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1. Einleitung zur Universal-Historie - S. uncounted

1738 - Berlin : Nicolai
Register _____ Friedens-Puncte zwischen Engcland und Frankreich i 71 - - zwischen Frankreich und dem Römischen Reich 171.172 Fridericagem.joh. Adolph. Hertz, zu Sachs. Weistenfels 341 Friedrich,Marggrafvonmeissen wider Carl Iv. erwählet, begiebt sich aber um Geld 109 Fridrich I. Stiffter der neuen Gothaischen Linie 346 Fridrich Iii. jetzt regierender Hertzog zu Gotha 34^ Fridericus (Hertzog von Oesterreich- enthauptet 105 Fridericus (Churfürst zu der Pfaltz) wird zum König inböhtuen erwählet 137. in die Acht erkläret 138 139 Frid. Admorsus besiegte Kaiser Adolphum 308 Frid. Ii. Placidus regiert mit dem Bruder gemeinschafftl 312 theilt mrt dem Bruder das Land, richtet mit ihm eine Erb-Verbrüderung auf, kriegt, und vergleicht sich mit ihm ibid. u. 313. seine beide Printzen werden gerau-- bet 3r4.lg. Frid. Sevems bekam den Englischen Ritter-Orden, krieg- te mit Thüringen 309 $rtb.stremms (8ev. Sohn)regierteosterland ibid. Frid. Simplex f. Padficus hatte Meissen und Thüringen zugleich » 31 o Frid. Sapiens stisstete Wittcnb. Universität, unter ihm gieng die Reform, an, wolle nicht Kaiser werden, war sparsam, führte kluge Reden, starb ohne Erben 317.18 Frid. Wilh. Stiffter der Altenburgischen Linie " 344 administrirtc Christ. Ii. Land, untersuchte Crellii Re lig. Streit, der wurde enthauptet 326.27 Frid.i.(eontt.s.) brachte ein st zur Welt, ließ Artic. Smalcald. machen, kriegte mit dem Kaiser, starb 320.21.22 Frid. Augustus, Churfürst und König inpohlen,seine Resten,Krie- Zridaug.ii. heirathetemariam Iosepham,Kaisersjoseohrtoch- ter 338. kuccediret 343- wird König in Pohlen idit darauferfolgte Unruhen ' ibid. u. 336 27 Fridericus Beuicosus stifftet die Universität zu Leipzig 3x0. ? r halst demkaifersigrsmund wieder diehußiten und be- kam davor dre Chur Sachsen nz.zll.siarb ibid. Hrwericus Sapiens errettete Lutherum 328 Fridericus Ii. viermahl excommunjciret , 03 Aa A Fride-

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1. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit seit 1740 - S. V

1898 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
Inhalt. Pie neuere Geschichte, 1517 bis zur Gegenwart. Zweiter Zeitraum. Die Zeit unumschränkter A-ürftenmacht, 1648—178$) Zweiter Abschnitt: Das Zeitalter Friedrichs des Hroßen (1740—1786) 1 Friedrichs Regierungsantritt..................................................................1 Vorgeschichte Schlesiens. Preußens Anrecht an Teile dieses Landes .... 1 Der eiste schlesische Krieg und der Anfang des österreichischen Erbfolgekrieges . :> Der zweite schlesische Krieg und das Ende des österreichischen Erbfolgekneges 5 Der dritte schlesische oder der siebenjährige Krieg Erste Halste: Friedrich führt den Krieg angriffsweise................................8 Zweite Hälfte: Friedrich führt den Krieg verteidigungsweife . . . . 14 Die erste Teilung Polens.....................................................................16 Der bayrische Erbfolgekrieg und der deutsche Fürstenbund.....................................18 Friedrichs des Großen Regententhätigkeit.....................................................18 Friedrichs des Großen Ende...................................................................22 Österreich und das Reich zur Zeit Friedrichs des Großen......................................23 Dritter Zeitraum. Die moderne Zeit, 1789 bis zur Gegenwart. Erster Abschnitt: Die Zeit der französischen Revolution und der Wapoleonischen Kriege (1789—1815)........................... Die französische Revolution.......................................................... Preußen unter Friedrich Wilhelm Ii................................................... Der erste Koalitionskrieg gegen Frankreich. Der Kongreß von Rastatt . . . Der zweite Koalitionskrieg gegen Frankreich. Der Reichsdeputationshauptschluß Der dritte Koalitionskrieg gegen Frankreich. Das Ende des Reiches . . . . Preußen vom Regierungsantritt Friedrich Wilhelms Iii. bis zu den Freiheitskriegen. Die Unglücksjahre 1806 und 1807 ........................... Der Krieg Österreichs gegen Frankreich............................................... Der Krieg Napoleons gegen Rußland.................................................... Das Befreiungsjahr 1813.............................................................. 25 29 32 34 36 38 43 45 47

2. Geschichte der Neuzeit seit dem Jahre 1648 - S. 56

1910 - Leipzig : Voigtländer
56 Siebenjhriger Krieg. 68 einem Kampfe gegen Preußen sicher zhlen. Frankreich aber hielt trotz aller Bemhungen des sterreichischen Gesandten in Paris, des Grafen Kaunitz, zunchst am Bunde mit Friedrich fest. Da entstanden zwischen England und Frankreich um den Besitz des Ohio-beckens Streitigkeiten, und ohne frmliche Kriegserklrung begannen die Englnder den Kampf. Georg Ii. mute daher zu verhindern suchen, da die Franzosen von den Niederlanden aus in Hannover einfielen, roie ihnen Friedrich riet. Weil nun Georg Ii. auf sterreichs Beistand nicht mehr rechnen konnte, so knpfte er mit Sr u 1 a n d Verhandlungen an, um mit dessen Hilfe einen Angriff auf Hannover abzuwehren. Friedrich aber suchte das Vordringen der Russen zu ver-hindern, und da Preuens Bund mit Frankreich 1756 ablief, so bahnte er nunmehr bessere Beziehungen zu England an, um Rußland an Vertrau von die Kette zu legen". Preußen und England schlssen Januar ^zwischen" 1756 den Neutralittsoertrag von Bestminster und ver-^4ugtonbnbpfiichteten sich, dem Einrcken fremder Heere in Deutschland Widerstand zu leisten. Dieses Abkommen sah Frankreich als Verrat" an. Nicht infolge persnlicher Stimmungen die Marquise von Pompadour war von Friedrich oft verhhnt , sondern hauptschlich aus staatsmnnischen Erwgungen gewann die preuenfeindliche Strmung die Oberhand. sterreich hatte sich schon frher Frankreich genhert; nunmehr stellte es ihm einen Teil der Niederlande in Aussicht, wenn es Schlesien wiedererhielte. Mit dem zwischen Ru-Iand und sterreich verabredeten gemeinsamen Angriffe gegen Preußen war Frankreich einverstanden, sterreich mit der Besetzung Hannovers, schm Frank-Auf solcher Grundlage kam Mai 1756 der formell defensive llnions-' Lst?rreich un^ Fieundschaftstraktat zwischen Frankreich und st er-reich zustande; dadurch war das Verhltnis der Gromchte zueinander vllig gendert. Frankreich geriet nunmehr ins Schlepptau der sterreichischen Politik, zum Schaden seiner Machtstellung in Nordamerika. Friedrich erhielt durch bestochene Kanzlisten und aus anderen Quellen, namentlich aus dem Haag, Nachrichten von den Plnen seiner Gegner und wollte lieber ihnen zuvorkommen (praevenire"), als berrascht werden (praeveniri"). Zweimal fragte er bei Maria Theresia wegen der sterreichischen Rstungen an und verlangte die Versicherung, da er auch im folgenden Jahre nicht angegriffen wrde. Auf die ausweichende Antwort hin beschlo er, durch Angriff sich zu

