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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 22

1861 - Eisleben : Reichardt
22 pfe mit diesem und andern Fürsten. 1) Gefaugenueh- mung des Papstes Paschalis Ii. 1122 Der Jnvestiturstreit durch das Wormser Con- cor dal beendet. Der Papst behielt die Belehnung mit Ring u. Stab, der Kaiser dagegen ertheilte den Geistlichen ihre welt- liche Macht durch Berührung mit Scepter u. Schwert. Heinrich stirbt kinderlos. Die Fürsten wählen in Mainz 1123—1137 Lothar von Sachsen. Die Hohenstaufischen Drüber Friedrich und Kon- radm) zur Unterwerfung gezwungen nach lojährigem Kampfe. Um an Heinrich dem Stolzen von Baiern (Enkel Welfs) einen Bundesgenossen zu haben, vermählt Lothar ihm seine Tochter Gertrud und gibt ihm auch noch Sachsen. Konrad v. Wet- tin wird mit Meisten und 1134 Albrecht der'bär, Graf v. Ballen städt mit der Nordmark belehnt. Glücklich gegen die Wenden, nennt sich Markgraf von Brandenburg. (Ascanier). 1137—1254 Die hohenstaufischen oder schwäbischen Kaiser. 1137-1152 Konrad Iii. Heinrich der stolze, der selbst nach der Krone gestrebt hatte, verweigerte die Huldigung. Daher in die Acht und beider Herzogthümer für verlustig erklärt. Doch vermochte Markgraf Albrecht der Bär sich nicht in den Besitz des ihm zugesprochenen Sachsens zu setzen, welches Heinrichs d. St. Sohn Heinrich der 'Löwe (seit 1139) tapfer vertheidigte, so daß Konrad es ihm zuletzt ließ. Baiern kam jedoch an Leopold v. Oestreich. 1140 Belagerung von Weinsbergn). „Hie Welf, hie Waiblingen!" o) 1147—1149 Der zweite Kreuzzug. Edessa war durch den Fürsten von Mosul erobert 1) Graf Hoyer von Mansfeld, Feldherr Heinrichs, von Lothar am Welfesholz geschlagen. rn) Neffen und Erben Heinrichs V.— Beginn der Feindschaft zwischen Welfen und Ghibellinen. n) Kaiser Konrad und die Weiber von Weinsberg. o) Unter Ghibellinen (= Waiblingen) verstand man die kaiserliche Partei, unter Welfen die gegenkaiserliche, später besonders die päpstliche.

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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 41

1907 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
41 3. Verleihung der Nordmark an Albrecht den Bren 1134, in dessen Hause sie erblich wurde. Sie blieb zunchst ein Teil des Herzogtums Sachsen, wurde aber noch unter Albrecht davon getrennt. Albrecht begann die Germanisierung des rechtselbischen Slawenlandes. Da-mit legte er den Grund zum brandenburgifch-preuifchen Staate. C. Das staufische Kaiserhaus. 1. Konrad Iii. 11381152. Heinrich der Stolze hatte auf den Thron gehofft, da er fast das halbe Reich besa und die Reichskleinodien in Hnden, hatte. Doch deswegen wollten ihn die Fürsten nicht, sondern whlten Konrad von Staufen, den jngsten der beiden Gegner Lothars. Daher kam es zum 1. Kampf gegen die Welfen (Erster Welfenkrieg). Konrad forderte von Heinrich dem Stolzen die Abtrennung Sachsens. Heinrich griff zum Schwerte. Der Kaiser erklrte ihn in die Reichsacht und verlieh seine Lnder an seine Bundesgenossen. Heinrich der Stolze starb 1139. Fr seinen zehnjhrigen Sohn, Heinrich den Lwen, kmpften nun in Sachsen seine Mutter Gertrud, in Bayern sein Oheim Welf. Konrad belagerte Weinsberg: Welf rckte zum Entsatz heran, wurde aber in der Schlacht bei Weinsberg 1140 besiegt. Die Parteien kmpften unter dem Feldgeschrei: Hie Welf, hie Waiblingen?"*) Konrad eroberte Weins-berg (Sage von der Weibertreue) und Bayern. 2. Friedlicher Ausgang. a) Heinrich Jasomirgott heiratete die Witwe Gertrud und wurde Herzog von Bayern, b) Sachsen erhielt Heinrich der Lwe zurck, e) Albrecht der Br (dem der Kaiser vorher Sachsen verliehen hatte) wurde entschdigt dadurch, da seine Nordmark vom Herzogtum Sachsen getrennt und reichsunmittelbar wurde (1142) und da alles Land, das er jenseit der Elbe erwarb, ebenfalls als reichsunmittelbar ihm verliehen ward. Damit war die Mglichkeit zu selbstndiger Entwicklung der Mark gegeben. Das Jahr 1142 ist also das eigentliche Geburtsjahr des brandenburg-preuischen Staates. 3. Sein Kreuzzug 11471149 (Siehe Geschichte der Kreuzzge). Eine hochherzige Tat von ihm war, da er nicht seinen siebenjhrigen Sohn, sondern seinen dreiigjhrigen Neffen Friedrich zum Nachfolger empfahl. *) Waiblingen war ein Hofgut der frnkischen Kaiser in Schwaben und kam! mit deren Erbschaft an die Staufen. Aus dem Namen Waiblingen ist wahrscheinlich der italienische Parteiname Ghibellinen" gebildet.

2. Deutsche Geschichte bis zur Folgezeit des dreißigjährigen Krieges - S. 46

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
46 Lothar. — Die Staufer: Kotiraö Iii. Doch die Staufer waren den deutschen Fürsten zu mächtig; deshalb wählten diese den Herzog Lothar von Sachsen. (Es war das erste Mal, daß die Fürsten bei der Kaifermahl das deutsche Erbrecht zu brechen wagten. Die Regierung Lothars. 1125-1137, ist bedeutsam geworden. Er erneuerte die alten Marken an der Slawengrenze, machte sie erblich und verlieh sie an äußerst tüchtige Fürsten. Die Nordmark, bald Mark Brandenburg genannt, erhielt Markgraf Albrecht der Bar aus dem Hause der assanier, Anhaltiner oder Ballenstädter, 1134. Die Mark Meißen erhielt Markgraf Konrad von tdettin. Damit begann die wirkliche Wiedergewinnung -es slawischen Ostens für das Deutschtum (s. 5.67). £othar begründete ferner die Übermacht des tvelfifchen Fürsten-Hauses. (Er hatte keinen Sohn. Sein Schwiegersohn, der Bayernherzog Heinrich der Stolze aus dem Hause der Welsen, erbte den ganzen Familienbesitz Lothars. Außerdem gab ihm Lothar zu Bayern auch noch Sachsen als Reichslehen. Die 3eit der Staufer. „hie Welf!" „hie Waiblingen!" Kottrod Iii. (1138-1152.) Heinrich der Stolze hoffte, daß man ihn zum König wählen würde. Doch auch er war den Fürsten wie der Kirche wiederum zu mächtig. Jetzt erinnerten sie sich der Staufer, die sie vordem übergangen hatten; in aller Stille wurde Konrad Iii. gewählt. — Heinrich der Stolze fügte sich in das Geschehene nur mit Groll im herzen. Seine Übermacht blieb eine Gefahr für Kaiser und Reich. Deshalb forderte ihn Konrad auf, Sachsen herauszugeben, da es deutschem Rechte zuwider sei, daß ein Fürst zugleich zwei Herzogtümer zu Lehen trage. Heinrich verweigerte den Gehorsam. Da sprach ihm Konrad auch Bayern ab und tat ihn in die Reichsacht. Doch der stolze tdelfe schritt zur (Empörung. Damit begann ein langer, unheilvoller Streit Zwischen dem Geschlecht der Welfen und dem Geschlecht der Staufer. Die Staufer wurden nach ihrer schwäbischen Stadt Waiblingen auch die waib-Iinger genannt. Bald nach Ausbruch des Kampfes starb Heinrich der Stolze; doch seine Witwe und sein Bruder Welf setzten den Krieg hartnäckig fort. Ais Konrad die welsische Stadt weinsberg belagerte, soll zum erstenmal das Feldgeschrei erklungen sein: „hie lüelf!" „hie Waiblingen!" (Die Weiber von weinsberg. Burg weibertreu.) Für länger als hundert Jahre wurden die Hamen beider Geschlechter zu Parteinamen. Alle Anhänger des Kaisers hießen Waiblinger (italienisch: Ghibellinen); alle Gegner eines starken Kaiser-tums, zu denen auch der Papst gehörte, wurden Welfen (italienisch: Guelfen) genannt. Der erste Kampf kam dadurch zum Stillstand, daß Konrad Iii. dem jungen Sohne heim richs des Stolzen, Heinrich dem Löwen, das Herzogtum Sachsen wieder zusprach. Friedrich I. Barbarossa (1152-1190). Seilte Persönlichkeit. 3n seltener (Eintracht wählten die Fürsten den Hessen Konrads, Friedrich I. Auch die Welfen widersprachen nicht; denn Friedrich war der Sohn einer tvelfifchen Fürstentochter. (Er stand im blühenden Mannesalter, war

3. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 69

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 69 — Lothar griff den großen Plan, den Osten Deutschlands Dem Christentum und dem Deutschtum zu gewinnen, wieder auf und wurde hierbei von Geistlichen und Laien kräftig unterstützt. Während der Bischof Otto von Bamberg den Pommern den christlichen Glauben verkündigte, fand Lothar an den Zifterciensern und Prämonstratensern opferfreudige Gehilfen bei der Christianisierung der ostelbifchen Gebiete. Dem tatkräftigen Grafen Albrecht dem Bären aus dem Hause As-kanien verlieh er die Nordmark, Konrad von Wettin, der bereits Meißen verwaltete, die L a u s i tz. Mit großer Tatkraft suchten Askanier, Wettiner und Welfen Christentum und Deutschtum in den slavischen Gebieten zu verbreiten. Konrad Iii. (1138—1152.) Nach dem Tode Lothars betrachtete sich Heinrich der Stolze -als Nachfolger seines Schwiegervaters und nahm die Reichsinsignien bereits an sich. Da jedoch manche deutsche Fürsten die Macht und das herrische Wesen der Welsen fürchteten, wurde der Staufe Konrad gewählt. Zwar gab Heinrich die Reichsinsignien ab; doch als Konrad auch die Herausgabe des Herzogtums Sachsen verlangte, widersetzte sich Heinrich dieser Anordnung. Es wurde die Reichsacht über ihn ausgesprochen; Albrecht der Bär erhielt Sachsen, Leopold von Ö st erreich Bayern. In dem Kampfe, der infolgedessen entstand und der nach dem Tode Heinrichs für dessen Sohn Heinrich den Löwen fortgesetzt wurde, fand auch die Belagerung von Weinsberg statt, woran sich die bekannte Sage von den Weibern von Weinsberg knüpft. Hier soll auch zum ersten Male der Schlachtruf gehört fein: „Hie Welf! Hie Waiblingen!" *) womit die beiden Parteien, die Welfen, die Anhänger Heinrichs, und die Hohenstaufen bezeichnet werden sollten. Die Italiener setzten an Stelle der Worte Wels und Waiblingen den Ruf Guelf und Ghibellinen, um in den Kriegen und Streitigkeiten zwischen Kaiser und Papst aus die Anhänger des Papstes und des Kaisers hinzuweisen. Im Jahre 1142 kam es zu einem Vergleich. Heinrich der Löwe, der Sohn Heinrichs des Stolzen, erhielt Sachsen zurück. Der Kreuzzug, den Konrad mit dem Könige von Frankreich unternahm, blieb ohne Erfolg. Die Bezeichnung Welfen rührt von dem Eigennamen Welf her; Waiblingen, eine Stadt im Neckarkreis, gehörte den Staufen.

4. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 160

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 160 — Folge in Italien eine erweiterte Bedeutung. Hier bezeichnete man mit dem Namen Guelfen (Welfen) im allgemeinen die Freunde der päpstlichen Oberhoheit und mit dem Namen Ghibellinen (Waiblinger) die Anhänger der kaiserlichen Macht. Nach zehnjährigem Kampfe unterwarfen sich die hohenstaufischen Brüder und erhielten nicht nur Verzeihung, sondern blieben auch im Besitze ihrer Länder. Lothar, der im Jahre 1133 zu Rom die Kaiserkrone empfangen und vier Jahre später mit einem großen Heere von neuem die Alpen überschritten hatte, um dem Papste Innocenz Ii. den Sieg über den von den Normannen unterstützten Gegenpapst Anaklet Ii. zu verschaffen, starb auf dem Heimweg in einem Bauernhause des Dorfes Breitenwang in Tirol, nachdem er seinen Schwiegersohn mit dem Herzogtum Sachsen belehnt und ihm die Reichsinsignien übergeben hatte (1137). § 64. Konrad Iii., -er Hohenstaufe. Zweiter Kreumg. 1. Konrad Iii. (1138—1152). Nach dem Tode Lothars batte sein Schwiegersohn, Heinrich der Stolze von Bayern und Sachsen, die Krone zu erlangen gehofft; die Großen zogen jedoch einen minder mächtigen Fürsten vor, und ihre Wahl fiel aus Furcht vor der welfischen Übermacht und auf Einwirkung des Papstes auf Konrad von Hohenstaufen, mit welchem die Reihe der schwäbischen oder hohenstaufischen Kaiser beginnt. Da Heinrich der Stolze dem neu gewählten König die Anerkennung verweigerte, wurde er seiner beiden Herzogtümer entsetzt und in die Acht erklärt. Sachsen erhielt der tapfere Graf von Ballenstedt, Albrecht der Bär, den schon Lothar zum Markgrafen von Nordsachsen ernannt hatte, und Bayern Leopold Iv. von Österreich, Konrads Stiefbruder (Konrads Mutter Agnes, Heinrichs Iv. Tochter, hatte sich nach dem Tode ihres ersten Gemahls mit Leopold Iii. aus dem Hause der Babenberger vermählt). Nach kurzem Widerstände starb Heinrich der Stolze (1139), doch setzten seine Witwe und seine Schwiegermutter mit seinem Bruder Welf Iv. von Altdo rf (das heutige Weingarten in Oberschwaben) den Kampf für seinen minderjährigen Sohn Heinrich, später der Löwe genannt, fort1. Der neue Herzog von Bayern starb schon im Jahre 1141, und Konrad belehnte mit dem erledigten Herzogtum desseu Bruder, Heinrich Jasomirgott (so genannt nach der Beteuerung „Ja, so mir Gott hilft", die er stets im Munde führte). Um den verderblichen Streit mit dem welfischen Haus zu schlichten, brachte er eine Vermählung des neuen Herzogs mit der Witwe Heinrichs des Stolzen zu 1 In diesen fortgesetzten Kampf fällt die Belagerung und Einnahme von Weinsberg durch Konrad, bei welcher die Männer der Stadt durch die Treue der Frauen gerettet worden sein sollen, woher die Burg sdäter „Weibertreu" genannt wurde. Auch soll in dem Kampfe bei Waiblingen zuerst aus den Reihen des welfischen Heeres der Schlachtruf: „Hie Welf!" erschollen stin, worauf das staufische Heer mit „Hie Waiblingen!" erwidert habe.

5. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 207

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
207 —- vom Papste die Bestätigung seiner Wahl nachsuchte, worauf er in Rom gekrönt wurde, und seine kaiserlichen Vorrechte gegenüber dem Papste und der Stadt Rom aufgab.*) Seitdem betrachteten die Päpste die deutschen Kaiser als ihre Vasallen. Die beiden hohenstaufischeu Brüder, Konrad und Friedrich, hatten zwar dem Kaiser gehuldigt, aber Lothar von Friedrich die Rückgabe der Reichsgüter verlangt, lu Ä? welche das fränkische Haus ihm überlassen hatte. Da Friedrich dies Gesuch ablehnte, f!a‘lfen-so entstand ein Ojähriger Krieg zwischen Lothar und den hohenstaufischeu Brüdern. Lothar machte nun den Herzog Heinrich den Stolzen von Baiern, um sich gegen die Hohenstaufen halten zu können, zu seinem Schwiegersöhne und belehnte diesen noch mit einem zweiten Herzogthum, mit Sachsen. Diese Machtvergrößerung der Welfen (Baiern) war der Hauptgrund zu jenem langanhaltenden Kampfe der Waiblinger oder Hohenstaufen und der Welfen in Deutschland (1137—1235). Nach tapferer Gegenwehr sahen sich Friedrich und Konrad, welcher sich die lombardische Krone errungen hatte, zuletzt außer Stand, besonders da der Papst auf Lothars Seite war, längeren Widerstand zu leisten. Bernhard von Clairvaux söhnte die Streitenden aus, und nachdem beide Brüder fußfällig die kaiserliche Gnade hatten erflehen müssen, wurden sie in ihren sämmtlichen Rechten und Gütern bestätigt (1135). Lothar unternahm zwei Römerzüge, um den rechtmäßigen Papst zu schützen und die Normannen, welche unter Roger Ii. das Königreich beider Sicilien gestiftet hatten, für die dem falschen Papste gewährte Hilfe zu züchtigen. Alls dem ersten hatte er allerdings den Papst Jnnoceuz Ii. nach Rom geführt und die mathil-dischen Güter von diesem empfangen, allein gegen die Normannen nichts unternommen. Auf dem zweiten besiegte er sie mit Hilfe des tapferen Konrad von Franken und beschränkte sie auf Sicilien. Auf dem Rückwege erkrankte Lothar und starb in einer Bauernhüte des Dorfes Breitenwang im oberen Lechthal (1137). Die welfische Partei bemühte sich, Heinrich den Stolzen, die hohenstaufische den Herzog Konrad auf den Thron zu erheben. Aus Furcht vor den nunmehr über- eil mächtigen Welfen wählten die schwäbischen und fränkischen Großen Konrad Iii. h»hensta,,fi-(1138 1152), noch ehe die sächsischen und baierischeu Fürsten erschienen waren. Lothar (nss—llsai, hatte seinem Schwiegersöhne Heinrich bereits die Reichskleinodien eingehändigt; diese lieferte der stolze Welfe zwar aus, allein die Huldigung versagte er. Deshalb wurde er geächtet und verlor seine Herzogthümer; Sachsen erhielt Albrecht der Bär von Brandenburg, Baiern empfing Konrads Stiefbruder, Leopold von Oesterreich. Aber Albrecht und Leopold konnten sich nicht behaupten; da starb unerwartet Heinrich der Stolze (1139). Sein zehnjähriger Sohn, Heinrich der Löwe, folgte ihm unter der Vormundschaft seiner Mutter Gertrud. Sobald Konrad vernahm, wie Albrecht und Leopold bedrängt würden, eilte er seinem Stiefbruder zu Hilfe. Bei'b-kämpk, die Weinsberg**) besiegte er den Herzog Welf (1140). (Die Sage von den Frauen . *) Man sah später im Vatican ein Gemälde, welches den Kaiser Lothar kniend darstellte, indem er den Papst um die Krone bat. Eine lateinische Inschrift nannte sogar den Kaiser den Lehensmann des Papstes. 1t t **) Bei Weinsberg erscholl zuerst der Ruf: „Hie Welf! Hie Waiblingen!" unter den Welfen (Guelfen) verstand man anfangs nur die Anhänger des welfischen Hauses m Barern und Sachsen, nachher alle Gegner der kaiserlichen und alle Anhänger der päpstlichen Macht. Der Name Waiblingen (Ghibellinen) rührt von dem bei Cannstadt gelegenenen hohenstaufischeu Stammschlosse und umfaßte anfangs nur die Anhänger der Hohenstaufen in Franken und Schwaben, später alle Verbündete des Kaisers.

6. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 39

1900 - Leipzig : Hirt
Friedrich Barbarossa. 39 Heinrich stammte aus dem Hause Wels, das mit den Karolingern der-wandt war. Wohl hatte der mchtige Herzog auf die Knigskrone gehofft; aber weil er zu mchtig war, whlten ihn die Fürsten nicht, sondern erkoren den Herzog Konrad von Schwaben aus dem Hause der Hohen-staufeu. Nun entbrannte der Kampf zwischen dem Kaiser und Heinrich dem Stolzen. Der Kaiser wollte nicht zwei Herzogtmer in einer Hand vereinigt lassen, Heinrich nicht herausgeben, was ihm durch rechtmige Verleihung zugefallen war. Dieser Kampf zwischen den Welsen und den Staufen fand durch einen Vertrag einen vorlufigen Abschlu. Heinrich der Lwe, der Sohn des inzwischen verstorbenen Heinrich des Stolzen, verzichtete ans das Herzogtum Bayern und behielt Sachsen. Trotzdem hrten die Streitigkeiten nicht auf. In diese Kmpfe fllt die Belagerung der Stadt Weinsberg, die zu den Welsen hielt. Die Sage hat sich dieses Ereignisses bemchtigt, und heute noch erzhlt man von der Treue der Weiber von Weinsberg. Whrend der Belagerung dieser Stadt soll zuerst das Feldgeschrei: Hie Wels hie Waiblingen aufgekommen sein. Unter den Waiblingen sind die Staufen verstanden, die so genannt wurden nach ihrer Stadt Waiblingen im heutigen wrttembergischen Neckarkreise. Die Namen Welsen und Waib-lingen sind lange Parteinamen geblieben und sogar nach Italien gedrungen. Dort nannte man die Anhnger der kaiserlichen Partei Ghibellinen, die ppstlichen Guelsen. Konrads Hi. Regierung, die von 1138 1152 dauerte, erinnert an diejenige Konrads I. Hier wie dort viele innere Streitigkeiten ohne Schlichtung, Kmpfe ohne Ende. Sterbend empfahl der erste Hohenstause nicht seinen minderjhrigen Sohn, sondern seinen Neffen Friedrich, Herzog von Schwaben, den Fürsten als Nachfolger, weil er in ihm den rechten Mann erkannte, den noch immer nicht erloschenen Streit zwischen den Welsen und Staufen endgltig zu schlichten. Friedrich Barbarossa. Einstimmig whlten die Fürsten den von Konrad empfohlenen Herzog Friedrich von Schwaben zu dessen Nachfolger. Die Natur hatte den neuen König mit so reichen Gaben ausgestattet, wie sie selten auf einen Menschen huft. Schon die uere Erscheinung des etwa dreiigjhrigen Mannes war beraus anziehend. Friedrich war von schlankem Wchse, nicht ungewhnlich groß, die Glieder hatten das vollkommenste Ebenma, der ganze Krper war straff und mnnlich. Sein Antlitz hatte einen eigen-tmlich ruhigen und heitern Ausdruck, den auch die grten Aufregungen nicht vernderten. Wegen der blonden Farbe seines welligen Haares und Bartes nannten ihn die Italiener Barbarossa, d. i. Rotbart. Zum

