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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 62

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 62 — §. 29. Heinrich V. (1106-1125). Der Jnvestiturstreit zwischen Papst und Kaiser dauerte mit Heftigkeit • Heinrich V. den Papst, ihn zu krönen und verzichtete endlich un Jahre 1125 in dem Wormser Concordat auf das Recht der Belehnung mit der geistlichen Gewalt (Ring und Stab), dagegen behielt er das Recht, den Gewählten mit den weltlichen Rechten (Scepter) zu belehnen. , Das Streben, die kaiserliche Bollgewalt wieder herzustellen, mislang Heinrich V. vollständig. Er starb zu Utrecht ohne Kinder 1125. §• 30. Lothar der Sachse (1125—1138). Zu Heinrichs Nachfolger wählten die Fürsten Lothar Ii. oder den Sachsen. Er verzichtete bei der Wahl auf das Recht, von den geistlichen Fürsten den Lehnseid zu fordern, hatte mit Friedrich von Schwaben (Hohenstaufen), der gehofft hatte, Kaiser zu werden, lange Kämpfe, gab seinem Schwiegersohn, dem Herzog von Baiern, Heinrich dem Stolzen, Sachsen und veranlasste dadurch die lange dauernde und folgenreiche Feindschaft zwischen den Welfen (Baiern) und Waiblinaern (Hohenstaufen.) v Der Kaiser Lothar starb nach seinem zweiten Römerzuge im Oberinn-thale auf der Rückreise. 8. 31. England im 9., 10. und 11. Jahrhundert. 1. Alfred der Große (871—901). Die sieben angelsächsischen Reiche vereinigte der König Egbert zu einem Ganzen. Da erstand dem neuen Reiche ein gefährlicher Feind in den Dänen (Normannen), welche das ganze Land unter Egberts Nachfolger eroberten; nur eine Provinz verblieb den Sachsen, als der Held Alfred, Egberts Enkel, auf den Thron kam. Alfred siegte anfangs über die Normannen, dann musste er flüchten (Aufenthalt bei einem Hirten, Besichtigung des feindlichen Lagers in der Kleidung eines Harfners, Erbauung einer Wasserburg), sammelte aber seine Getreuen und schlug die Normannen auf das Haupt, so dass sie sich unterwarfen und das Christenthum annahmen. Als König ließ es sich Alfred angelegen sein, das heruntergekommene, verwüstete Land wieder empor zu bringen, was dem edlen Manne auch gelang. (Gesetzsammlung, Ausbeulung von Städten und Burgen, Waffenübungen, Schiffsbau, Eintheilung des Landes in Grafschaften, Hebung des Ackerbaues und der Gewerbe.) Nach seinem Tode kehrten die Angriffe der Dänen wieder. Unter Kanut dem Großen 1016 kam ganz England wieder unter die Herrschaft der Dänen. Aber nach 25 Jahren herrschten abermals angelsächsische Könige, bis 1066 der Herzog Wilhelm von der Normandie (der Eroberer) die Engländer bei Hastings schlug und England zu einem normannischen Königreiche machte.

