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11. Alte Geschichte - S. 22

1879 - Dillenburg : Seel
f. Religion. Wie die Staatenverhältnisse und das äußere Leben der Griechen vielgestaltig und wandelbar waren, so fehlt auch der Religion das die Stämme einigende Band. Man hatte kein National - Heiligthnm, keine heiligen Bücher, keine herrschende Priesterkaste. Der Cultus bestand in der Verehrung aller Theile der Natur uuo der geistigen Kräfte und Richtungen des Menschen, welche sie als Einzelwesen dachten (Personification) und verehrten. Die griechische Götterlehre zeigt uns zunächst eilt älteres Göttergeschlecht, die Persouificatiou vou rohen, ungefügen Naturgewalten; sein Name ist: Titanen; ihr Oberster war Krouos. Die spätere Mythologie setzte an Stelle der Natur-kräfte die höherstehenden sittlichen Mächte, welche zu Göttern gemacht wurden. Von diesem Göttergeschlecht wurde nach der Götter- lehre das erstere in den Tartarus gestürzt; der Wohnsitz dieses Göttergeschlechtes war der Olymp, (dieser darum auch Götterberg genannt). Der olympische Götterkreis bestand aus 12 Göttern, deren oberster Zeus war. Ueber allen aber waltete die Moira (das Schicksal). Die 12 Götter sind: 1) Zeus, der Donner und Blitz führende Gott des Himmels, der Vater und König der Götter und Menschen; sein Sinnbild war der Adler. 2) Hera, des Zeus Gattiu und Schwester, die Königin des Himmels und Göttin der Ehe; ihr war der Pfau heilig. 3) Pallas, die Tochter des Zeus, die Göttin der Weisheit in den Künsten des Friedens und der Klugheit im Kriege; ihr Symbol war die Eule. 4) Apollo, Sohn des Zeus, der Gott der Weissagung und Dichtkunst, aber auch der strafenden und rächenden Gewalt (deshalb auch mit Bogen und Pfeil abgebildet). 5) Poseidon, Bruder des Zeus, der Gott des Meeres; ihm waren Roß und Delphin heilig. 6) Hephäst ns, Sohn des Zeus, der Gott des Feuers und der Metallbereitung. 7) Hermes, Sohn des Zeus, der Gott der Beredsamkeit, der List und — 22

12. Alte Geschichte - S. 23

1879 - Dillenburg : Seel
— 23 — des praktischen Verstandes, der Bote der Götter (an Haupt und Füßen mit Flügeln abgebildet). 8) Hestia, Schwester des Zeus, die Göttin des häuslichen Herdes und Glückes, die Begründerin der Cultur und Gesittung; auf ihrem Heerde brannte das ewige Feuer. 9) Artemis, ebenfalls eine Tochter des Zeus, die < Göttin des Mondes und Schirmerin der Keuschheit, zugleich Göttin des Waldes und der Jagd. 10) Aphrodite, die Göttin der Liebe und Schönheit. 11) Ares, der Gott des Krieges und der Tapserkeit. 12) Demeter, die 'Göttin der Fruchtbarkeit und des Landbaues. — Außer diesen Göttern gab es noch eine Menge niederer Gottheiten, wie Themis, die Göttin der Gerechtigkeit (mit Wage und Schwert abgebildet); Nemesis, die Göttin der Rache und strafenden Vergeltung; die Erynien, die Göttinnen des bösen Gewissens; nach gebüßter Schuld wurden sie zu den wohlwollenden Eumeniden. Alle diese Gottheiten wurden an geweihten Stätten, in Tempeln, an Altären mit Opfern, Weihgeschenken, Gebeten, Reinigungen, durch Feste und feierliche Umzüge verehrt. Aus der Stimme und dem Fluge der Vögel, aus den Eingeweiden der Opferthiere und aus Träumen suchte man den Willen der Götter zu erforschen. In wichtigen Angelegenheiten wurde das Orakel befragt. Die Orakel waren priesterliche Anstalten, in denen sich Menschen und Staaten in ungewissen Verhältnissen Raths erholten. Solche Orakel waren zu Dodoua (Zeusorakel) und zu Delphi (das des Apollo). Die Priesterin des Orakels, Pythia genannt, saß im Innern des Tempels auf einem goldenen Dreifüße über einem Erdspalte, aus welchem kalte Gase aufstiegen. Durch diese in Ekstase versetzt, antwortete sie auf die ihr vorgelegten Fragen mit nnarti-knlirten, fast unverständlichen Lauten und Worten, welche von den Priestern ausgenommen, in Verse gebracht und als Orakelsprüche den Fragenden mitgetheilt wurden. Meist hatten diese Aussprüche einen Doppelsinn, so daß die Priester, wenn die von den Fragenden gewünschte und erhoffte Erfüllung nicht eintraf, sich auf den andern Sinn des Spruches berufen konnten. g. Festspiele der Griechen. Das allgemeinste Band, welches die Griechen unter einander verband, waren die heiligen Festspiele. Bei diesen fühlten die politisch getrennten Staaten ihre Einheit und näherten sich gegenseitig zu gemeinsamen Bestrebungen. _Dl§ älteste griechische Geschichte kennt diese Festspiele nicht, erst in der Zeit des allgemeinen Aufschwungs beginnen sie; im Laufe der Zeit haben sie einen bedeutenden Einfluß auf die griechische Be-

