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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 22

1861 - Eisleben : Reichardt
22 pfe mit diesem und andern Fürsten. 1) Gefaugenueh- mung des Papstes Paschalis Ii. 1122 Der Jnvestiturstreit durch das Wormser Con- cor dal beendet. Der Papst behielt die Belehnung mit Ring u. Stab, der Kaiser dagegen ertheilte den Geistlichen ihre welt- liche Macht durch Berührung mit Scepter u. Schwert. Heinrich stirbt kinderlos. Die Fürsten wählen in Mainz 1123—1137 Lothar von Sachsen. Die Hohenstaufischen Drüber Friedrich und Kon- radm) zur Unterwerfung gezwungen nach lojährigem Kampfe. Um an Heinrich dem Stolzen von Baiern (Enkel Welfs) einen Bundesgenossen zu haben, vermählt Lothar ihm seine Tochter Gertrud und gibt ihm auch noch Sachsen. Konrad v. Wet- tin wird mit Meisten und 1134 Albrecht der'bär, Graf v. Ballen städt mit der Nordmark belehnt. Glücklich gegen die Wenden, nennt sich Markgraf von Brandenburg. (Ascanier). 1137—1254 Die hohenstaufischen oder schwäbischen Kaiser. 1137-1152 Konrad Iii. Heinrich der stolze, der selbst nach der Krone gestrebt hatte, verweigerte die Huldigung. Daher in die Acht und beider Herzogthümer für verlustig erklärt. Doch vermochte Markgraf Albrecht der Bär sich nicht in den Besitz des ihm zugesprochenen Sachsens zu setzen, welches Heinrichs d. St. Sohn Heinrich der 'Löwe (seit 1139) tapfer vertheidigte, so daß Konrad es ihm zuletzt ließ. Baiern kam jedoch an Leopold v. Oestreich. 1140 Belagerung von Weinsbergn). „Hie Welf, hie Waiblingen!" o) 1147—1149 Der zweite Kreuzzug. Edessa war durch den Fürsten von Mosul erobert 1) Graf Hoyer von Mansfeld, Feldherr Heinrichs, von Lothar am Welfesholz geschlagen. rn) Neffen und Erben Heinrichs V.— Beginn der Feindschaft zwischen Welfen und Ghibellinen. n) Kaiser Konrad und die Weiber von Weinsberg. o) Unter Ghibellinen (= Waiblingen) verstand man die kaiserliche Partei, unter Welfen die gegenkaiserliche, später besonders die päpstliche.

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1. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 207

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
207 —- vom Papste die Bestätigung seiner Wahl nachsuchte, worauf er in Rom gekrönt wurde, und seine kaiserlichen Vorrechte gegenüber dem Papste und der Stadt Rom aufgab.*) Seitdem betrachteten die Päpste die deutschen Kaiser als ihre Vasallen. Die beiden hohenstaufischeu Brüder, Konrad und Friedrich, hatten zwar dem Kaiser gehuldigt, aber Lothar von Friedrich die Rückgabe der Reichsgüter verlangt, lu Ä? welche das fränkische Haus ihm überlassen hatte. Da Friedrich dies Gesuch ablehnte, f!a‘lfen-so entstand ein Ojähriger Krieg zwischen Lothar und den hohenstaufischeu Brüdern. Lothar machte nun den Herzog Heinrich den Stolzen von Baiern, um sich gegen die Hohenstaufen halten zu können, zu seinem Schwiegersöhne und belehnte diesen noch mit einem zweiten Herzogthum, mit Sachsen. Diese Machtvergrößerung der Welfen (Baiern) war der Hauptgrund zu jenem langanhaltenden Kampfe der Waiblinger oder Hohenstaufen und der Welfen in Deutschland (1137—1235). Nach tapferer Gegenwehr sahen sich Friedrich und Konrad, welcher sich die lombardische Krone errungen hatte, zuletzt außer Stand, besonders da der Papst auf Lothars Seite war, längeren Widerstand zu leisten. Bernhard von Clairvaux söhnte die Streitenden aus, und nachdem beide Brüder fußfällig die kaiserliche Gnade hatten erflehen müssen, wurden sie in ihren sämmtlichen Rechten und Gütern bestätigt (1135). Lothar unternahm zwei Römerzüge, um den rechtmäßigen Papst zu schützen und die Normannen, welche unter Roger Ii. das Königreich beider Sicilien gestiftet hatten, für die dem falschen Papste gewährte Hilfe zu züchtigen. Alls dem ersten hatte er allerdings den Papst Jnnoceuz Ii. nach Rom geführt und die mathil-dischen Güter von diesem empfangen, allein gegen die Normannen nichts unternommen. Auf dem zweiten besiegte er sie mit Hilfe des tapferen Konrad von Franken und beschränkte sie auf Sicilien. Auf dem Rückwege erkrankte Lothar und starb in einer Bauernhüte des Dorfes Breitenwang im oberen Lechthal (1137). Die welfische Partei bemühte sich, Heinrich den Stolzen, die hohenstaufische den Herzog Konrad auf den Thron zu erheben. Aus Furcht vor den nunmehr über- eil mächtigen Welfen wählten die schwäbischen und fränkischen Großen Konrad Iii. h»hensta,,fi-(1138 1152), noch ehe die sächsischen und baierischeu Fürsten erschienen waren. Lothar (nss—llsai, hatte seinem Schwiegersöhne Heinrich bereits die Reichskleinodien eingehändigt; diese lieferte der stolze Welfe zwar aus, allein die Huldigung versagte er. Deshalb wurde er geächtet und verlor seine Herzogthümer; Sachsen erhielt Albrecht der Bär von Brandenburg, Baiern empfing Konrads Stiefbruder, Leopold von Oesterreich. Aber Albrecht und Leopold konnten sich nicht behaupten; da starb unerwartet Heinrich der Stolze (1139). Sein zehnjähriger Sohn, Heinrich der Löwe, folgte ihm unter der Vormundschaft seiner Mutter Gertrud. Sobald Konrad vernahm, wie Albrecht und Leopold bedrängt würden, eilte er seinem Stiefbruder zu Hilfe. Bei'b-kämpk, die Weinsberg**) besiegte er den Herzog Welf (1140). (Die Sage von den Frauen . *) Man sah später im Vatican ein Gemälde, welches den Kaiser Lothar kniend darstellte, indem er den Papst um die Krone bat. Eine lateinische Inschrift nannte sogar den Kaiser den Lehensmann des Papstes. 1t t **) Bei Weinsberg erscholl zuerst der Ruf: „Hie Welf! Hie Waiblingen!" unter den Welfen (Guelfen) verstand man anfangs nur die Anhänger des welfischen Hauses m Barern und Sachsen, nachher alle Gegner der kaiserlichen und alle Anhänger der päpstlichen Macht. Der Name Waiblingen (Ghibellinen) rührt von dem bei Cannstadt gelegenenen hohenstaufischeu Stammschlosse und umfaßte anfangs nur die Anhänger der Hohenstaufen in Franken und Schwaben, später alle Verbündete des Kaisers.

2. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 160

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 160 — Folge in Italien eine erweiterte Bedeutung. Hier bezeichnete man mit dem Namen Guelfen (Welfen) im allgemeinen die Freunde der päpstlichen Oberhoheit und mit dem Namen Ghibellinen (Waiblinger) die Anhänger der kaiserlichen Macht. Nach zehnjährigem Kampfe unterwarfen sich die hohenstaufischen Brüder und erhielten nicht nur Verzeihung, sondern blieben auch im Besitze ihrer Länder. Lothar, der im Jahre 1133 zu Rom die Kaiserkrone empfangen und vier Jahre später mit einem großen Heere von neuem die Alpen überschritten hatte, um dem Papste Innocenz Ii. den Sieg über den von den Normannen unterstützten Gegenpapst Anaklet Ii. zu verschaffen, starb auf dem Heimweg in einem Bauernhause des Dorfes Breitenwang in Tirol, nachdem er seinen Schwiegersohn mit dem Herzogtum Sachsen belehnt und ihm die Reichsinsignien übergeben hatte (1137). § 64. Konrad Iii., -er Hohenstaufe. Zweiter Kreumg. 1. Konrad Iii. (1138—1152). Nach dem Tode Lothars batte sein Schwiegersohn, Heinrich der Stolze von Bayern und Sachsen, die Krone zu erlangen gehofft; die Großen zogen jedoch einen minder mächtigen Fürsten vor, und ihre Wahl fiel aus Furcht vor der welfischen Übermacht und auf Einwirkung des Papstes auf Konrad von Hohenstaufen, mit welchem die Reihe der schwäbischen oder hohenstaufischen Kaiser beginnt. Da Heinrich der Stolze dem neu gewählten König die Anerkennung verweigerte, wurde er seiner beiden Herzogtümer entsetzt und in die Acht erklärt. Sachsen erhielt der tapfere Graf von Ballenstedt, Albrecht der Bär, den schon Lothar zum Markgrafen von Nordsachsen ernannt hatte, und Bayern Leopold Iv. von Österreich, Konrads Stiefbruder (Konrads Mutter Agnes, Heinrichs Iv. Tochter, hatte sich nach dem Tode ihres ersten Gemahls mit Leopold Iii. aus dem Hause der Babenberger vermählt). Nach kurzem Widerstände starb Heinrich der Stolze (1139), doch setzten seine Witwe und seine Schwiegermutter mit seinem Bruder Welf Iv. von Altdo rf (das heutige Weingarten in Oberschwaben) den Kampf für seinen minderjährigen Sohn Heinrich, später der Löwe genannt, fort1. Der neue Herzog von Bayern starb schon im Jahre 1141, und Konrad belehnte mit dem erledigten Herzogtum desseu Bruder, Heinrich Jasomirgott (so genannt nach der Beteuerung „Ja, so mir Gott hilft", die er stets im Munde führte). Um den verderblichen Streit mit dem welfischen Haus zu schlichten, brachte er eine Vermählung des neuen Herzogs mit der Witwe Heinrichs des Stolzen zu 1 In diesen fortgesetzten Kampf fällt die Belagerung und Einnahme von Weinsberg durch Konrad, bei welcher die Männer der Stadt durch die Treue der Frauen gerettet worden sein sollen, woher die Burg sdäter „Weibertreu" genannt wurde. Auch soll in dem Kampfe bei Waiblingen zuerst aus den Reihen des welfischen Heeres der Schlachtruf: „Hie Welf!" erschollen stin, worauf das staufische Heer mit „Hie Waiblingen!" erwidert habe.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 122

1878 - Mainz : Kunze
122 Dritte Periode des Mittelalters. gegen Lothar einen hartnäckigen Kampf; allein sie zogen den kürzeren und baten den Kaiser fußfällig um Gnade (1135). Lothar suchte seine Partei zu verstärken, vermählte eine seiner Töchter, Gertrude, mit dem Herzog Heinrich dem Stolzen von Baiern und trat seinem Schwiegersohn das Herzogtum Sachsen ab, so daß dieser zwei Herzogtümer und Güter in Schwaben und Lüneburg besaß. Diese Machtvergrößerung der Welfen war den Hohenstaufen unerträglich und gab den ersten Anlaß zu dem langjährigen Streit zwischen Welfen und Waiblingern, wie man die Hohenstaufen von ihrer Stammburg nannte. Zu gleicher Zeit bestand ein Kampf zwischen dem Papst und den Waiblingern ; denn die Päpste waren Gegner der Hohenstaufen und fürchteten ihre Macht. In Italien hießen die streitenden Parteien die Guelsen und Ghibellinen. Konrad m. Nach Lothars Tod (1137) wählten die schwäbischen und fränki-Hohenstlufe, f$en Großen auf Anrathen des Erzbischofs von Trier in aller Eile regiert von Konrad Iii. aus dem hohenstausischen Geschlechte zum Kaiser. Heinrich ii37—iio2. ^er Stolze von Baiern, dem Lothar bereits die Reichskleinodien eingehändigt hatte, mag sich sichere Hoffnung auf die Nachfolge gemacht haben, allein die meisten Fürsten und Bischöse fürchteten Heinrichs Uebermacht, und noch ehe die sächsischen und bairischen Fürsten erschienen, war Konrad Iii. schon gekrönt. Heinrich lieferte zwar die Reichskleinodien aus, versagte aber die Huldigung. Er wurde also geächtet und seiner beiden Herzogtümer beraubt. Mit dem Herzogtum Sachsen belehnte der Kaiser den brandenburgischen Markgrafen Albrecht den Bären. Das Herzogtum Baiern empfing Konrads Stiefbruder, Leopold von Oesterreich. Aber Albrecht und Leopold konnten sich Heinrich der nicht behaupten; da starb unerwartet Heinrich der Stolze (1139) und €t°ii39iir6t hierließ einen zehnjährigen Sohn, Heinrich den Löwen. Dessen Mutter Gertrude und Großmutter Richenza, zwei geistreiche, thatkräftige Frauen, bedrängten den Markgrafen Albrecht mächtig, während Heinrichs Oheim, der Herzog Welf, den Kampf gegen Leopold fortsetzte. Sobald Konrad es vermochte, eilte er seinem Stiefbruder Leopold zu Hülfe und siegte in der Nähe des Städtchens Weinsberg. Damals erscholl zum ersten Male der Ruf: Hie Welf! Hie Waiblingen! Welf wurde geschlagen und in das Städtchen gedrängt. Nach vierwöchentlicher tapferer Gegen-Belagerung wehr mußte Weinsberg sich ergeben. Konrad hatte den Frauen und Jungfrauen erlaubt, frei abzuziehen und das Liebste mitzunehmen, den Männern dagegen den Tod angedroht. Da luden die wackeren Frauen von Weinsberg die Männer auf den Rücken und wanderten damit zum Thore hinaus. Friedrich von Schwaben wollte zwar das lustige Stücklein

4. Grundriß der Weltgeschichte - S. 120

1885 - Nürnberg : Korn
120 § 63. Mittlere Geschichte, 476—1517 n. Chr. § 63. b. Lothar von Sachsen. Die Hohenstaufen und die Welfen. 1. Lothar von Sachsen (1125—1137). Die deutschen Fürsten, einem mächtigen Kaiserhause abhold, wählten nach dem Aussterben des fränkischen Kaiserhauses nicht, wie ihnen Heinrich V. geraten, den Hohenstaufen Friedrich, sondern den sächsischen Herzog Lothar von Snpplinbnrg zum König. Erst nach neunjährigem Kampfe mit Lothar fügten sich die Herzoge Friedrich und Konrad von Hohenstauseu und nahmen ihre Erbgüter Schwaben und Franken von ihm zu Lehen. Zu diesem Kampfe hatte sich Lothar mit dem Welsen Heinrich dem Stolzen, Herzog von Bayern, verbunden, dem er seine Tochter Gertrud vermählte und auch noch das Herzogtum Sachsen verlieh. So begann der mehr als hundertjährige Streit der Welfen (Guelsen) und der Hohenstaufen, letztere auch Waiblinger s Ghibellinen) genannt nach ihrem schwäbischen Schlosse Waiblingen. Zwei Römerzüge unternahm Lothar. Auf dem ersten ließ er sich in Rom krönen und nahm vom Papste die Mathil-dischen Güter (in Toskana) zu Lehen; auf dem zweiten brachte er dem Papste Jnnoeenz Ii. Hilfe gegen Roger, den König von Sieilien und Apulien. Auf der Heimkehr starb Lothar zu Breitenwang im oberen Lechthal (3. Dez. 1137). Die schwäbischen oder hohenstaufischeu Kaiser, 1138—1254. 1138 2. Konrad Iii. (1138—1152). Nach Lothars Tod rech- n. Chr. nete Heinrich der Stolze auf den Kaiserthron. Aber die Fürsten staufische ftatt dieses mächtigen und stolzen Herzogs von Bayern Kaiser, ^nd Sachsen lieber den tapferen und leutseligen Hohenstaufen Konrad, Herzog von Franken, zum König. Da Heinrich der Stolze sich weigerte, dem Hohenstaufen Konrad zu huldigen, so erklärte ihn dieser in die Reichsacht und verlieh,, das Herzogtum Bayern an den Markgrafen Leopold von Österreich, einen Halbbruder des Kaisers, und Sachsen an den Grasen von Askanien, Albrecht den Bären, den bereits König Lothar mit der Nordmark belehnt hatte. Nach Heinrichs des Stolzen Tod (f 1139) ergriff dessen Bruder Welf Vi. für Heinrich den Löwen, den zehnjährigen Sohn Heinrichs des Stolzen, die Waffen. Konrad Iii. siegte bei Weinsberg (1140), wo, wie erzählt wird, zuerst der Schlachtruf erscholl „Hie Wels! hie Waibling!" und wo die treuen Weiber durch List die Besatzung retteten. Der Kampf endete (1142) mit einem Vertrag, nach welchem Heinrich der Löwe Sachsen erhielt, Bayern aber nach Leopolds