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 64

1875 - Braunschweig : Bruhn
(Unter Balduin I. und Balduin Ii. bliihete das Königreich Jerusalem aber nach des letzteren Tode wurde es hart bedrängt. — Der Abtbernhard vonllair-vaux predigte einen neuen Kreuzzug.) 2. Der zweite Kreuzzug (1147—1149) wurde von Ludwiq Vii. von Frankreich unternommen. Kaiser Konrad Iii. und 90,000 Deutsche nahmen daran Theil. Durch allerlei Noth gingen die Heere zu Grunde, und der Kreuzzug war ohne Erfolg. 3. Der dritte Kreuzzug (1189—1193). Im Jahre 1187 war Jerusalem wieder in türkischen Händen. Da machten sich 1189 der deutsche Kaiser Friedrich Barbarossa, Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England zum Kreuzzuge aus. Friedrich aber ertrank im Flusse Saleph, Philip p und Richard wurden uneinig, so dass auch hier nur ein Waffenstillstand zu Stande kam, in welchem den Christen der Besuch der heiligen Oerter erlaubt wurde. (Richards Rückkehr und Gefangenschaft.) 4. Der vierte Kreuzzug, 1202 vom Papst Innocenz Iii. angeregt, war für das heilige Land ganz erfolglos, indem die Kreuzfahrer gar nicht bis Palästina kamen. (Ein Kinderkreuzzug im Jahre 1212 endete ganz jämmerlich Tausende von Knaben kamen auf dem Wege um oder wurden als Sklaven verkauft.) 5. Der fünfte Kreuzzug (1228—1229), vom Kaiser Friedrich Ii. unternommen, hatte zur Folge, dass Jerusalem, Bethlehem und Nararekh den Christen überlassen wurden. 6. Der sechste Kreuzzug (1248—1254). Ludwig Ix. (der Heilige) von Frankreich zog nach Aegypten, wurde aber gefangen genommen und kehrte 1254 unverrichteter Sache wieder zurück. 7. Der siebente Kreuzzug (1270). Denselben unternahm Ludwig der Heilige ebenfalls ohne Erfolg. * (1291 war ganz Palästina wieder in den Händen der Türken.) Fast 6 Mill. Menschenleben hatten die Kreuzzüge gekostet. Aber dennoch brachten sie der europäischen Christenheit vielen Gewinn. Erstlich gewann das Ritterthum einen edleren Geist und strebte nach höheren Zielen, indem Ritterorden gestiftet wurden. Die hauptsächlichsten dieser Orden waren: a. Die Johanniter oder Hospitaliter. Zweck: Pflege kranker und armer Pilger in Jerusalem. (Schwarzer Mantel mit weißem Kreuz.) b. Die Tempelherren. Zweck: Schutz der Pilger und Kampf gegen die Ungläubigen. (Weißer Mantel, rothes Kreuz.) o. Der deutsche Drden, 1190 gestiftet von Friedrich von Schwaben. Zweck: besonders die deutschen Pilger zu schirmen und zu pflegen. (Weißer Mantel mit schwarzem Kreuz.) Alle diese Orden hatten anfangs ihren Sitz in Palästina. Die Johanniter gingen später nach Ehpern, dann nach Rhodus und endlich nach Malta (Malteser). Die reichen Tempelherren wohnten zuerst da, wo der salomonische Tempel in Jerusalem gestanden, gingen dann nach Chpern; späterhin wurde der

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 68

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 68 - Gn Italien kämpfte er abermals mit dem Papste und mit den lombardischen Städten. . Hilfe des Markgrafen Ezzelino von Treviso besiegte er seine Feinde und qab feinem Sohne Enzio das Königreich Sardinien.) . D^Streit mit dem Papste dauerte noch fort, der Kaiser wurde zum zweiten Male mit dem Banne belegt und der Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen als Gegenkaiser gewählt. Als dieser besiegt war und bald starb, erhob man Wilhelm von Holland zum Gegenkaiser. Während dieser Verwirrung in Deutschland war auch in Italien der Kampf zwischen den Welfen (den Päpstlichen) und den Ghibellinen (Kaiserlichen) ausgebrochen. Friedrichs Sohn, Enzio, wurde gefangen genommen und Ezzolino nahm die Länder für sich in Anspruch. Plötzlich starb Friedrich Ii. 1250. Nach seinem Tode dauerte der Kampf der beiden Parteien noch heftig fort, und die Waiblinger (Ghibellinen) wählten zum deutschen Kaiser Konrad Iv., den Sohn Friedrichs. (Während Friedrichs Regierung drangen tartarisch.mongolifche Horden in Deutschland ein, schlugen cm fünfmal kleineres deutsches Heer unter Herzog Heinrich von tuegnitz bei Wahlstatt (1241), zogen aber verheerend durch Ungarn wieder zurück.) §. 38. Lonrad Iv. (1250—1254). Konrad Iv. wurde schon bei seinem Regierungsantritte in den Bann gethan, musste den schwachen Gegenkaiser Wilhelm (§. 36) bekämpfen, ging nach Italien, um seine Erbländer zu erhalten und starb auf der Rückreise. Sein unglücklicher Sohn Konradin (der letzte Hohenstause) wurde, als er seine italienischen Besitzungen erobern wollte, nach einer verlorenen Schlacht mit seinen Begleitern gefangen genommen und im 16. Lebensjahre von Karl von Angou, der vom Papste aus Frankreich herbeigerufen war, enthauptet. Wilhelm von Holland (Pfaffenkönig genannt) regierte noch zwei 9ahre ohne Macht und Ansehen als deutscher Kaiser. Er wurde auf einem Feldzuge gegen die Frisen (1256) auf dem Eise erschlagen. tz. 39. Was Interregnum. (1256—1273). Nach dem Tode der Hohenstaufen herrschte im deutschen Reiche große Verwirrung. Die kaiserliche Macht war vernichtet und das Ansehen gesunken. Ein Jahr hindurch war gar kein Kaiser. Einen Hohenstaufen wagte man nicht zu wählen, da der Papst drohete. Man bot Ottokar von Böhmen die Krone an, aber dieser hatte andere Interessen im Osten (bis Königsberg in Preußen reichte seine Macht) und schlug die Krone aus. Schon so sehr war die kaiserliche Macht gesunken, dass sie ihm des Strebens nicht mehr werth erschien. Da brachte der Erzbischof von Köln Richard von Cornwall in Vorschlag, eine Anzahl Fürsten wählten ihn 1257, während andere den König Alsons von Kastilien als Kaiser anerkannten. Aber keiner