13. Alte Geschichte - S. 63

1879 - Dillenburg : Seel
— 63 — er dem Arzte das Schreiben reichte. Der Erfolg rechtfertigte fein Vertrauen; nach drei Tagen stand Alexander wieder unter feinen jubelnden Soldaten. Darms beabsichtigte, in der weiten syrischen Ebene seinen Gegner Zu erwarten; allein durch seine Feldherrn ließ er sich bestimmen, dem Alexander nach Cilicien entgegen zu rücken. Es kam zur Schlacht bei Jssus (333 v. Chr.), in welcher he 333 Perser derart geschlagen wurden, daß Darins sich uur mit Znruck-lassung seines Wagens, seines 9nantels und Schildes retten sonnte. Auch das reiche persische Lager siel iu des Siegers Hände. Die königliche Familie behandelte Alexander mit solcher Großmuth, daß ihm Darms durch einen Boten dafür danken ließ und ihm die Hälfte feines Reiches anbot, wenn er Frieden machen wolle. Aber Alexander war damit nicht zufrieden; er wollte das ganze Reich haben. Er fragte feinen Feldherrn Parmenio, was er zu den Vorschlägen^ des Darins meine; „Ich thäte es/ sagte dieser, „wenn ich Alexander wäre. „Ich auch," erwiderte Alexander, „wenn ich Parmenio wäre." Um sich zunächst aller Küstenländer zu versichern, Zog Alexander zuerst nach Syrien und Phönizien. Alle Städte unterwarfen sich ihm willig; uur Neu-Tyrus leistete Widerstand. Nach siebenmonatlicher Belagerung eroberte und zerstörte er die Stadt (f. S. 18) und machte dem Welthandel der Phönizier ein Ende. Darauf zog er durch Palästina. Vor Jerusalem kam ihm die Priesterschaft entgegen und bat ihn um Schonung. Er ließ den Juden ihre Verfassung und schenkte ihnen sogar, als er im Tempel Jehova's ein Opfer gebracht Hatte, für jedes Sabbathjahr Steuerfreiheit. Dann wandte er sich nach Egypten, das er bald eroberte und dessen Handel und Wohlstand er durch Gründung der Stadt Alexandria zu heben suchte. Von Egypten aus zog er wieder nach Norden, feierte in Phönizien Herrliche Feste und traf allerlei Verwaltungsmaßregeln für die neu eroberten Länder. Dann brach er auf und zog an den Tigris, hinter welchem Darms sich mit einem neuen Heere aufgestellt Hatte. Bei (Saugamela und Ar6ela kam es 331 331 v. Chr. zur Schlacht, welche für Darins abermals unglücklich ^r-ausfiel. Sein Heer erlitt eine üöllftänbige Nieberlage, und Darins mußte abermals fliehen. Damit war das Geschick Persiens end-gültig entfchieben. In Folge des Sieges sielen auch Babylon, (Susa, Ekb atana und Perfepolis mit ungeheuren Schätzen in Alexanders Hände.