3. Teil 2,3 - S. 6

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
6 Das Zeitalter Friedrichs des Groen. Die Schlacht schien verloren. Oer König selber verlie das Schlachtfeld. Oer Generalfeldmarschall Graf Schwerin stellte die erschtterte Ordnung wieder her und fhrte das gesamte Fuvolk mit fliegenden Zahnen und klingendem Spiel gegen den Feind. Dem mrderischen Schnellfeuer der wie auf dem Exerzierplatz sich langsam, aber unwiderstehlich vor-schiebenden Kolonnen hielten die sterreicher nicht stand. Noch vor Sonnen-Infanterie Untergang war die Schlacht entschieden, die preuische Infanterie hatte den sterreichern den Sieg entrissen, und mit Recht feiert man den Tag von Mollwitz als einen Sieg Friedrich Wilhelms I. nach seinem Tode, denn das von ihm auf dem Exerzierplatz gedrillte Fuvolk hatte sich Truppen, die aus der Schule des Prinzen Eugen stammten, berlegen gezeigt. Die militrischen Folgen dieses ersten Sieges waren nur gering; zwar Mnbrieg siel die Festung Brieg in die Hnde der Preußen, aber ganz Gberschlesien bis zur Neie blieb in sterreichs Besitz. Die preuische Armee ging nach Mittelschlesien, und hier nutzte Friedrich die monatelange Buhe dazu aus, der Kavallerie, die sich bei Ittolltvitz unbrauchbar gezeigt hatte, durch fleiiges Exerzieren mehr Schnelligkeit und Beweglichkeit zu geben. Be-kannte er doch selber unter dem Eindruck der Mollwitzer Schlacht, da die Reiterei nicht wert sei, da sie der Teufel hole, während die Infanterie lauter Esars sind." 4. Der Erste Schlesische Krieg bis zum Frieden. Bedeutsam war die politische Wirkung des Sieges von Mollwitz. Um die Gunst Friedrichs, den man eben noch als einen Friedensstrer durch einen allgemeinen Angriff und eine Hufteilung seines Landes zu strafen gedacht hatte, bemhten sich die europischen Hfe. England suchte zwischen sterreich und Preußen Bnbnisnfttvermitteln, da aber diese versuche scheiterten, schlo Friedrich im Jahre Frankreich 1741 mit Frankreich, dem alten Gegner habsburgs, und Bayern ein Bndnis, und Batiern ger H^dnch tuschte sich in den Franzosen,' der geplante Doppelangriff auf sterreich, der ihm die Hauptsache war, unterblieb, weil Frankreich zwar (sterreich geschwcht, aber Preußen auf keinen Fall zu sehr erstarken lassen wollte. Das entging Friedrich nicht, und nun spielte er ein doppeltes Spiel, indem er am 9. Oktober 1741 ein geheimes Abkommen mit (sterreich zu v?rtra?zu Kleinschnellenorf schlo. Die Festung Neie, die von den Preußen noch o^ehn ^a9e zum Schein belagert werden sollte, wurde Friedrich ber-lassen. Neipperg, scheinbar aus Schlesien verdrngt, sollte ungehindert nach Bhmen abziehen. Dieses Trugspiel wurde von Friedrich in Szene gesetzt, um es nicht zu einem Bruche mit Frankreich kommen zu lassen. Dieser Vertrag rettete sterreich, rief aber auf lange Zeit Mitrauen gegen Friedrich hervor und nahm ihm die Gelegenheit zur Entscheidungsschlacht. ausschbes dann die sterreicher das Abkommen nicht geheim hielten, begann Krieges der Krieg von neuem, und Friedrich ergriff freudigen Herzens die td ffen.

4. Probleme und Prinzipien des Geschichts-Unterrichts - S. 123

1912 - Straßburg i. E. : Bull
— 123 — französische König (Ludwig Xv.) viel gab, den König von Frankreich zugunsten Österreichs überrede. “ Im Haag haben mehrfache Beratungen (Konferenzen) zwischen dem russischen Botschafter und dem französischen Unterhändler stattgefunden. Mit dem österreichischen Gesandten vereint arbeite man dahin, einen Dreibund zwischen Frankreich, Rußland und Österreich anzubahnen gegen den König Friedrich. Es scheine mit Frankreich das Einvernehmen erzielt. Der französische König werde durch Geldzahlungen und durch eine ansehnliche Heeresmacht (Truppenkorps — man sprach von über 100 000 Mann) die Unternehmung gegen Preußen unterstützen. Demnach? Es scheint, als ob auch Frankreich sich auf Seite der Gegner Friedrichs geschlagen habe. Schweden aber erhielt von Frankreich Hilfsgelder und hatte dafür Kriegshilfe zugesagt. Ja, es kam schon die Meldung, die schwedische Regierung schäme sich nicht, den Feinden Preußens sich beizugesellen, um die einzige protestantische Macht auf dem Festlande zu verderben. So hat Friedrich Aussicht, auch das protestantische Schweden unter seinen Feinden zu sehen. Aber wie stand es mit Sachsen? Aus Sachsen kamen doch die Geheimpapiere, war daraus nicht die Stellung der sächsischen Regierung zu erkennen? Nicht mit völliger Sicherheit. Unter den Urkunden war freilich eine Dienstvorschrift (Instruktion) an den sächsischen Gesandten in Petersburg. Dem ward darin anbefohlen, das Mißtrauen • des russischen Hofes gegen die Macht von Preußen zu unterhalten.

5. Viertehalb Jahrhunderte - S. 861

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Zeit der falschen Aufklärung und der gewalttätigen Staatskunst. 86l. sich regenden rechtlichen Bedenken weit überwog. Eine Krone, die keine Macht gab, ein Reichstag, der über nichts oder über Geringfügiges berietst, und wenn er über Wichtiges berietst, nach langen und müh- samen Förmlichkeiten Beschlüsse ostne Wirkung erzielte, Gerichte, von denen schwer eine Abstülfe gegen Unrecht zu erstalten war, bildeten Ge- genstände des Spottes, und eine Gewalt, die sich gegen die von ihnen vertretene Ordnung kehrte, wurde ostne Rücksicht auf die Begründung der verfochtenen Ansprüche selbst da mit Jubel begrüßt, wo man ihre Schritte als eine Gefahr hätte erkennen sollen. Man freute sich einer Regung kräftigen Lebens gegenüber der Erstarrung, und unter dem Ein- flüsse einer keck an göttliche Ordnungen rührenden Aufklärung begrüßte man es als eine Tstat erleuchteten Geistes, wenn die Schranken, welche eine veraltete menschliche Ordnung umgaben, kühn durchbrochen wurden. In den preußischen Landen freute man sich, einem staatlichen Kreise anzugestören, der abgesondert von dem Reiche wertstloser Formen mit frischem Leben erfüllt war, und man fühlte sich berufen zur Tsteil- nastme an der Heldenehre, die den König umgab. Daher statte der König auf seiner Seite die Stimmung des eigenen Landes, die seinen Unterstanen Bereitwilligkeit zu immer neuen Opfern einflößte und, in das Heer stinüberwirkend, nicht allein der Truppen, sondern auch des Königs Mutst frisch zu erhalten geeignet war. Zu der Freude, welche die Erfolge des Mutstes einer, wie man glaubte, schon zu lange geach- teten Schwäche gegenüber begleitete, gesellten sich auch noch andere Gründe, dem Könige von Preußen in der öffentlichen Meinung eine große Gunst zu erwerben» Bei der geistigen Gästrung, die sich von Frankreich aus schon nach Deutschland verbreitete, sah man in den Sie- gen des Königs, welcher der Philosophie des Tages huldigte, Siege dieser Philosophie selbst, und wo sich Abneigung gegen die Kirche und religiöse Gleichgültigkeit zu bilden im Begriffe waren, gönnte man Obst- reich seine Niederlagen als derjenigen Macht, die einst die Kirche gegen das Vordringen des Protestantismus vertheidigt hatte. Zwar war der Geist der Feindschaft, welcher sich gegen die Kirche regte, nicht mehr der Protestantismus, aber da einmal der Gegensatz des Protestantismus zur Kirche noch bestand, schlossen sich an den Protestantismus auch alle die über ihn weit hinausgehenden kirchenfeindlichen Bestrebungen an, so daß der deutsche Protestautismus und der französische Unglaube gemeinsam ihre Sache durch Friedrich verfochten glauben konnten. Weil der Krieg Friedrichs vermöge des zwischen Oestreich und Frankreich bestehenden Bündnisses zugleich ein Krieg gegen Frankreich war, fühlte sich die Na- tionalehre von den Siegen, die Friedrich und der Herzog Ferdinand über die raubsüchtigen französischen Truppen und ihre von der Gunst der Pompadour erhobenen Führer erfochten, befriedigt, und besonders