5. Theil 2 - S. 151

1880 - Stuttgart : Heitz
Konrad Iii. 151 66. Das schwäbische oder hohenstaufische Kaiserhaus: Konrad Iii., 1137. — Friedrich I., Rothbart, 1152. — Heinrich Vi., 1190. Da Lothar keinen Sohn hinterließ, so machte sich sein Schwiegersohn, Heinrich der Stolze, große Rechnung, gewählt zu werden, und nahm auch gleich die Reichsinsignien in Besitz. Aber sein Stolz hatte die deutschen Fürsten beleidigt; darum verwarfen sie ihn und wählten den erwähnten Konrad von Hohenstaufen, der nun als Kaiser Konrad Iii. hieß und von 1137—53 ruhmwürdig regiert hat. Er war ein edler, kräftiger und großherziger Mann. Da die Sachsen und Baiern bei der Wahl nicht zugegen gewesen waren, so benutzte dies der stolze Heinrich, dieselbe für ungültig zu erklären, und er weigerte sich, Konrad als Kaiser anzuerkennen. Dieser erklärte ihn in die Reichsacht und nahm ihm seine beiden Herzog-thümer. Sachsen gab er Albrecht dem Bären und Baiern dem Markgrafen Leopold von Oestreich. Zwar wehrte sich Heinrich tapfer, und seine treuen Sachsen jagten wirklich den aufgedrungenen Albrecht aus dem Lande; aber er starb noch während des Kriegs. Er hinterließ einen zehnjährigen Sohn als Erben der väterlichen Ansprüche, aber auch der väterlichen Sorgen; wegen seiner Tapferkeit ist er mit Recht Heinrich der Löwe genannt worden. In Sachsen stritten für ihn die treuen Einwohner, und in Baiern sein Oheim Welf. In diesem Kriege kamen erst die Parteinamen Welfen und G hib ellinen auf; denn die Einen hatten das Feldgeschrei:' „Hie Wels!" die andern: „Hie Giebliugen!" (Waiblingen). *) Herzog Welf warf sich in das Städtchen Weinsberg in Schwaben. Hierbei ereignete sich der bekannte Vorfall mit den Weibern von Weinsberg. Konrad belagerte das Städtchen, und da die Einwohner sich hartnäckig wehrten, so schwur er endlich, die Stadt, sobald er sie erobert hätte, zu zerstören und die Bürger niederzuhauen. Endlich wurde die Noth so groß, daß sie die Thore zu öffnen versprachen; die Weiber aber baten, ftei abziehen und das Liebste, was sie besäßen, mitnehmen zu dürfen. Der Kaiser gewährte es, doch nur so viel, wie sie auf dem Rücken *) Die Benennung Guelfen und Ghibellinen bezeichnete später in Italien in den Kämpfen zwischen Papst und Kaiser die Anhänger je der päpstlichen und je der kaiserlichen Oberhoheit.

6. Abriss der Geschichte des Mittelalters von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 26

1878 - Leipzig : Siegismund & Volkening
26 §10. Deutschland unter den Hohenstaufischen Kaisern. § 10. Deutschland unter den Hohenstaufischen Kaisern*). 1125 — 1254. Lothar von Sachsen (1125—1137). — Die Hohenstaufen: Konrad Iii. 1137—1152, Friedrich I. Barbarossa 1152—1190, Heinrich Vi. 1190—1197, Philipp von Schwaben 1198—1208 (gleichzeitig Otto Iv. von Braunschweig 1198—1215), Friedrich Ii. 1215—1250, Konrad Iv. 1250—1254. Lothar von Sachsen, 1125 —1137, gewählt durch die Machination des Mainzer Erzbischofs gegen Heinrich V. Neffen, Friedrich von Schwaben, suchte sogar durch eine Obedienzgesandschaft um die päpstliche Bestätigung nach, erliess den Bischöfen den Lehenseid , und nahm vom Papste bei der Kaiserkrönung die Erbgüter Mathilde’s von Tuscien zu Lehen. Indem er einerseits seine Erbtochter Gertrud mit Heinrich dem Welfen, Herzog von Bayern, vermählt und diesen noch mit Sachsen belehnt, andererseits den Hohenstaufen Reichsgut abfordert, entzündet er den schweren Kampf der Welfen (Guelfen) und Waiblinger (Ghibellinen). Dieser Kampf wurde unter Lothar, besonders auch auf Zureden des Abtes Bernhard von Clairvaux (unter Kaiserin Rigenza) beendet; die Hohenstaufen huldigten. Als aber die Hohenstaufen deutsche Könige wurden, mit Konrad Iii., 1137 —1152, entbrannte er von Neuem gegen Heinrich den Stolzen, Herzog von Bayern und Sachsen, und nach dessen plötzlichem Tode 1139 gegen seinen unmündigen Sohn, Heinrich den Löwen, welchen die Sachsen ver-theidigten und Welf Vi., welcher Bayern gegen Heinrich Jaso-mirgott, Markgraf von Oestel’reich, schützte (Schlacht bei Weinsberg 1140; „hie Welf, hie Waibling“; Weibertreue). Ihn beendete Konrads Neffe, Friedrich I. Barbarossa (1152—1190) dadurch, dass Heinrich der Löwe auch Bayern behält, dafür aber die Markgrafschaft Oesterreich, vergrössert durch das Land zwischen Enns und Passau, zu einem selbständigen, vom Reiche fast unabhängigen Herzogthume erhoben wurde. So gekräftigt, unternahm Friedrich seine Züge nach Italien, im Ganzen 6. Anfangs mit dem Papste einig (indem er durch den idealen Arnold von Brescia gegen die weltliche Herrschaft der Geistlichen gerichteten römischen Republik ein Ende machte), zerfiel er bald mit den lombardischen und tosca-nischen Communen, welche, seitdem der salische Konrad Ii. durch sein Gesetz de feudis alle niederen Lehen daselbst erblich gemacht, mächtig und fast unabhängig geworden waren. Friedrich liess 1158 auf den Roncalischen Feldern (zwischen Pavia und Piacenza) durch Juristen aus Bologna unter dem Einfluss des römischen Rechtes die Regalien feststellen, und zerstörte nach schwerer Aushungerung das empörte Mailand 1162. Aber als nun Friedrich von dem Papst Alexander Iii. gebannt wurde, entbrannte von Neuem und furchtbarer *) Quelle: Ottonis, Frisingensis episcopi, Clironicon.

7. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 143

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 143 — richs V., den hohenstaufischen Brüdern Friedrich und Konrad, die, von ihrem Oheime zu Erben aller seiner Besitzungen eingesetzt, die Herausgabe derjenigen Ländereien verweigerten, welche Lothar als erledigte Reichslehen zurückforderte. Um den mächtigen Baiern-herzog, Heinrich den Stolzen aus dem Welsisehen Hause, einen Neffen Friedrichs von Hohenstaufen, auf seine Seite zu ziehen, gab ihm Lothar die Hand seiner einzigen Tochter Gertrude und» belehnte ihn mit Sachsen, worauf Heinrich sich von seinem Oheime lossagte. So entstand der Streit der Welsen und Hohen- staufen. Die Partei der Letzteren führte nach der schwäbischen Stadt Waiblingen auch den Namen Waiblinger. Beide Parteinamen erhielten in der Folge in Italien eine erweiterte Bedeutung. Hier bezeichnete man mit dem Namen Guelfen (Welfen) im Allgemeinen die Freunde der päpstlichen Oberhoheit und mit dem Namen Ghibellinen (Waiblinger) die Anhänger der kaiserlichen Macht. Nach neunjährigem Kampfe unterwarfen sieb die hohenstaufischen Brüder und erhielten nicht nur Verzeihung, sondern blieben auch im Besitze ihrer Länder. Lothar starb im Jahre 1187 in Tyrol, auf der Rückreise vou seinem zweiten Zuge nach Italien, wo er dem Papst Jnnoeenz Ii. den Sieg über den von den Normannen unterstützten Gegenpapst Anaklet Ii. verschafft hatte. §. 57. Die hohenstaufischen oder schwäbischen Kaiser. (1138—1254.) Kortsetzung der Kreuzzüge. Konrad Iii., 1138 — 1152. Nach dem Tode Lothars hatte sein Schwiegersohn, Heinrich der Stolze von Baiern und Sachsen, die Kaiserkrone zu erlangen gehofft; die Großen zogen jedoch einen minder mächtigen Fürsten vor, und ihre Wahl fiel auf Konrad von Hohenstaufen, mit welchem die Reihe der schwäbischen oder hohenstaufischen Kaiser beginnt. Da Heinrich der Stolze dem neugewählten Kaiser die Anerkennung verweigerte, wurde er seiner beiden Herzogthümer entsetzt und in die Acht erklärt. Sachsen erhielt der tapfere Graf von Ballenstädt, Albrecht der Bär, den schon Lothar zum Markgrafen von Nordsachsen (oder Salzwedel) ernannt hatte, und Baiern Leopold Iv. von Oesterreich, Konrads Stiefbruder. (Kourads Mutter Agnes, Heinrichs Iv. Tochter, hatte sich nach dem Tode ihres ersten Gemahls mit Leopold Iii. aus dem Hause der Babenberger vermählt.) Nach kurzem Widerstände starb Heinrich der Stolze (1139), doch

8. Geschichts-Tabellen zum Gebrauch beim Elementarunterricht in der Geschichte - S. 36

1870 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
36 gereizt, gegen ihren Vater, welcher, im Kampfe mit letzterem, 1106. als Gebannter stirbt. 1106 —1125. Heinrich V. 1106. Nach dem Aussterben der Herzöge aus dem Hause Billung erhält Lothar von Supplinburg das Herzog- thum Sachsen. 1115. Schlacht am Welfesholze. Gras Hoher von Mansfeld, der Feldherr des Kaisers, von Lothar geschlagen. 1122. Wormser Concordat, nach welchem der Kaiser die In- vestitur mit Ring und Stab aufgiebt, sich aber die Belehnung mit dem Scepter vorbehält. 1125 —1137. Lothar von Sachsen, Kaiser. Er giebt sein Herzogthum Sachsen an Heinrich, Herzog von Baiern, so daß dieser mächtige Fürst aus dem Welfischen Hause zwei große Herzogthümer in seinem Besitz vereinigt. 1138 —1152 Konrad Iii., d er erste der hohenstausi- schen Kaiser. 1140. Schlacht bei Weinsberg zwischen dem Kaiser und den Welfen („Hie Welf, hie Waiblingen," die Parteinamen von Welf oder Guelfe und Waiblinger oder Ghibelline), worin die Welfen geschlagen werden. 1147—1149. Zweiter Kreuzzug, besonders auf Anregung Bernhards, Abt von Clairvaux, unter Konrad Iii. und Ludwig Vii., König von Frankreich, ohne erheblichen Erfolg. 1152 —1190. Friedrich I., Barbarossa. 1156. Der Kaiser giebt Heinrich dem Löwen, dem Sohne Heinrichs des Stolzen, die Herzogthümer Sachsen und Baiern zurück. 1154—1176. Fast ununterbrochene Kriege des Kaisers mit den lombardischen Städten, Mailand an der Spitze, und mit dem Papste. 1176. Der Kaiser bei Legnano besonders durch den Verrath Heinrichs des Löwen von den Lombarden geschlagen; worauf

9. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 140

1851 - Heidelberg : Winter
Vierter Zeitraum. Vom Kampf des Kalserthums mit dem Papstthum bis zum Untergang der Kaiserherrlichkeit. 1138-1276. Kap. 23. Die Kaiser aus dem hohenstauslschen Geschlechte. (1138—1254.) S. D ittma r's histor. Atlas, Tab. X. (1.) îîach Lothars Tode strebte die welfische Partei den Eidam Lo- thars, Heinrich den Stolzen, Herzog von Bayern und Sachsen und Markgrafen von Toscana, — die hohenstaufische den Herzog Konrad (eilten Enkel Friedrichs von Büren, des ersten Herrn auf Staufen) zur Kaiserwürde zu erheben. Aus Furcht vor dem nunmehr übermächtigen Welfen wählten die meisten deutschen Fürsten, selbst vom Papst Innocenz Ii unterstützt, den Hohenstaufen, und so eröffnet 1138 Konrad der Dritte die Reihe der schwäbischen Kaiser. Als er von Heinrich dem Stolzen die Herausgabe des Herzog- thums Sachsen verlangte und dieser den Gehorsam verweigerte, sprach Konrad die Reichsacht über ihn aus, und gab von Heinrich's beiden Reichölehen das eine, Sachsen, an den Markgrafen Albrecht den Bären von Anhalt oder Ascanien (einen Enkel des früher ge- nannten Herzogs Magnus von Sachsen), und das andere, Bayern, an seinen eigenen Halbbruder, den Markgrafen Leopold von O e st e r r e i ch. Durch diesen Gewaltschritt erzürnt, griffen Heinrich und sein Bruder Wels (Vi) zu den Waffen, und es entbrannte nun zwischen beiden Parteien, den Welfen und Staufen, in Sachsen, Bayern und Schwaben auf's Neue der Kampf, während welches bei der Be- lagerung von Wetnöb erg der Jahrhunderte hindurch schreckende Parteirus: Hie Wels! Hie Waibling! entstund, indem sich an die Namen Welfen und Waiblingen (oder, wie der Italiener sagte, Guclfen und Ghibellinen) im Fortgang des Kampfes die