14. Alte Geschichte - S. 25

1879 - Dillenburg : Seel
— 25 — Gemahlin des Zeus, wollte Herkules tobten und sandte daher, als das Kind noch in der Wiege lag, zwei Schlangen; aber Herkules faßte mit jeber Hand eine berfeiben und erwürgte sie. Er würde sorgfältig erzogen und nicht nur in leiblichen Uebungen, fonbern auch in der Buchstabenschrift, in Gesang und Leyerspiel unterrichtet. Als er einst seinen Lehrer, der ihn gestraft hatte, mit der Leyer zu Boben schlug, würde er aufs Laub geschickt, wo er zu gewaltiger Größe und Stärke heranwuchs. Im Begriffe, in das Leben einzutreten, wirb er vor den Scheibeweg gestellt; von zwei Frauen, die Glückseligkeit und die Lüberlich feit, sucht ihn jebe zu bereben, ihr zu folgen; er über-winbet die Versuchung zum Laster und folgt der Tugend auf dem Wege zum Glücke. Hera verfolgt ihn währenb seines ganzen Lebens; aber Pallas Athene schützt ihn. Von der ersteren veranlaßt, befiehlt König Eurystheus von Mycenä, in bessen Dienst sich Herkules gestellt, dem Herkules, zwölf Arbeiten zu verrichten. Die erste berselben war, daß er bett nemeischen Löwen, der eine ganze Gegenb in Angst und Schrecken hielt und besi'en Fell für menschliche Waffen unburchbringlich war, töbtete. Seine Pfeile prallten ab, aber Herkules schlug ihn mit einer Keule nieber und erstickte ihn dann. Als zweite Arbeit tourbe ihm aufgetragen, die Hybra, eine ungeheure Schlange mit neun Köpfen, zu erlegen. Auch bies vollbrachte Herkules mit Hülfe feines Freitnbes Iolaus. Sobann fing er die Hindin der Artemis, welche eherne Füße hatte und ein goldenes Geweih trug. Diese war so schnellfüßig, daß niemand sie einholen konnte. Herkules hetzte sie so lange, bis sie tobtmübe nieberfanf. Ju den Klüften des Berges Erymanthns hauste ein Eber; diesen fing er lebendig, lud ihn auf feine Schultern und brachte ihn dem Eurystheus. Die fünfte Arbeit war die Reinigung des Augiasstalles. Augias, ein König und Freund des Eurystheus, hatte in einem mächtigen Stalle eine Herde von 3000 Rindern. Diesen Stall, der feit Jahren nicht gereinigt worden war, sollte Herkules in einem Tage reinigen. Mit Hülse eines Kanals, der das Wasser eines nahen Flusses in den Stall führte, vollbrachte er die Arbeit. — Am See Stymphalis hielt sich eine Menge von mächtigen Vögeln mit ehernen Flügeln, Schnäbeln und Klauen auf und thaten viel Schaden. Herkules verscheuchte sie durch das Getöse mächtiger Klappern und töbtete viele berselben. Darauf fanbte ihn En-rystheus nach Kreta, wo ein witthenb geworbener Stier Men-