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 323

1889 - München : Franz
Friedrich d. Gr. nach dem Kriege. 323 Plauen'schen Kanal, der von der Havel in der Gegend von Brandenburg westlich zur Elbe fhrt. So waren Weichsel, Oder und Elbe unter einander in Verbindung gesetzt. Mit solchen Friedensarbeiten Sorge fr die beschftigt, war Friedrich doch auch unausgesetzt bestrebt, sein Heer aus ^mee. kriegstchtigem Fue zu erhalten und einen Staatsschatz fr etwaige Zeiten der Not zu sammeln. Zu diesem Zweck mute er die Steuerkraft Friedrichs seiner Provinzen mglichst zu heben suchen und fhrte die sog. Regie", Steuersystem. ein System indirekter Steuern2) ein, wodurch vor allem Tabak, Kaffee, seine Weine und hnliche nicht unumgnglich ntige Artikel einem ziem- lich hohen Aufschlag unterworfen wurden, der in die Staatskasse flo. Diese Regie3) wurde von seinen Unterthanen freilich als sehr drckend empfunden und zwar nicht so sehr an sich, als vielmehr wegen des Um- standes, da Friedrich als Regiebeamte durchweg Franzosen berief, die, mit Sprache und Sitte des preuischen Volkes nicht vertraut, sich 1) Benannt nach der Plaue, einem Nebenflu der Havel, der aus dem Flming kommt und in der Gegend von Brandenburg mndet. 2) Steuern" nennt man alle Zahlungen, durch welche der einzelne Staatsbrger zu den Bedrfnissen des Staates (und der Gemeinde) regelmig beizutragen hat und ftlr die er den Schutz seines Staates und die brgerlichen Rechte desselben geniet. Man unterscheidet direkte Steuern und indirekte oder Verbrauchssteuern. Die ersteren bestehen in regelmigen und unmittelbaren Zahlungen der einzelnen Staatsbrger an eigens hiezn errichtete Staats- (und Gemeinde-) mter; die letzteren sind zunchst nur von Verkufern bestimmter Waren gleichsam vorschuweise an den Staat zu entrichten, wofr steh der Verkufer durch einen Aufschlag auf den eigentlichen Preis der Ware schadlos halt. Den direkten Steuern sind also alle Staatsbrger nach Vermgen, Ein-kommen u. dgl. unterworfen, den indirekten oder Verbrauchssteuern aber nur die welche eine besteuerte Ware kaufen oder verbrauchen. 3) Bei Einfhrung der Regie erklrte Friedrich: Alle Luxusartikel gebe ich preis, so etwas braucht der arme Mann nicht.' Vgl. hiemit Fürst Bismarcks Er-Grungen m der Reichstagsrede vom 22. November 1875: Ich glaube, da ich me Pflicht habe, meine Meinung darber darzulegen und da ich vielleicht gegen manches Uberzeugung anstoe, wenn ich mich von Hause aus wesentlich fr Aufbringung aller Mittel nach Mglichkeit durch indirekte Steuern erklre und die direkten Steuern fr einen harten und plumpen Notbehelf halte, mit alleiniger Ausnahme, ich mchte sagen, einer Anstandssteuer, die ich von den direkten immer aufrecht erhalten wrde das ist die Einkommensteuer der reichen Leute - aber wohlverstanden nur der wirklich reichen Leute, ^m brigen aber ist das Ideal, nach dem ich strebe, mglichst ausschlielich durch-md:rekte Steuern den Staatsbedarf aufzubringen. Ich wei nicht, ob Sie eine franzsische Stimme vor kurzem in den Zeitungen gelesen haben, die sich darber wunderte, da wir Deutsche im Vergleich zu Frankreich unsere Steuerlasten so ungeduldig trugen; Frankreich zahle doppelt so viel, htte viel mehr Ursache zur Un-zufnedenheii., und in Frankreich wrde der Steuerdruck in keiner Weise gemurrt wahrend m Deutschland alle Bltter und alle parlamentarischen uerungen darber voll waren. ,jch glaube, da es wesentlich daran liegt, da in Frankreich wie in England die berwiegende Masse der Staatsbedrfnisse durch indirekte Steuern auf-gebracht wird. Die indirekten was auch theoretisch darber gesagt werden mag, faktisch ist, da man ste weniger fhlt.....Als solche Gegenstnde der Verzolluna und zugleich emer entsprechenden Besteuerung im Jnlande sehe ich im ganzen an die-lemgen Verzehrungsgegenstnde, deren man sich, ohne das Leben zu schdigen, in gewissem Mae wenigstens zu enthalten vermag, wo man in gewissem Mae den Regulator seiner eigenen Beitrge zum ffentlichen Steuersckel in so weit in der Hand hat, da man wei: wenn ich zwei Seidel trinke, so zahle ich zwei Pfennige, so viel mag daraufkommen, ich wei es nicht - und wenn ich zehn Seidel brauche, so zahle ich zehn Pfennige. Dasselbe tft der Fall mit dem Kaffee und vor allen Dingen mit dem ?Gi -X m i 3ett kaum erwarten, da der Tabak hhere Summen steuere, fo fehr ich jedem Raucher das Vergngen gnne." 21*

7. Präparationen für den Unterricht in Staats- und Bürgerkunde - S. 121

1910 - Langensalza : Beltz
Erdkunde und Staatskunde.; 121 gut, als hätten wir 16 Elsaß-Lothringen erhalten. So ist Deutsckland zwar nicht an Raum und Gebiet gewachsen, aber sein Volk hat sich sehr stark vermehrt. Die Bedeutung des Volkswachstums für die Wehrkraft. 1870 hatten Deutschland und Frankreich beinahe gleichviel Einwohner, nämlich rund 40 Mill. Seit 1870 hat Deutschland mehr Bewohner als Frank- reich, denn wir zählen jetzt gegen 64 Mill., Frankreich kaum 40 Mill. Wir haben also 24 Mill. Einw. mehr als Frankreich. Wir sind an Bewohnerzahl anderthalbmal so groß wie unser weiilicher Nachbar. Ist das von Einfluß und Bedeutung? Wofür zunächst? Für Deutschlands Heeresmacht. Je größer das Heer eines Landes ist, desto größer ist dessen Macht. Nur volkreiche Länder können große Heere aufstellen. Ehemals hatte Deutschland ein kleines Heer. Schon Wilhelm I. vermehrte nach seiner Thronbesteigung das deutsche Heer. Seit 1870 hat man das deutsche Heer öfter vermehrt. Es zählt jetzt rund 600 000 Mann. Auf 100 Einw. kommt also e i n Soldat. Viele Leute sind nun gegen die Vergrößerung des Heeres. Sie sagen,, dadurch werde das Volk bedrückt. Es müßten mehr junge Männer Soldat werden, und dazu kämen die vielen Steuern für das Heer. Wir wollen ein- mal prüfen, ob sie recht haben. Unter Friedrich dem Großen zählte Preußen etwa 5 Mill. Einw. Sein stehendes Heer betrug aber über 80000 Mann. Es kam ein Soldat auf etwa 60 Seelen. Bei uns aber kommt ein Soldat erst aus 100 Seelen. Damals- war das Verhältnis 1 :60; jetzt ist es 1 :100. Von 60 Menschen mußte zur Zeit Friedrichs schon einer Soldat sein, und die 60 mußten diesen einen Soldaten erhalten samt seiner Familie. Jetzt wird erst von 100 Bewohnern einer Soldat, und erst 100 Menschen müssen einen Soldaten erhalten, und der ist ledig. Damals waren die Heeres- oder Militärlasten größer als jetzt. Ist auch unser stehendes Heer etwa 7—8 mal so groß, so ist doch im Verhältnis unser Heer kleiner als das Friedrichs. Wollten wir Friedrichs Maßstab bei- behalten, dann müßte unser stehendes Heer mindestens 80 000 mal 12 groß sein, denn wir haben 12 bis 13 mal soviel Einwohner. Das ergäbe ein stehendes Heer von rund 1 Mill. Frankreich hat auch rund 600 000 Mann stehendes Heer;, es hat aber nur 40 Mill. Einw. Daher hebt Frankreich von je 66 Bewohnern einen aus. Es macht es also beinahe wie seinerzeit Friedrich der Große. Wollten wir im Verhältnis ebensoviel Soldaten ausheben wie Frankreich, so würde unser stehendes Heer mehr als 900 000 Mann samt den Offizieren und Unter- offizieren betragen. Warum stellt Frankreich so viel Soldaten ein? Es will uns gleichstehen. Es denkt nämlich immer noch an Rache für Sedan. Dar- um hat es sich auch mit Rußland verbunden. Warum verläßt es sich nicht mehr auf sich allein? Es weiß, daß es auf die Dauer nicht mehr mit uns Schritt halten kann. Wie geht das zu? Nehmen wir um 1 Mill. Einw. zu, so können wir bequem 10000 Mann mehr einstellen, ohne daß uns das bedrückt und schwerfällt. Da wir nun aller 5 Jahre um 4 Mill. zunehmen, so können wir aller 5 Jahre unser Heer um 40000 Mann erhöhen. Diese Vergrößerung des Heeres entspricht erst unserm Volkswachstum. Unser Reich vermehrt auch in der Regel das Heer aller 5 Jahre. Freilich sind es nicht allemal gerade 40 000 Mann. Wir

