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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 656

1877 - Leipzig : Teubner
656 Licmn. sus, Volkstribun im I. 145, wandte sich nicht, wie es bisher Sitte gewesen war, beim Reden gegen die Curie, sondern an das Volk gegen das Forum. Ein von ihm vorgeschlagenes Ackergesetz wurde verworfen, vgl. Cic. Lael. 25. Varro r. r. 1, 2, 9. — 12) P. Lic. Crass. Dives Mu-cianns, ein Sohn des P. Mncins Scävola, Adoptivsohn des P. Crassns Dives, wurde Con-sul nn I. 131, leitete den Krieg gegen Aristoni-kos in Asien, wurde in demselben Jahre von diesem bei Leukai geschlagen und fand auf der Flucht den Tod (Just. 36, 4. bello victus poe-nas inconsultae avarihiae sanguine cleclit). Lw. ep. 59. Val. Max. 3, 2, 12. Veil. Pat. 2, 4. Cr zeichnete sich aus durch seine Kenntniß des Rechts und durch seilte Beredsamkeit (Cic. de or. 1, 50.) und war der griechischen Sprache vollkommen mächtig. Er war ein Freund des Tid. Gracchus und förderte noch nach dessen Tode die Ausführung des Ackergesetzes desselben. Plut. Tib. Gracch. 9. 21. vgl. Cic. r. p. 1, 19, 31. — 13) L. Lic. Crassus, geb. im I. 140, zeichnete sich bereits im jugendlichen Alter ans. Erst 21 Jahre alt, erhob er 119 eine Klage gegen den E. Papirius Earbo, der anfangs ein Anhänger des Tib. Gracchus gewesen, daun jedoch 120 völlig zur Partei der Optimalen übergegangen war, aber, durch die Rede des Crassus politisch vernichtet, sich selbst das Leben nahm (Cic. Brut. 21. vgl. Papirii, 1, 1.). ©eine Beredsamkeit bildete er aus, während er Qnüstor in Asien war, und darnach zu Athen, indem er dort die bedeutendste» griechischen Rhetoren hörte. Cic. de or. 2, 88. 3, 20. Nach seiner Rückkehr führte er mehrere Processe, bekleidete das Tribunal und unterstützte (106) das Gesetz des Q. Servilius Cäpio zu Gnnsteu des Senats, der (freilich nur bis zum I. 104) die Gerichte wieder erhielt. Cic. de or. ], 52, 225. 2, 55, 223. Ciuent. 51. Quint. 6, 3, 44. Mit Mucius Scävola bekleidete er gemein-schastlich die meisten der auch von diesem verwalteten Aemter, besonders die Aedilitat, welche sich durch prachtvolle Spiele auszeichnete. Im I. 95 erhielt er das Consulat zugleich mit P. Scävola und entzog als Consul durch ein Gesetz den Bundesgenossen, welche ihr Bürgerrecht nicht beweisen konnten, dasselbe, so wie er den wegen seiner Gerichtsbill vom Rilterstande gehaßten Servilius, obwol vergeblich, zu vertheidigen suchte, welcher durch ein höchst tumnltnari-sches Verfahren verurtheilt ward und nach Smyr-un ins Exil ging. Cic. Brut. 44, 64. Verr. 2, 49, 122. Während feiner darauf folgenden Ber-waltnng des cisalpinischen Galliens gewann er durch offene und edle Behandlung den Sohn des vou ihm verurtheilten Carbo ganz für sich, der dorthin gegangen war, um des Crassus Verwaltung in Gallien zu beobachten und sich Mittel zur Rache für die Verurtheilung feines Vaters zu verschaffen. Ein wegen Besieguug einiger Bergvölker von ihm beanspruchter, aber nicht verdienter Triumph wurde ihm versagt, vornehmlich durch die Einsprache des Q. Scävola. Als Censor im I. 92 gab er mit seinem Collegeu Cu. Domitius Ahenobarbus das berühmte Ediet gegen die Schulen der lateinischen Rhetoren. Sein letztes Auftreten war am 13. September 91 v. C. im Senat gegen den Confnl Marcius Philippus, wo, kurz vor seinem Tode, noch einmal seine ganze Rede-kraft im hellsten Glanze sich zeigte. Er starb in demselben Jahre. Cic. de or. l, 7, 24. 3, 1, 1. Brut. 88, 303. Quint. 11, 1, 37. Crassus war, wie auch Cicero von ihm sagt, einer der ausgezeichnetsten Redner Roms, hervorragend durch eiue ebenso kräftige als aumuthige Rede (er führte zuerst die ornamenta dicendi bei den Römern ein). Sorgfältige Studien hatten ihn dazu gebildet, tüchtige allgemeine Keuntnisfe befähigten ihn noch mehr dazu. Die plastische Ruhe seines Vortrags und sein treffender Witz verschafften ihm große Vorzüge. In Cicero's Schrift de ora-tore spielt er Die wichtigste Rolle. Von seinen zahlreichen Reden hat uus nur Cicero einige Stellen erhalten. Abhandlung von Oette (1873). — Seine Tochter, 14) Liciitia, die Gemahlin des jüngeren Marius, war, wie ihre ältere Schwe stet gleiches Namens, eine beredte Frau. Cic. Brut. 58. — 15) P. Lic. Crassus Dives, Vater des Trinmvir, wurde im I. 97 Consul, kämpfte daraus während einer mehrjährigen Verwaltung Hispaniens gegen die dortigen aufrührerischen Völker (Hut. Crass. 4.), wurde im I. 90 im Kriege gegen die Bundesgenossen als Megat des Consuls L. Jul. Cäsar Strabo von Lampo-nius geschlagen, bekleidete mit demselben Cäsar 89 die Censur und tödtete sich nach den Achtserklärungen dnrd) Marius (87) mit eigener Hand, um nicht in die Hände seiner Feinde zu fallen. Cic. Sest. 21. Scaur. 2. tusc. 5, 19, 55. Hut. Crass. 4. App. b. c. 1, 72. — 16) M. Lic. Crass. Dives, der jüngste Sohn des vorigen, geb. 114 v. C., entrann mit Mühe dem Schick-sal, welches seinen Vater traf, und suchte Zu flucht und Schutz in Hispanien. Hut. Crass. 4 f. Als Sulla gegen Rom zog, schloß sich Crassns ihm an und kämpfte mit Ruhm unter ihm, na-mentlich in der blutigen Schlacht vor den Thoren Roms am 1. Nov. k2. Blut. Crass. 6. Süll. 29. App. b. c. 1, 93. Dann erhielt er den Oberbefehl im Kampfe gegen die Sklaven unter Spartacus, den er gänzlich besiegte und tödtete. Flut. Crass. 10. Im I. 70 wurde er mit Pom-pejus zum Consul für das folgende Jahr gewählt, zerfiel aber bald mit seinem Kollegen, dessen Ruhm seine Stellung verdunkelte. Da gegen suchte er das Volk durch Geschenke für sich zu gewinnen, während Pompejus ein Gleiches that. Später föhnten sich indeß beide wieder aus. Blut. Pomp. 23. Crass. 12. In gleichem Zwiste lebte er mit Lutatins Catnlus, als beide im I. 65 Censoren waren. Das spätere Bestreben des Pompejus, zu Macht zu gelangen, und das Glück desselben in seinen Feldzügen regten des Crassus Haß gegen ihn von neuem auf, so daß er sich deshalb dem Cäsar enger anschloß und diesen bei seiner Bewerbung ums Consulat im I. 59 unterstützte. Cäsar söhnte nun die beiden Gegner mit einander aus, und die 3 Männer bildeten das sogenannte erste Triumvirat. Veil. Pat. 2, 44. Im I. 55 wurde Crassus mit Ponv pejus zum Consul erwählt, nadjdem erneuerte Zwistigkeiten abermals durch Cäsar beigelegt waren. Crassns bekam Syrien als Provinz und den Krieg gegen die Parther, in welchem er sich, glänzenden Ruhm zu erwerben hoffte, so wenig man in Rom auch von diesem Kriege erwartete.