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 130

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 130 — getilgt werden konnte. Trotz der Sparsamkeit erhöhte der König dennoch den geringen Sold der Truppen, ließ Schulen, Kirchen und Armenhäuser bauen und unterstützte mit namhaften Summen wohlthätige Anstalten, wie das Waisenhaus zu Halle., Aber leider sollte bald die schwere Zeit hereinbrechen, in der die Werke des Friedens ruhen mussten. §. 47 Der preußische Ärieg und Deutschlands tiefste Erniedrigung. Napoleons Gewaltthaten und die persönlichen Beleidigungen, wodurch er den König von Preußen, Friedrich Wilhelm Iii. kränkte, veranlassten bissen, Napoleon den Krieg zu erklären. Bei Saalselb (10. Oct. 1806) traf eine Abtheilung der Franzosen zuerst mit dem tapfern preußischen Prinzen Lud wig zusammen. Dieser siel, und feine Truppen wurden geschlagen. Kurz darauf wurde das große Heer der Preußen bei Jena und Auerstädt (14. Oct. 1706) vollständig geschlagen und zum großen Theile gefangen genommen. Die meisten preußischen Festungen ergaben sich den Franzosen fast ohne Widerstand, nur Colb erg vertheidigte sich aufs heldenmütigste unter Gneisen au, Schill und Nettelbeck. Auch Blücher kämpfte mit einem kleinen Heere bei Lübeck aufs tapferste. Am 27, Nov. rückte Napoleon in Berlin ein und ließ feine Machtsprüche ergehen. Die Fürsten von Hess en und Brauns chweig würden ihrer Länder beraubt. Sachsen dagegen, welches beut Rheiubuube beigetreten war, wurde zum Königreich erheben. Der König von Preußen, nach Königs berg geflüchtet, bekam zwar an Russland einen Verbündeten, wurde aber nach der mörderischen, unentschieden gebliebenen Schlacht bei Preußisch-Eilau^(1807) und besonders nach der Niederlage bei Friedlan d zu dem harten Frieden von Tilsit (7. und 9. Juli) gezwungen. Preußen verlor alle Länder zwischen der Elbe und dem Rheine, einen großen Theil von Polen und musste 140 Millionen Frs. Kriegskosten an Frankreich zahlen. Aus den eroberten Theilen bildete Napoleon mit Hinzunahme von Brauuschweig, Kurhessen und Hannover das Königreich Westfalen, welches er feinem Bruder Hieronymus (Jerome) gab. Der König von Sachsen bekam Polen; Danzig wurde ein Freistaat unter Napoleons Schutz. Als Napoleon auch Spanien erobern wollte und die weltliche Macht des Papstes aufhob, erklärte ihm der K aiser Franz den K rieg. Da ihm aber Deutschland nicht beiftand, sondern die Heere des Rheinbundes sogar unter Napoleon fochten, so eroberte dieser Wien. Bei Aspern wurde zwar Napoleon vom Erzherzog Karl geschlagen, (auch in Tyrol glückte der vom Sandwirt Andreas Hofer unternommene Aufstand gegen die Franzosen und Baiern), aber bei Wagram siegten wiederum die Franzofeu über bte Oesterreicher, und der Kaiser Franz würde zum Frieden von Wien (14. Oct. 1809) genöthigt, in welchem Oesterreich wieder einen großen Theil feiner Lander an Napoleon und dessen Verbündete abtreten musste. Der tapfere Hofer wurde gefangen genommen und in Mantua von den Franzosen standrechtlich erschossen.