8. Von der Französischen Revolution bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts - S. 37

1912 - Langensalza : Beltz
Frankreich und Preußen im 18. Jahrhundert. 37 Iv. Frankreich und Preußen im 18. Jahrhundert. Worin glichen und worin unterschieden sich beide? a) In beiden Staaten bestand das absolute Königtum; der König herrschte unumschränkt, er verfügte über das Heer, über die Beamten, über die Einkünfte aus den Steuern; er regelte Handel und Verkehr, Gewerbe und Landwirtschaft. Das Volk hatte keinen Anteil an der Regierung. Nachweis im einzelnen: der Große Kurfürst, Friedrich Wilhelm I. und die Heeresreformen. — Friedrich Wilhelm I. und Friedrich der Große und die Reform des Beamtenwesens. — Wie der Große Kurfürst, Friedrich Wilhelm I. und Friedrich der Große Handel und Verkehr, Industrie und Landwirtschaft förderten. 1. Die Regierungsform war also in beiden Staaten dieselbe. 2. Wie in Frankreich gab es auch in Preußen bevorzugte Stände. Nachweis! (Der Arnold-Prozeß, die Herrengerichte. Vergl. Bd. Ii, Seite 218). Dagegen befand sich der Bauernstand in gedrückter Lage. b) Aber die Preußen waren doch glücklicher daran als die Franzosen: 1. Obgleich in Preußen der Königswille allein regierte, so ordnete der König diesen Willen doch dem Wohl des Volkes unter. Weise das nach an dem Großen Kurfürsten, an Friedrich Wilhelm I., an Friedrich dem Großen! Wie die französischen und die preußischen Könige ihre unumschränkte Gewalt so ganz verschieden auffaßten, das beweist uns besonders klar die Re-gieruugsweise Ludwigs Xiv. und Friedrichs des Großen. Jener regierte nach dem Grundsätze: „Der Staat bin ich." Friedrich der Große hingegen "teilte den Grundsatz aus: „Ich bin der erste Diener des Staates." Ludwig Xiv. war lediglich auf seine Person, sein Glück und Wohl bedacht; Friedrich der Große hatte sich als Lebensziel die Hebung der Volkswohlfahrt gesetzt, und dies war auch bei den andern Preußenkönigen der Fall. Unter einem solchen unumschränkten Regiment fühlten sich die Preußen glücklich und zufrieden. 2. Frankreich litt unter Ludwig Xvi. infolge der Verschwendungssucht der Könige unter völligem Staatsbankerott. In Preußen stiegen die allgemeine Wohlhabenheit und der Reichtum des Staates; es war dies die Folge der fürsorglichen Regierung seiner Fürsten. 3. Das üppige, schwelgerische, pflichtvergessene und sittenlose Leben der französischen Könige wirkte entsittlichend auf das ganze französische Volk. „Bose Beispiele verderben gute Sitten." Von der Einwirkung der Lebenshaltung der Hohenzollern auf Die Untertanen können wir dagegen sagen: „Ein gutes Beispiel weckt Nacheiferung." Nachweis: Der Große Kurfürst, Friedrich Wilhelm I. und Friedrich der Große. 4. Und die Folgen davon? Preußens Könige wurden vom Volke geliebt und verehrt. Das französische Volk dagegen sah mit Haß und Verachtung auf seine Könige. 5. In Frankreich blieben die Sländevorrechte unter dem Königtum bestehen: Adel und Geistlichkeit blieben steuerfrei, und der dritte Stand wurde bedrückt. Die preußischen Könige waren unablässig bemüht, solche unhaltbaren Zustände in ihrem Lande abzustellen. Der Große Kurfürst und Friedrich Wilhelm I. zwangen Adlige und Geistliche, Steuern zu zahlen. Beide Herrscher und auch Friedrich der Große hatten mancherlei getan, um die

9. Handbuch der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 265

1903 - Breslau : Goerlich
Ii 265 in der Salpetrige, im Chatelet, im Palais der Justiz und in Bicetre wurden ermordet. Diese Gräuelthaten dauerten sechs Tage lang, vom 2. bis zum 7. September. Über die allmähliche Verschiebung der Herrschaft in der Revolution sagt Mignet: „Der französischen Revolution schwebten zwei sehr bestimmte Zwecke vor: eine freie Verfassung und ein vollkommener gesellschaftlicher Zustand. Die sechs Jahre von 1789—1795 galten dem Streben nach der Regierung von seiten jeder der Klassen, welche die französische Nation bildeten. Die Bevorrechteten (Adel und Geistlichkeit) wollten ihre Regierung gegen Hof- und Bürgerstand durch Aufrechterhaltung der Stände (1789) fest gründen. Der Bürgerstand wollte seine Regierung gegen die Bevorrechteten und gegen die Menge begründen durch die Verfassung von 1791; die Menge ihre Herrschaft durch die Verfassung von 1793." Zuerst hatte der gebildete Bürgerstand (Geistliche, Ärzte, Kaufleute) die Oberhand, dann die große Volksmenge, endlich der roheste und sittenloseste Pöbel, bis das Volk sich allmählich aufraffte und e i n Mann mit eiserner Faust ganz Frankreich seinem Willen unterwarf. Verknüpfung. Die Regierungsform war in Preußen und Frankreich gleich, — in beiden Ländern herrschte der König unumschränkt; auch in Preußen besaß der Adel viele Freiheit und Vorrechte, während der Bürger weit entfernt von dem heutigen Ansehen war und der Bauer vielfach unter schwerem Druck lebte. Wenn in Preußen sich aber die Umwandlung der Verhältnisse ohne die furchtbaren Erscheinungen vollzog, welche sie in Frankreich begleiteten, so ist dies besonders der Fürsorge der Hohenzollern für das Volk zuzuschreiben. Ein Vergleich zwischen den Hohenzollern und Bourbonen zeigt dies deutlich. 1. Ludwig Xiv. hatte den Widerstand der Stände gebrochen mit dem Worte: „Der Staat bin ich", d. h. meine Wünsche und Forderungen stehen höher als die des Volkes; Friedrich Ii. nannte sich den „ersten Diener des Staates" und handelte demgemäß. 2. Die Bourbonen hatten durch ihre Verschwendung die Geldverhältnisse Frankreichs zerrüttet; unter Ludwig Xv. kostete der königliche Hof jährlich der gesamten Staatseinkünfte, (42 Millionen Livres ä 0,77 dl — 321/3 Millionen M.)] Friedrich Ii. verbrauchte für seinen Hofhalt jährlich etwa 600 000 M und selbst unter Friedrich Wilhelm Ii. wurden von 61 Millionen Jl Staatseinnahmen nur 1,6 Millionen M für den Hof verbraucht. 3. In Frankreich konnten Adel und Geistlichkeit sich den öffentlichen Abgaben entziehen, sie auf den dritten Stand abwälzen, und niemand schützte diesen. In Preußen hatten der Große Kurfürst und Friedrich 'Wilhelm I. den Widerstand des Adels gebrochen, sich der Bürger und Bauern angenommen und deren Lasten zu erleichtern gesucht. 4. In Frankreich herrschte an Stelle von Recht und Gerechtigkeit vielfach Willkür und Parteilichkeit; in Preußen hatte Friedrich Ii. die Rechtspflege verbessert, die Folter abgeschafft und jedem das Bewußtsein gegeben, daß er überall sein Recht finden könne. 5. In Preußen hatte Friedrich Ii. alle Mühen und Gefahren des Krieges mit seinen Soldaten geteilt; sein Volk wußte, daß er vom