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 740

1877 - Leipzig : Teubner
740 Mimiambi 3 Vorgebirge Korykeion (j. Koraka), Argen-non (j. (£. Blanco) und Melaina (j. Kara Btt-run) bildet; den 7 Millien breiten Hals dieser Halbinsel befahl Alexander d. Gr. zu durchstechen. Rom. Od. 3, 172. Thue. 8, 34. Ov. met. 2 222. Strab. 14, 645. Mimiamben s. Jambische Poesie. Mimnermos, Mipvsqfiog, aus Kolophon, griechischer Elegieendichter, zwischen Ol. 37—45. (630 — 000 v. C.) blühend, ein älterer Zeitgenosse des Solon. Er lebte in einer Zeit, wo seine Vaterstadt durch die lydischeu Könige die Freiheit eingebüßt und sich einem weichlichen, schwelgerischen Leben hingegeben hatte. Dieses hatte Einfluß auf den Charakter seiner Elegie; abweichend von seinen Vorgängern hält er sich fern von allem politischen Leben und bespricht blos seine eigenen particulären Interessen und Stimmungen in weicher Sentimentalität, die nichts Höheres kennt als sinnlichen Lebensgenuß. Er hat zuerst und vornehmlich die erotische Elegie ausgebildet. Er liebte eine Flötenspielerin Nanno; da er aber schon dem Greisenalter nahe stand, so war er, wie es scheint, nicht glücklich in seiner Liebe und erging sich in weichen, tief gefühlten Klagen über die Kürze der Jugeudblüthe und das" Unglück eines häßlichen und verschmähten Alters. Nach dem Namen seiner Geliebten benannte er eine geordnete Sammlung von'liebeselegieen in 2 Büchern. Er scheint übrigens boch noch Sinn für kriegerische Tapferkeit gehabt zu haben; benn er dichtete eine Elegie auf eine Schlacht bcr Smyr-itaier gegen beu Lyderkönig Gyges. Strabon nennt ihn einen Kvxrjtrjs ccfiu kki noi.rizrjg f/lf-ysias; ob er aber seine eigenen Elegieen in Musik gesetzt und ans (zu) der Flöte vorgetragen habe, ist wol zweifelhaft. Es finb nur noch wenige Fragmente von ihm vorhanden, die durch die Schönheit und beu natürlichen Reiz der Sprache fesseln, gesammelt in Schneibewins Delectus poet. elegiaci., von N. Bach (1826) und in Bergk's poet. lyr. Gr. p. 408 ff. Abhanblungen von Sckiöne-ntnnit (1823) und Marx (1831). Mimos, rnimus, eigentlich ein Nach- ahmer, besonders ein mimischer Schauspieler, der feilte possenhafte Nachahmung bestimmter Personen ober auch der Thierstimmen (Phaedr. 5, 5. Auson. epigr. 76.) auf Straßen und Plätzen der umstehenden Menge zum Besten gab, auch wol während der Tafel vornehme Leute (Flut. Süll. 2. ü. 36.) ergötzte. Diese Sitte würde dann auch ans die Bühne selbst verpflanzt und entwickelte sich ba aus einem einfachen Zwiegespräch zu einem förmlichen Schauspiel. Der griechische Mimos entstaub in ©teilten, und feine erste Ausbilbting knüpft sich an den Namen ©ophroit (f. die Monogr. von Gryfar, 1838. Jahn, prolegg. ad Pers. p. 93 ff.). Heitere Laune, gutmüthiger Witz, feine Beobachtungsgabe und Nachahmungstalent zeichneten die Griechen in Sieilien besonders ans. Stoff zur Satire und zum Scherze boten nicht blos die damaligen politischen Verhältnisse, sondern ganz besonders auch die vielen ländlichen Feste und Lustbarkeiten, welche bort alljährlich, vorzugsweise für die Demeter, angestellt würden. Sophrons Talent bestaub nun vorzüglich in treuer Zeichnung der verschiedenen Stäube, ihrer Sitten und Lebensverhältniffe. Und biefe Darstellungen n — Mimos. des S. finb die tu>ot. Sie zerfielen in ernste welche einen ethischen Zweck hatten (onovdcdoi), und tu spaßhafte (yeaotot), welche durch possir-liche Darstellung der verschobenen Menschenclassen und ihrer Eigenthümlichkeiten Lachen erregen wollten. Auch kommt die Benennung uvsqsioi. '/.al ywccltisioi vor, je nachbem sie männliche ober weibliche Charaktere vorführten. Zwar waren die Mimen des S. keine neue literarische Schöpfung, ba sie in den mimischen Spielen der Sikelioten überhaupt enthalten waren; allein die Kunst der Darstellung, die Treue und Originalst gaben ihnen, obgleich sie in Prosa abgefaßt waren, beit Werth einer Dichtung. So spricht sich schon Aristoteles aus (poet. l, 8.). Da S. die Denk- und Redeweise der niedern Stände und ihre Gewohnheiten in seinen Bildern Mischen Lebens auffaßte und darstellte, so war natürlich der Ausdruck und Ton etwas derb und starkdoch treffend und witzig und mit Späßen und Sprichwörtern des gemeinen Mannes durchflochten. Für Ausführungen auf der Bühne waren sie nicht bestimmt, wenn sie auch einen Theil mancher festliches Lustbarkeit bildeten. Um es kurz- zu sagen: S. hat durch seine Mimen das, womit man sich bei solchen Gelegenheiten ans dem Stegreife belustigte, in die Literatur eingeführt (Sammlung der Bruchstücke von Botzon, 1867). Platon verpflanzte diese Minien nach Athen und benutzte ^sie für feine Dialoge; Theo-kritos gab ihnen, Ton und Charakterzeichnung glücklich nadjahtnenb, ein sauberes und poetisches Gewand, so daß daraus eine neue Gattung bcr Poesie, das Idyll, entstaub. Auch auf den römischen Satiriker Persius hat S. einen unverkennbaren Einfluß ausgeübt. — In gleicher Weise, wie tu Sieilien aus beut Volksleben und Volkswitze der griechische Mimos hervorging, entstaub in Unteritalien der römische. Dieselben Um-stäube riefen auch hier mimische Darstellungen hervor, welche vielleicht schon frühzeitig in zwei wesentlich verschobene Formen, in den mimischen Dialog und in den theatralischen Mimus, übergingen. Der erstere, dem griechischen Mimos vergleichbar, war extemporirt, bot wetteisernb eine populäre, witzige Beredsamkeit ans und bezweckte Lachen. Der theatralische Mimus bagegen gesellte sick) als Nachspiel und Ergänzung zu den. Tragöbien unter dem Namen exodium (s. d.)' und war ein echt römisches Product. Liv. 7, 2. Der Stoff der mimi war dem gemeinen Leben entnommen, und wegen der komischen Ncidjahntun-gen aller Eigenthümlichkeiten desselben, besonders bei der Darstellung bestimmter volkstümlicher Charaktere (daher rj&olöyoi, Tföotioiol, in qui-bus describuntur hominum mores, vgl. Cie. de or. 2, 59.), mochte man diesem Spiele den Namen mimus gegeben haben. Da der M. lediglich auf die Lachlust der Zuschauer berechnet war, so war er in feiner Darstellung possenhaft und derb, und Obscönitäteu machten einen Hauptbestandteil ans. Ein bestimmter, im voraus berechneter und streng durchgeführter, Plan war in den Mimen wol kaum zu finden, der Zusammenhang scheint locker und lose, das Ende nicht durch die Anlage, sondern von der Lust und Laune der Spielenden bedingt und abhängig gewesen zu sein. Die niedergeschriebenen und schriftlich abgefaßten Mi-

3. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 741

1877 - Leipzig : Teubner
Minaei — Minores. men waren daher wol auch nur Skizzen, welche ans einigen Haupttheilen bestanden, um die Aufeinanderfolge der einzelnen Situationen für den Actenr zu bestimmen; beim Ergänzen des Zusammenhangs blieb immer noch Raum fürjmpro-visirte Späße und witzige Einfälle. Die Sprache war gleichfalls dem gemeinen Lebeu entlehnt, daher incorrect und derb. Der Hanptaetenr hieß archiminms. Männer und Frauen traten im Mimus auf, und von beiden wurden Hauptrollen gespielt: ihre Darstellungen und Vorträge wurden von der Flöte begleitet; Masken wurden nicht gebraucht. Das gewöhnliche Kostüm war ein buntes Röckchen; Tänzerinnen traten in Kurzen dünnen Untergewändern (subucnla) auf. Ferner trugen die Mimen dünne, kaum sichtbare Sohlen, so daß sie barstlß erschienen, daher excalceati und planipedes genannt. Das Mimen-Personal, besonders der weibliche Theil, war m sittlicher Beziehung verrufen. Nichtsdestoweniger hatten sie Zutritt in die Häuser und Gesellschaft der römischen Großen und Vornehmen, besonders tu der Kaiserzeit. Die Mimen wurden, wie erwähnt, als Nachspiele zu den eigentlichen Dramen ans dem vordem Theile des Prosceniums im römischen Theater aufgeführt; der Hintere Theil war durch einen besondern Vorhang, das Sipantun, getrennt. Wann die Mimen als Nachspiele ausgekommen sind, läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen; sie hatten die Atellanen, welche früher gewöhnlich waren, verdrängt. Sie erhielten steh seit Sulla s Zeit zugleich mit den Pantomimen durch die ganze Kaiserzeit hindurch auf d'er römischen Bühne. Auch Cäsar veranlaßte nn <5. 45 eine prachtvolle Aufführung (Cic. ad fam. 12, 18.), bei der der römische Ritter Deeimus Laberius mit dem Syrer Publilins Syrus um den Preis ringen mußte und von diesem besiegt wurde. Vgl. Grysar in allg. Schnlzeituug 1832, Nr. 42. Sammlung der erhaltenen Ueber-reste von Ribbeck in s. Com. Lat. reliquiae. Minaei, Mlvccloi, eine der mächtigsten Völkerschaften an der Westküste des glücklichen Arabiens, die mit Weihrauch und Myrrhen einen sehr bedeutenden Handel trieb. Die Hauptstadt hieß Karna ober Karana, j. viell. Karn el Manazil. Strab. 16, 768. _ Miuagära, l\hvüyccqu, Hauptstabt von ^ubo-skythien, zunächst der Westküste von Indien, innerhalb des Ganges, in dem mächtigen und reichen Handelsstaate Larike, mit starker Banmwollenzeug-fabrication. Nach .Atrian u. A. wäre sie in die Nähe des Golfs von Cambay zu setzen; ^Ritter hält sie für das heutige Tatta an den Jndos-münbuitgen. Minatii, ein plebejisches Geschlecht; zu nennen ist D. Minatius, welcher im I. 45 v. C. dem Cäsar zur Gewinnung der hispanischen Stadt Attegua behülflich zu sein versprach. Cacs. b. Hisp. 19. ... Mincius, Mtyxios, der östlichste linke Zufluß des Padns im transpadanifchen Gallien, der in trägem, gekrümmtem Lauf aus Rhätien her abkommt (Verg. G. 3, 14.), den Lacns Benaeus (j. Lago di Garda) bildet und sich unterhalb Mantua in den Pabus ergießt; j. Mineio. Verg. E. 7, 12. Liv. 24, 10. 32, 30. Strab. 4, 209. Mindäros, Imivdccgog, übernahm 411 v. C. 741 nach Astyochos den Oberbefehl der peloponnesi-scheu Flotte bei Milet. Er ging mit 73 Schiffen nach dem Hellespout, um sich mit Pharnabazos zu vereinigen; doch Thrasybulos und Thrasyllos setzten ihm mit einem Theil der bei Samos liegenden Flotte nach und schlugen ihn bei Abydos I Thue. 8, 85. 104 ff.). Als bald darauf Alkt-biades wieder au die Lpitze der Athener kam, erlitt M. eine gänzliche Niederlage zu Lande und zu Wasser bei Kyzikos, er selbst ward getöbtet, Anfang des Sommers 410. Xcn. Hell. 1, 1, 16 ff. Flut. Ajcib. 28. . . Mindii, 1) M. Mindius, ans der mesclni-schen Gens, kam durch Adoption in die Familie der Mindier. Cic. ad fam. 13, 26. — 2) Mind. Marcellus, vielleicht derselbe, der ein Anhänger des Augustus war und von Menodorus als Unterhändler bei dessen Aussöhnung mit Augustus gebraucht wurde, vgl. Cic. ad fam. 15, 17. App. b. c 5, 102. Minerva s. Pallas Athene, 5—7. v Minervae Promunturinui, ’J&rjvüg ochqov. steiles, weit hinausragendes Vorgebirge, etwas südlich von Surrentum in Campanien, der ^nsel Capreä gegenüber, j. Punta della Cainpanella (oder Minerva). Es galt den Griechen als N.-W.^ Grenze des alten Oenotriens, und sie Hatten dort (der Sage nach Odysseus) früh einen Athenetempel gegründet. Eine Sage verlegte auch die et-reuen hieher. Liv. 40, 18. 42, 20 Minicii (auch Mincii), ein erst im 1. Jahrhundert des Kaiserreichs bekannt gewordene? römisches Geschlecht. Der bedeutendste aus demselben ist: 1) E. Min. Fundanus, Coniui snffeetns unter Claudius im I. 51 n. C. — 2) Sein Enkel, L. Min. Fundanus, wurde von Hadrian zum Statthalter von Asien ernannt und war ein Freund des jüngeren Plinins (bet dem er auch Minutins heißt). Plin. ep. 1, 9 7, 12. An ihn erließ Hadrian den Besehl, die Christen nicht mehr zu verfolgen. Oros. 7, 13 Minio, ein bei Sutrium entspringender kleiner Fluß Etruriens, der zwischen Graviseä und Ceu-lunicellä ins tyrrhenische Meer sällt; j. Mignone. Verg. A. 10, 183. Miniusj Mivlos, j. Minho, bedeutender Fluß der hispanisd)en Halbinsel, entspringt aus dem eantabrischen Gebirge und erreicht im westlichen Lause den Ocean. Nach Strabon (3, 153., der ihn irrig für den größten Fluß Lusitamens hält) und Appian (6, 72.) hieß er auch Baems (Beccvis) und empfing den Nomen Äcinins von dem mi-nium oder Mennig, den er mit sich führt. Just. 44, 3. - , „ . r Minoa, Mlvcooc, 1 kleine Ansei im so tont scheu Meerbusen an der megarischen Küste, mit der sie durch eine Brücke verbunden war und so den Hafen von Nisaia bildete. Thue. 3, 51. 4, 67. S Megaris. — 2) feste Stadt in Lakoinen am argolifchen Meerbusen nordöstlich von Epidauros Liniera, au einem Vorgebirge gl. N., das heutige Monembasia. Strab. 8, 368. 3) (Stadt an bei* westlichen Nordküste Kreta's, zwischen den Vor-gebirgen Drepanon und Phakon, j. Canea; eine andere Stadt d. N. lag weiter östlich an der schmälsten Stelle der Insel. - 4) Stadt auf Sizilien, s. Herakleia (8) Minoa. Minöres heißen die Minderjährigen bis zum

4. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 742

1877 - Leipzig : Teubner
742 Minos — 25. Lebensjahre, mit welchem sie maiores oder Volljährige wurden. Vgl. Lex Plaetoria. Minos, Mlvcos, der alte mythische König von Kreta, auf den man Alles, was man ans den zwei letzten Jahrhunderten vor dem trojanischen Kriege von der kretischen Geschichte wußte, übertrug. Er gilt für den Begründer der vortrojanischen Seeherrschaft der Kreter und den Urheber der berühmten alt-kretischen Verfassung. Bei Homer ist er Sohn des Zeus und der Tochter des Phoinix (Europa), Bruder des Rhadamanthys, Vater des Deukalion und der Ariadne, Großvater des Jdomenens, König in Knosos, ein vertrauter Gesellschafter seines Vaters Zeus. Horn. Ii. 13, 450. 14, 322. Od. 11, 321. 567. 17, 523. 19, 178. ~i’N Ausdntct {Od. 19, 179.) svvscoqo g ßofcrt-Ifvb (neunjährig) deutete man später so, als sei Minos neun Jahre lang oder alle neun Jahre in die heilige Höhle des Zens gegangen, um sich von Zeus in der Gesetzgebung unterrichten zu lassen, so daß also seine Gesetze als Aufträge des Gottes erschienen. Die Logographen gaben dem Minos noch einen Bruder Sarpebon und nannten als seine und der Pasiphae Kinder: Katreus, Denkalion, Glaukos und Androgeos, Akalle, L'e-iiodike, Ariadne und Phaidra; außerdem zeugte er mit anderen Frauen noch mehrere Kinder. Die spätere Zeit nahm, um den auf Minos gehäuften mythologischen Stoff gehörig vertheilen zu können, einen Minos I. und Il ein, jenen als einen Sohn des Zens, der von Asterion, einem Sohne des ans Thessalien eingewanderten Lektamos (Sohnes des Doros), adoptirt ward diesen, Minos Ii., als Enkel des Minos T, Gemahl der Pasiphae (Tochter des Helios und der ' Perse'is), Vater des Deukalion u. s. w. Nach dem kinderlosen Tode des Asterios (ober Asterion) wollte sich Minos die Herrschaft von Kreta zueignen und versicherte, die Götter hätten ihm dieselbe bestimmt; zum Zeichen dessen würde jedes seiner Gebete Gewährung finden. Er bat darauf den Poseidon, einen Stier aus beit Fluthen steigen zu lassen, beit er ihm opfern wolle. Poseibon ließ wirklich einen schönen Stier erscheinen, und Minos erhielt die Herrschaft: aber Minos schickte den Stier zu seiner Heerbe und opferte einen minder prächtigen. Darüber erzürnt, machte Poseidon das Thier rafend und pflanzte der Königin Pasiphae Siebe zu demselben ein. Die Frucht dieser unnatürlichen Liebe war Asterion, Mino-tanros genannt. Als Androgeos (s. b.), der Sohn des Minos, in Athen ertnorbet worben war, unternahm Minos einen Rachezng gegen Athen und zwang die Stadt, alle 9 Jahre 7 Knaben und 7 Jungfrauen als Tribut nach Kreta zu fchickeu zum Fraße für den Minotauros (s. Tkeseus). Auf biefem Zuge eroberte er auch Megara (s. Nisos). Ueber die Meerherrschaft (■d-uxaaaokga-Tlcc) des Minos siehe Hdt. 3, 122. Thue. 1, 4. 8. Während die älteren Sagen ihn als gerechten und weisen König hinstellen, erscheint er in späterer Zeit als ungerechter, grausamer Tyrann. Diese Umwandlung tierbankt Minos der athenischen Theseussage; auch das Beiwort oloocpgav. der schlimme und hartsinnige (Hom. Od. 11, 322., eine von Attiken: eiitgeschobene Stelle), hat darin seinen Grund. Den Tod saut) Minos in Sicilien (Hdt. 7, 170.) bei der Verfolgung des Dai- - Minucii. dalos (s. d.) durch den König Kokalos, der ihn in einem heißen Bade erstickte, oder durch dessen Töchter. Der Leichnam wurde den Begleitern des Minos herausgegeben und ans Sicilien begraben. Später soll das Grab zerstört, und die Gebeine nach Kreta gebracht worben sein, wo mau ihm ein Grabmal errichtete. In der Unterwelt wirb er nach der späteren Sage mit Rha-bamanthys und Aiakos Tobtenrichter. In der Obyssee (11, 567., eine erst später eiitgeschobene Stelle) erscheint er noch nicht als Tobtenrichter, sonbern, wie er aus der Oberwelt ein Ölkkonolog ßaadc-vg war, so setzt er auch in der Unterwelt als nichtiger Schatten das Königsamt nachahmend fort. Minotauros, Mlvwtuvqos , das kretische Ungeheuer mit menschlichem Körper und Stierkopf oder mit dem Leib eines Stiers und dem Kopfe eines Menschen, die Frucht der unnatürlichen Liebe der Pasiphae und des von Poseidon geschickten Meerstiers, s. Minos. Minos verbarg es in dem kuosischen Labyrinth und fütterte es mit Verbrechern und auch mit den von Athen als Tribut geschickten Jünglingen und Jungfrauen, bis The-seus (s. D.) es erschlug. Dieser Minotauros war wahrscheinlich ibentisch mit dem phoinikischen Moloch, der mit einem Stierkopf bargestellt warb und Menschenopfer erhielt Die Vernichtung bieses von Phoinikien nach Kreta verpflanzten Cultus würde ausgebrückt bttrch die Erlegung des Minotauros durch den im Sinne hellenischer Cultur wirkeitbcn Theseus. Mintlie, Mentlie, Mivd-q, eilte kokytische Nymphe, Geliebte des Habes, von Demeter ober Persephone in die gleichnamige Pflanze verwaubelt. Der Berg Minthe östlich von Pylos, an besten Fuß ein Tempel des Habes imb ein Hain der Demeter lag, hatte von ihr den Namen. Ov. met. 10, 728. Strab. 8, 344. Mintnrnae, Mlvtovqvki. . Stadt in Latium au der campanischen Grenze zu beiben Seiten des Lirisfluffes, nahe seiner Müubung, eine alte Besitzung der Anrunker, die sie den Römern übergaben, woraus biefe 297 v. C. sie colonifirten (Liv. 8. 11. 9, 25. io, 21.) durch ihren Seehasen und die Lage an der appischen Straße be-beutenb und blühend. Die großen, durch das Austreten des Liris gebildeten Sümpfe — Pa-ludes Minturnenses —, bei denen sich auch ein Hain und Heiligthum der Nymphe Mariea be-fanb, verbargen den Marius bekanntlich mehrere Tage. Veil. Pat. 2, 19. Cie. Plane. 10. Plut. Mar. 35 f. Die Ruinen besinben sich bei der heutigen Stadt Trajetta. Minuciänus, 1) ein Freund des jüngent Pli uius; — 2) ein griechischer Rhetor unter beut Kaiser Gallienus, 262 n. C.. Eine kleine Schrift über die Syllogifmen, tibqi £7il%stqr]uctzcov, ist noch vorhauben, abgedruckt bei Walz, rlietor. Graec. 9. p. 597 ff. Minucii, ein altes römisches Geschlecht, welches sich in zwei Zweige, einen patrieischen und einett plebejischen, theilte. Zu dem patrieischen gehören : 1) M. Min. Augurinns, Consnl im I. 497 und 491 v. C. nach Coriolans Verbannung. Liv. 2, 34. — 2) L. Min. Esquilinus Auguri-nus, Consul 458, focht unglücklich irrt Kampfe gegen Sabiner und Aequer (Liv. 3, 25 ff.), welche

5. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 743

1877 - Leipzig : Teubner
Minyai — Misenum. 743 ihn umringten, so daß er nur durch den Dictator Quinctius Cineinncitus gerettet wurde Der letztere nöthigte ihn darauf zur Nieberlegnug seines Amtes. Lav. 3, 29. Im I. 450 war er einer der Decemvirn und wurde von den L-avr-iiern gegen welche er gesandt wurde, abermals besiegt. Liv. 3, 42. Er klagte im I. 439 den Sp Mälius des Hochverraths an und veranlaßte seinen Tod {Liv. 4, 13.), wofür ein anderer Sp. Mälins (s. Maelii) ihn 3 Jahre später anklagte, aber ohne Erfolg. Dion. Hai. 10, 22 ff. — 3) Minncia, eine vestalische Jungfrau, wegen un- : keuschheit üerurthcilt im I. 337 v. C. Liv. 8 15 — 4) C. Min. Augurinus, zog als Bolkstribun (daher er wol zum plebejischen Zweige der Minucier gehört) den Scipio Afrieanns (und vielleicht auch dessen Brnber Lucius) wegen au-neb liehen Unterschleifs zur Rechenschaft (187); doch wurde durch die Vermittelung des %\b. wcinpi Gracchus, eines persönlichen Freundes des scrpw (dafür erhielt er die berühmte Cornelia zur Gattin), die auferlegte Geldbuße erlassen. Gell, 7, 19. Vgl. Liv. 38, 55—60. — Zum plebejischen Zwerge gehören: 1) M. Min. 9i it f it§, im 217 Jxö gift er (Sqititunt des D. Fabius Cunctator < Lu\ ■22, 8. Flut. Fab. 4.), ein Manu von heftigem, ungestümem Charakter und ein Gegner der weisen Zanderpolitik seines Feldherrn, welche freilich selbst in Rom Unzufriedenheit erregte und die Römer Veranlaßte, dem Mm. nach einem in 9(btüefciv heit des Fabius vou ihm erfochtenen Siege glev (fielt Antheil am Commanbo mit diesem zuzugestehen. Liv. 22, 24. Flut. Fab. 8. Aber Hanmbal verlockte den unvorsichtigen, hitzigen Min. zu einem Treffen, in welchem ihm nur Fabius Rettung brachte. Dies führte ihn zur Einsicht tu fein thörichtes Benehmen, und willig orbnete er sich dem Fabius wieder unter. Liv. 22, 28 ff. Pol. 3, loi ff. — 2) Q. Min. Rufus, befehligte tm I 197 gegen die Ligurer und Bojer und gehörte in den Jahren 189 und 183 zu den nach Asien und Gallien cibgeorbneten Gesanbten. Liv. 32, 07 ff. 37. 55. Sein Name steht auch in dem Sc. de Baccbanalibus (scnbemlo adfuerunt). -3) M. Min. Rnfus, Consul im I. Ho, besiegte in biesem und dem folgenden Jahre die Skordisker in Thrakien und errichtete die porticus Miuucia. Gic. Phil 2, 34. Veil. Pat. 2, 8. Flor. 3, 4. — 4) Q. Min. Rufns, enter der Zeugen gegen Berres, bessen^Verfahreu er tu seinen Haubelsgeschästeii auf Sicilieu kennen zu lernen Gelegenheit gehabt hatte. Gic. ^ err. 4, 27. 31. — 5) Min. Rnfus, befehligte im Kampfe gegen Cäsar eine Flotte des Pompejns (im I 48). Caes. b. c. 3, 7. — 6) Q. Milt. Thermits, Prätor des Jahres 196, kämpfte glücklich gegen die spanischen Völker und unterwarf tvährenb seines Consulats im I. 193 (und in dem folgenbeit Jahre) nach hartnäckigem Widerstanbe bte Ligurer. Liv. 33, 26. 34, 55. 35. 3. 21. Er fand Im I. 189 unter dem Consul Manlius Vulso in Asien im Kriege gegen die Galater seinen Tod. Liv. 38, 41. — 7) M. Min. Thermits, unter welchem Cäsar seine ersten Kriegsdienste leistete, als Thermits Prätor in Asirn war (85). Suet. Caes. 2. — 8) Q Min. Thermits, Volkstribnn im I. 62, verwaltete in den Jahren 51 und 50 als Proprätor Asien. Mit Cicero, von dem er nach Asien zahlreiche Zuschriften empfing (Gic. ad fam. 13, 53 ff.), war er sehr befreundet. Im Bürgerkriege zwischen Cäsar und Pompejiis, in welchem er ans Seiten des letztem war (Caes. b. c. 1, 12.), stand er in Jguvinm, mußte aber vor den 'heranrückenden Casariaitern die Stadt räumen (49). Er lebte noch im Jahre 43. — 9), L. Min. Bastlus (eigentlich M. Satrius), ent Schwestersohu des reichen E. Mitt. Basiluv, wurde von diesem adoptirt {Gic. off. 3, 18.), diente unter Cäsar in Gallien, gehörte inbeß später zu Cäsars Mörbern [Gic. ad fam. 6, 15.) und fanb im I. 43 durch die Hand seiner Sklaven den Tod. App. b. c. 2, 13. 3, 98. - 10) L. Min. Myrtilns, würde im I. 187 wegen Mishanblnng karthagischer Gesanbten nach Karthago ausgeliefert. - 11) M. Min. Felix, christlicher Apologet aus Afrika um 220, öacl) walter in Rom, Verf. eines mit sprachlicher Gewandtheit geschriebenen Dialogs Octavius, nt welchem die gegen das Christenthum erhobenen Einwände mit Geist und Scharfsinn wiberlegt und als nichtig erwiesen werben, in einer einigen öanbfchrift erhalten, herausgegeben von Balbnin (1560), I. Gronov (1709 und 1743), Dehler (1845), Kayfer (1863) und Halm (1867, mit Firmicus Maternus, Hauptausgabe). Minyai f. Orcliomenos. Minyas, Mivvag, mythischer ©tommhei ov be» Minyergeschlechts, der reiche König von ~vcho-menos von sehr abweicheuber Genealogie. Er heißt Sohn des Ehryses, des Orchomeuos, des Eteokles, des Poseidon, Ares it. f. w., Gemahl der Tritogeneia (Tochter des dliolos), der Klyto-dora, Vater des Lrchomenos, Presbon, Athamas, Diochthondas und mehrerer Töchter. Seine Töchter, Alkathoe (Alkithoe), Leukippe und Arsippe (die Minyaben), blieben bei ihren Webstühlen, während andere Frauen das Dionysosfest in den Gebirgen feierten. Da erschien ihnen Dionysos iit Gestalt einer Jungfrau und ermahnte sie, an den Mysterien Theil zu nehmen; da sie nicht folgten, verwandelte er sich in einen Stier, Löwen und Panther und ließ Milch und Nektar au* den Webebäumen stießen. Nun tosten sie erschreckt, wer sich an der Feier betheiligen sollte. Loos traf die Lenkippe; sie zerriß in bakchantrscher Wuth ihren Sohn Hippasos. Die Schwestern rasten nun zusammen, bis Hermes sie in eine Fledermaus, Eule und Schuhn verwandelte. Ant. Lib. 10. Ov. met. 4, 1 ff. 390 ff. Miiiyas soll das erste Schatzhaus gebaut haben, dessen Ruinen noch erhalten sind (s. Orcliomenos); sein Grab war zu Orchomeuos. . Misagenes, bei Val. Max. 5, 1, 1. Musica-nes, ein illegitimer Sohn des Masinissa, befehligte e n Heer, welches sein Vater den Römern gegen Perseus vou Makebonieit zu Hülse sandte. Gegen beit auf der Rückkehr erkrankten Fürsten benahmen sich die Römer freigebig und sorgsam. Liv. 42, 62 ff. 45, 14. ^ 3 Misenos, Mnrr^og, Gefährte des Obyffeu-(Strab. 1, 26.) oder Begleiter des Hektor, dann Gefährte und Trompeter oder Steuermann des Aineias, nach dem das Vorgebirge Misenum den Namen hatte. Verg. A. 6, 122 ff. 234. Misenum, Mlgtjvov , Vorgebirge in Campa-nicu füblich von Cnmä, follte seinen Namen von

6. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 659

1877 - Leipzig : Teubner
aus, bis es im I. 323 zu neuen Kämpfen zwischen beiden kam, und Licinius nach Verlust mehrerer Schlachten jenem die Alleinherrschaft überlassen mußte. Er mußte sich ihm zum Gefauge-tten gegen das Versprechen persönlicher Sicherheit ergeben, tonrde aber trotzdem auf Coustautins Befehl umgebracht (324). Zosim. 2, 11. 17 ff. Aur. Vict. ep. 41. Lictor, der Dieuer der höheren Magistrate, welcher ihnen die fasces (f. d.j vortrug. Sie haben ihren Rang nach den scribae und accensi, gehen aber den viatores und praecones vorau. Die Lictoren waren meistens Freigelassene und bildeten in der Hauptstadt geschlossene Korporationen, welche in decuriae zerfielen, nämlich 3 de-curiae der Lictoren (jede zu 24 Mauu) für die höheren Magistratus, 1 decuria der lictores cu-riatii, welche bei den Opfern assistirten (decuria curiatia, quae sacris publicis apparet) und die 30 Cnrien in den Scheinet)tnitien vertraten. Ihren Ursprung und die jedem Magistratus zukommende Zahl s. Fasces. Der Flamen Dia-lis und die Vestalinnen hatten auch je einen Lictor, vielleicht von der decuria der lict. cu-riatii. Eine wahrscheinlich auch für facrale Zwecke bestimmte Körperschaft bildeten die durch Augu-stns geschaffenen L. der vicomagistri, die gleichfalls unter decem viri standen. — Sie begleiteten die Magistratus bei allen Ausgängen, machten Platz (summovere plebem), sorgten, daß jenen der nöthige Respeet bewiesen wurde, umstanden das Tribunal, hielten im Vestibulum Wache, vollzogen die Hinrichtung der verurtheil-ten Bürger u. s. w. Der vor dem Magistratus zunächst Gehende hieß Jictor proximus, der vorderste 1. primus, wie aus Liv. 24, 44. hervorgeht. Doch nennen Andere lict. primus den unmittelbar vor dem Magistratus gehenden, also = 1. proximus. Vgl. Fasces. Ligarii, ein ursprünglich sabiiüsches Geschlecht, ans welchem während des Bürgerkrieges zwischen Cäsar und Pompejus mehrere genannt werden: l) Q. Lig., diente dem Pompejus zuerst (50) als Legat in Afrika, kämpfte dann (49) gegen den von Cäsar dahin gesandten Feldherrn Curio, im I. 46 gegen Cäsar selbst, wurde aber bald nach dessen Landung bei Adrnmetum gefangen genommen und darauf verwiesen Caes. b. Äs r. 89. b. c. 1, 31. Cic. Lig. 4 f. Trotz der Fürbitten feiner Freunde und besonders Cicero's begnadigte Cäsar den Ligarins erst, als ihn sein Feind Q. Aelins Tnbero angeklagt und Cicero ihn gegen die Anklage in einer deprecatio vertheidigt hatte, wodurch dieser den gnädigen Cäsar zu preisen Gelegenheit erhielt. So erreichte Cäsar zugleich feine Absicht, den gewaltigen und einflußreichen Redner für sich zu gewinnen. Cic. ad fern. 6, 13. Lig. 5. Pint. Cic. 39. Brut. 11. L. kehrte nach Rom zurück, blieb aber unversöhnlich. Mit Brutus nahm er Theil an der Verschwörung gegen Cäsar. App b. c. 2, 113. In den Pro^ feriptionen des I. 43 kamen zwei Brüder dieses Namens um. — 2) Ein Verwandter war wol P. Ligarius, welcher zugleich mit Q. Lig. in Cä fars Gefangenschaft fiel und auf dessen Beseht, weil er trotz früherer Begnadigung abermals gegen Cäsar die Waffen ergriffen hatte, 46 hingerichtet wurde. Caes. b. Afr. 64. Liger, Aeiyrjq, Atyqog, j. Loire, bedeutender Strom Galliens, der von den Cevennen kommt, in einem Bogen Gallien durchströmt und zwischen den Pictoueu und Uamneten an der Westküste mündet. Cr war 2000 Stadien weit schiffbar. Caes. b. g. 3, 9 u. ö. Strab. 4, 189. Ligii ober Liigii (auch Lngiones und Lygii), eilt in mehreren Stämmen in den Ebenen der oberen Weichsel nnb Ober ausgebreitetes ©Sueben-Volk. Sie gehörten zu dem großen Völkerverein Marbobs, bedrängten um 84 n. C., unter Domitians Regierung, die Quaden, dann aber verschwinden sie aus der Geschichte. Tacitus (Germ. 43.) nennt die Harier, Heloeconeit, Maititner, Elisier und Raharvaler als Theile derselben; auch die Kurier waren ein wichtiger Stamm. Tac. Germ. 43. ann. 12, 29. 30. Strab. 7, 290. Liguria, Ligüres. Die Ligures (Ai'yvsg, später auch Aiyvotivoi) waren ein alter, sehr weit verbreiteter Völkerstamm an der Südküste Galliens und des benachbarten Italiens, zwischen Seealpen, Apennin, von Massilia bis Pisa; am wahrscheinlichsten sind sie altitalischen Stammes. Als ein großes und mächtiges Volk erregten sie die Aufmerksamkeit der Griechen, so daß Era-tosthenes die ganze westliche Halbinsel Europa's die ligystische nannte, und man auch in Germanien {Tac. Germ. 43.), ja selbst in Asien (Hdt. 7, 72.) Spuren derselben zu finden meinte. — Unter Augustus wurde der Umfang des von den Ligurern bewohnten und nach ihnen benannten Landes Siguria (rj Aiyvoziv-r]) so bestimmt, daß im W. der Vanis und die Seealpen die Grenze gegen Gallien, im S.-O. der Fluß Macra die Grenze gegen das eigentliche Italien bildeten, im N. der Padns, im S. der ligiirifche Meer busen. Das Land umfaßte also Nizza, Genua, das südliche Piemont und den westlichen Theil von Parma und Piacenza. Die gebirgige Be» schassenheil des Landes, welches auch viele Sümpfe enthielt, wies die Bewohner besonders auf die Viehzucht hin. Die fast gänzlich der Häfen entbehrende Küste (nur Genuas Hasen ist bedeutend) gab wenig Gelegenheit zum Handel mit den Pro= bilden des Landes (Vieh, Pferde, Maulesel, Ho nig, Bauholz u. s. w.). Das Terrain des Landes erschwerte den Römern auch in hohem Grabe die Unterwerfung der zahlreichen Stämme des kriegerischen, babei rohen Volkes: seit 280 v. C. ziehen sich diese Kämpfe fort (Liv. cp. 20. 31, 10. 32, 29. 34, 56. 35, 3. 11 f. 37, 2. 57. u. Ö.) bis in die Zeiten der Kaiser (Tac. hist. 2, 12. 3, 4.); denn erst 14 v. C. wurden die Ligures comati ober capillati bezwungen. Unter den Stämmen sinb zu merken die Vediantii bei Monaco, Untern e 1 i i bei Vintimiglia, Ingauni bei Albenga, Geniiates bei Genua, Taurini bei Turin, Statielli um Polenza u. a. Die L. bewohnten meist nur kleine Ortschaften und Castelle (Liv. 35, ll. 21 ff); die folgenden Orte waren zum Theil massilische Colonieen. An der Küste von W. an: Nicäa (j. Nizza), Herculis Monoeci portus (j. Monaco), Albium Jntemelium (j. Vintimiglia), Albium Jngannum, Savo oder Vada Sabalia (j. Savona), Genna, Segesta Tiguliorum (j. Sestri), Portus Veneris (j. Porte Venere). Im Inneren: Pollentia (j. Polenza), Alba Pvmpeja, j. Alba, Asta (\.

7. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 663

1877 - Leipzig : Teubner
Lixae. 663 ft-ul,dsch°ftlich°m »«Mtlmflc. »Ott I-in-tt M-genoffeu hochgeehrt (vgl . Phn. cp. 2,3, 8. bcnec. controv. 10, pracf. 2.), starb er im £ 17 n. aleichzeitia mit Ovid, und ist demnach 7b ^ahre alt geworden. Sein großes Geschichtswerk, von dem älteren Plinius histonae, von ihm selbst bisweilen annales genannt, gewöhnlich aber rei™J Eomanarum ab urbe condita libn, bestanö ous 142 Büchern, von welchen wir nur 3o Sucher „och haben, nämlich Buch 1-10 und 21-45, obgleich im Mittelalter noch das ganze Werk vvr^ Handen war. Schon sehr früh theilte matt das Werk in Bücher ein; er selbst hatte, ichetnt es, anfangs fein Werk nach Dekad en, resp. .tzalb-öelabctt gegliedert und veröffentlicht, ließ diese Eintheiluug jedoch allmählich fallen, die aber irrt Mittelalter beim Abschreiben des 8°«^ Werke.' ut Grunde gelegt wurde. Die 5 Bücher der 5. Dekade existiren nur in Einer Handjchnft. 'Neuerdings hat man, namentlich aus dem 91 ^uche, Fragmente aufgefunden. Bon lernen philo,ophi-jetten Schriften hat steh nichts erhalten Sen. ep. 100, 9. Quint. 10, l, 39. Emen sehr ungenügenden Ersatz für die verlornen Bücher des Gc-schichtswerkes bilden die (mit Ausnahme von B. 136 und 137) vollständig erhaltenen kurzen ^nhalty-aitgabeti, periochae, wahrscheinlich tn der 1. yalfte des 2. Jahrh. n. C., jedenfalls v^or F orus gefertigt, am besten hrsg. oon O. Sahn (185.-5). -Livins' großes Geschichtswerk stellt steh dte Aufgabe, in pragmatischer Weise nicht allem die Thatsachen zu berichten, sondern auch das Lehrreiche an ihnen hervorzuheben. Liv% l. piaef. Daher wählte er die so reiche Geschichte des römischen Volkes, die er oft mit dichtendem echwunge, welcher ihn die Sagen feines Volkes und da-Sittliche in den einzelnen Handlungen beachten ließ, behandelt, sowie er die hervorragenden Persönlichkeiten (z. B. Hannibal) mit voller. Seele faßt und darstellt. Dies erkannten auch die Alten selbst schon au ihm an (Qumt. 10 1, 101.). ©ente eigene religiöse Anschauung, welche freilich den Männern des Mittelalters oft anstößig war ]o weit sie sich in der gewissenhaften Auszahlung aller Wunderzeichen kuud gibt, ist ent Zeugniß Seines frommen, in dem Glauben der Vater großgezogenen Gemüthes (43, 13.) Er verschmäht zur Ausschmückung seiner Darstellung geeignete Mittel nicht und sucht die Lebhaftigkeit derselben ui heben, indem er theils treffende Schilderungen einfügt, theils den handelnden Personen Reden in den Mund legt, welche dem Charakter derselben im Geuzeu angemessen find (rote Sctpio und Hannibal), theils endlich durch kurzgehaltene Charakterschilderungen (z. B. des älteren.cato). Auch dies erkannte schon Quinttltan hinpchtlich der Reden an. Daneben trifft ihn freilich der Tadel der Ungenauigkeit in einzelnen Pcirtieen nicht mit Unrecht, z. B. in den Schlachtenbe^chrei-bungeu und insbesondere in der Darstellung der hispanischen Feldzüge während des zweiten punv scheu Krieges. Was nun die Ausführung feines großartigen Werkes betrifft, so beginnt er feine Geschichte mit der Sage von Roms Gründung und von der Geschichte der Stadt in ihrer ursprünglichen engen Beschränkung und erweitert sie im Verlause der Begebenheiten zur Geichichte des römischen Weltreiches. Die ersten 60 Bücher behandelten sechs Jahrhunderte, die letzten 80 etwa 180 Jahre. Besonders gelungene Partteen sind die ©amniterkriege und der zweite puuische St neg. Was die von ihm benutzten Quellen betritt, )o Sog er, ohne selbst gerade sehr scharf gu fichteu, die sich ihm darbietenden Schriften zur Ausführung feiner Arbeit zu Rathe und verstand es, das Bessere aus ihnen auszuwählen. Die schwierige Untersuchung über die Art und Weise, m welcher Livins seine Quellen benutzt hat, namentlich die römischen Annalisten, ist erst jetzt durch die Arbeiten von Nissen (1863), Peter (1863 in Betreff des Polybios) und Nitzsch (die römische Annalistik, 1873) weiter gefördert. Er pflegte für arößere Parlieen eine Quelle zu benutzen, ut deren Texte er bisweilen Stücke aus anderen Quellen eingeschoben hat. Seine Zuverlässigkeit rühmt bereits Taeitus. Sein Stil hat schon von den nächsten Schriftstellern feiner Zeit verschiedenartige Urtheile erleiden müssen. Die Sprache ist meist leicht verständlich, fließend, oft blühend gewandt und frei von dem Streben und Haschen nach altertümlichen Ausdrücken, welches Livins an Sallnst getadelt haben soll. Die erste Dekade, in welcher Livins sich feinen historischen St'i erst geschaffen hat, unterscheidet sich in Wortgebrauch und Coustruetionen vielfach von den spateren Büchern. Wenn Asiuius Pollio feine Patavimtat tadelt {Quint. 1, 5, 55. 8, 1, 3.) weil er in Be-Lua auf jeine Sprüche von (Sigenthuiulichtetti 11 des Ausdrucks, wie sie sich bei Provinzialen fanden, nicht frei gewesen fei und sich nicht der reinen Sprache der städtischen Römer bedient habe, so kann man, so weit uns des uotu* -Wert vorliegt, bieiem Urtheile nicht beipflichten und den Tadel nicht für begründet halten. Aber eben so wenig treffend ist die Vergleichung des Livins mit Herodot bei Quintilian (10, 1.). Von diesem sich objectiv in die Thatsachen versenkenden echrtft-steller unterscheidet er sich wesentlich durch den bewußten Zweck feiner ganzen Darstellung mit der er in letzter Tendenz das julifche Geschlecht verherrlichen wollte, und durch die mehr oder weniger freilich die ganze römische Litteratur durchdringende, rhetorische Haltung. — ^u*39; l1?n ^ s^r. Gronov (1645. 1679), Drakenborch (1738jf., wiederholt 1820 ff. in 15 Bdd.), Stroth und Do^ ring (1780 ff.), Ruperli (180 < ff.), Belker und Raschig (1829 s.). Neueste Int. Ausgg. von 211-schefski (1841 ff., unvollendet) und Madvig und Uffing (2. Aufl. 1873 ff.). Schulausg. mit deutschen Anmerkungen von Weißenborn (18a3 ])., io Bdd., zum Theil schon 6. Aufl.). Textcmsgg. von Hertz (1857 ff.) und Weißenborn (2 Aufl. 1860 ff.); ertt. Schnlansgg. einzelner Bücher von Crnfins und Mühlmann, Fabri und Heerwagen, Tücking, Frey, Wölfflin, M. Müller. Deutsche Ueberf.' von .Heusinger (1821). i ?____ hri> n eoei . Uuu «ytufuiyn . Lixae, Marketender, die auf eigne Hand das Heer begleiteten und den Soldaten^ allerhand Lebensmittel und Getränke verkauften und ihnen auch wol für Geld anderweitige Dienste leisteten, oft jedoch auch von den Feldherren mit den iioß knechten (calones) zu Schanzarbeiten herangezogen wurden. Mit ihren Zelten standen sie an der dem Feinde abgewandten Seite des Lagers außerhalb desselben vor der porta decumana. -ogl. i Castra, 6.

8. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 665

1877 - Leipzig : Teubner
Lollii — Longinos. 665 2 Völkerschaften getrennt zu haben, während vorher beide Namen für die sämmtlichen östl. Lokrer im Gegensatz zu den westlichen oder ozo-lischen, die von ihnen abstammten, gebraucht wurden. Die epiknemidischen (oder hypoknenti-dischen) Lokrer besaßen ein sehr unbedeutendes Gebiet von etwa 3 (Andere rechnen mehr) Q.-M. (das Gebiet der bald lokrischen bald phokischen Stadt Daphnüs nicht mitgerechnet) an den nordöstlichen Abhängen des Kallidromos und der Knemis (j. Phontana'». Das Flüßchen Boa-grios oder Man es, int Sommer trocken, bekommt durch Regengüsse oft eine Breite von 200 Fuß. Das Klima ist mild und gesuud, die Vegetation trefflich. Der Thermopylenpaß gehörte schon zum Gebiete der Malieis in Thessalien. Unter den Ortschaften ist Skarpheia zwar klein, wird aber wegen seiner Lage in der Nähe der Thermopylen oft genannt; ganz in deren Nähe lag das Dorf Alpenos. desgleichen Bessa, entweder ein Ort oder waldiger Platz; die bedeu-tendste Stadt aber war Thronion am Boagrios. 5 — Das südöstlich von den epiknemidischen Lokrern geleaene Gebiet der opuntischen Lokrer, 5 Ü.-M groß, wurde theils von den Abhängen der Knemis und der phokischen Höhen, theils von einer sehr fruchtbaren Ebene, neftcov evscclllov, „das glückliche Gefilde", eingenommen. Klima und Fruchtbarkeit find vortrefflich. Unter den Gewässern ist der Platanios das bedeutendste Flüßchen. Diese glückliche Beschaffenheit des Landes macht es erklärlich, wie die Zahl der Einwohner so bedeutend sein konnte, daß sie 7 Schiffe und 6000 M. gegen die Perser stellten. Hdt. 7. 203. 8, 1. Die Hauptstadt Op äs (o Onovg) war nie von bedeutender Größe, da sie im Kriege oft zerstört wurde. Sie war die Vaterstadt des Patroklos (Horn.. Ii. 2, 531. 18, 326. 23, 85.); die Ruinen finden sich bei Talanti. Als ihre Hafenstadt wurde Kynos angesehen, wo man das Denkmal Deukalions und der Pyrrha zeigte, die nach der großen Flnth hier gewohnt haben sollten, i' o rt)inna (s. ix) schloß sich später dem boiofiichen Bunde an. Nahe der Küste lag die Insel Ata-laute, \. Talautonisi. Stroh' 9, 425 ff. Vgl. , Bursiau. Gcogr. von Griechen!. I. S. 143 ff. ise'ff. ^ Die epizephtjrischen 8. Aohqo'l ’Emfcqiv-ptoi war eine der ältesten griechischen Stabte in Unteritalien, gegründet (nach Strabons ausdrücklicher Behauptung) von deu ozolischen, nicht, wie Andere meinten. von den opuntischen Lokrern 683 v. C. Sie lag neben dem Vorgebirge Ze-vhyrion an der südlichsten Spitze der bruttischen Halbinsel. Handel und Begünstigung des ältern Dionysios hoben die Macht der Stadt, welche dann von dem jüngern Dionysios. dem Pyrrhos und den Römern im zweiten punischen Kriege manches Ungemach litt. Liv. 29, 8. Obwohl die Römer der Stadt ihre Freiheit und die von Zct-leukos gegebene Verfassung ließen (Liv. 29, '21 Pol. 12, 16.), so sank sie doch bald gänzlich. Vor der Stadt lag ein herrlicher Tempel der Persephone. Liv. 29, 18. Einige Ueberreste finden sich noch bei Mottn di Burzauo. Lollii, ein in den letzten Zeiten der Revnblik oft genanntes plebejisches Geschlecht, wahrscheinlich ans Samnium. Die bedeutendsten sind: 1) Lollins, ein Samniter, plünderte, nachdem er als Geisel nach Rom gegangen und entflohen war, die Umgegend der Stadt, wnrbe aber von den gegen ihn ausgesandten Soldaten gefangen genommen. Zonar. 8, 7. — 2) O. Soll., sandte, nachdem er von des Verres Genossen Aprouius viel zu leiden gehabt hatte, seinen Sohn als Zeugen gegen Verres beim Processe desselben. Cic. Verr. 3, 25. — 3) M. Soll. Palicanus, ein Picenter, bekleidete int I. 71 das Tribunal und suchte demselben die von Sulla ihm entrissene Macht wieder zu verschaffen. Für diese und andere volksfreuudliche Bestrebungen haßte ihn der Adel um so mehr, so daß er feine Bewerbung ums Confulat verhinderte. Cic. Verr. 1, 47.2, 41. In Betreff feiner Beredsamkeit nannte ihn Sallust (Quint. 4, 2, 2.) loquax magis quam facundus, und Cicero (Brut. 62.) aptior auribus imperitorum. — 4) M. Loll. Paullinus, wurde, nachdem er tut I 21 Consul gewesen war, im I. 16 v. C. während seines Contmandos in Deutschland von den deutschen Völkern am Rhein gänzlich geschlagen. Tac. ann. 1, 10. Veil. Pat. 2, 97. Dio Cass. 54, 20. Im I. 1 v. C. ging er mit dem damals 18jährigen Gains auf Augusts Befehl als dessen Mentor nach Asien, wo aber sein listiger und verschlagener Charakter Ursache vieler Verdrießlichkeiten wurde. Veil. Pat. 2, 102. Er starb an Gift. Die rötn. Geschichtschreiber (Veil. Pat. 2, 97. vgl. dagegen Hör. od. 4, 9, 30.) machen ihm Habsucht zum Vorwürfe. Mit Horaz stand er ohne Zweifel in innigerem Verhältnisse, da dieser an des Lollius Söhne 2 Briefe (1, 2. und 18.) richtete. — Seine Enkelin. 5) L 0 llia Panllina, wurde Gemahlin des Tiberius, später von diesem verstoßen und vou Agrippiita ermordet. Tac. ann. 12, 22. Tjio Cass. 60, 30. Lomlmium, j. London, Stadt im Gebiet der Trinobantes in Britannia an der Tainesis, 61 n. C. zerstört, aber balb. obgleich Weber Colonie noch Muntcipium, wieder ein bedeutender Handelsplatz und später Stützpuuct der Römer bei ihren Operationen. Tac. ann. 14, 33. Snet. Caes. 47. Longänos, Jnyyavoc. nicht Aottavög (Diorl. Sic. 22, 15 ), Flnß an der Nordküste Siciliens zwischen Mhlai und Tyndaris mündend, bekannt durch Hieron's Sieg über die Mamerliner; j. St. Lucia. Pol. 1, 9, 7. Longinos, Aoyytvoc, genannt Dionysius Cassins L 0 nginus, in Athen um 913 11. C. geboren. machte schon früh weite Reisen und lernte die ausgezeichnetsten Lehrer der Philosophie kennen; besonders aber zog ihn die platonische Philosophie au. Durch vielfache Gelehrsamkeit und grammatischen Scharfsinn erlangte er in Athen bald großes Ansehen. Auf einer spätern Reise wurde er der geistreichen Zenobia, der Königin von Palmyra, bekannt, welche ihn zu ihrem Rathgeber machte. Er vermochte dieselbe zum Widerstände gegen die römische Herrschaft und büßte dafür nach Besiegung der Zenobia 273 mit seinem Leben auf Befehl des Kaisers Aurelian. Von feinen historischen, philosophischen, grammatischen und kritischen Schriften kennen wir nur die Titel und wenige Bruchstücke. Die unter seinem Namen uns erhaltene Schrift nsgl vipovg handelt nicht etwa von dem sogenannten erhabenen Stil, sondern bespricht alle Vorzüge eines vollendeten Stils in praktischer Weise. Nach dem

9. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 666

1877 - Leipzig : Teubner
666 Longinus handschriftlichen Titel Jlowolov rj Aoyytvov hat inan sie dem Dionysios von Halikaruaß oder einem andern Dionysios, selbst Plntarch (Vancher) zugeschrieben, während man jetzt (mit seltenen Ausnahmen) einig ist, daß Long. nicht der Vers. sein tarnt, und daß das Buch in eine frühere Zeit, etwa die des Tiberius, gehört. — Die ed. princeps vou Fr. Robortelli (1554); spätere Ausgg. von I. Toll (1694), Pearce (1724), Morus (1769), F. Toup (mit der Abh. von Ruhnken über das Leben und die Sd)riften des Longinos, 1776 u ö.), Weiske (1809); correcter Abdr. von Egger (1837); neueste Ausg. von O. Jahn (1867). Longinus s. Cassii, 2 — 12. 14. Longobardi oder Langobardi, auch griechisch loyyößixqdol, Aayyößccqöoi, ein germanischer sue-bischer Volksstamm, dessen Name nicht von den langen Bärten, oder den langen Streitäxten (ahd. parta), sondern von seinen ursprünglichen Sitzen in dem Bardeugau, der laugen Börde (bei Bar-dauwie) am linken Ufer der unteren Elbe in der Altmark, Mecklenburg und Lauenburg gegenüber bis Hamburg, abzuleiten ist. Sie erscheinen zuerst bei dem Zuge des Tiberius 4 it. C. in jetten Sitzen, später mit den Semnonen bei dem Markomannenbunde. Das freiheitliebende und wanderlustige Volk trat aber bald zum Cheruskerbunde gegen Marbod und schützte später den vertriebenen König Italiens mit bestem Erfolg (Tac. atm. 2, 45. 11, 17.), wie sie auch ihre eigne Freiheit aufs beste wahrten und dadurch zu Macht und Ansehen kamen {Tac. Germ. 40.); deuu ihr Gebiet scheint sich vom Rhein östlich über die Weser fast bis zur Elbe erstreckt zu haben. Dann zeigte sich ein bedeutender Longobardenstamm an der Donau in Obernttgarn, besiegte hier die Heruler und besetzte die Gegenden an der Theiß, wo sie mit den Gepiden feindlich zusammenstießen, durch Kaiser Justinian aber Unterstützung au Land und Geld erhielten und mtter Audoiu it»re Geguer besiegten, worauf der folgende König Al-hoin, von Narses gerufen, im I. 568 nach Italien zog und das longobardiiche Reich gründete, dem erst Karl der Große ein Ende machte. Der Hauptsitz ihrer Mad)t führt noch jetzt den Namen Lombardei. Longos, Aoyyog, Verfasser eines Hirtenromans, | lebte vielleicht im 5. Jahrh. n. C. Sein Werk, noi[i8viktt tot xarce Zläcpviv xort Xxorjv in 4 Büchern, schildert die Liebe eines Hirten zu Chloe i und enthält manche artige Schilderungen in ziem-ltd) reiner und ungekünstelter Sprache. Dieser Roman ist der beste der ganzen antiken Roman-gattung und von Neuern, z. B. S. Geßner, oft zum Vorbilde genommen worden. — Der Text vervollständigt von Courier (1810); Ausg. aus dem Florent. Codex von Seiler (1842); Textree. in den Script, erot. von R. Hercher, Bd. 1. (1858). Vgl. F. Rohde, der griechische Roman und seine Vorläufer (1876). Longüla, Aoyyola. 1) eine zum Gebiet von Antinm gehörige Stadt der Volfker in der Nähe von Corioli, frühzeitig von den Römern zerstört. Liv. 2, 33. 39. — 2) Stadt in Samuium von ungewisser Lage, bei der L. Papirius Cursor 309 v. C. die Samniter sd)lng. Liv. 9, 39. Dion. Hai. 8, 36. Lorica f. Waffen, 2 u. 5. — Lucania. Lornin, der R'iemcn zum Binden, z. B. der Schuhe, bei Pserbegeschirren die Zügel, auch als Züchtiguugsmittel der Knaben und Sklaven bienend {Hör. sät. 1, 10, 5. ep. 1, 16. 46.); davon hieß lorarius der, welcher die Strafe vollstreckte. Gell. 10, 3. Loryma, ra Amgv^cc, Stadt an der Küste Kariens, die hier sehr felsig ist, doch aber einen Hafen bietet, der etwas über 20 Millien vou Rhodos entfernt ist. Liv. 45, 10. 37, 17. Thue. 8, 43. Strab. 14, 652. Lotophägij Aazocpccyoi, Lotosesser, ein schon von Homer {Od. 9, 80 f. 23, 311.) genanntes Volk an der Nordküste Libyens, um die kleine Syrte her und auf der Insel Meninx wohnend Von ihnen führte eine durch die Natur bedingte, noch jetzt benutzte Karawancnstraße nach Aegypten. Hdt. 4, 177. Vgl. Odysseus. Lotos, Iw ros, 1) bei Homer ein Kraut, Steinklee, in Sparta und um Troja in feuchten Niederungen wildwachsend, welches als Futter dient {Ii. 2, 776. Od. 4, 603.), aber auch eine sehr-schöne Blnme gehabt Haben muß (nach Ii. 14, 348., wo die Erde sie nebst Safran und Hyazinthe hervortreibt); — 2) der knrenaiische L., ein Baum, der Iujuben - oder Brustbeerbaum, Rhamnus lotus Linn., ant schönsten in Afrika um die Syrten wachsend, auch in Italien sehr häufig, aber ausgeartet. Die Frucht glich einer Olive oder Bohne, entweder safrangelb oder purpurroth in ihrer Reife, klein von Kern, süß wie Feigen und Datteln, itock) lieblicher von Geruch. Es war die Speise der Lotophagen, vielleicht die Dndaim des A. Z., in der Heut. Berberei Sidra genannt. Hdt. 2, 96. 4. 177.; — 3) der ägyptische L., eine Wasserpflanze, der Wasserlilie gleichend {Hdt. 2, 92.), mit weißen, eine andere Gattung mit rothen Blüten; man unterschied davon die Wurzel (xo/loxctctov), Blüte {Xcotög), Bohne (v.vufiog), Frucht- und Samenkapsel {yißägtov). Die Früchte wurden, außer von den Priestern, genossen, aus dem getrockneten Mark Brot gebacken. Auch die Wurzel war eßbar. Die Pflanze war symbolisch Sinnbild der Schöpfung aus dem Wasser und kommt daher auch in der Bildhauerund Baukaust vielfad) vor. Lna, römische Sühngöttin, der nach der Schlacht zur Sühnung des vergossenen Blutes erbeutete feindliche Waffen von dem Feldherrn verbrannt wurden. Liv. 8, 1. 45, 33. In den offieiellen röm. Gebeten wurde sie Tochter Saturns genannt. Luca, Aoiv.a, j. Lueca, eine seit Augustus zu Etrurieu gerechnete, früher ligurische Stadt am Aususfluß nordöstlich von Pisä, der äußerste Punct der elaudischeu Straße, bald auch römisches Mu-nicipium, historisch bekannt als der Ort, wo Cäsar, Pompejns und Crassns 56 v. C. zusammenkamen und ihren Geheimbuud erneuerten. Noch heute findet sich 'in dem jetzigen Lueca eitt sehr vollständig erhaltenes Amphitheater. Liv. I 21, 59. 41, 13. Cic. ad fam. 13, 13. Suct. Caes. 24. Strab. 5, 217. Lucania, Asvhuvlcc, die zwischen Apuüa, Sam-nium und Campania uördlidi und Bruttinm südlich gelegene Landschaft Unteritaliens, vom Silarusfluß bis zum Laus am tyrrhen. Meere, ant tarentiuischen Meerbusen von Metapoutuni bis Thurii. Mit Ausnahme einer Ebene am ta-

10. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 753

1877 - Leipzig : Teubner
Mulvius pons Verlangens nach geschriebenen Gesetzen. Darum kamen in rascher Folge 3 leges de multis zu Stande, über deren Verhältniß zu einander die Quellen verschiedene Angaben enthalten. Nach Nein ist folgende Annahme das Wahrscheinlichste: 1 Die lex Aternia Tarpeia, 454 v. C., dehnte diese Befugniß auch auf die andern Magistrate ans. Die Höhe der Mult wnrde dahin bestimmt, daß der Magistrat zuerst ein Schaf als Strafe auferlegte, und daß derselbe bei fortdauernden! Ungehorsam die Strafe allmählich bis auf 2 Schafe und 30 Rinder (suprema multa) steigern dürfe. Unbekannt ist der Inhalt der darauf bezüglichen lex Menenia Sestia, 452 v. C. Durch die lex Iulia Papiria konnte das Vieh in Geld abgelöst werden, nämlich das Schaf mit 10 Asses, das Rind mit 100 Asses, dadurch war willkürliche Taxation abgeschnitten. Diese aestimatio wnrde von der lex Iulia Papiria, 430 v. C., eingeführt. Von dem Multrecht machten die Magistrate oft Gebrauch, §. B. die Censoren, Prätoren, Ae-dilen (meist polizeilich) und vorzüglich die Volkstribunen, welche immer weiter um sich griffen. Doch konnten die mit einer die suprema multa überschreitenden Mult Belegten an die Tribus provociren, welche in einem ordentlichen Comitial-gericht (multae certatio) die Mult bestätigten oder nachließen (remitiere). So z. B. provocirten Feldherren, welche wegen schlechter Kriegsführung oder wegen willkürlichen Regiments, Pu-blicani, welche wegen Unterschieds Strafe bezahlen sollten, n. A. Auch die Municipalmagistrate und Provinzialstatthalter legten Multen auf. Bon gesetzlich vorgeschriebenen Multen ist zu erwähnen die der lex Licinia Sestia, wenn jemand mehr Land befaß, als das Gesetz erlaubte (s. Ager publicus), die der lex Puilia Maenia gegen Wucherer (s. Fenus) u. s. w. Bei diesen legalen Multen trat ein Magistratus als Ankläger gegen die Uebertreter auf (petere multain) oder auch eilt Privatmann. Im ersten Fall entschied das Volk, in deni zweiten der Prätor oder Recn-peratoren. Wenn das Gericht die Mult bestätigte, so erfolgte die Realexecutiou (durch Pfändung oder bonorum venditio) oder auch Personalexecution. Die Multgelder wurden ursprünglich zu religiösen Zwecken verwendet, nämlich für Götterbilder, Weihgeschenke, Feier von Spielen u. s. w.; später flössen sie in das Aerarium und zuletzt in den Fiscus. Mulvius pons s. Roma, 11. Mulus, mula, fjfiiovog, Maulesel, Maulthier, war sehr beliebt bei den Alten wegen großer Arbeitskraft (Hom. Ii. 23, 654. 17,' 742'.), besonders zum Ziehen, Lastentragen und Reiten; seit der 70. Olympiade fanbeit zu Olympia Wettrennen mit Mauleseln statt, doch nur für kurze Zeit, da sie keinen angenehmen Anblick gewährten, zu Rom desgleichen an den Consualien. Wenngleich in manchen Stellen^ der Alten die Dummheit dieser Thiere erwähnt wird (z. B. Plaut. Cistell. 4, 2, 12. mulo inscitior), so waren sie doch in Italien und Griechenland keineswegs fo^ verachtet wie bei uns jetzt. Mumie s. Sarkophag. Mummii, ein plebejisches Geschlecht: 1) Q. und ü. Mummii, Volkstribnnen im Jahre 187 v. C., widerstrebten anfangs dem ältern Cato, als dieser Real-Lexikon des class. Alterthums. 5. Aufl. — Munatii. 753 die Familie der Scipionen mit seinem Hasse ver-1 folgte. Liv. 38, 54. Lucius wurde später Prä-tor ans Sardinien (177), wurde aber bald dnrch einen kriegstuchtigeren Mann ersetzt. Liv. 41, 8. — 2) L. Mumm., der Eroberer Korinths, ein ! Mann von großer Gutmüthigkeit, Bedächtigkeit und Redlichkeit, aber roh und ungebildet, der denjenigen, welche mit dem Transport der in Achaia erbeuteten Knnstsachen beauftragt waren, drohte, sie hätten sie wieder anfertigen zu lassen, wenn sie dieselben beschädigten. Veil. Pat. 1, 13. 14. Im Jahre 146 wurde er nämlich als Consnl nach Achaia gesandt, wo sein Vorgänger Metellns den Krieg fast schon beendigt hatte. M., selbst kein großer Kriegsheld, siegte über die Achaier durch die Unfähigkeit ihres Feldherrn Diaios auf dem Jsthmos, rückte vor Korinth, zog aber erst nach einigem Zögern in die offenen Thore der von ihren Bewohnern zum Theil verlassenen Stadt ein, ließ ranben und plündern, viele der zurückgebliebenen Einwohner tobten, andere in die Knechtschaft verkaufen und die Stadt, die fchönste Griechenlands, zerstören. Dafür erhielt er später einen Triumph und den Beinamen Achaicus. Cie. Mur. 14. off. 2, 22. Paus. 7, 16. Im Jahre 142 wurde er College des jüngern Scipio in der Censur, konnte sich aber, bei dem ganz verschiedenen Charakter beider und bei eigener Unbehülslichkeit und Ungefügigkeit, nicht mit ihm vertragen. — 3) Sp. Mumm., des vorigen Bruder und sein Legat im achaiischen Kriege, zugleich mit ihm einer der zehn Männer zu Ordnung der Provinz Achaia, schilderte in scherzhasten Versen seine dortigen Erlebnisse und wurde so der Erfinder der poetischen Epistel. Den jüngeren Scipio, mit dem er sehr befreundet war, begleitete er im Jahre 132 nach Asien. Klüger als sein Bruder, war er auch gebildeter; er wird von Cicero {Brut. 25.) als Anhänger der stoischen Philosophie und als Redner genannt. Vielleicht ist es derselbe, von dem es Cie. de or. 2, 67, 271. Heißt, Mummium cuivis tempori liomi-uem esse; doch haben die Handschriften dort meistens P. statt Sp. Munatii, ein erst in den letzten Jahrhunderten der Republik bekannt gewordenes Geschlecht plebejischen Standes, zu welchem folgende Mitglieder gehören: 1) Mnn., Legat des Sulla, besiegte int Jahre 86 den Neoptolemos, einen Feldherrn des Mithridates. App. Mithr. 34. Ein anderer Mnn. wurde von Catilina bei dessen Abgang zum Heere in der Stadt zurückgelassen; er war sehr unbedeutend. Cie. Cat. 2, 2, 4. — 2) L. Mnn. Plancus, eilt Anhänger und Vertrauter Cäsars, unter dem er schon als Legat in Gallien gedient hatte (Caes. b. g. 5, 24.), und dem er auch int Kriege gegen Pompejus treu blieb. Nach dem Tode seines, Gönners zog er anfangs vor, den Parteien fern zu bleiben, wünschte Verzeihung für die Mörder Cäsars, suchte dann gegen Cicero's Wunsch, mit dem er in ununterbrochenem Briefwechsel stand, eine Verständigung zwischen Brutus und beit Trinmvirn anzubahnen (Cie. ad fam. 10, 6.) und ließ sich, durch Cicero's Lobsprüche und durch die Hoffnung, eine Rolle spielen zu können, verlockt, für den Senat gewinnen. Ans seiner Provinz Gallien, welche ihm noch Cäsar anvertraut hatte, zog er gegen Miitina, blieb aber 48
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