15. Alte Geschichte - S. 26

1879 - Dillenburg : Seel
— 26 — scheu und Vieh gefährbete. Herkules fing ihn lebenbig und brachte ihn zu Eurystheus. Aehulich btefer That war die folgenbe Arbeit. Der thrazische König Diomebes hatte zwei Rosse, welche nicht Hafer und Heu, sonbern die in das Land kommenben Fremb-linge als Futter erhielten. Den babnrch wüthenb geworbenen Thieren wars er den König zuerst als Futter vor; dann bänbigte er sie und brachte sie bent Eurystheus. Die neunte Arbeit war bte Ueberwältiguug der Amazonen, welche im nörblichen Kleinasien wohnten. Mit Hülse einer Schar rüstiger Krieger bezwang er sie und fing die Königin berselben, gab btese aber wieber frei, nachdem sie ihm ihren Gürtel (das Wehrgehenke) für Eurystheus überliefert hatte. — Weiter befahl Eurystheus dem Herkules eine prachtvolle 9t in b er herbe, welche dem breikypfigen Riesen Geryon gehörte, herbeizuschaffen. Herkules mußte durch ganz Norbasrika reifen, itm zu der Insel zu gelangen. An die Meerenge gekommen, welche das Mittelmeer und den atlantischen Ocean verbinbet (wie heißt sie?), pflanzte er bort die Säulen des Herkules, schiffte hinüber nach Spanien, fanb bte Herbe, erschlug den zweiköpfigen Hirtenhnnb und den Hirten und trieb die Herbe von bannen. Von dem Riefen eingeholt, töbtete er auch biefen mit den im Blute der Hybra vergifteten Pfeilen. Auch die elfte Arbeit brachte ihm eine weite Reife. An der Westküste von Afrika wuchs ein Baum mit golbnen Aepfeln, von 4 Jungfrauen, Hefp erib eu genannt, und- einem hunbert-köpfigen Drachen bewacht. Herkules nahm dem Riefen Atlas, der in der Nähe hauste und das Himmelsgewölbe auf feinen Schultern trug, die Last besselben ab; biefer erlegte den Drachen, überlistete die Hüterinnen und brachte die golbnen Aepsel, wollte aber dem Herkules die Last nicht wieber abnehmen. Durch eine List wußte er sie dem Atlas wieber aufzubürbeu und eilte dann mit den Aepfeln Zn Eurystheus. Die 12. Arbeit war die schwierigste. Eurystheus verlangte, daß Herkules den Höllenhnnb, den breiköpfigen Cerberus, aus der Unterwelt herauf hole. Herkules kam vor der Wohnung Pluto's an und erhielt auch die Erlaubnis zu der That, aber er sollte sie ohne Waffen ausführen. Blos mit dem Brustharnisch und der Löwenhaut angethan, ging er dem Thier zu Leibe, brachte es in seine Gewalt und trug es dem Eurystheus zu. Dieser aber erschrack über das Ungeheuer so heftig, daß er nicht eher ruhte, als bis Herkules basfelbe wieber an feinen Ort gebracht hatte. — Jetzt machte sich Herkules frei von den Diensten des Eurystheus und führte

16. Alte Geschichte - S. 31

1879 - Dillenburg : Seel
— 81 — Hügel. Gegen die Bitten des Priamns, der selbst in das griechische Lager kam und ihn um Auslieferung des Leichnams anflehte, blieb er taub, bis dieser ihn endlich an seinen Vater erinnerte, worauf er den Leichnam verabfolgte, der dann in Troja feierlich bestattet wurde. Bald darauf fand auch Achilles seinen Tod durch einen Pfeilschuß des Paris. — So fiel ein Held nach dem andern, und es war nicht abzusehen, wann und wie der Kampf enden werde. Da baute man auf den Rath des Ulysses ein hölzernes Pferd, fast so hoch, wie ein Thurm. Durch eine verborgene Thüre stiegen die besten der noch lebenden Helden in den Bauch des Thieres. Dann brachen die Griechen ihr Lager ab und fuhren mit ihren Schiffen hinter die Insel Tenedos, so daß die Schiffe den Trojanern unsichtbar waren. Das hölzerne Pferd ließen sie vor der Stadt stehen. Bald kamen die Trojaner aus der Stadt und umringten das Pferd. Ein Grieche, welcher unter demselben hervorgezogen wurde, verkündete, daß das Pferd demjenigen, in dessen Besitz es sei, Glück bringe; da es die Griechen nicht hätten mitnehmen dürfen, so hätten sie es so groß gebaut, daß es nicht durch die Thore Troja's in die Stadt gebracht werden könne. Daraus rissen die Trojaner einen Theil der Stadtmauer ein und führten das Pferd im Triumphe in die Stadt. Dann überließ man sich der Freude über den Abzug der Feinde und in der nächsten Nacht der langentbehrten Ruhe. Während alles schlief, öffneten die im Bauche des Pferdes sich befindenden Helden die Thüre und stiegen mittelst einer Leiter heraus. Den fernen Schiffen wurde ein verabredetes Feuerzeichen gegeben, auf welches diese sofort herbeieilten; durch die Lücke der Stadtmauer drangen die Griechen ein, und die Stadt war bald in ihren Händen. Ein Flammenmeer zerstörte dieselbe, die Einwohner wurden ermordet oder in die Sklaverei geführt; nur wenige entkamen, unter ihnen Aeneas, der in Italien eine neue Heimath fand (s. B b. § 2). Meuelaus nahm Helena wieder als Gattin mit sich. f. Ulysses (Odysseus) Heimkehr. Die von Troja heimkehrenden Helden hatten mannichfaches Ungeschick zu erdulden, theils bei ihren Fahrten auf dem Meere, theils bei der Ankunft in der Heimath. So hatte Agamemnon's Weib sich während seiner Abwesenheit mit einem Andern verheirathet, und bei seiner Rückkehr wurde er von dem Räuber seines Weibes überfallen und getödtet. Am meisten hatte jedoch Odysseus zu leiden. Er

