verderbens, Die Sethiten dagegen, die Nachkommen eines anderen Sohnes Adams, bewahrten sich die Hoffnung auf den verheißenen Erlöser und auf die Wiederherstellung der Gemeinschaft des Menschen mit Gott. 4. Als aber die Verderbnis des Menschengeschlechtes immer allgemeiner und greuelvoller wurde, vertilgte Gott die Menschen von_ der Erde durch die Sündflut (oder Siudflut, d. i. große, allgemeine Flut). Noch lebt in den Sagen vieler Völker die Erinnerung ^an diese große Flut, und Überreste von riesigen Pflanzen und Tieren weisen auf eine durch Wasser untergegangene Vorwelt. 5. Aus der großen Flut wurde der Sethite Noah mit seiner Familie gerettet. Er ist der Stammvater des neuen Menschengeschlechtes. Die Nachkommen seiner drei Söhne sind: die Japhetiten, welche sich weithin über die Erde, besonders im mittleren und westlichen Asien und in Europa verbreiteten, die Semiten im Südwesten Asiens und die Hamiten im südöstlichen Asien mit) in Asrika. Das Menschengeschlecht war bestimmt, die ganze Erde zu bevölkern. 6. Aber entgegen dem göttlichen Willen versuchten Noahs Nachkommen, in der Ebene Sinear am untern Euphrat in einer Stadt und um einen hohen Turm sich bleibend zu vereinigen. Da entstand plötzlich und wunderbar eine Verwirrung in ihrer Sprache. Der Weiterbau des Turmes und der Stadt, die man nun Babel, d i. Verwirrung, nannte, war nicht mehr möglich. Die Zweige der vordem einen Menschenfamilie gingen immer weiter auseinander; es erwuchsen Völker mit verschiedenen Sprachen. Die ursprüngliche Gotteserkenntnis ging den sündigen, aus der Gemeinschaft mit Gott gefallenen Menschen verloren. •c-k wußten Gott nicht mehr von seinen Werken zu unterscheiden. l*