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 63

1875 - Braunschweig : Bruhn
- 63 — §. 32 Frankreich im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Die letzten Karolinger in Frankreich waren ebenso schwache Fürsten wie die in Deutschland. Nachdem Karl der Dicke (876) das ganze fränkische Reich noch einmal vereinigt hatte, trennte sich nach dessen Tode Frankreich wieder von Deutschland und erhob Karl den Einfältigen aus den Thron. Dieser aber konnte den Vasallen seines Landes und den eindringenden Normannen nicht widerstehen, welche Letzteren unter Rolf (später nach seiner Taufe Robert) das ganze Land an der Nordküste eroberten und dort das Herzogthum der Normandie gründeten. Unter den folgenden Karolingern verfiel das Land immer mehr und nach Ludwig des V. (Faulen) Tode 986 erzwang sich Hugo Kapet, Graf von Paris, die Krone (Kapetinger). Vierter Abschnitt. Vom Anfange der Kreuzzüge bis Rudolf von Habsburg (1096—1273). A. Die Kreuzzüge (1096—1273). §. 33. 1. Der erste Kreuzzug (1096—1100). Das heilige Grab Christi war seit 1076 unter türkischer Herrschaft. Die nach Jerusalem ziehenden Pil-ger wurden gemishandelt und die dort wohnenden Christen hart bedrängt. Man beschloss deshalb das heilige Land von der Türkenherrschaft zu befreien und nannte diese Züge dahin Kreuzzüge. (Ein rothes Kreuz wurde auf die Schulter geheftet.) Der erste Kreuzzug (1096) wurde besonders durch die Predigten des Einsiedlers Peter von Amiens in Frankreich angeregt. Derselbe war aus Palästina zurückgekehrt, zog auf einem Esel reitend von Ort zu Ort und schilderte die Noth der Christen und christlichen Pilger so beredt, dass sogar der Papst Urban Ii. im Jahre 1095 jedem, der in den heil. Krieg zöge, Vergebung der Sünden zusicherte. Ungeordnete Scharen von Gesindel aller Art unter Walther von Habenichts und Peter kamen theils nur nach Ungarn, theils bis Nicäa (Kleinasien) und wurden fast gänzlich vernichtet. Das geordnete Hauptheer unter Gottfried von Bouillon und Boemund v. Tarent ging durch Kleinasien siegreich vor und eroberte nach schweren Kämpfen Jerusalem (1099). Gottfried wurde Herrscher in Jerusalem mit dem bescheidenen Titel „Beschützer des heiligen Grabes." (Wo Christus die Dornenkrone trug, mochte er keine Königskrone tragen.) Gottfried starb schon 1100, und sein Bruder Balduin von Flandern nahm den Königstitel an.