17. Alte Geschichte - S. 32

1879 - Dillenburg : Seel
— 32 — war der König der Insel Jthaka im Westen Griechenlands und hatte daher die weiteste Seereise zu machen. Aber 10 Jahre lang irrte er umher und soll während dieser Zeit die wunderlichsten Abenteuer bestanden haben. So soll er zu den Cyklopen, einem menschenfressenden Riesenvolke, gekommen sein, von dem einer mehrere seiner Gefährten auszehrte, von da zu einer Zauberin, die mehrere seiner Gefährten in Schweine verwandelte, darauf endlich in die Unterwelt, wo er die Schatten seiner Freunde Agamemnon und Achilles erblickte. Endlich zerschmetterte ein Blitz sein Schiff, und er wurde, an einem Balken sich festklammernd, an eine Insel geworfen. Von der daselbst wohnenden Göttin Kalypso wurde er freundlich aufgenommen, aber er sollte auch immer dableiben. Von Sehnsucht nach seinem Weibe und feinem Sohne getrieben, ging er alle Tage an den Strand und weinte. Nach langer Zeit gab ibm endlich Kalypso die Erlaubnis zur Heimkehr. Auf einem Flosse trieb er hinaus in's Meer und erst nach 18 Tagen fand er wieder Land; dnrch einen Sturm arbeitete er sich noch hindurch, aber auf dem Lande angekommen, sank er erschöpft nieder. Am andern Tag sah er die Königstochter und sprach sie um eine Gabe an. Diese führte ihn zu ihrem Vater, der ihn, als er feinen Namen genannt, freundlich aufnahm und sich seine merkwürdigen Schicksale erzählen ließ. Daraus gab er ihm ein Schiff und ließ ihn nach Jthaka fahren. Seine Gemahlin Penelope war wahrend feiner Abwesenheit von vornehmen Jünglingen Jthaka's und der benachbarten Inseln vielfach umworben worden, und nur mit Mühe und durch mancherlei Ausflüchte hatte sie einer Heirath bis jetzt sich entziehen können. Ulysses Sohn Telemach war deshalb ausgezogen, um Kunde von seinem Vater zu erlangen. Von Menelaus erfuhr er, daß sein Vater nach 10jährigen Irrfahrten allein zurückkehren werde (So nach einer alten Weissagung), Schnell eilte er, da diese Zeit beinahe um war, nach Hanfe und fand feinen Vater bei einem Hirten der heimatlichen Insel. Dieser erschlug die Freier und erhielt so seine Gattin wieder. Die Thaten der griechischen Helden vor Troja, sowie das Misgeschick des Odysseus auf der Heimreise, sind von dem griechischen Dichter Homer in der Ilias und der Odysse beschrieben.