7. Geschichte des Mittelalters - S. 161

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 27, 2. Friedrich Rotbart. 161 zwar die Reichskleinodien aus, versagte aber die Huldigung; darum wurde er geächtet und seiner beiden Herzogtümer beraubt. Mit dem Herzogtum Sachsen wurde der brandenburgische Markgraf Albrecht der Bär belehnt, das Herzogtum Bayern empfing Konrads Stiefbruder Leopold von Östreich. Aber Albrecht und Leopold konnten sich nicht behaupten; da starb unerwartet Heinrich der Stolze 1139 und hinterließ einen zehnjährigen Sohn, Heinrich den Löwen. Dessen Mutter Gertrud und Großmutter Richenza, zwei geistreiche, thatkräftige Frauen, bedrängten den Markgrafen Albrecht mit Erfolge während Heinrichs Oheim, der Herzog Welf, den Kampf gegen Leopold fortsetzte. Sobald Konrad es vermochte, eilte er seinem Stiefbruder Leopold zu Hilfe und siegte in der Nähe des Städtchens Weinsberg. Hier soll zum erstenmale der Schlachtruf: Hie Welf! Hie Waiblingen! erklungen fein. Welf wurde geschlagen und in das Städtchen gedrängt. Nach vierwöchentlicher, tapferer Gegenwehr mußte Weinsberg sich 1140 ergeben. Art die Eroberung der Stadt knüpft sich die Sage von der Weibertreue. Konrad hatte nach biefer Sage den Frauen und Jungfrauen der Stadt erlaubt, frei abzuziehen und das Liebste mitzunehmen, den Männern dagegen den Tod angedroht. Da luden die wackeren Frauen von Weinsberg die Männer auf den Rücken und wanderten damit zum Thore hinaus. Als die Sieger dieses sahen, wollte Friedrich von Schwaben das lustige Schauspiel vereiteln; allein Konrad belobte die Frauen und sprach die hochherzigen Worte: „Ein Kaiserwort soll man nicht drehen, noch deuteln." Als Leopold von Östreich starb, legte Konrad den Streit für einige Zeit bei. Er gab Heinrich dem Löwen Sachsen zurück, vergrößerte dagegen Albrechts Besitzungen in Brandenburg und verlieh Bayern Leopolds Bruder Heinrich, der von seiner gewöhnlichen Beteuerung: Ja, so mir Gott helfe! den sonderbaren Beinamen Jasomirgott führte. Diefer heiratete Gertrude, die Mutter Heinrichs des Löwen. Im Jahre 1147 ließ Konrad Iii. sich durch Bernhard von Clairvaux bestimmen, den zweiten Kreuzzug (§. 25, 2) zu unternehmen,, von dem er ohne Erfolg heimkehrte. Er starb 1152 zu Bamberg. 2. Friedrich I. Rotbart 1152—1190. Konrads einziger Sohn war bei feines Vaters Tode 7 Jahre alt; darum hatte dieser auf dem Sterbebette seinen dreißigjährigen Neffen Friedrich von Schwaben zum Nachfolger empfohlen und ihm die Reichskleinodien eingehändigt. Friedrich war ein Fürst nach ‘Dem Herzen des Volkes, die „Blume der Ritterschaft" und hatte Gaffians Weltgeschichte Ii. 5. Aufl. v Ph. Beck 11

8. Das Mittelalter - S. 163

1852 - Leipzig : Brandstetter
163 streich nehmen ließ. Er griff zu den Waffen und vertrieb Albrecht den Baren. Und schon rüstete er sich zum zweiten Kampfe um sein Herzogthum Baiern, als ihn der Tod vom Schauplatze des Krieges abrief. Er hinterließ einen Sohn von zehn Jahren, der sich nachher durch seinen Muth den Namen Heinrich der Löwe erwarb. Billig hätte der Kleine, Weiler an des Vaters Vergehungen unschuldig war, beide Herzogthümer wieder erhalten sollen; Konrad gab ihm aber nur Sachsen zurück. Da nahm sich Welf, ein Bru- der des verstorbenen Herzogs, des jungen Prinzen an und griff für dessen Erbe zu den Waffen. Bei dem Städtchen Weinsberg im heutigen König- reiche Würtemberg kam es zwischen ihm und Konrad im Jahre 1140 zu einer Schlacht. In dieser war das Feldgeschrei der Baiern: „Hier Welf!" und die Loosung der Hohenstaufen: „Hier Waiblingen!" womit die Stadt Waib- lingen in Würtemberg gemeint war, die zu den Stammgütern der Hohenstau- fen gehörte. Hieraus entstanden die Parteinamen der Welfen und Waiblingen, oder, wie die Italiener sagten, dergu elfen und Ghibellinen (Baiern und Schwaben) und die Feindschaft dieser Parteien spann sich durch Jahrhunderte forr, indem sich die Päpste, um die Macht der hohenstaufischen Kaiser nieder- zuhalten, aus Seite der Welfen stellten. Die Welfen wurden in jener Schlacht besiegt und das umlagerte Weins- berg konnte nicht länger Widerstand leisten. Erzürnt über die lange und hart- näckige Gegenwehr der Belagerten beschloß Konrad, die härteste Rache an der Besatzung zu nehmen. Nur die Weiber und Kinder sollten freien Abzug ha- den; den Männern aber drohete Tod oder Kriegsgefangenschaft. Den Bitten und Thränen der Frauen gab endlich der Kaiser so weit nach, daß er allen Weibern erlaubte, so viel aus der Stadt mitzunehmen, als sie auf ihren Schul- tern fortschaffen könnten. Und stehe da! Aus den geöffneten Thoren kam ein langer Zug von Frauen, die trugen das Kostbarste, was sie hatten, aus ihrem Rücken, nämlich — ihre Männer! Der Kaiser lachte über den listigen Einfall und fand so großes Wohlgefallen an diesem Beweise von Liebe und Treue, daß er um der braven Weiber willen alle Männer begnadigte. 2. Friedrich I. oder Barbarossa (1152—1190). i. Konrad Iii. beschloß seine thatige Regierung im Jahre 1152 und in dem- telben Jahre wählren die deutschen Fürsten seines Bruders Sohn, den Herzog Friedrich von Schw aben, zum Oberhaupte des deutschen Reichs. In Friedrich, dem ersten Friedrich in der deutschen Kaiserreihe, vereinigten sich die ausgezeichnetsten Eigenschaften des Geistes und des Körpers, die ihn der Ehre des weltlichen Oberhauptes der Christenheit vor vielen andern würdig machten. Des Kaisers große Seele wohnte in einem schön gebildeten Körper Von Gestalt hoch gewachsen und starken Gliederbaues flößten seine erhabene Stirn, seine feurigen durchdringenden Augen, seine angenehmen Gesichtszüge Jedem, der sich ihm näherte, Liebe und Bewunderung ein. Sein gelbliches Haupthaar, den ächten Deutschen beurkundend, verwandelte sich im Barte in's 11*

9. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 71

1910 - Münster i. Westf. : Schöningh
71 bereits Meien verwaltete, die Lausitz. Mit groer Tatkraft suckten beide Christentum und Deutschtum in den slavischen Gebieten zu verbreiten. Konrad Iii. (1138-1152.) Nach dem Tode Lothars betrachtete sich Heinrich der Stolze als Nachfolger seines Schwiegervaters und nahm die Reichsinsignien bereits an sich. Da jedoch manche deutsche Fürsten die Macht und das herrische Wesen der Welsen frchteten, wurde statt seiner der Stau se Konrad gewhlt. Zwar gab Heinrich die Reichsinsignien ab, doch als Konrad auch die Herausgabe des Herzogtums Sachsen verlangte, widersetzte sich Heinrich dieser Anordnung. Es wurde die Reichsacht der ihn ausgesprochen! Sachsen erhielt Albrecht der Br. Bayern Leopold von sterreich. In dem Kampfe, der infolgedessen entstand und der nach dem Tode Heinrichs fr dessen Sohn Heinrich den Lwen fortgesetzt wurde, fand auch die Belagerung von Weinsberg statt, woran sich die bekannte Sage von den Weibern von Weinsberg knpft. Hier foll auch zum ersten Male der Schlachtruf gekrt sein: Hie Welf! Hie Waiblingen!" i) womit die beiden Parteien, die Welfen, die Anhnger Heinrichs und die Hohenstaufen bezeichnet werden sollten. Die Italiener setzten an Stelle der Worte Welf und Waiblingen den Ruf Guels und Ghi-bellinen, um in den Kriegen und Streitigkeiten zwischen Kaiser und Papst auf die Anhnger des Papstes, beziehungsweise seiner Gegner hin-zuweisen. Im Jahre 1142 kam es zu einem Vergleiche. Heinrich der Lwe, der Sohn Heinrichs des Stolzen, erhielt Sachsen zurck. Der Kreuzzug. den Konrad mit dem Könige von Frankreich unternahm, blieb ohne Erfolg. Friedrich I Rotbart oder Barbarossa. (1152 -1190.) Wahl und Persnlichkeit. Auf Konrad Iii. folgte deffen Neffe, der Herzog Friedrich von Schwaben, den der sterbende Kaiser selbst den deutschen Fürsten als seinen Nachfolger empfohlen hatte. Er zhlte 31 Jahre, als er im Jahre 1152 einstimmig zu Frankfurt <t. M. gewhlt und bald darauf zu Aachen gekrnt wurde. !) Die Bezeichnung Welfen rhrt von dem Eigennamen Welf her; Waiblingen, eine Stadt im Neckarkreis, gehrte den Staufen,

10. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 134

1901 - Münster i. W. : Theissing
134 Das Mittelalter. Nach dem Tode Lothars Iii. kam durch die Wahl der Fürsten Konrad von Hohenstaufen, der unversöhnliche Widersacher des verstorbenen Kaisers, auf den Thron. Mit ihm beginnt im Jahre 1138 die Reihe der sechs hohenstaufischen Herrscher, die fast 120 Jahre auf dem deutschen Throne gesessen haben. Konrcrd Hi. (1138—1152.) Niemand war über das Glück der Hohenstaufen mehr entrüstet als der Welfe Heinrich der Stolze von Bayern und Sachsen. Da er dem neuen Könige nicht huldigen wollte, wurde er mit der Reichsacht belegt und seiner beiden Herzogtümer für verlustig erklärt. Sachsen erhielt der Markgraf von Brandenburg, Albrecht der Bär, Bayern der Markgraf Leopold von Österreich. Bei dem darüber entbrannten inneren Kampfe soll zuerst als Losungswort der hohenstaufischen Krieger: Hie Waiblingen! und der wölfischen: Hie Welf! gerufen worden sein. Waiblingen war der Name einer staufischen Burg — die Italiener machten daraus Ghibellinen — und Welf war der Bruder des unterdessen verstorbenen Herzogs Heinrich, der jetzige Verteidiger Bayerns. Die wichtigste Begebenheit während der Regierung Konrads Iii. ist der zweite Kreuzzug, dessen Verlauf wir in Kürze schon geschildert haben. Iriedrrich I. Wcrrbcrroffcl. (1152—1190.) Friedrich Barbarossa oder Rotbart, so benannt nach seinem roten Barte, der ihm bis zum Gürtel herabwallte, richtete sein Hauptstreben darauf, das kaiserliche Ansehen zu heben und namentlich seine Macht und seinen Einfluß in Italien wieder zur Geltung zu bringen. Um sich daher an den mächtigen Welfen eine Stütze zu verschaffen, gab er dem Herzoge Heinrich dem Löwen Bayern wieder, das seinem Vater war entzogen worden, zum größten Verdrusse des Österreichers, welcher später (1156) zum Ersätze die Markgrafschaft Österreich als erbliches Herzogtum erhielt. Als Friedrich so zu Hause Ruhe geschafft hatte, rüstete er zu seinem Römerzuge. Damals war in den oberitalischen Städten mit dem zunehmenden Reichtum das Streben nach politischer Selbständigkeit gewachsen. Namentlich trotzte Mailand der kaiser-

11. Geschichte des Mittelalters - S. 137

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
137 Wählten den erwähnten Konrad von Hohenstaufen, der nun als Kaiser Konrad Iii. hieß und von 1137—52 ruhmwürdig regiert hat. Konrad war ein edler, kräftiger und großherziger Mann. Da die Sachsen und Bayern bei der Wahl nicht zugegen gewesen waren, erklärte der stolze Heinrich dieselbe für ungültig und weigerte sich, Konrad als Kaiser anzuerkennen. Dieser erklärte ihn in die Reichsacht und nahm ihm seine beiden Herzogtümer. Sachsen gab er Albrecht dem Bären und Bayern dem Markgrasen Leopold von Österreich. Zwar wehrte sich Heinrich tapfer, und seine treuen Sachsen jagten wirklich den aufgedrungenen Albrecht aus dem Lande: aber er starb während des Krieges. Er hinterließ einen zehnjährigen Sohn als Erben der väterlichen Ansprüche, aber auch der väterlichen Sorgen; wegen seiner Tapferkeit ist er mit Recht Heinrich der Löwe genannt worden. In Sachsen stritten für ihn die treuen Einwohner und in Bayern lein Oheim Wels. In diesem Kriege kamen erst die Parteinamen Welsen und Ghi belli neu auf; denn die einen hatten das Feldgeschrei: „Hie Wels!", die andern: „Hie Gieblingen!" (Waiblingen). Herzog Welf warf sich in das Städtchen Weinsberg in Schwaben. Hierbei soll sich der bekannte Vorsall mit den Weibern von W e i n s b e r g zugetragen haben. Konrad belagerte nämlich das Städtchen, und da die Einwohner lieh hartnäckig wehrten, so schwur er, die Stadt zu zerstören, sobald er sie erobert hätte, und die Bürger niederzuhauen. Endlich wurde die Not so groß, daß sie die Tore zu öffnen versprachen: die Weiber aber baten, frei abziehen und das Liebste, was sie besäßen, mitnehmen zu dürfen. Der Kaiser gewährte es; doch sollten sie nur so viel mitnehmen dürfen, als sie auf dem Rücken fortzutragen vermöchten. Da öffnete sich das Tor, und in langem Zuge zogen die Weiber aus; jede aber trug auf dem Rücken ihren Mann; an der Spitze war die Herzogin mit ihrem Manne Welf auf dem Rücken. Schon wollte der Kaiser in Zorn entbrennen, aber ihn rührte die Liebe der Frauen; er lachte über die noch nie gesehene Reiterei und schenkte allen Einwohnern das Leben. Der Krieg endigte damit, daß Albrecht der Bär Sachsen dem jungen

12. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 352

1852 - Leipzig : Wigand
352 Dritter Zeitraum. Ii. Abschnitt. hätten nämlich mit dem freien Bürgerthume in den Städten gemein- schaftliche Sache machen und sich mit dem niederen Adel, der nur un- willig sich dem höheren Adel unterstellte, verbinden müssen, was schon Konrad 1!., indem er die Erblichkeit der kleineren Lehen einsührte, an- gebahnt hat. Allein der demokratische Freiheitssinn, der die Städte zu natürlichen Feinden der Hierarchie und Aristokratie machte, war auch den Hohenstaufen ein Dorn, und statt sich durch die Städte zu kräftigen durch enge Verbindung, schwächten die Hohenstaufen in verkehrter Politik ihr Ansehen dadurch, dass sie sich die Großen durch ungeheure Con- cessionen heranzuziehen suchten. Dadurch wurde ihr Unglück in dem Riesenkampfe gegen die Aristokratie und Hierarchie entschieden. Konrad's erstes Streben ging dahin, den widerspenstigen Herzog über Baiern und Sachsen, Heinrich den Stolzen, zu demüthigen. Da dieser die Huldigung verweigerte, erklärte Konrad die Vereinigung zweier Herzogthümer in einer Hand für ungesetzlich und sprach, als der Herzog in die Abtretung nicht willigte, die Acht über ihn aus. Sachsen ward an Albrecht den Bär, Markgrafen von Brandenburg, und Baiern an Leopold, Markgrafen von Oesterreich, verliehen. In dem hierdurch hervorgerufenen Bürgerkriege zwischen den Hohenstaufen und Welfen starb Heinrich plötzlich (1139), erschüttert durch den harten Schlag. Bei der Belagerung von Weinsberg (1140), einer welfischen Feste, hörte man zuerst das Feldgeschrei: „Hie Waiblingen! Hie Welf!" Hieraus entstanden die Parteinamen Waiblinger und Welfen (ital. Ghibellinen und Guelphen), welche in erweiterter Bedeutung zur Bezeichnung der Anbänger des Kaiserthums und der Hierarchie gebraucht wurden. Baiern wurde von Leopold und nach dessen Tode von Heinrich Jaso- mirgott, der sich mit Heinrich's des Stolzen Wittwe Gertrud ver- • wählte, erobert und behauptet, allein Albrecht vermochte nicht gegen Heinrich den Löwen in Sachsen aufzukommen. Der Kaiser gab dess- halb und als Versöhnungsversuch Heinrich dem Löwen, des Stolzen Sohn, Sachsen zurück, verlieh aber Albrecht Brandenburg als reichs- unmittelbares Fürstenthum. Während all dieser Vorgänge nahmen die Slaven, die Burgunder und die Italiener eine unabhängige Stellung ein, und der Papst eignete sich die alleinige Oberherrlichkeit über das normännische Königreich an. Statt nun sein Ansehen im Innern her- zustellen, ließ sich der Kaiser zu einem Kreuzzuge (dem zweiten) durch den damaligen Volksheiligen Bernhard von Clairvaux bereden, dessen klägliches Ende wir bei dem Paragraph von den Kreuzzügen nachholen werden. Konrad hat keinen Römerzug gethan und starb ungekrönt. Friedrich 1. (1152 — 1190) Barbarossa, von Konrad mit Uebergehung des eigenen Sohnes zum deutschen Obcrhaupte empfohlen, war der Neffe seines Vorgängers. Dieser Kaiser ist eine jener Helden- gestalten, deren die Sage sich bemächtigt hat und die fort und fort im Volke lebt. „Seit Jahrhunderten schlummert er tief unten im Kyff-

13. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 46

1905 - Leipzig : Hirt
46 4. Das Zeitalter der Hohenstaufen. Kortra Iii. Wahl und Streit. Kaiser Lothar hinterlie keinen Sohn. Seine Tochter war mit dem Herzoge Heinrich dem Stolzen von Bayern vermhlt. Ihm hatte Lothar auf dem Todesbette auch sein eignes Herzog-tnm Sachsen verliehen. Heinrich stammte aus dem Hause Wels, das mit den Karolingern verwandt war. Der mchtige Herzog hatte auf die Knigskrone gehofft; aber weil er zu mchtig war, whlten ihn die Fürsten nicht, sondern erkoren den Herzog Konrad von Schwaben aus dem Hause der Hohenstaufen. Nun entbrannte der Kampf zwischen dem Kaiser und Heinrich dem Stolzen. Der Kaiser wollte nicht zwei Herzogtmer in einer Hand vereinigt lassen, Heinrich nicht herausgeben, was ihm durch rechtmige Verleihung zugefallen war. Dieser Kampf zwischen den Welfen und den Staufen fand durch einen Vertrag einen vorlufigen Abschlu. Heinrich der Lwe, der Sohn des inzwischen verstorbenen Heinrich des Stolzen, verzichtete auf das Herzogtum Bayern und behielt Sachfen. Troh des Vertrages hrten die Streitigkeiten nicht auf. Weinsberg. In diese Kmpfe fllt die Belagerung der Stadt Weins-berg, die zu den Welfen hielt. Die Sage hat sich dieses Ereignisses bemchtigt, und heute noch erzhlt man von der Treue der Weiber von Weinsberg. Welfen und Ghibellinen. Whrend der Belagerung dieser Stadt soll zuerst das Feldgeschrei: Hie Welf! Hie Waiblingen! aufgekommen sein. Unter den Waiblingen sind die Staufen verstanden, die so genannt wurden nach ihrer Stadt Waiblingen im heutigen wrttem-bergischen Neckarkreise. Die Namen Welfen und Waiblingen sind lange Parteinamen geblieben und sogar nach Italien gedrungen. Dort nannte man die Anhnger der kaiserlichen Partei Ghibellinen, die der ppst-lichen Guelfen. Der zweite Kreuzzug. Die Trken machten stets neue Versuche, Palstina den Christen wieder zu entreien. Deshalb unternahmen Kaiser Konrad Iii. und der franzsische König Ludwig Vii. einen neuen Kreuzzug. Dieser hatte keinen Erfolg, weil es den Fürsten und Heeren an Einigkeit fehlte. Konrads Regierung. Konrads Iii. Regierung, die von 11381152 dauerte, erinnert an diejenige Konrads I. Hier wie dort viele innere Streitigkeiten ohne Schlichtung, Kmpfe ohne Ende. Sterbend empfahl der erste Hohenstanfe nicht feinen minderjhrigen Sohn, sondern seinen Neffen Friedrich, Herzog von Schwaben, den Fürsten als Nachfolger, weil er in ihm den rechten Mann erkannte, den noch immer nicht er-loschenen Streit zwischen den Welfen und Staufen endgltig zu schlichten.

14. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 110

1898 - Breslau : Hirt
110 Geschichte des Mittelalters. Zweite Periode. um einen Kaiser zu haben, der ihm gewachsen wre, whlte man den ritterlichen Staufen Konrad. Unwillig lieferte Heinrich der Stolze die Reichskleinodien aus. Der neue Kaiser aber erklrte es fr unzulssig, da zwei Herzogtmer in einer Hand seien; er nahm Heinrich Sachsen und verlieh es Albrecht dem Bren. Als nun Heinrich zu den Waffen griff, chtete ihn Konrad und nahm ihm auch Bayern, das er Leopold von sterreich, seinem Halbbruder, verlieh. Jetzt entbrannte der Kampf zwischen Welfeu und Waiblingen aufs neue: Leopold drang in Bayern ein, Albrecht berfiel Sachsen. Heinrich starb 1139, mitten im Kriege. Dieser aber hatte seinen Fortgang; denn die junge Witwe Gertrud trat fr ihren zehnjhrigen Sohn, den spteren Heinrich den Lwen, gegen Albrecht den Bren in Sachsen auf, während ihr Schwager Welf gegen Leopold von Bayern kmpfte. In diesem Kriege eroberte Konrad das den Welsen gehrende, durch die Sage verherrlichte Stdtchen Weins-berg; 1142 fhrte eine Vermhlung vorlufigen Frieden herbei: Leopold starb, und nun verlieh der König das Herzogtum Bayern dessen Bruder-Heinrich, von seiner oft gebrauchten Beteuerungsformel Jasomirgott" genannt, der sich mit Gertrud, der Mutter Heinrichs des Lwen, vermhlte. Heinrich wurde als Herzog in Sachsen anerkannt. Albrecht der Br mute auf letzteres Land verzichten; dafr erhielt er die schsische Nordmark zurck und richtete nun seine erfolgreiche Thtigkeit ganz auf die Verbreitung deutschen Wesens unter den Wenden jenfett der Elbe. Der fromme Eifer fr die Verteidigung und Ausbreitung des Christentums schien die Gemter vollends zu vereinigen: der König Konrad, sein Neffe Friedrich, Welf und Heinrich Jafomirgott unternahmen gemeinsam 1147 einen Kreuzzug (S. 127) nach dem heiligen Lande, während Albrecht der Br und Heinrich der Lwe in Verbindung mit vielen schsischen Groen ein Kreuzheer gegen die Wenden im heutigen Mecklenburg fhrten. Nicht lange nach seiner Rckkehr aus dem Morgenlande starb der König. Er hatte seinen Neffen Friedrich von Schwaben den Fürsten zu seinem Nachfolger empfohlen und ihn als Vormund feines unmndigen Sohnes eingesetzt. 28. Friedrich I Barbarossa; 11521190. 1. Sein Kampf um Italien. a. Friedrichs Wahl und Ziele. Friedrich von Schwaben erschien allen als ein wrdiger Trger der Krone. Dreiig Jahre alt, stand er in der Blte des Lebens, und schon hatte er seine Heldenart auf dem Kreuzzuge nach Palstina bewhrt. Er war mittelgro, von krftigem Krperbau, ein Held in der Schlacht; im Kampfe schien der Held den König zu vergessen". Wegen seines rtlichen Bartes nannten

15. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 39

1900 - Leipzig : Hirt
Friedrich Barbarossa. 39 Heinrich stammte aus dem Hause Wels, das mit den Karolingern der-wandt war. Wohl hatte der mchtige Herzog auf die Knigskrone gehofft; aber weil er zu mchtig war, whlten ihn die Fürsten nicht, sondern erkoren den Herzog Konrad von Schwaben aus dem Hause der Hohen-stau fem Nun entbrannte der Kampf zwischen dem Kaiser und Heinrich dem Stolzen. Der Kaiser wollte nicht zwei Herzogtmer in einer Hand vereinigt lassen, Heinrich nicht herausgeben, was ihm durch rechtmige Verleihung zugefallen war. Dieser Kampf zwischen den Welfen und den Staufen fand durch einen Vertrag einen vorlufigen Abschlu. Heinrich der Lwe, der Sohn des inzwischen verstorbenen Heinrich des Stolzen, verzichtete ans das Herzogtum Bayern und behielt Sachsen. Trotzdem hrten die Streitigkeiten nicht ans. In diese Kmpfe fllt die Belagerung der Stadt Weinsberg, die zu den Welfen hielt. Die Sage hat sich dieses Ereignisses bemchtigt, und heute noch erzhlt man von der Treue der Weiber von Weinsberg. Whrend der Belagerung dieser Stadt soll zuerst das Feldgeschrei: Hie Wels hie Waiblingen aufgekommen sein. Unter den Waiblingen sind die Staufen verstanden, die so genannt wurden nach ihrer Stadt Waiblingen im heutigen wrttembergischen Neckarkreise. Die Namen Welfen und Waib-lingen sind lange Parteinamen geblieben und sogar nach Italien gedrungen. Dort nannte man die Anhnger der kaiserlichen Partei Ghibellinen, die ppstlichen Gnelsen. Konrads Iii. Regierung, die von 1138 1152 dauerte, erinnert an diejenige Konrads I. Hier wie dort viele innere Streitigkeiten ohne Schlichtung, Kmpfe ohne Ende. Sterbend empfahl der erste Hohenstaufe nicht seinen minderjhrigen Sohn, sondern seinen Neffen Friedrich, Herzog von Schwaben, den Fürsten als Nachfolger, weil er in ihm den rechten Mann erkannte, den noch immer nicht erloschenen Streit zwischen den Welfen und Staufen endgltig zu schlichten. Friedrich Barbarossa. Einstimmig whlten die Fürsten den von Konrad empfohlenen Herzog Friedrich von Schwaben zu dessen Nachfolger. Die Natur hatte den neuen König mit so reichen Gaben ausgestattet, wie sie selten auf einen Menschen huft. Schon die uere Erscheinung des etwa dreiigjhrigen Mannes war beraus anziehend. Friedrich war von schlankem Wchse, nicht ungewhnlich groß, die Glieder hatten das vollkommenste Ebenma, der ganze Krper war straff und mnnlich. Sein Antlitz hatte einen eigen-tmlich ruhigen und heitern Ausdruck, den auch die grten Aufregungen nicht vernderten. Wegen der blonden Farbe seines welligen Haares und Bartes nannten ihn die Italiener Barbarossa, d. i. Rotbart. Zum

16. Der Lehrstoff der dritten Klasse - S. 82

1904 - Breslau : Hirt
82 Vom Ausgange der Karolinger bis zum Interregnum. 37 Groen behauptete sich Heinrich der Stolze zunchst wenigstens in Sachsen. Als er hier seine Streitkrfte sammelte, ereilte ihn der Tod. Er hinter-lie einen zehnjhrigen Sohn, den sptem Heinrich den Lwen, der von seiner Mutter Gertrud und seiner Gromutter Richenza erzogen wurde. In Bayern kmpfte Wels Vi. fr seinen Neffen, wurde aber von Konrad, der seinem Halbbruder Leopold zu Hilfe gezogen war, im Jahre 1140 bei Weinsberg geschlagen i). Whrend der Belagerung dieser Stadt soll zuerst das Feldgeschrei: Hie Welf Hie Waiblingen!" aufgekommen sein. Unter den Waiblingen sind die Staufen verstanden, die nach dem Schlosse Waiblingen an der Rems im heutigen wrttembergischen Neckarkreise so genannt wurden. Die Namen Welsen und Waiblingen sind lange Parteinamen geblieben und sogar uach Italien gedrungen. Dort nannte man die Anhnger der kaiserlichen Partei Ghibellinen, die der ppst-lichen Guelfeu. Zwischen beiden Parteien kam der Friede zustande, als nach Leopolds Iv. Tode dessen Bruder Heinrich Jasomirgott^) sich mit Heinrichs des Lwen Mutter Gertrud vermhlte. Heinrich Jasomirgott erhielt jetzt Bayern, und Heinrich der Lwe blieb im Besitze Sachsens. 2. Teilnahme am zweiten Kreuzzuge. Die Trken machten stets neue Versuche, Palstina den Christen wieder zu entreien. Deshalb unternahmen Kaiser Konrad Iii. und der franzsische König Ludwig Vii. einen neuen Kreuzzug 11471149. Dieser hatte keinen Erfolg, weil es den Fürsten und Heeren an Einigkeit fehlte3). 3. Konrads Regierung. Konrads Iii. Regierung, die von 1138 bis 1152 dauerte, erinnert an diejenige Konrads I. Hier wie dort gab es viele innere Streitigkeiten ohne Schlichtung, Kmpfe ohne Ende. Sterbend empfahl der erste Hohenstause nicht seinen minderjhrigen Sohn, sondern seinen Neffen Friedrich, Herzog von Schwaben, den Fürsten als Nachfolger, weil er in ihm den rechten Mann erkannte, den noch immer nicht erloschenen Streit zwischen den Welfen und Staufen end-gltig zu schlichten. Der Tod ereilte ihn zu Bamberg, als er sich zu einem Rmerzuge rstete. 37. Friedrich Garliarossa. 1 Persnlichkeit. Einstimmig whlten die Fürsten den von Konrad empfohlenen Herzog Friedrich von Schwaben zu dessen Nachfolger. 1) Die Erzhlung von den Weinsberger Weibern, poetisch von Chamisso und G. A. Brger verherrlicht, ist Sage. Erst 40 Jahre spter taucht sie in den Annales Colonienses auf. Sie wird von mehr als 30 Burgen und Stdten erzhlt. 2) Beinamen nach einer hufig von ihm gebrauchten Redensart: Ja, so mir Gott helfe! 3) Vgl. 44 S. 98.

17. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 158

1881 - Oldenburg : Stalling
158 stieen sich, auf Befehl ihres Oberen, den Dolch in die eigene Brust, in dem Wahn, dadurch sofort zu der Herrlichkeit des Paradieses einzugehen. Fast zwei Jahrhunderte hielt sich diese schwrmerische Sekte auf ihren festen Burgen in Syrien. Xxx. Konrad Iii (11381152). Der zweite Kreuzzug (11471149). Nach dem Tode Heinrichs V. machte sich Herzog Fried-rich von Schwaben, aus dem Geschlecht der Hohenstaufen, die grte Hoffnung auf den deutschen Knigsthron. Allein die ppstliche Partei wute es dahin zu bringen, da Lothar von Sachsen gewhlt ward, der diese Wrde durch bedeu-tenbe Bewilligungen, welche er dem Papste und der Kirche einrumte, erkaufen mute. Unwillig der die getuschte Hoffnung, erhoben die hohenstaufischen Brber, Friedrich und Konrad einen hartnckigen Kampf. Lothar verbanb sich mit dem Hause der Welsen, die im Besitz des Herzogtums Baiern waren, und verlieh dem bamaligen Herzog, Heinrich dem Stolzen, sein Herzogtum Sachsen, so ba dieser Fürst der zwei Herzogtmer gebot. Auch gab der König ihm seine Tochter zur Gemahlin. So entbrannte ein Krieg zwischen Welsen und Ghibellinen ober Waiblingen, wie man die Hohenstaufen von ihrer Stammburg nannte, der bis zum Jahr 1135 bauerte. Als Lothar (11251137) starb, rechnete Heinrich der Stolze, dem sein Schwiegervater bereits die Reichskleinobien bergeben hatte, mit Sicherheit auf die Nachfolge. Aber die Fürsten wollten keinen König, der durch seine Hausmacht bermchtig war, und whlten jetzt Konrad, mit dem das herrliche Geschlecht der Hohenstaufen den deutschen Thron be-stieg. Heinrich der Stolze erschien nicht zur Huldigung; auch auf einem zweiten Reichstage blieb er aus, auf einem dritten erschien er mit so groem bewaffnetem Gefolge, da Konrad