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 67

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 67 — menkunft um Hilfe. Der Löwe, welcher sich zu mächtig fühlte, ließ sich aber nicht erbitten, Heeresfolge zu leisten. Da erklärte der Kaiser ihn in die Reichsacht und nahm ihm alle seinewürdeu und Länder. Barern gab der Kaiser ,mt Otto von Wittelsbach und Sachsen an Bern- tz ard v on An halt. (Heinrich widerstand noch drei Jahre, wurde aber doch endlich besiegt und bekam, als er Abbitte that, Braunschweig und Lüneburg zurück, musste auf drei Jahre nach England gehen und starb in Braunschweig 1195.) Im Jahre 1189 unternahm Frie brich einen Kreuzzug, aber ehe er das h. Land erreichte, ertrank er, indem er den Fluss Saleph durchreiten wollte. (Die Sagen vom Kyffhäuser). Zur Zeit Barbarossas stand das Ritterthnm in seiner höchsten Blüte. §. 36. 1. Heinrich Vi. (1190—1197), Friedrichs Sohn, ein feiner Staatsmann, aber herrschsüchtig, hart und nicht so tüchtig und edel wie sein Vater, ging nach Italien, um die Erblande seiner Gemahlin Constantia (Neapel und Sicilien) in Besitz zu nehmen. Wegen der Grausamkeit, die er hierbei bewies, würde er in den Bann gethan und starb plötzlich zu Messina. 2. Philipp von Schwaben (1197—1208) und Otto Iv. von Braunschweig (1197—1215). Da Heinrichs Vi. Sohn, Friedrich, zu jung war, wählten die Waiblinger Philipp lheinrichs Bruder) und bte Welfen Otto, Heinrichs des Löwen Sohn. Nach lojährigem Kampfe würde Philipp ermorbet und Otto als Kaiser vom Papste Innocenz Iii. gekrönt. Später entstaub aber zwischen beiben (Otto und dem Papste) Uneinigkeit, Otto würde in den Bann gethan und musste dem jungen Hohenstaufen Friedrich Ii., der unterbessen König von Neapel geworben war, weichen. Otto starb 1218 auf der Harzburg. §. 37. Friedrich Ii. (1215-1250). Friedrich Ii., Barbarossas Enkel, ein edler und mächtiger Fürst, Herrscher von Deutschland, Oberitalien, Neapel und Sicilien, gerieth mit den Päpsten in Streit, weil er einen versprochenen Kreuzzug nicht ausführte und würde sogar in den Bann gethan. 1228 zog er enbltch nach Palästina und erwarb durch einen Vertrag Jerusalem. (§. 33.) Als er 1229 von biesem fünften Kreuzzuge zurückkehrte, verjagte er die in sein Land eingebrnngenen päpstlichen Soldaten und zwang den Papst, Frie-ben zu schließen und den Bann zu lösen. In Deutschland, das er seit 15 Jahren nicht besucht hatte, empörte sich sein Sohn Heinrich, der aber Mb gefangen würde. Auf dem Reichstage zu Mainz (1235) stellte er die Orbnung durch einen allgemeinen Landfrieden wieber her. 5*

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 75

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 75 — Um die Geschäftsordnung dabei zu erleichtern, theilte Maximilian Deutschland in zehn Kreise und gab jedem Kreise einen Kreisobersien. (Die Kreise waren: n u r v ,, r, v . . , u 1 der österreichische, 2. der bairische, 3. der schwäbische, 4. der fränkische 5. der oberrheinische, 6. der kurrheinische Mamz, Trier ic.], 7. der bnrgundische,8. der westphälische, 9. der niedersächsische, 10. der obersach- ft^e®ie Schweiz wollte das Reichskammergericht nicht anerkennen und trennte sich 1499 förmlich vom deutschen Reiche.— Die Anerkennung erfolgte aber erst 1648. Durch Verheiratung seiner Familie mit den Häusern Ungarn und Böhmen bereitete Max die Verbindung dieser Länder mit Oesterreich vor. Deutschland verdankt Maximilian auch die allgemeine Polizeiordnung, die Einführung des Postwesens (von Thurn und Taxis) und die geregelte Einrichtung des K r i e g s w e s e u s. Maximilian, der letzte Ritter, starb 1519, nachdem er seinen Enkel Karl, der schon Spanien besaß, zu seinem Nachfolger empfohlen hatte. §. 54. Das Ende des Mittelalters (um 1500). Im Laufe des 15. Jahrhunderts traten wichtige Begebenheiten ein, die eine große Veränderung in dem Zustande Europas hervorbrachten und Vorboten einer neuen Zeit wurden. 1. Das Ende des griechischen Kaiserreichs 1453. Die Verderbtheit des Hofes und des Volkes, zahllose innere Streitigkeiten hatten das griechische Kaiserreich bereits zerrüttet, da erschienen die osmanischen Türken, ein Volk aus Mittelasien, welches in Kleinasien und an der untern Donau sich festgesetzt hatte, und eroberten unter ihrem Sultan Muhammed Ii. Constan -tinopel (1453), bei dessen Vertheidigung der letzte griechische Kaiser fiel. 2. Die Erfindung des Schießpulvers. Durch sie erfuhr das Kriegswesen eine völlige Umgestaltung; denn es kam nun weniger auf die Kraft des Einzelnen, als vielmehr auf die Geschützkunst und auf die Wirkung der Massen im Kriege an. (Entstehung der Infanterie.) Das Pulver, den Chinesen schon früher bekannt, wurde in Deutschland von einem Mönche Bert hold Schwarz, bei den Versuchen, G old zu machen, neu entdeckt. (Seit 1350 wurde es schon bei Kanonen und Mörsern benutzt, später erst kamen die Handbüchsen und Musketen aus.) 3. Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst (1440) wurden die Wissenschaften und die geistige Bildung gehoben und verbreitet. Der Erfinder war Johann Guttenberg in Mainz. (Ihm zur Seite stand der reiche Goldschmied Johann Faust. Im Jahre 1457 erschien das erste gedruckte Buch, ein lateinischer Psalter, und im Jahre 1462 wurden die ersten deutschen Bibeln herausgegeben.) 4. Der Compass.: war§di< wichtigste Erfindung für die Schiffahrt in den letzten Jahrhunderten des Mittelalters. Während man sich bis dahin nur bei unbedecktem Himmel nach der Sonne und den Gestirnen aus dem Meere rich°