18. Alte Geschichte - S. 69

1879 - Dillenburg : Seel
— 69 — Meer: der Jsontius, die Athesis (Etsch), dieidria, der Rhenus und der Rubicon. In das tnskische Meer fließen der Arno, der Tiber mit Anio, der- Liris und der Silärns. Unter den Tiefebenen Italiens sind zu merken: Tie Po-Ebene, die Ebene des Arno mit den Marernrnen, die Küstenebene vonlatium, die camp anische und die apulisch e Ebene. Im Norwesten heißt das Meer das l i g n r i f ch e; es bildet den Meerbusen von Genua; zwischen dem Festlande und den Inseln führt es den Namen tyrrhenisches Meer und bildet die Meerbusen von Gaeta, vou Neapel (mit dem Vorgebirge Miseuuin) und von Salerno. Im Süden bildet das jonische Meer den Busen von Tarent. c. Eintheilnng des Landes. Wie Griechenland, so zerfiel auch Italien in drei größere Provinzen: Ober-, Mittel- und Unteritalien. Oberitalien war vou gallischen Völkerstämmen bewohnt; bis zum Ende der römischen Republik wurde es nicht Zu Italien gerechnet. Es zerfiel wieder in drei Landschaften: im Westen lag Ligurien mit der Hauptstadt Genua; der östliche Thett war das Land der Veneter. Zwischen diesen beiden lag das cisalpinische Gallien (die heutige Lombardei), durch deu Po in eine nördliche und südliche Hälfte getheilt; in jener lagen Turin (Augusta Taurinorum), Vercellä, Mailand (Me-diolanum) Mantua und Verona, in dieser Parma, Mo-h> o _(Mutina), _ R n v e n n a und Bologna (Bononia). — Mittelitalien zerfiel in sechs Landschaften: Etrurien mit Veji, Pernfia, Tarquiuii und Elufium (in dieser Landschaft lag der trasimenische See); Latium mit Alba Longa, Ostia, Gabii>Campanien mit Neapel, Eapna, Nola, Pompeji, Herkularlum; Umbrien im Osten mit den Städten Sena, Sentinum; Picennm mit Ancona, und Samnium in den Abruzzen mit den Städten Eandinm und Ben event um. — Das wegen seiner vielen griechischen Eolonien auch Groß-g r i e ch eit land genannte Unterhatten umfaßte die Landschaften: Lite anten, Bruttium, Apulien und Ealabrien. Die wichtigste der zu Italien gehörigen Inseln war Sicilien. Bemerkenswerthe Städte auf Sicilien sind: Messana (jetzt Messina), Syrakus und Segesta. d. Ursprung, Sitten und Religion der Bewohner. Italien war in der ältesten Zeit von Völkerschaften bewohnt, welche in Ursprung, Sprache und Sitten große Verschiedenheiten zeigten.

19. Alte Geschichte - S. 34

1879 - Dillenburg : Seel
— 34 — bilde that man auch in den meisten übrigen griechischen Staaten. Nur in Sparta blieb die Königswürde bestehen. Sparta und Athen wurden im Lause der Zeit die mächtigsten Staaten, daher uns denn die Geschichte auch am meisten von ihnen erzählt. 4. Sparta. a. Lykurg als Gesetzgeber. In Folge der Wanderungen und des Zusammenstoßes mit anderen Völkerschaften waren die alten dorischen Sitten verloren gegangen, und die Gesahr, daß der ganze dorische Geist aus dem Volke verschwinden könnte, lag nahe. Dadurch, daß immer zwei Könige (einer ans dem Geschlechte der Enristheniden und einer ans dem Geschlechte der Prokliden) zugleich regierten, war allmählich ein Zustand der Gesetzlosigkeit und Unordnung entstanden, welcher Sparta an den Rand des Untergangs brachte. Dies war die Veranlassung zu 880 der durch Lykurg ns erfolgten neuen Gesetzgebung. Lykurg v- Chr- war ein Sproß des königlichen Stammes; er zeichnete sich aus durch hohe Weisheit, welche er auf feinen vielen Reisen in fremden Ländern durch aufmerksame Beobachtung der Sitten und Einrichtungen erworben und vermehrt hatte. Eine Zeitlang war er als Nachfolger feines kinderlos verstorbenen Bruders König; als jedoch feinem Bruder noch nachträglich ein Sohn geboren wurde, führte er für diesen die Regierung. Um sich dem ihm gemachten Vorwürfe eigennütziger Absichten zu entziehen, verließ er Sparta und hielt sich 10 Jahre in Egypten und Kreta auf, überall Erfahrungen in Bezug auf Staatsverfassung und Verwaltung sammelnd, besonders in Kreta, wo alte dorische Sitten und Einrichtungen untiermischt sich erhalten hatten. Vor seiner Rückkehr befragte er das Erakel zu Delphi wegen der beabsichtigten Gesetzgebung und erhielt die Antwort, daß seine Gesetze für Sparta die besten fein würden. Dadurch ermuthigt, gab er Sparta nicht sowohl eine neue, als vielmehr eine auf die alte dorische Sitte und Eigenthümlichkeit sich gründende Verfassung. b. Staatseinrichtung. Die Staatsgewalt befand sich in den Händen der eigentlichen Spartiaten, der Dorer. Diese hatten keine eigentliche Beschäftigung; sie übten sich in dem Gebrauche der Waffen, führten die Kriege und regierten den Staat. Jede der 9000 Sparliatenfamilien besaß ein eigenes, nntheilbares und nach dem Rechte der Erstgeburt sich vererbendes Gehöft. Die-