10. Erziehender Geschichtsunterricht - S. 247

1912 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
247 nichts mehr zu sagen?" Da merkten sie schon, da der König unzufrieden mit ihnen war. Und er sagte: Mir will es anch nicht gefallen, da der Kaiser nach eurer Meinung garnicht wirklich mit dem Volk zusammen Gesetze geben soll und da das alles blo immer das Volk machen soll. Ein Kaiser, der nichts zu sagen hat, will ich nicht sein. Geht hin und macht ein ordentliches Gesetz, wonach der König ebensoviel zu sagen hat als das Volk, und vertragt euch mit den Fürsten, und macht, da die Fürsten mir die Kaiserkrone anbieten im Namen ihrer Völker, dann will ich mir es berlegen. Aber auf diese Weise geht es nicht." Da waren einige, die da meinten, wenn der König von Preußen nur wollte, dann ginge es schon. Da sagte der König: Ja, wit ihr auf welche Weise es ginge? Wenn ich einen Krieg darum führen wollte. Wie wir damals 1814 alle zusammen nach Frankreich hineinmarschierten, da wre es gegangen. Und wenn ich um die Kaiserkrone einen Krieg führen wollte wie Friedrich der Groe und dann vielleicht mit allen Deutschen nach Frankreich ziehen wie mein Vater, dann mchte es vielleicht gehen. Die deutsche Kaiserkrone wird nur auf dem Schlachtfelde gewonnen. Aber ich bin nicht Friedrich der Groe." Da wurden die Abgesandten sehr traurig, denn sie sahen, da sie sich umsonst bemht hatten und da Friedrich Wilhelm Iv. nicht Deutscher Kaiser werden wollte. Und im ganzen Lande erhob sich ein groes Weh-klagen und auch ein Schelten der den schwachen König. Aber es ist doch gut gewesen, da er damals so gehandelt hat. Er war wirklich nicht Friedrich der Groe, und er htte einen Krieg nicht so herrlich führen knnen, und die Deutschen htten sich nicht allesamt so fr ihn begeistern knnen, wie sie es fr Friedrich den Groen taten. Und das preuische Heer war auch noch garnicht sehr stark und nicht gut ausgebildet, und wenn sterreich sich gewehrt und mit Preußen einen Krieg gemacht htte um die Kaiserkrone, dann ist noch garnicht sicher, ob Preußen nicht be-siegt worden wre. Und die Fürsten wren doch alle bse auf ihn ge-Wesen, da er der sie was zu sagen haben wollte, und sie hatten es ihm garnicht angeboten. Die Nationalversammlung aber dachte: Gut, die Preußen wollen nicht, so wollen wir einmal sehen, ob wir das Deutsche Reich nicht allein regieren knnen und es mit den sterreichern versuchen." Gleich im Anfang hatten sie einen Reichsverweser gewhlt, nmlich den Erzherzog Johann von sterreich, der sollte das Reich regieren, bis wirklich ein Kaiserreich zustande kme. Und weil dies nun doch ein sterreicher war, so hatten sich sterreich und der Bundestag, der ja immer am meisten

11. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte von 1648 bis 1815 - S. 128

1910 - Breslau : Dülfer
128 Vom Großen Kurfürsten bis zum Tode Friedrichs des Großen. Interesse zu Eurem Augenmerk nehmet, inmaßen wir zwischen beiden keinen Unterschied sehen." ß. Den versammelten Ministern schärfte der König ein, daß künftig, „wo sein besonderes Interesse dem allgemeinen Besten des Landes zuwiderscheinen möchte, das letztere jederzeit vor dem ersteren den Vorzug behalten solle". /. Den Generälen machte er zur Pflicht, ohne die Disziplin des Heeres zu lockern, Unteroffiziere und Mannschaften mit mehr Güte und Humanität zu behandeln. 6. Durch die sofortige Abschaffung der Folter tat Friedrich den ersten Schritt zur Verbesserung des unmenschlich-rohen Strafrechts. €. Für die Behandlung der konfessionellen Dinge proklamierte der auf- geklärte König den Grundsatz weitherzigster Toleranz. „Die Religionen müssen alle toleriert werden, und muß der Fiskal nur das Auge darauf haben, daß keine der andern Abbruch tue, denn hier muß jeder nach seiner Fasson selig werden." £. Im Gegensatz zu der bisherigen Vernachlässigung der Künste und Wissenschaften erließ Friedrich „gleichzeitig mit den herkömmlichen Rundschreiben an die gekrönten Häupter seine Einladungen an die Fürsten der Wissenschaft". (Rückberufung Christian Wolffs nach Halle, Berufung Maupertuis zur Neu- organisation der Berliner Akademie, Auftrag zur Gründung einer Zeitschrift für Politik und Literatur, für die der König seine eigene Mitarbeit in Aussicht stellte.) 3. In der Behandlung der auswärtigen Angelegenheiten befolgte der König vom ersten Tage seiner Regierung au den Grundsatz, seinem Staate das Ansehen zu verschaffen, zu dem ihn die Stärke und die Bereitschaft seiner Machtmittel berechtigte, das ihm aber infolge der bisherigen Zaghaftigkeit seiner Politik versagt geblieben war. a. „Die Spannung zwischen den beiden großen Westmächten auf der einen Seite, das Einvernehmen Frankreichs mit dem Hofe zu Wien auf der andern — das waren die beiden kennzeichnenden Merkmale der allgemeinen Lage im Augenblicke der Thronbesteigung Friedrichs Ii." (Koser.) d. Während Preußen bisher infolge seiner tatenlosen Zurückhaltung mit unverhehlter Geringschätzung durch die wechselnde politische Kon- stellation von einer Stellung in die andere gedrängt und in der Verfolgung seiner Rechte aufgehalten worden war, war Friedrich entschlossen, seinem Staate das „stolze Vorrecht der Initiative" zu wahren und die nahende Krisis des europäischen Staatensystems zum Vorteile Preußens auszunützen. a. Den auffallend dringlichen Annäherungsversuchen Englands, das sich für den bevorstehenden Krieg mit Frankreich der preußischen Bundes- genossenschast versichern wollte, ohne sich jedoch bezüglich der bergischen An- gelegenheit auf bindende Versprechungen eiuzulassen, begegnete der junge König mit kühler Zurückhaltung. ß. Mit Frankreich dagegen erstrebte Friedrich im Interesse der Er- werbung Bergs ein näheres Einverständnis. Als der Kardinal Fleury jedoch erklärte, über den Haager Vertrag (vgl. §11, Ii, 2) nicht hinausgehen zu können, zog sich Friedrich zurück und zeigte sich bereit, auf die englischen Bündnis- anträge einzugehen, falls England ihm entsprechende Vorteile zusichere und für den Krieg gegen Frankreich und das mit diesem verbündete Österreich noch andere Verbündete gewinne.

12. Deutsche und preußische Geschichte seit 1740 - S. V

1913 - Paderborn : Schöningh
Inhalt. Deutsche und preuische Geschichte vom Regierungsantritt Friedrichs des Groen bis zur Gegenwart. Die neuere Zeit. Zweiter Zeitraum. Die Zeit der unbeschrnkten Selbstherrschaft. 2. Abschnitt. Die Zeit Friedrichs des Groen. ^ 1. I. Friedrichs Regierungsantritt............................1 2. Ii. Preuens Ansprche auf Schlesien......................2 Z. Iii. Der erste schlesische Krieg und der Anfang des sterreichischen Erbfolgekrieges....................................3 4. Iv. Der zweite schlesische Krieg und das Ende des sterreichischen Erbfolgekrieges....................................5 511. V. Der dritte schlesische oder der Siebenjhrige Krieg ... 8 12. Vi. Die erste Teilung Polens..............I7 13. Vii. Der bayrische Erbfolgekrieg............. 14. Viii. Friedrichs des Groen Regententtigkeit........19 15. Ix. Osterreich und das Reich zur Zeit Friedrichs des Groen . 25 Dritter Zeitraum. Die neueste Zeit (1789 bis znr Gegenwart). 1. Abschnitt. Die Zeit der franzsischen Revolution und der Napoleonifchen Kriege. 16. I. Verhltnisse Frankreichs vor der Revolution........28 17. Ii. Die franzsische Revolution..............30 18. Iii. Der sterreichisch-preuische und der erste Koalitionstrieg gegen Frankreich....................36 Stein. Geschichte fr Mittelklassen. Iv.

13. Handbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 112

1895 - Paderborn : Schöningh
wollen- und Seidenwaren betrieben.23 In Berlin legte er die erste Porzellanfabrik an. durch deren Erzeugnisse die zu jener Zeit gebruchlichen tenern Zinngeschirre verdrngt wurden; auch eine Kattundruckerei, eine Baumwollenspinnerei und eine Weberei wurden daselbst eingerichtet. Sehr eintrglich wurde die Leinenfabrikation in der Provinz Schlesien. Auf Friedrichs Veranlassung wurden hier Spinnschulen eingerichtet, durch welche der dortige Leinwandhandel einen groen Absatz gewann'. In der letzten Zeit seiner Regierung wurden fr 15 Millionen Jk Leinwand und fr 41/2 Millionen Ji Tuch nach dem Auslande verkauft. Zum Schutze der einheimischen Arbeit war fremde Ware verboten. Unter groen Kosten berief der König geschickte fremde Handwerker und Fabrikanten herbei, um die Einheimischen, welche den Betrieb vieler neuer Gewerbe noch nicht genau kannten, zu belehren und anzuspornen. Bald konnte man viele Waren im Lande selbst anfertigen, die man bis dahin aus dem Auslande beziehen mute.24 In Schlesien wurde ein geregelter Bergbau ins Leben gerufen,25 der eine reiche Einnahmequelle fr den Staat war. Bergbeamte und Berg-leute lie er dazu aus Sachsen kommen.26 4. Die Sorge fr die Erhhung der Einnahmen. Alle die* vorhin genannten Einrichtungen kosteten groe Summen; auch wollte der König dafr sorgen, da in der Zeit der Not sich Geld in der Staatskasse befnde. Fürsten mssen im Frieden sammeln, um im Kriege Geld zu haben."27 Die Steuerverwaltung wurde geregelt und die sog. Regie ein-gefhrt. Neue Steuern wollte er nicht auferlegen; aber er meinte, da die bereits unter Friedrich Wilhelm I. eingefhrte Acctse mehr einbringen mte, wenn es die Beamten dabei ordentlich und streng hielten. Er wute, da man besonders in Frankreich von der Accise eine sehr gute Einnahme hatte. Darum glaubte er gut zu thun, wenn er einige gebte Beamte aus Frankreich kommen lie und diesen die Steuerverwaltung in seinem Lande anvertraute. Man nannte die neue Einrichtung Generaladministration der kniglichen Geflle" oder nach der franzsischen Bezeichnung die Regie". Art der Spitze standen fnf Franzosen, welche wieder eine Menge von Unterbeamten aus Frankreich heranzogen. Zwar kam jetzt eine grere Ordnung in die Steuerverwaltung, und auch die Staatseinnahmen vermehrten sich merklich,28 allein im Lande empfand man die neue Einrichtung doch als eine groe Plage; denn die Accise wurde auf alle Arten von Waren ausgedehnt, und um sie mit aller Strenge zu erheben, wurden berall an den Thoren der Städte und selbst auf freiem Felde und in den Husern der Brger Nachsuchungen nach steuerpflichtigen Waren gestattet. Auch fhlten sich die Preußen zurckgesetzt, indem sie meinten, der König halte sie zur Verwaltung der Stenern nicht fr fhig.29 Am hchsten

14. Handbuch der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 24

1903 - Breslau : Goerlich
Ii 24 Als das kronprinzliche Paar 25 Jahre verheiratet war, wollte das deutsche Volk ihm seine Liebe und Dankbarkeit bezeigen. Daher sammelte man Geld zu einem Geschenke und brachte 800 000 Mark zusammen. Was aber machte das kronprinzliche Paar mit diesem Gelde? Es gab es den Armen. Wertiefung. 1. Welche Eigenschaften des Kaiser Friedrich und seiner Gemahlin haben wir kennen gelernt? (Sie waren gütig und liebenswürdig, ferner wohlthätig.) Warum freuen wir uns darüber? Wenn der Herr Pfarrer oder ich freundlich mit euch sprechen, so freut ihr euch. Wieviel mehr würdet ihr euch freuen, wenn der Kaiser oder sein Sohn freundlich mit euch spräche! So freuten sich gewiß die großen Leute und die Kinder, wenn der Kronprinz so freundlich gegen sie war. 2. Wodurch erwies das kronprinzliche Paar den Armen Gutes? Es begnügte sich nicht damit, Geld zu geben. Das ist für reiche und vornehme Personen freilich bequem, aber es freut die Armen und nützt ihnen weit mehr, wenn die Reichen selbst sehen, wie es den Armen geht, sie wissen dann weit besser, wie sie helfen können. 3. Endlich wirkte das kronprinzliche Paar sehr viel durch sein Beispiel. Was |o vornehme Personen thun, das machen andere Leute auch gern, und mancher, der sonst keinen Pfennig für die Armen übrig hätte, giebt viele Mark, wenn ein Fürst dazu auffordert. Dadurch hat das kronprinzliche Paar viel Gutes bewirkt. Zusammenfassung. Kaiser Friedrich und seine Gemahlin erwiesen den Bewohnern von Bornstedt viel Gutes. Sie sorgten besonders für die Kinder, die kranken, armen und alten Leute. Sie halfen überall mit eigener Hand, wo sie konnten. Auch sonst gaben sie den Armen viel Geld. (Eine der Erzählungen ist einzuprägen!) Vi. Kaiser Friedrich als Kriegesheld. Ziek. Wie hat Kaiser Friedrich diese Orden erhalten? (Eiserne Kreuz, Pour le merite). Morbereitung. Manchmal kommt es vor, daß zwei Bauern sich um ein Stück Acker streiten. Der eine sagt" „Es gehört mir", der andere aber meint: „Es ist mein". Was thun sie dann? Auch wenn ein Mensch von einem andern schwer beleidigt worden ist, wenn ihn ein anderer schimpft oder schlägt, so verklagt er ihn beim Richter. Dieser sagt dann, wer recht oder unrecht hat, oder er bestraft denjenigen, der Böses gethan. Wenn wir von unserm Wohnorte aus viele Meilen nach dieser Richtung (zeigen!) reisen, so kommen wir in ein Land, das dem Kaiser von Rußland gehört; reisen wir nach dieser Richtung, so kommen wir nach Österreich, reisen wir dorthin, so kommen wir nach Frankreich, dorthin — nach Dänemark. Über diese Länder regieren Kaiser oder Könige, nur Frankreich hat eine sogenannte Volksherrschaft. Manchmal kommt es vor, daß zwei Völker oder zwei Könige Streit mit einander bekommen, oder daß ein Kaiser von einem anderen beleidigt wird. Dann kämpfen ihre Unterthanen gegeneinander. Dann ziehen die deutschen

15. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Ende des Achtzehnten Jahrhunderts - S. 209

1911 - Langensalza : Beltz
Friedrich der Große als Landesvater. 209 sein Land von der Einfuhr fremder Waren absperren, um die heimische Industrie zu heben. Man nennt diese Zölle deshalb auch Schutzzölle. Der König wußte nun, daß man in Frankreich von den Steuern und Zöllen eine sehr große Einnahme hatte. So sollte es auch in Preußen werden. Da es aber hier an geübten Leuten für die Einrichtung und Ausführung eines solchen Planes fehlte, meinte Friedrich, am besten zu tun, wenn er einige geübte Beamte aus Frankreich kommen ließ und diesen die Verwaltung der Steuern im ganzen Lande anvertraute. Mit diesen fremden Beamten gründete er eine besondere Steuerbehörde, die das gesamte Steuer- und Zollwesen im preußischen Staate zu überwachen und zu verwalten hatte. Wohl gelang es ihr, eine größere Ordnung in die Verwaltung der Steuern zu bringen und die Staatseinnahmen zu vermehren, aber die neue Einrichtung wurde dennoch dem Lande bald zu einer drückenden Plage. Die einzelnen Gegenstände wurden zwar nicht allzu hoch verzollt, aber es wurde der Zoll auf alle möglichen Waren ausgedehnt. Manche Kaufleute suchten sich um die Zölle zu drücken und schmuggelten die Waren aus dem Auslande ein. Die Zollbeamten kamen dahinter und rückten diesem Schleichhandel kräftig zu Leibe. Es war ihnen gestattet, überall an den Toren der Städte, selbst bei den Reisenden auf freiem Felde, sowie in den Häusern der Bürger Nachsuchungen nach steuerpflichtigen Waren zu veranstalten. Diese Plackereien empfanden die preußischen Bürger sehr übel. Da gab es im Lande unzähligen Verdruß und Ärger, Gerichtsverhandlungen, ja sogar Auflehnungen gegen die Zollbeamten. Zur Besprechung und Vertiefung. Warum der König die Stellen der Zollbeamten mit Franzosen besetzte. Was die neue Einrichtung zur Folge hatte: Verteuerung aller Verbrauchsgegenstände, Entstehung des Warenschmuggels (Schleichhandels), Bedrückung und Verärgerung der Untertanen, widerwärtige Prozesse. Wie das Volk über die neue Einrichtung und wohl auch über den König urteilte. *)' Warum Friedrich die Einfuhrzölle vermehrte. — Der König wollte, daß das Geld im eigenen Land bleibe. Darum wurden von den aus dem Auslande eingeführten Waren bestimmte Zölle erhoben. Die Erzeugnisse fremder Länder mußten darum in Preußen teurer bezahlt werden als die einheimischen Waren. Das Volk kaufte jetzt diese, und das Geld blieb dem Lande erhalten. Aber der König verfolgte noch einen andern Zweck: Infolge der Schutzzölle blühte die Industrie in Preußen auf; den einheimischen Arbeitern und Besitzern wurden so Beschäftigung und Lohn gesichert. Überschrift? Zusammenfassung: Wie Friedrich der Große durch Verbesserung des Steuerwesens und Einführung der Schutzzölle die Staatseinkünfte zu mehren suchte. *) Zur ev. Ergänzung: Als der König einst die Jägerstraße? in Berlin herunter-rrtt, fand er da einen großen Volksauflauf. Er schickte seinen Begleiter nach der Stelle, um zu erfahren, was es gäbe. „Sie haben etwas auf Ew. Majestät angeschlagen," war dre Antwort des Boten. Gleich winkte der König mit der Hand und rief: „Hängt doch ntednget, daß sich die Leute nicht den Hals ausrecken müssen!" Bei diesen Worten brach tue Menge in allgemeinen Jubel aus, riß das Papier in tausend Stücke und nef dem davonreitenden Könige brausende Lebehochs nach. — Dieser Vorfall bewerft, „wte Friedrich im Bewußtsein seines redlichen Willens und mit echter dachte" * bte S8etbä(^ti9un9 und Verleumdung seiner Absichten sehr gering Ratgeber 1. Reihe. Band 2. Reiniger, Geschichte. Teil 2. 14

16. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. 19

1887 - Aachen : Barth
— 19 — Jahre 1786. Die Geschichte nennt ihn „den Großen", der Volks-mnnd den „alten Fritz." L. No. 235: Friedrich Ii., der Große. 236: Die Schlacht bei Roßbach, 1757. 237: Zur Charakteristik Friedrichs des Großen. 239: Der falte Fritz.^ 238: Friedrich der Große und Zieten. 440: Der alte Zieten.^ 19. Aie französische Staatsumwäkzung. Da Friedrich Ii. kinderlos starb, folgte ihm sein Nesse Friedrich Wilhelm Ii. aus dem Throne. Während seiner elfjährigen Regierung gab er das unter Friedrich dem Großen ausgearbeitete Gesetzbuch „das allgemeine Landrecht" heraus, errichtete zur Hebung des Schulwesens ein Oberschulfollegium und führte viele Prachtbauten auf (Brandenburger Thor). Zu seiner Zeit brach in Frankreich eine furchtbare Empörung aus (1789; 1830, 1848, 1870), 1789 welche das kräftige Aufblühen Preußens in Deutschland hemmte und in vielen Staaten den Keim zu neuen Einrichtungen legte. Die Ursachen dieser französischen Revolution waren: 1. die große Schuldenlast Frankreichs (Eroberungskriege und verschwenderische Hofhaltung), 2. die ungleichmäßige Verteilung der Steuern (Bürger und Bauern), 3. die willkürliche Regierung und 4. Glaubens- und Sittenlofigkeit (aus England nach Frankreich). Um die Schulden und Steuern zu ordnen, berief der wohlwollende König Ludwig Xvi. im Jahre 1787 eine Versammlung vou Adeligen und hohen Geistlichen, die aber kein Opfer für das Vaterland bringen wollten. Dann wurden 1789 die Reichsstände einberufen; doch die 300 Adligen und 300 Geistlichen konnten sich mit den 600 Bürgern nicht einigen. Die Bürger bildeten nun eine sogen. Nationalversammlung, und diese beschloß die Einführung einer neuen Staatseinrichtung. Zwei wichtige Bestimmungen der neuen Verfassung waren: 1. alle Bürger des Staates haben gleiche Rechte und Pflichten, 2. die geistlichen Güter werden für Staatsgüter erklärt. Der König unterzeichnete diese Verfassung, aber die Mehrzahl der gesetzgebenden Versammlung wollte die Verfafsuug nicht einführen und drohte, sie würde die anderen Mächte Europas zu einem Kriege gegen^ Frankreich bewegen. Diese Erklärung erbitterte und reizte die Bürger zur Auflehnung, namentlich die Umsturzpartei (Jaco-binerklub). In der neu berufenen Nationalversammlung erhielt dieselbe die Oberhand; sie schaffte am 21. September 1792 das 1792 Königtum ab und erklärte Frankreich sür eine Republik. Später rourde der König selbst des Einverständnisses mit den auswärtigen Müllermeister, Vaterländische Geschichte, Lehrer-Ausgabe. Z

17. Handbuch der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 24

1894 - Breslau : Goerlich
Ii 24 — 200 - 5 og kronprinzliche Paar 25 Jahre verheiratet war, wollte das deutsche Volk ihm seine Liebe und Dankbarkeit bezeigen. Daher sammelte man Geld zu einem Geschenke und brachte 800 000 Mark zusammen. Was aber machte das kronprinzliche Paar mit diesem Geldes Es aab es den Armen. Vertiefung. 1. Welche Eigenschaften des Kaiser Friedrich und seiner Gemahlin haben wir kennen gelernt? (Sie waren gütig und liebenswürdig, ferner wohlthätig.) Warum freuen wir uns darüber? Wenn der Herr Pfarrer oder ich freundlich mit euch sprechen, so freut ihr euch. Wieviel mehr würdet ihr euch freuen, wenn der Kaiser oder sein Sohn freundlich mit euch spräche! So freuten sich gewiß die großen Leute und die Kinder, wenn der Kronprinz so freundlich gegen sie war. 2. Wodurch erwies das kronprinzliche Paar den Armen Gutes? Es begnügte sich nicht damit, Geld zu geben. Das ist für reiche und vornehme Personen freilich bequem, aber es freut die Armen und nützt ihnen weit mehr, wenn die Reichen selbst sehen, wie es den Armen geht, sie wissen dann weit besser, wie sie helfen können. 3. Endlich wirkte das kronprinzliche Paar sehr viel durch sein Beispiel. Was so vornehme Personen thun, das machen andere Leute auch gern, und mancher, der sonst keinen Pfennig für die Armen übrig hätte, giebt viele Mark, wenn ein Fürst dazu auffordert. Dadurch hat das kronprinzliche Paar viel Gutes bewirkt. Zusammenfassung Kaiser Friedrich und seine Gemahlin erwiesen den Bewohnern von Bornstedt viel Gutes. Sie sorgten besonders für die Kinder, die kranken, armen und alten Leute. Sie halfen überall mit eigener Hand, wo sie konnten. Auch sonst gaben sie den Armen viel Geld. (Eine der Erzählungen ist einzuprägen!) Ti. Kaiser Kriedrich als Kriegesheld. Ziel. Wie hat Kaiser Friedrich diese Orden erhalten? (Eiserne Kreuz, Po Ul’ le merite). Woröerettung. Manchmal kommt es vor, daß zwei Bauern sich um ein Stück Acker streiten. Der eine sagt: „Es gehört mir", der andere aber meint: "Es ist mein". Was thun sie dann? Auch wenn ein Mensch von einem andern schwer beleidigt worden ist, wenn ihn ein anderer schimpft oder schlägt, so ver-klagt er ihn beim Richter. Dieser sagt dann, wer recht oder unrecht hat, öderer bestraft denjenigen, der Böses gethan. Wenn wir von unserm Wohnorte aus viele Meilen nach dieser Richtung (zeigen!) reisen, so kommen wir in ein Land, das dem Kaiser von Rußland gehört; reisen wir nach dieser Richtung, so kommen wir nach Österreich, reisen wir dorthin, so kommen wir nach Frankreich, dorthin — nach Dänemark. Über diese Länder regieren Kaiser oder Könige, nur Frankreich hat eine sogenannte Volksherrschaft. Manchmal kommt es vor, daß zwei Völker oder zwei Könige Streit mit einander bekommen, oder daß ein Kaiser von einem anderen beleidigt wird. Dann können sie einander nicht verklagen, denn es giebt keinen Richter über ihnen. Sie müssen mit einander kämpfen. Dann ziehen die deutschen