8. Mittlere und neuere Geschichte - S. 20

1861 - Eisleben : Reichardt
20 sicher Stellen (Sim on ie) und nahm die Verleihung ^ derselben (Investitur, Belehnung der Geistlichen mit Ring und Stab) für sich in Anspruch. Von den Priestern verlangte er Ehelosigkeit'(Cö l i b a t), damit sie nur für die Kirche lebten. Heinrich, nach Rom gefordert, erklärt in Worms Gregor für abgefetzt. Darauf 1076 Gregor's Bannfluch über Heinrich. 1077 Heinrich in Canossa. G egen kaiser Rudolph von Schwaben. Da auch mehrere deutsche Herzoge mit Absetzung droh- ten, so ging Heinrich im Winter unter Gefahren nach Italien, wo er nach strenger Kirchenbuße zu Canofsae) vom Banne lo-sgesprochen wurde. 1080 Besiegung Rudolphs von Schwaben bei Mer- seburg. Rudolph fallt durch die Hand des Gottfried von Bouillon. Schwaben erhielt Friedrich von Ho- henstaufen. Nachher wurde zwar noch Hermann von Luxem burgä) als Gegenkönig aufgestellt, der aber keinen'großen Einfluß gewann. ' Auch den Papst, der ihn wieder in den Bann ge- than hatte, züchtigte Heinrich. Gregor wurde durch den Normannenherzog Robert Guiscard gerettet, unter dessen Schutz er zu Salerno 1085 starb. Aber auch die folgenden Päpste thaten ihn in den Bann und regten selbst seine Söhne gegen ihn auf. Gefangenschaft und Flucht. Als wieder ein neuer Krieg zwischen ihm und seinem Sohne Heinrich auszubrechen droht, stirbt Heinrich 1106. e) Die Zeit der Rreuzziige. 1095 Die Kirchenversammlung zu Clermont. Die zum heil. Grabet) nach Jerusalem Pilgern- den von den Seidschucken hart bedrückt. Peter c) Schloß der reichen Markgrafen Mathilde v. Toskana. — Heinrich als Büßer im Schloßhofe drei Tage lang, und im Januar! ä) Gewählt in Eisleben. Sportweise „Knoblauchskö'nig" genannt. e) Erst nach 5 Jahren zu Speier beigesetzt. Warum? f) Die h. Grabeskirche 330 durch Helena, Constantins Mutter ge- gründet.