20. Alte Geschichte - S. 35

1879 - Dillenburg : Seel
— 35 — jenigett der Besiegten, welche sich der Hoheit der Spartiaten unterworfen hatten, hießen Periöken. Auch diese besaßen Gehöfte, welche aber viel kleiner waren, als die der Spartaner. Den dritten Stand bildeten die Heloten, b. h. diejenigen, welche mit den Waffen Widerstand geleistet hatten. Sie waren keine eigentlichen Sclaven, sondern eine Art Leibeigene, welchen vom Staate ein Grundbesitz zugewiesen wurde, auf dem sie mit Weib und Kind lebten und von welchen sie Pacht zahlten. Sie trugen das auf ihnen lastende Joch nur ungern, und gar manchmal machten sie ihrem Widerwillen durch Ausstäude Luft. Solche Helotenaufstände waren von den Spartiaten sehr gefürchtet, weshalb die Heloten strenge beaufsichtigt wurden. Aus den Spartiaten wurde der Rath der Alten gewählt; dieser bestand aus 28 Männern, die das 60. Lebensjahr überschritten hatten; sie übten die Gerichtsbarkeit, jedoch ohne Verantwortung, aus. Den Vorsitz führten die beiden Könige, welche ihre Würde der Geburt verdankten, im Kriege unumschränkte Befehlshaber waren, im Frieden dagegen mehr Ehre, als Macht besaßen. Später entstand das Amt der fünf Ephoren, welche die Aufsicht über die Geronten (Alten) und die Könige führten und die meiste Macht besaßen. — Kein Spar-tiate durfte fein Gut veräußern; niemand durfte Geld von Gold oder Silber haben, nur eisernes Geld war zulässig. Wohl wurden dadurch viele Verbrechen verhütet, aber Handel und Verkehr wurden gelähmt. Kein Fremder durste sich lange in Sparta aufhalten; kein Spartaner durfte längere Zeit ins Ausland reifen, damit nicht fremde Sitte im Volke Eingang finde. Um Einfachheit und Mäßigkeit zu wecken und zu erhalten, waren öffentliche Mahlzeiten eingerichtet, an denen alle Männer, auch die Könige, Theil nehmen mußten. Die Kost war einfach und derb. Das Hauptgericht war die schwarze Suppe, bestehend aus Schweinefleisch, Essig und Blut. Einst trug ein König in Asien, der viel von dieser Suppe gehört hatte, Verlangen darnach. Er ließ einen spartanischen Koch sommert, welcher ihm diese «Luppe bereiten mußte. Aber sie wollte ihm nicht schmecken. Da sagte der Koch: „Ich habe mirs gedacht, denn diese Suppe schmeckt nnr dem, der vorher tüchtig gearbeitet und im Eurotas gebadet hat." c. Erziehung der Kinder. Die Kinder gehörten von ihrer Geburt an dem Staate, auf dessen Kosten sie vom siebenten Jahre an erzogen wurden. Sobald ein Kind geboren war, wurde es dem Vater vor die Füße gelegt. Hob er es auf, so wurde es der Mutter zurückgebracht, die es selbst säugte. Ließ er das Kind 3*
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