18. Mittelalter - S. 75

1882 - Oldenburg : Stalling
75 Infolge bcr Kreuzzüge warb auch das Morgenlanb Deut religiöser Begeisterung ergriffen, die aber hier nicht die Tugenben des Helbentums, bcr Demut und Selbstverleugnung, soubern Blutgier und Frevel erzeugte, insbesonbere in bcr Sekte ober Genossenschaft bcr Assassinen itt Syrien. Ihr Stifter Hassan, bort seinen Anhängern als Prophet verehrt,, legte von der Bergfeste Alamuth (in Parthien) aus den Grund zur Macht der Assassinen, die sich bis nach Syrien verbreitete. Ihr Oberhaupt Lieft Scheik al Dschebal, d. H. der Alte vom Berge, dem der unbedingteste Gehorsam geleistet ward. Ihr arabischer Name Haschischim kommt von Haschisch«, einer Hanfart, aus der ein furchtbares Berauschungsmittel bereitet ward. Nach dem Genusse dieses Mittels fühlten sich die Assassinen im Zustaude des glühendsten Sinnenrausches, vermeinten die Freuden des Paradieses zu genießen und waren, um sie wieder zu erlangen, zu jeder Mordthat bereit. Wurden sie ergriffen, so lachten sie der Martern und stießen sich ans Befehl ihres Oberen den Dolch in die eigene Brust, um nur sofort ins Paradies einzugehen. Die Sekte hielt sich fast zwei Jahrhunderte. § 13 Die Hohenstaufen. (1138 — 1254.) 1. Konrab Iii. (1138—1152). Der zweite Kreuzzug (1147—1149). Nach dem Tode Heinrichs V. bestieg L»thar von Sachsen, begünstigt durch die päpstliche Partei, den deutschen Königsthron (1125 bis 1137), wofür er dem Papste und der Kirche bedeutende Bewilligungen machte. Er verband sich mit Heinrich dem Stolzen, aus dem Geschlechte der Welfen, und gab ihm zu seinem Herzogtum Baiern noch Sachsen. Da sich die hohenstaufischen Brüder, Friedrich und Konrad, gegen ihn erhoben, entstand der Krieg der Welsen und Ghibellinen oder Waiblingen (Hohenstaufen) bis 1135.

19. Vaterländische Geschichte - S. 29

1907 - Danzig : Axt
— 29 — Heiland unter der Dornenkrone geblutet hatte. Deshalb nannte er sich nur „Beschützer des Heiligen Grabes." Als er im Jahre daraus starb, ward sein Bruder Balduin König von Jerusalem. Ausgang und Folgen der Kreuzzüge. In einem Zeitraum von fast 200 Jahren unternahm man im ganzen sieben Kreuzzüge. Doch Palästina wurde nach und nach Don den Ungläubigen roieber zurückerobert. Zuletzt ging beu Christen (1291) auch Accon, ihre letzte Besitzung in Palästina, verloren. — Obgleich gegen sechs Millionen Menschen das Leven bei den Kreuzzügen verloren, so sinb letztere boch nicht ohne große und wohltätige Folgen geblieben. Man lernte die Sitten und Künste des Morgenlandes kennen, und das prächtige Konstantinopel reizte die abenbiänbischen Fürsten, ihre Resibenzen gleichfalls mit schönen Gebänben zu schmücken. Zwischen dem reichen und kunstfertigen Morgeulanbe und dem weit nachstehenben Abenblanbe entstaub ein reger Handelsverkehr. Auch der christliche Ritter lernte die Gastfreiheit der Mohantmebancr schätzen. Sehr hoch wuchs das Ansehen des Papstes und der Kirche, und das Rittertum entwickelte sich zur höchsten Blüte. Viele Leibeigene erlangten ihre Freiheit, und es bilbete sich auf manchen Stellen ein freier Banernstanb. Zahlreiche Städte blühten ans, inbent bereit Bewohner sich durch beu Handel bereicherten. 21. Uothar von Sachsen (1125—1137) und Konrad Iii. (1138—1152). Lothar von Sachsen. Als mit Heinrich V. (1125) das fränkische ober salische Kaifergeschlecht ausgestorben ' war, würde Lothar von Sachsen 1 durch die beutscheu Fürsten zum Kaiser gewählt. Er hatte jeboch in dem eblen Geschlechte der Hohenstaufen ober Waiblingen, die in Schwaben wohnten, große Wibersacher. Hohenstaufen hießen diese nach ihrer Stammburg, welche auf dem Hohen Staufen in Württemberg lag. Waiblingen aber nannte man sie nach thrent Schlosse Waiblingen (unweit Der tjolie ©taufen mit beut ehemaligen Schloß, des heutigen Stuttgart). Um sich gegen die Hohenstaufen eine Stütze zu schaffen, vermählte Lothar seine einzige Tochter Gertrub mit dem mächtigen Weisenherzoge Heinrich dem Stolzen von Bayern. Auch gab er biesem noch das Herzogtum Sachsen, wodurch der Grund zur Macht des bayerischen Hauses der Welsen gelegt wurde. Hierdurch entstand zwischen den Hohenstaufen und Welfen eine langjährige Feinbschaft, und es stammen aus jener Zeit die schreckenben Parteinamen: Welsen und Waiblingen. Der Gras von Ballenstäbt, genannt Albrecht der Bär, erhielt (1134) durch Kaiser Lothar die Nordmark. Konrad Iip. Die Weiber von Weinsberg. Nach Lothars Tode wurde Konrad Iii., der erste Hoheustaufe, zum Kaiser gewählt. Gegen ihn empörte sich der Bayeruherzog Wels, und bei dem Städtchen Weiitiberg tu Württemberg kam es (1140) zur Schlacht. In dieser soll das Feldgeschrei der Bayern: „Hie Welf!" und das der Hohenstaufen: „Hie Waiblingen!" gelautet haben. Welf würde besiegt, und das belagerte Weinsberg konnte sich nicht länger halten. Über den hartnäckigen Wiberstanb ergrimmt, hatte Konrab gelobt, gegen die Einwohner der Stadt mit schweren ©trafen vorzugehen. Da

20. Geschichte des Mittelalters - S. 155

1872 - Münster : Coppenrath
> .........._ _ fwwwww 155 Erstaunen wurde daher nvcht er, sondern Herzog Konrad von Hohenstaufen zum Kaiser erwhlt. Mit ihm beginnt die glnzende Reihe der deutschen Kaiser aus diesem Hause. Heber diese Wahl war Heinrich hchst entrstet und wollte sie nicht gelten lassen. Da ward er als Emprer seiner beiden Herzogtmer entsetzt und gechtet. Sachsen bekam der krie-gerische Markgraf der Nordmark, Albrecht, wegen seines Wappenschildes der Br genannt; Bayern der Markgraf Leopold von Oesterreich. Um diese Zeit findet man auch zuerst den Namen Berlin genannt, gleichwie an den Usern der Donau in der Gegend des alten Vindobona um dieselbe Zeit die Stadt Wien sich erhob. Heinrich war jedoch nicht der Mann, der sich seine Lnder ohne Schwertstreich nehmen lie. Er griff zu den Waffen und vertrieb Albrecht den Bren. Und schon rstete er sich zum Kampfe um sein Herzogthum Bayern, als ihn pltzlich der Tod vom Schauplatze des Krieges rief. Er hinterlie einen Sohn von zehn Jahren, der sich nachher unter dem Namen Heinrich der Lowe berhmt machte. Billig htte der Kleine, weil er an des Vaters Vergehungen unschuldig war, beide Herzogtmer wieder erhalten sollen; Konrad gab ihm aber nur Sachsen zurck. Da nahm sich Wels, ein Bruder des verstorbenen Herzoges, des jungen Prinzen an und griff fr dessen Erbe zu den Waffen. Bei dem Stdtchen Weinsberg im heutigen Knigreiche Wrtemberg kam es zwischen ihm und Konrat) im Jahre 1149 zu einer Schlacht. In dieser soll das Feldgeschret der Bayern gewesen sein: Hie Wels!" und das der Hohen-stauten: Hie Waiblingen!" Waiblinger nannten sich die Hohenstaufen nach, der Burg Waiblingen im Remsthal, wo weiter aufwrts auch die Stammburg Hohenstaufen liegt. So entstanden die, Jahrhunderte hindurch schreckenden, Parteinamen Welsen und Waiblinger, oder, wie die Italiener sagten, Guelfen und Ghibellinen; denn spter gebrauchten die Italiener auch in ihren staatlichen Parteistreiten biefelben Partei- I