10. Geschichte des Mittelalters - S. 122

1867 - Mainz : Kunze
122 Dritte Periode des Mittelalters. sich in ihren Hoffnungen getäuscht sahen; allein sie zogen den Kürzeren und baten den Kaiser fußfällig um Gnade (1135). Lothar suchte seine Partei zu verstärken, vermählte seine Tochter Gertrude dem Herzog Heinrich dem Stolzen von Baiern und trat seinem Schwiegersohn das Herzogthum Sachsen ab, so daß dieser zwei Herzogthümer und Güter in Schwaben und Lüneburg besaß. Diese Machtvergr'ößerung der Welfen war den Hohenstaufen unerträglich und gab den ersten Anlaß zu dem langjährigen Streit zwischen Welfen und Weiblingern, wie man die Hohenstaufen von ihrer Stammburg nannte, in Deutschland. Zu gleicher Zeit bestand ein Kampf zwischen dem Papst und den Weiblingern; denn die Päpste waren Gegner der Hohenstaufen und fürchteten ihre Macht. In Italien hießen die streitenden Parteien die Gnelfen und Gibellinen. Konrad Iii., Nach Lothars Tod (1137) wählten die schwäbischen und fränki-- henstaufe ®rüfäen aui Anrathen des Erzbischofs von Trier in aller Eile regiert von Konrad Hl. aus dem hohenstaufischen Geschlechte zum Kaiser. Heinrich 1137 — 1152. der Stolze von Baiern, den: Lothar bereits die Reichskleinodien ein- gehändigt hatte, mag sich sichere Hoffnung auf die Nachfolge gemacht haben, allein die meisten Fürste» und Bischöfe fürchteten Heinrichs Uebermacht, und noch ehe die sächsischen und bairischen Fürsten er- schienen, war Konrad Iii. schon gekrönt. Heinrich lieferte zwar die Reichskleinodien aus, versagte aber die Huldigung. Er wurde also geächtet und seiner beiden Herzogthümer beraubt. Mit dem Herzog- thum Sachsen belehnte der Kaiser den brandenbnrgischen Markgrafen Albrecht den Bären Das Herzogthum Baiern empfing Konrads Stief- bruder, Leopold von Oestreich. Aber Albrecht und Leopold konnten sich Heinrich der nicht behaupten; da starb unerwartet Heinrich der Stolze (1139) und etcjyir6t hinterließ einen zehnjährigen Sohn, Heinrich den Löwen. Dessen Mutter Gertrude und Großmutter Richenza, ztvei geistreiche, thatkräftige Frauen, bedrängten den Markgrafen Albrecht mächtig, während Heinrichs Oheini, der Herzog Welf, den Kampf gegen Leopold fortsetzte. Sobald Konrad es vermochte, eilte er seinem Stiefbruder Leopold zu Hülfe und siegte in der Nähe des Städtchens Weinsberg. Damals erscholl zum ersten Male der Ruf: Hie Welf! Hie Weibliugen! Welf wurde geschlagen und in das Städtchen gedrängt. Nach vierwöchentlicher tapferer Gegen- Belagcrung wehr mußte Weinsberg sich ergeben. Konrad hatte den Frauen und Jungfrauen erlaubt, frei abzuziehen und das Liebste mitzunehmen, den Männern dagegen den Tod angedroht. Da luden die wackeren Frauen von Weinsberg die Männer auf ven Rücken und wanderten damit zum Thore hinaus. Friedrich von Schwaben wollte zwar das lustige Stücklein

11. Die Weltgeschichte - S. 88

1881 - Heidelberg : Winter
88 Kap. 26. § 102 u. 103. Die Hohenstaufen. (Konrad Iii. Friedrich I Barbarossa.) land erkrankte Lothar und starb in einer Bauernhütte des Dorfes Breiten-wang bei Reuti (j. Reutte) im Oberlechthal (1137). Während seines italienischen Aufenthalts hatte Lothar ein Gesetz erlassen, daß jedes durch Aussterben erledigte Reichslehen nicht an das Reich zurückfallen, sondern von selbst an die nächsten Verwandten des letzten Inhabers kommen solle. Durch diese neue Schwächung der Kaisergewalt machte er die großen Lehen erblich und legte dadurch den Grund zur völligem Ausbildung selbständiger Fürstenmacht. Nun erst kamen die schwäbischen ober hohenstaufischen Kaiser vom Jahr 1138 zur Herrschaft. Denn ba Lothars Eibam, Heinrich der Stolze, den fr® meisten Fürsten zu mächtig erschien, wählten sie (mit Unterstützung des Papstes Innocenz Ii) seinen hohenstaufischen Gegner Konrad Iii zum König, welcher alsbalb Heinrich den Stolzen aufforderte, von seinen beiden Herzogtümern das eine, Sachsen, herauszugeben. Als er sich weigerte, so erklärte Konrad ihn beider verlustig und gab Sachsen an den oben erwähnten Markgrafen Albrecht den Bären (aus dem Hause Askanien), Baiern aber an seinen eigenen Halbbruber Leopold V von Österreich. Darüber brach zwischen den Parteien ein Krieg aus, der nach Heinrichs baldigem Tode (1139) von dessen Bruder Wels für den unmündigen Sohn Heinrichs fortgeführt wurde. In diesem Kriege entstand bei der Belagerung von Weinsberg zuerst der Jahrhunderte hindurch schreckende Parteiruf: Hie Welf! Hie Waibling! Denn fortan zerfiel Deutschland in jene zwei Parteien, indem die eine, die welfische, nachher vom Papste unterstützt wurde und es daher mit der Kirche, der geistlichen Macht, die andere, die waib-lingische oder ghibellinische, es mit dem Kaiser oder der weltlichen Macht hielt. Da ein Jahr darauf Leopold starb, belehnte der Kaiser den Bruder desselben, Heinrich Jasomirgott, Markgrafen von Österreich, der Heinrichs des Stolzen Witwe Gertruds heiratete, mit Baiern, und gab dem obenerwähnten Sohne Heinrichs des Stolzen, Heinrich dem Löwen, der zu Gunsten seiner Mutter ans Baiern verzichtete, das Herzogtum Sachsen zurück. Albrecht der Bär, welcher das letztere nicht hatte behaupten können, wurde durch eine unabhängige Stellung seiner Nordmark (der Mark Brandenburg) entschädigt. So lange Konrad mit der Wiederherstellung der Ordnung in Deutschland zu thun hatte, konnte er nicht an Italien denken. Dagegen trat er den in § 96 erwähnten Kreuzzug an, der aber ohne Erfolg war. Als er nach seiner Rückkehr sich zu einem Zug nach Italien rüstete, starb er am 15. Febr. 1152, nachdem er den Fürsten nicht seinen 7jährigen Sohn Friedrich, sondern seinen Neffen gleichen Namens zum Reichsnachfolger empfohlen hatte. (103.) Mach Konrads Tode wählten die deutschen Fürsten diesen 1152 Kriedrich I von Hohenstaufen (von den Italienern wegen seines rötlichen bis Bartes Barbarossa genannt), der den Kreuzzug mitgemacht hatte und'-urch 1190 Schönheit, Tapferkeit und Edelmut ein Musterbild der Fürsten und die „Blume der Ritterschaft" war, zum König. Er stellte sich und seinem Geschlechte die Aufgabe, die kaiserliche Macht — gegenüber den Reichsfürsten und dem Papsttum — in ihrer Vollgewalt wiederherzustellen. Zunächst suchte er in Deutschland die Ruhe zu befestigen und daher den Streit, der nach Gertrudens Tode zwischen beren zweitem Gemahl Heinrich Jasomirgott und ihrem Sohne Heinrich dem Löwen über den Besitz Baierns ausgebrochen war, dadurch zu schlichten, daß er dem ersteren Baiern entzog und es dem letzteren zusprach.