18. Vertiefende Wiederholung der Geschichte Deutschlands und Brandenburg-Preußens, Bürgerkunde - S. 22

1912 - Leipzig : Hirt
22 Brandenburgisch-Preuische Geschichte. Ii. Friedrich Iii. (I.), 1688-1713. 1. Friedrichs nationale Politik. 1. Politik der Treue. Die politischen Anschauungen Friedrichs standen in schroffem Gegensatz zu denen seines Vaters. Er verurteilte dessen schwankende Politik. Dem franzsischen Bndnis stand er ablehnend gegenber, das Testa-ment seines Vaters verwarf er. Er hegte den Wunsch nach einer Politik Treue Zu des Glaubens und der Treue und hat eine solche während seiner Re-Jnbr gierung auch gebt. Treu stand er zu Kaiser und Reich, trotz der Ent-tuschuugen, die ihm von Wien aus zuteil wurden. Ebenso treu hielt er an der Koalition gegen Frankreich fest und nahm teil an dem Pflzischen Kriege (16881697), in dem er als Oberbefehlshaber seines Heeres den Franzosen die Festungen Kaiserswert und Bonn entri (1689). beraus glanzvoll kmpften seine Truppen in dem Trkenkriege 16831699, wo sie sich in den Schlachten bei Salankemen (1691) und bei Zenta (1697) auszeichneten. In ganz hervorragender Weise beteiligte er sich am Spanischen Erbfolge--kriege (17011714), in dessen Hauptschlachten seine Preußen stets ruhmvoll mitfochten, zumeist unter dem jungen Kriegshelden, dem Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau (geb. 1676). Die glnzenden Siege von Hchstdt und Turin, von Ramillies, Oudeuarde und Malplaqnet waren grtenteils ihr Verdienst. Als beim Kaiser die Kriegslust abnahm, sorgte Friedrich mit aller Kraft, da die Ehre des Reiches gewahrt wurde. So zeigte sich Friedrich stets als ein reichstreuer Fürst und handelte entgegengesetzt den Anschauungen seines Vaters, fr den die alte berlieferung des frhern reichsfrstlichen Verhltnisses abgestorben war; der es fertig brachte, im Bunde mit einer aus-wrtigen Macht, sogar mit Frankreich, eine Verstrkung zu suchen; der sich zu Osterreich stellte, nicht wie der Kurfürst zum Kaiser, sondern wie der gleich-berechtigte Landesfrst zum verbndeten Nachbarn". Undank. 2. Der Dank vom Hause Habsburg. Nichtsdestoweniger hat Friedrich fr seine reichstreue Gesinnung keine Anerkennung gesunden; vielmehr ist die erste Hlfte seiner Regierungszeit reich an demtigenden Zwischenfllen, die sowohl vom Wiener Hof wie von den Verbndeten herbeigefhrt wurden. Als er sich anbot, der Koalition gegen Frankreich beizutreten, hat man ihn, der doch einer der mchtigsten Bundesgenossen war, und der bei weitem die meisten und bestgeschulten Truppen ins Feld stellte, nicht freudig auf-, sondern nur gndig angenommen. Als im Winter 1690 die Winterquartiere an die Truppen der Verbn-beten vergeben wurden, erhielten die kaiserlichen und brannschweigischen Truppen die besten Quartiere, während die Brandenburger, die doch so Hervor-ragendes geleistet hatten, sich mit geradezu jammervollen Unterknften be-gugeu muten. Beim Tode Karls von Lothringen, des Fhrers der Verbndeten im pflzischen und trkischen Kriege, bezeichnete die Volksstimme den branden-

19. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. V

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
V B. Die Zeit Friedrichs Ii. des Groen (1740-1786) und die Begrndung der Gromachtstellung Preuens. Seite 1. Die Jugendzeit Friedrichs des Groen..............74 2. Friedrichs Ii. Regierungsantritt................78 3. Der sterreichische Erbfolgekrieg und die beiden ersten schiefischen Kriege... 79 4. Der dritte schlesische oder siebenjhrige Krieg 17561763 ..............84 a) Der Feldzug des Jahres 1756 ..............................86 b) Der Feldzug des Jahres 1757 ..............................87 c) Der Feldzug des Jahres 1758 und 1759 ......................91 d) Die letzten Kriegsjahre 17601763 ..........................94 e) Friedrich der Groe als Landesvater..........................98 5. Friedrich der Groe sichert die errungene Gromachtstellung Preuens. a) Friedrichs Anteil an der europischen Politik während seiner letzten Re-gierungszeit.....................99 b) Friedrich der Groe und sein Staat.............103 6. Friedrichs des Groen Lebensweise und sein Tod..........108 7. Die Gromchte Europas im Zeitalter Friedrichs des Groen und der nord-amerikanische Freiheitskrieg..................111 8. Die Aufklrung und ihr Einflu auf das deutsche Geistesleben im Zeitalter Friedrichs des Groen. a) Die Aufklrungslitteratnr................115 b) Der Einflu der Aufklrung auf das deutsche Geistesleben.....117 C. Die Zeit der franzsischen Revolution. 1. Die franzsische Revolution von 17891799. a) Die Veranlassung...................121 b) Die Umwandlung Frankreichs in eine konstitutionelle Monarchie und der Sturz des Knigtums..................123 c) Die Republik Frankreich unter dem Nationalkonvent und der Direktorial-regierung......................126 2. Die Kriege der europischen Staaten gegen Frankreich. a) Der Krieg Preuens und sterreichs gegen Frankreich.......127 b) Der erste Koalitionskrieg 17931797 ........................129 c) Der zweite Koalitionskrieg 17991801 ........................132 d) Der dritte Koalitionskrieg 18041805 und die Auflsung des heiligen rmischen Reiches deutscher Nation 1806 ......................136 Ii. Von der Auflsung des rmisch-deutschen Reiches bis zur Auf-richtung des neuen Deutschen Reiches. Deutschlands Ringen nach seiner Wiedergeburt. 18061871. A. Deutschlands Schmach und Schande und die Befreiungskriege. 1806-1815. 1. Friedrich Wilhelm Ii. und Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen. Preuens Er-niedrigung. a) Friedrich Wilhelm Ii. 17861797 . ............ 140 b) Friedrich Wilhelm Iii. 17971840 ............ 142

20. Die vaterländische Geschichte von 1648 bis 1815 - S. V

1903 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
- V Jb. Die Zeit Friedrichs Ii. des Groen (1740-1786) und die Begrndung der Gromachtstellung Preuens. Seite 1. Die Jugendzeit Friedrichs des Groen..............76 2. Friedrichs Il Regierungsantritt................79 3. Der sterreichische Erbfolgekrieg und die beiden ersten schlesischen Kriege ... 81 4. Der dritte schlesische oder siebenjhrige Krieg 17561763 ..............86 a) Der Feldzug des Jahres 1756 ..............................87 b) Der Feldzug des Jahres 1757 ..............................89 c) Der Feldzug der Jahre 1758 und 1759 ......................93 d) Die letzten Kriegsjahre 17601763 ..........................96 e) Bedeutung des siebenjhrigen Krieges............100 f) Friedrich der Groe als Landesvater nach dem Kriege.......101 5. Friedrich der Groe sichert die errungene Gromachtstellung Preuens. a) Friedrichs Anteil an der europischen Politik während seiner letzten Re-gierungszeit.....................102 b) Friedrich der Groe und sein Staat.............105 6. Friedrichs des Groen Lebensweise und sein Tod..........111 7. Die Gromchte Europas im Zeitalter Friedrichs des Groen und der nord- amerikanische Freiheitskrieg.................114 8. Die Aufklrung und ihr Einflu auf das deutsche Geistesleben im Zeitalter Friedrichs des Groen. a) Die Aufklrungsliteratur.................118 b) Der Einflu der Aufklrung auf das deutsche Geistesleben.....120 C. Die Zeit der franzsischen Revolution. 1. Die franzsische Revolution von 17891799. a) Die Veranlassung...................124 b) Die Umwandlung Frankreichs in eine konstitutionelle Monarchie und der Sturz des Knigtums.................126 c) Die Republik Frankreich unter dem Nationalkonvent und der Direktorial-regierung......................129 2. Die Kriege der europischen Staaten gegen Frankreich. a) Der Krieg Preuens und sterreichs gegen Frankreich.......130 b) Der erste Koalitionskrieg 17931797 ........................132 c) Der zweite Koalitionskrieg 17991801 ........................135 d) Der dritte Koalitionskrieg 18041805 und die Auflsung des heiligen rmischen Reiches deutscher Nation 1806 ......................139 D. Deutschlands Erniedrigung und die Befreiungskriege. 1806-1815. 1. Friedrich Wilhelm Ii. und Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen. Preuens Erniedrigung. a) Friedrich Wilhelm Ii. 17861797 ............. 143 b) Friedrich Wilhelm Iii. 17971840 ............. 145