9. Mittlere und neuere Geschichte - S. 22

1861 - Eisleben : Reichardt
22 pfe mit diesem und andern Fürsten. 1) Gefaugenueh- mung des Papstes Paschalis Ii. 1122 Der Jnvestiturstreit durch das Wormser Con- cor dal beendet. Der Papst behielt die Belehnung mit Ring u. Stab, der Kaiser dagegen ertheilte den Geistlichen ihre welt- liche Macht durch Berührung mit Scepter u. Schwert. Heinrich stirbt kinderlos. Die Fürsten wählen in Mainz 1123—1137 Lothar von Sachsen. Die Hohenstaufischen Drüber Friedrich und Kon- radm) zur Unterwerfung gezwungen nach lojährigem Kampfe. Um an Heinrich dem Stolzen von Baiern (Enkel Welfs) einen Bundesgenossen zu haben, vermählt Lothar ihm seine Tochter Gertrud und gibt ihm auch noch Sachsen. Konrad v. Wet- tin wird mit Meisten und 1134 Albrecht der'bär, Graf v. Ballen städt mit der Nordmark belehnt. Glücklich gegen die Wenden, nennt sich Markgraf von Brandenburg. (Ascanier). 1137—1254 Die hohenstaufischen oder schwäbischen Kaiser. 1137-1152 Konrad Iii. Heinrich der stolze, der selbst nach der Krone gestrebt hatte, verweigerte die Huldigung. Daher in die Acht und beider Herzogthümer für verlustig erklärt. Doch vermochte Markgraf Albrecht der Bär sich nicht in den Besitz des ihm zugesprochenen Sachsens zu setzen, welches Heinrichs d. St. Sohn Heinrich der 'Löwe (seit 1139) tapfer vertheidigte, so daß Konrad es ihm zuletzt ließ. Baiern kam jedoch an Leopold v. Oestreich. 1140 Belagerung von Weinsbergn). „Hie Welf, hie Waiblingen!" o) 1147—1149 Der zweite Kreuzzug. Edessa war durch den Fürsten von Mosul erobert 1) Graf Hoyer von Mansfeld, Feldherr Heinrichs, von Lothar am Welfesholz geschlagen. rn) Neffen und Erben Heinrichs V.— Beginn der Feindschaft zwischen Welfen und Ghibellinen. n) Kaiser Konrad und die Weiber von Weinsberg. o) Unter Ghibellinen (= Waiblingen) verstand man die kaiserliche Partei, unter Welfen die gegenkaiserliche, später besonders die päpstliche.

10. Mittlere und neuere Geschichte - S. 26

1861 - Eisleben : Reichardt
— 26 — ■ erfüllt, erobern sie Constantinopel und. grün- den das I a te kn isch e. Ka i ser th u m, welches aber nur 57 Jahre lang besteht. Balduin von Flan- dern erster Kaiser. (Ein Franzose wird.,,Herzog v. Athen.") Der Kin derkr e u z z u g (1212) endete kläglich. 1215-1250 Friedrich Ii. Er hatte dem Papst Innocenz Iii. (welcher schon 1216 starb) einen Kreuzzug geloben müssen. Da er mit demselben zögerte und dann kurz nach seiner Abreise wegen Krankheit umkehren mußte, wurde er vongre- gor Ix. in den Bann gethan. Trotzdem (1228—1229) Fünfter Kreuzzug Friedrichs Ii. Er gewann vom ägyptischen Sultan durch Vertrag Jerusalem, Bethlehem u. N a.z a r e t h. Frie- drich König v. Jerusalem; doch schon 1243 ging' Jerusalem den Christen für immer verloren. Zwei Kreuzzüge Ludwigs des Heiligen von Frankreich o) blieben erfolglos, und 1291 siel Ptole- mais, die letzte Besitzung der Christen in Asien, in die Hände der Türken. Ende der Kreuzzstg e. 1237 F r i ed r i ch s Sieg bei Corte nuova über die lombardischen -Städte. Sie waren durch den Papst gegen ihn aufgeregt wor- % den und hatten Friednchs»Sohn Heinrich als Kö- nig anerkannt. Dieser wurde von seinem Vater bis an seinen Tod gefangen gehalten. Während Friedrich in Italien war, geschah 1241 Der Einfall der Mongolen in Deutschland. Schlacht bei Liegnitz. Der große Eroberer Dschingis Chan (Temudschin) hatte zu Anfang d. 13. Jahrh, den größten Theil von Asien bis Rußland erobert. Unter Batu Chan drangen die Mongolen bis Schlesien vor und ver- brannten Breslau. Zwar besiegten sie -den Herzog Heinrich den Frommen auf der „Wahlstatt" bei Liegnitz,ä) wandten sich aber beim Heranrücken der Böhmen nach Ungarn. c) 1250 in Aegypten gefangen. Er stirbt 1270 auf dem Zuge gegen Tunis. d) Tod Heinrichs. Die tapfern Bergleute.
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