12. Deutsche Geschichte bis zur Folgezeit des dreißigjährigen Krieges - S. 46

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
46 Lothar. — Die Staufer: Kotiraö Iii. Doch die Staufer waren den deutschen Fürsten zu mächtig; deshalb wählten diese den Herzog Lothar von Sachsen. (Es war das erste Mal, daß die Fürsten bei der Kaifermahl das deutsche Erbrecht zu brechen wagten. Die Regierung Lothars. 1125-1137, ist bedeutsam geworden. Er erneuerte die alten Marken an der Slawengrenze, machte sie erblich und verlieh sie an äußerst tüchtige Fürsten. Die Nordmark, bald Mark Brandenburg genannt, erhielt Markgraf Albrecht der Bar aus dem Hause der assanier, Anhaltiner oder Ballenstädter, 1134. Die Mark Meißen erhielt Markgraf Konrad von tdettin. Damit begann die wirkliche Wiedergewinnung -es slawischen Ostens für das Deutschtum (s. 5.67). £othar begründete ferner die Übermacht des tvelfifchen Fürsten-Hauses. (Er hatte keinen Sohn. Sein Schwiegersohn, der Bayernherzog Heinrich der Stolze aus dem Hause der Welsen, erbte den ganzen Familienbesitz Lothars. Außerdem gab ihm Lothar zu Bayern auch noch Sachsen als Reichslehen. Die 3eit der Staufer. „hie Welf!" „hie Waiblingen!" Kottrod Iii. (1138-1152.) Heinrich der Stolze hoffte, daß man ihn zum König wählen würde. Doch auch er war den Fürsten wie der Kirche wiederum zu mächtig. Jetzt erinnerten sie sich der Staufer, die sie vordem übergangen hatten; in aller Stille wurde Konrad Iii. gewählt. — Heinrich der Stolze fügte sich in das Geschehene nur mit Groll im herzen. Seine Übermacht blieb eine Gefahr für Kaiser und Reich. Deshalb forderte ihn Konrad auf, Sachsen herauszugeben, da es deutschem Rechte zuwider sei, daß ein Fürst zugleich zwei Herzogtümer zu Lehen trage. Heinrich verweigerte den Gehorsam. Da sprach ihm Konrad auch Bayern ab und tat ihn in die Reichsacht. Doch der stolze tdelfe schritt zur (Empörung. Damit begann ein langer, unheilvoller Streit Zwischen dem Geschlecht der Welfen und dem Geschlecht der Staufer. Die Staufer wurden nach ihrer schwäbischen Stadt Waiblingen auch die waib-Iinger genannt. Bald nach Ausbruch des Kampfes starb Heinrich der Stolze; doch seine Witwe und sein Bruder Welf setzten den Krieg hartnäckig fort. Ais Konrad die welsische Stadt weinsberg belagerte, soll zum erstenmal das Feldgeschrei erklungen sein: „hie lüelf!" „hie Waiblingen!" (Die Weiber von weinsberg. Burg weibertreu.) Für länger als hundert Jahre wurden die Hamen beider Geschlechter zu Parteinamen. Alle Anhänger des Kaisers hießen Waiblinger (italienisch: Ghibellinen); alle Gegner eines starken Kaiser-tums, zu denen auch der Papst gehörte, wurden Welfen (italienisch: Guelfen) genannt. Der erste Kampf kam dadurch zum Stillstand, daß Konrad Iii. dem jungen Sohne heim richs des Stolzen, Heinrich dem Löwen, das Herzogtum Sachsen wieder zusprach. Friedrich I. Barbarossa (1152-1190). Seilte Persönlichkeit. 3n seltener (Eintracht wählten die Fürsten den Hessen Konrads, Friedrich I. Auch die Welfen widersprachen nicht; denn Friedrich war der Sohn einer tvelfifchen Fürstentochter. (Er stand im blühenden Mannesalter, war

13. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 47

1874 - Erlangen : Deichert
Zweite Periode, 843—1273. I. Deutschland u. Italien. 47 Folgen der Kreuzzüge. Hebung der Macht der Kirche und der Fürsten. Aufschwung des Ritterthums, des Standes der Freien, des Handels und des geistigen Lebens. Zunahme von Genußsucht, Aberglaube und Sittenlosigkeit. §. 26. b. Die Hohenstaufen (Ghibellinen) und die Welfen (Gnelfeu). 1. Lothar von Sachsen (1125—1137) kämpft mit den 1125-1137. Staufen Friedrich von Schwaben und Konrad von Franken, Heinrich's Iv. Enkeln; gibt Sachsen seinem Schwiegersöhne, dem Welfen H ein rich dem Stolzen, Herzog von Bayern; hilft dem Papste gegen König Roger Ii. von Sicilien und empfängt Toskana (die mathildischen Güter) als päpstliches Lehen; gibt die Nordmark (1134) Albrecht dem Bären (von Askanien). 2. Hohenstaufische Kaiser, 1138 — 1254. 1138-1254. a) Konrad Iii. (1138 — 1152) ächtet Heinrich 1138-1152. den Stolzen; Bayern anleopold von Oesterreich, Sachsen an Albrecht den Bären. Konrad's Sieg über Welf Vi. bei Weinsberg (Weibertreue; 1140); er giebt jetzt Sachsen Heinrich dem Löwen, Heinrichs des Stolzen Sohn (1142); Albrecht der Bär wird als Markgraf von Brandenburg unmittelbarer Reichsfürst. (Zweiter Kreuzzug). b) Friedrich I. Barbarossa (1152 — 1190), Kon-1152-1190. rad’s Iii. Neffe, sucht das kaiserliche Ansehen in Italien wiederherzustellen, besonders gegenüber den lombardischen Städten. Sechs Züge nach Italien: 1) 1154—1156. Frie-dnch's Kaiserkrönung. Bestrafung des republikanischen Mönchs Arnold von Brescia. Rettung des

14. Tabellen zur Weltgeschichte - S. 26

1891 - Hamburg : Meißner
- 21) — (D ritte Periode: thun Anfang der Mreuzzüge bi» zum Ende derselben 1u9()—1270 u. Ehr.) lflih) —1270 &ic Kreuz;üge. 10! 6 —1099 Erster Kreuzzug. Pap^ Urbottll. Gottfried v. Bouillon. Peter v. Amiens. Kirchenversammlung zu Clermont (1095). Eroberung Jerusalems (1099). 1106-1125 Heinrich V. Beendigung des Investitur-streites durch das Wormser Konkordat (1122). 1125 -1137 Lothar von Sachsen, Beginn der Streitigkeiten zwischen den Waiblingern und Welfen. Erblichkeit der großen Lehen. Das Herzogtum Sachsen kommt an die Welfen. Derwelteheinrich der Stolze, der Schwieger« sobn Lothars. 1130 Entstehung der ältesten christlichen Universitäten: Salerno, Bologna, Paris. D. Aaiser aus dem Hause der Hohenstaufen (1138—1254). 1138—1152 Konrad Iii. von Hohenstaufen. Kämpfe zwischen den Waiblingern (Ghibellinen) und Welfen (Guelsen). 1140 Einnahme von Weinsbera. Welf Vi. von Altorf, der Bruder Heinrichs drs Stolzen. Adolf Ii. von Schaumburg gründet Lübeck. 1142 Albrecht der Bär, erster Markgraf von Brandenburg. 1147 — 1149 Zweiter Kreuzzug. Bernhard von Clairvaux. Konrad Iii. und Ludwig Vii. von Frankreich. 1147 Alfons I., erster König von Portugal. 115*2—1190 Friedrich I., Barbarossa. Römerzüge gegen die italienischen Städte (Mailand) und gegen Alexander Iii. (1154—1176). Zerstörung Mailands (1162). Heinrich der Löwe, Heinrich des Stolzen Sohn, Herzog von Sachsen und Baiern. Seine Entzweiung mit dem Kaiser

15. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 238

1877 - Berlin : Herbig
238 Mittlere Geschichte, Dritte Periode. folge. Die Wenden werden zurückgedrängt und mehr und mehr zum Christenthurn bekehrt. Holstein an Graf Adolf von Schaumburg, Markgrafschaft Meißen an Konrad von Wettin, Nordmarlc (oder Altmark, um die Mündung der Havel und am linken Ufer der Elbe gelegen) an Albrecht den Bären aus dem Hause Ballcnstädt oder Ascanien (1134), der dem Kaiser Lothar auf dem ersten Römerzuge wichtige Dienste geleistet hatte. Albrecht geht über die Elbe und erobert fast die ganze Mittelmark, von der Hauptstadt dann die Mark Brandenburg genannt. 1138—1254. Haus Der Hohenstaufen (Staufer),1 so genannt von der Burg Staufen in Schwaben. 1138—1152. Konrad Iii., von der dem sächsischen Hause feindlichen Partei ohne Betheiligung der Sachsen und Baiern gewählt. Kampf der Ghibellinen (angeblich italienische Verstümmelung von Waiblingen, einem Schlosse der Hohenstaufen) gegen die Welfen oder Guelfen. (Vgl. die gegenüber stehende genealogische Tafel.) König Konrad spricht Heinrich dem Stolzen das Herzogthum Sachsen ab und verleiht es an Albrecht den Bären, thut Heinrich in die Acht und nimmt ihm auch Baiern, das er an Leopold Iv., Markgrafen von Oesterreich, gibt. 1139. Während des wechselvollen Kampfes stirbt Heinrich der Stolze. Für die Ansprüche seines 10jährigen Sohnes Heinrich (später der Löive genannt) auf Sachsen treten auf dessen Mutter und Grofsmutter mit ihrem Anhänge. Das Herzogthum Baiern beansprucht Welf Vi., Heinrichs des Stolzen Bruder. Welf rückt zum Entsatz der von Konrad belagerten Stadt Weinsberg heran. In der 1140. Schlacht4 bei Weinsberg siegt Konrad, die Stadt muss sich ergeben. (Die treuen Weiber von Weinsberg.) Nach Leopolds von Oesterreich Tode kommt Baiern an soinen 1 v. Raumer, Geschichte der Hohenstaufen u. ihrer Zeit, Jaffé, Gesch. des d. B. unter Konrad Iii., Prutz, //., Gesch. Friedrichs I. * Dass der Ruf Hie Welf! hie Waiblingen! hier zum ersten Male gehört worden sei. wird von der neueren Forschung bestritten. Vergl. Jaffé, Geschichte Konrad's Iii.

16. Mittlere Geschichte - S. 37

1892 - Leipzig : Reisland
— 37 — Als das fränkische Kaiserhaus mit Heinrich Y. im I. 1125 erloschen war, wurde Lothar der Sachse (1125—1137) durch das Übergewicht der geistlichen Fürsten gewählt, welchen er geloben mußte, ihnen ihre weltlichen Güter ohne Lehnseid zu lassen. Hierdurch glaubten sich die mächtigen hohenstaufischen Brüder Konrad von Franken und Friedrich von Schwaben zurückgesetzt und erhoben einen 9jährigen Kampf gegen Lothar, bis sie ihn als Kaiser anerkannten. Um seinen Feinden gewachsen zu sein, verband sich dieser mit dem Herzoge Heinrich dem Stolzen von Bayern und gab ihm seine Tochter Gertrud zur Gemahlin und sein Herzogtum Sachsen zu Lehen, wodurch dieser der mächtigste Fürst Deutschlands wurde. Die Verwaltung der Nordmark erhielt 1134 Albrecht der Bär, Graf von Ballenstedt, aus dem Hause Askanien. Als nun der schwache Lothar 1137 starb, rechnete sein Schwiegersohn Heinrich der Stolze mit Sicherheit auf die Nachfolge, hatte auch bereits die Reichskleinodien. Allein die Fürsten fürchteten ihn wegen seiner großen Macht und wählten den Herzog Konrad Iii. (1137—1152) von Franken, mit dem die Hohenstaufen zur Herrschaft kamen, unter denen Deutschland seine glänzendste Zeit erlebte. Da sich Heinrich dieser Wahl widersetzte, wurde er als Empörer seiner beiden Herzogtümer entsetzt und geächtet. Bayern bekam Markgras Leopold von Österreich und Sachsen Markgraf Albrecht der Bär. Heinrich griff zu den Waffen, und es entbrannte ein neuer Kampf. Zwar starb er bald, aber er hinterließ einen Sohn gleichen Namens, der später Heinrich der Löwe genannt wurde, und für welchen sein Oheim Wels von Bayern den Krieg fortführte. In diesen Krieg fällt die Belagerung von Weinsberg, bei welcher zuerst der Ruf: „Hie Wels! Hie Waiblingen!" gehört wurde. Ganz Deutschland zerfiel nämlich jetzt in zwei große Parteien, die Welsen (ital. Guelfen), welche später auch vorn Papste unterstützt wurden, und die Waiblinger (ital. ©hi-bellinen), Anhänger der Hohenstaufen, so genannt von einer Burg derselben. Der Streit dieser Parteien dauerte unter den hohenstaufischen Kaisern Jahrhunderte lang fort. Die Stadt Weinsberg mußte sich endlich ergeben; den Weibern und Kindern wurde die Gnade bewilligt, mit dem, was sie auf den Schultern tragen könnten, auszuziehen. Da luden die Weiber ihre Männer auf den Rücken und zogen hinaus. Der Kaiser begnadigte die Männer. Konrad hatte zwar die Welsen besiegt, sehnte sich aber

17. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 103

1865 - Eisleben : Reichardt
— 103 — 1134 Albrecht der Bär, Graf von Ballenstedt mit der Nordmark belehnt. Er hatte als Verwandter der Billungen Ansprüche auf Sachsen erhoben, zerfiel darüber mit Lothar, wurde aber von diesem mit der Nordmark abgefunden. Albrecht ist glücklich gegen die Wenden, erbt das Ha- velland von Pribislav, nennt sich Markgraf von Brandenburg. Besiegung des Jaczo. o) Mit Al- brecht beginnt die Reihe der askanischen Markgra- fen, p) die von 1134- 1319 regieren. 1 137 —1154 Dia bohenstaufisben oder schwäbischen Kaiser. 1)36—1152 Konrad 111. Heinrich der Stolze, der selbst nach der Krone ge- strebt hatte, verweigerte die Huldigung, wurde daher in die Acht und beider Herzogthümer für verlustig erklärt. Doch vermochte Albrecht der Bär sich nicht in den Besitz des ihm zugesprochenen Sachsens zu setzen, und Kon- rad mußte dasselbe dem Sohne' Heinrichs des Stolzen, dem jungen Heinrich dem Löwen, x) überlassen, r) Baiern kam jedoch an den Markgrafen Leopold von Oe streich, einen Babenberger. Während dieser Kämpfe 1140 Belagerung von Weins- berg. Ruf: „Hie Welf, hie Waiblingen! s) Die treuen Weiber. 1147—1149 Der zweite Kreuzzug. Edessa war durch Nureddin, den Fürsten von Mosul, er- obert und viele Christen als Sklaven verkauft worden. Der Abt Bernhard von Clairvaux predigt das Kreuz, auch in Speier vor Konrad. Er und Lud- wig Oll. von Frankreicht) suchten vergebens das Verlo- rene wieder ju gewinnen. Die Heere in Kleinasien fast aufgerieben, u) ------------ o) Sage vom Schildhorn bei Spandau. p) Sie heißen auch die Anhaltiner Askanier kommt her von Ascania (Ascaria) = Aschersleben, q) Für ihn kämpft sein Oheim Welf von Altors. r) Albrech d. B. dadurch entschädigt, dast er Brandenburg als ein von Sachsen unabhängiges Fürstenthum erhält. s) Unter Ghibellinen i= Waiblinger) verstand man die kaiserliche Par- tei, unter Welsen die gegenkaiserliche, später besonders die päpst- , liche. t) Sühnung für die Verbrennung der Kirche in Bitry. ir Berrath der griechischen Wegweiser. Wassermangel und Ueberfall der Seldschucken.

18. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 18

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
18 § 97—99. Mittlere Geschichte. Zweite Periode, 843—1273. der ersten, dagegen aber auch Zunahme der Genußsucht, der ©ittenlofigf eit und des Aberg laub ens in der letzten Zeit der Kreuzzüge. n. Die Hohenstaufen und die Xxmferu*) § 98. a) Lothar (Tu.) von Supplinburg, Herz. von Sachsen, 1125—1137 (§ 94, 4), gewählt auf Vorschlag des Erzbischofs Adalbert von Mainz. 1. Lothar zeigt sich fügsam gegenüber der Kirche, a) er ersucht den Papst um Bestätigung der Kaiserwahl, b) er erläßt den Bischöfen den Lehnseid; gestattet, daß die Weihe der weltlichen Investitur vorangehe. 2. Beginn der Kämpfe zwischen Hohenstaufen und Welfen (§ 99): Lothar und sein Schwiegersohn der Welse Heinrich der Stolze von Bayern, der vom Kaiser auch Sachsen erhält, kämpfen gegen die Hohenstaufen Friedrich, Herz. v. Schwaben, und Konrad, Herz. von Franken, die sich erst 1135 unterwerfen. 3. Lothar verleiht a) Meißen (1130) und die Laufitz an Konrad von Wettin, b) die Nordmark (Brandenburg) an Albrecht den Baren aus dem Hause Askania (1134). Albrecht unterwirft die Wenden zwischen Elbe und Havel. 4. Zwei Römerzüge: a) Auf dem ersten Römerzug (1132) erlangt Lothar die Kaiserkrone (1133) und nimmt die mathildifchen Güter vom Papst Innocenz Ii. als Lehen. b) Auf dem zweiten Zuge (1136—37) ermöglicht er demselben Papst gegen den Normannenkönig Roger Ii. und den Gegenpapst (Anaklet Ii.) die Rückkehr nach Rom. Lothar t in einer Alpenhütte Bet Breitenwang unweit Reutte im Oberlechthal (3. Dez. 1137). § 99. 1138 b) Die -Hohenstaufischen Kaiser, 1138—1254. bis i. Konrad El, 1138—1152. Kampf der Ghibellinen 1254 oder Waiblinger (Staufen) und der Welfen (Gnelfen); zu letzteren halten Päpste und lombardische Städte. a) Konrad Iii. verleiht (1138) die Herzogtümer Heinrichs des Stolzen, der vergeblich die Krone erstrebte: 1. Sachsen an *) Stammtafel der Welfen u. Hohenstaufen auf der folg. Seite.

19. Geschichts-Tabellen zum Gebrauch beim Elementarunterricht in der Geschichte - S. 44

1873 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
44 1122. Wormser Concordat, nach welchem der Kaiser die Investitur mit Ring und Stab aufgiebt, sich aber die Belehnung mit dem Scepter vorbehält. 1125 —1137. Lothar von Sachsen, Kaiser. Er giebt sein Herzogthum Sachsen an Heinrich, Herzog von Baiern, so daß dieser mächtige Fürst aus dem Welfischen Hause zwei große Herzogthümer in seinem Besitz vereinigt. 1138 —1152. Konrad Iii., der erste der hohenstaufi-schen Kaiser. 1140. Schlacht bei Weinsberg zwischen dem Kaiser und den Welfen („Hie Welf, hie Waiblingen," die Parteinamen von Welf oder Guelfe und Waiblinger oder Ghibelline), worin die Welfen geschlagen werden. 1147 — 1149. Zweiter Kreuzzug, besonders auf Anregung Bernhard y, Abt von Clairvaux, unter Konrad Iii. und Ludwig Vii., König von Frankreich, ohne erheblichen Erfolg. 1152 —1190. Friedrich I., Barbarossa. 1156. Der Kaiser giebt Heinrich dem Löwen, dem Sohne Heinrichs des Stolzen, die Herzogthümer Sachsen und Baiern zurück. 1154—1176. Fast ununterbrochene Kriege des Kaisers mit den lombardischen Städten, Mailand an der Spitze, und mit dem Papste. 1176. Der Kaiser bei Legnano besonders durch den Verrath Heinrichs des Löwen von den Lombarden geschlagen; worauf 1177. den Lombarden in einem, nachher (1183) in einen Frieden verwandelten Waffenstillstände milde Bedingungen der Unterwerfung zugestanden werden. 1181. Heinrich der Löwe geächtet und seine Familie auf ihr Stammgut (Braunschweig und Lüneburg) beschränkt

20. Das Mittelalter - S. 186

1877 - Leipzig : Brandstetter
186 Als nämlich das fränkische Kaiserhaus mit Heinrich V. im Jahre 1125 erloschen war, wurde Lothar, der Herzog von Sachsen, zum Könige gewählt. Dieser regierte bis 1137. Er hatte mächtige Gegner an den beiden hohenstaufischen Brüdern Konrad von Franken und Friedrich von Schwaben. Fast die ganze Zeit seiner Regierung war ein ununterbrochener Krieg gegen sie. Um seinen Feinden gewachsen zu sein, verband er sich mit Heinrich dem Stolzen, Herzog von Bayern, und gab ihm seine Tochter nebst seinem Herzogthume Sachsen. Durch den Besitz dieser beiden Herzogthümer wurde Heinrich der mächtigste Fürst von Deutschland und der Schrecken seiner Feinde. Als nun Lothar ohne Kinder starb, betrachtete der Stolze den Thron als sein zuverlässiges Eigenthum, das ihm wohl keiner streitig machen würde, und er nahm auch zugleich die Reichskleinodien zu sich. Aber eben seine große Macht und der Ueber-muth, mit welchem sie ihn erfüllte, vereitelten seine Hoffnung. Die Großen des Reiches fürchteten ihn nur, liebten ihn aber nicht. Zu seinem nicht geringen Erstaunen wählte man nicht ihn, sondern Herzog Konrad von Hohenstaufen zum deutschen Kaiser. Ueber diese Wahl war Heinrich sehr entrüstet und wollte sie nicht gelten lassen. Da ward er als Empörer seiner beiden Herzogthümer entsetzt und geächtet. Bayern bekam der kriegerische Markgraf Leopold vonoe st erreich, Sachsen dagegen der Markgraf von Brandenburg, Albrechtderbär. Um diese Zeit findet man auch zuerst den Namen Berlin genannt, gleichwie an den Ufern der Donau in der Gegend des alten Vindobona sich die Stadt Wien erhob. Heinrich war jedoch nicht der Mann, der sich seine Länder ohne Schwertstreich nehmen ließ. Er griff zu den Waffen und vertrieb Albrecht deu Bären. Und schon rüstete er sich zum zweiten Kampfe um sein Herzogthum Bayern, als ihn der Tod vom Schauplatze des Krieges abrief. Er hinterließ einen Sohn von zehn Jahren, der sich nachher durch seinen Muth den Namen Heinrichderlöwe erwarb. Billig hätte der Kleine, weil er an des Vaters Vergehungen unschuldig war, beide Herzogthümer wieder erhalten sollen; Konrad gab ihm aber nur Sachsen zurück. Da nahm sich Welf, ein Bruder des verstorbenen Herzogs, des jungen Prinzen an und griff für dessen Erbe zu den Waffen. Bei dem Städtchen Weinsberg im heutigen Königreich Würtemberg kam es zwischen ihm und Konrad im Jahre 1140 zu einer Schlacht. In dieser war das Feldgeschrei der Bayern: „Hier Welf!" und die Losung der Hohenstaufen: „Hier Waiblingen!" womit die Stadt Waiblingen in Würtemberg gemeint war, die zu den Stammgütern der Hohenstaufen gehörte. Hieraus Entstanden die Parteinamen der Welfen und Waiblinger, oder, wie die Italiener sagten, der G u e l f e n und G h i b e l l i n e n (Bayern und Schwaben), und die Feindschaft dieser Parteien spann sich durch Jahrhunderte fort, indem sich die Päpste, um die Macht der hohenstaufischen Kaiser niederzuhalten, auf Seite der Welfen stellten.