Deutschlands Bodengestalt in ihrer Bedeutung für Bewässerung :c. 15
schiedenen Widerstandskraft der einzelnen Schichten in ein Stufenland umgeformt.
Das Alpenvorland und die Oberrheinische Tiefebene waren auch noch während der
Tertiärzeit von Binnenmeeren erfüllt.
4. Während der diluvialen Eiszeit drangen von Skandinavien und von den
Alpen her Gletscher weit in das deutsche Land vor. Die zurückweichende und wieder
vordringende nordische Vereisung erreichte die Breite von Magdeburg und den Fuß
des Mittelgebirges, die alpinen Gletscher das Nordende der oberbayerischen Seen
nahe bei München. Die Eisströme Übergossen die Gebiete, also vor allem Nord-
deutschend und die Süddeutsche Hochfläche, mit ihren Ablagerungen, mit Sand,
Kies, erratischen Blöcken und Geschiebelehm, und gaben der Landschaft ihr heutiges
Aussehen. Auch die norddeutschen Flußtäler verdanken ihnen ihre Entstehung. (S. das
Kärtchen S. 42.) In den nicht vereisten Landesteilen entstand unter dem Einfluß
der Verwitterung und des Winds der Löß, ein Staublehm.
5. Die Zerstückelung des alten Schollenlands in einzelne Massive war viel-
fach von vulkanischen Ausbrüchen begleitet. Eruptivmassen (Basalt, Trachyt
und Phonolith) drangen an den Verwerfungsspalten zutage und schufen dadurch
die lange Reihe vulkanischer Erhebungen, die die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle
von der Eifel bis nach Hessen hin (vor allem Vogelsberg und Rhön), ferner Nord-
böhmen und die Lausitz durchsetzen. In Süddeutschland entstanden aus ähnlichen
Ursachen die Vulkane des Hegaus (Hohentwiel), die Vulkanbildungen um Urach
im Schwäbischen Jura, der Riestrichter bei Nördlingen im Fränkischen Jura, der
Kaiserstuhl in der Oberrheinischen Tiefebene und die Vulkane der Oberpfälzischen
Hochfläche n. von Weiden.
So bildete sich im Lauf der verschiedenen Erdzeitalter der Stu-
fenbau des deutschen Landes heraus: das Tiefland im N., die Mittel-
deutsche Gebirgsfchwelle im Herzen des Reichs und das Hochgebirge
im S.
Jede dieser Landstufen hat ihr besonderes Wirtschaftssystem:
Im Norddeutschen Tiefland wird vorwiegend Ackerbau und Vieh-
zucht getrieben,
die Mitteldeutsche Gebirgsfchwelle mit ihren Kohlen- und Eisen-
lagern ist die Hauptwerkstätte der deutscheu Industrie,
das Hochgebirge endlich ist vorwiegend eine Stätte der Gras- und Wald-
Wirtschaft.
Bei aller Vielgestaltigkeit im einzelnen hat Deutschland in seinem durch-
greisenden Stufenbau einen einheitlichen Zug.
Iv. Deutschlands Bodengestalt in ihrer Bedeutung für Bewässerung und
wirtschaftliche Verhältnisse.
Einfluß der Bodengestalt auf die Bewässerung. Die einheitliche
Natur im Aufbau des Bodens verursacht auch in der Hauptsache die gleiche Rich-
tung wie den verwandten Charakter der deutschen Ströme. Mit Ausnahme der
Donau folgen alle der n. Abdachung zur Nord- und Ostfee.
Mittel- und Unterlauf, die für die Schiffahrt wichtigsten Flußstrecken, kommen
zur reichen Entfaltung. Die Lage der Nebenflüsse und die geringe Höhe der Waffer-
2*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
16 Überschau der geographischen Verhältnisse des Reiches.
scheiden ermöglichen vielfach eine leichte Verbindung der Hauptströme durch Kanäle.
Hinsichtlich der Ausdehnung ihrer Gebiete nehmen sie eine Mittelstellung unter den
Flußsystemen des Erdteils ein. Deutschland hat 15 000 km Wasserstraßen, die dein
großen Schiffsverkehr zugänglich sind, und nur Rußland übertrifft es hierin.
Die größte Bedeutung für die Schisfahrt hat der Rhein, da er wegen seines
Ursprungs in den Gletschern des Hochgebirges meist auch während des Sommers
hohen Wasserstand auszuweisen hat.
Verbindende Wirkung der deutschen Ströme. Die deutschen Fluß-
systeme verbinden die drei Höhenstufen innig miteinander: der Rhein Hochgebirge,
Mittelgebirge und Tiefland; Weser, Elbe und Oder Mittelgebirge und Tiefland.
Die vereinigende Kraft der Ströme bringt auch die Menschen einander näher und
unterstützt zugleich die Vereinheitlichung des gesamten deutschen Lebens in gei-
stiger wie wirtschaftlicher Beziehung, namentlich aber in Hinsicht auf den Verkehr.
Die deutschen Ströme ganz besonders verketten Deutschland zu einem einheitlichen
Wirtschaftsgebiet.
Einfluß der Bodengestalt auf Anbau und Verkehr, a) Bon größter
wirtschaftlicher Bedeutung ist das Vorherrschen des Tieflands, das fast 2/3 der
Gesamtfläche Deutschlands einnimmt. Es umfaßt nicht bloß die Norddeutsche
Niederung mit ihren tieseingreifenden Buchten am Rhein, der Ems, der Saale,
Elbe und Oder, sondern auch die langgestreckte Oberrheinische Tiefebene mit der
breiten Frankfurter Bucht, die Wetterau, den Untermain bis Schweinfurt und das
untere Neckartal bis gegen Stuttgart.
Das Tiefland ermöglicht eine reiche Entfaltung des Flußnetzes,
es setzt der Anlage von Schienen- wie Kanalwegen fast keine Hindernisse ent-
gegen,
es ist klimatisch bevorzugt gegenüber dem Hochland,
es bietet dem Ackerbau die günstigsten Bodenverhältnisse dar und
es begünstigt vor allem die Bildung großer Staatswesen. Tatsächlich ist die
Einigung Deutschlands vom Norddeutschen Tiesland ausgegangen.
Die Zusammenlagerung des Tieflands mit dem Meer, dann die alten oft-
westlichen Talzüge, große, von der Natur geschaffene Verkehrswege, erscheinen als
weitere Gaben des Norddeutschen Tieflands.
b) Auch die zahlreichen Mittelgebirge, die das Reich in seiner Mitte wie im
S. erfüllen, erweisen sich in Wirklichkeit lange nicht in dem Maß verkehrsstörend
und sondernd, wie dies lange zum Schaden unserer wirtschaftlichen und politischen
Entwicklung angenommen wurde. Der deutsche Boden ist trotz feiner zahlreichen
Gebirge recht wegfam.
Zu den großen Wasserstraßen, die die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle von S.
nach N. durchziehen, gesellen sich noch die breite Talsenke der Wetterau, die von
Frankfurt nach Kassel sührt, und weiterhin das Tal der Leine, das zur Nordsee leitet,
die Kinzig-Fulda Senke zwischen Vogelsberg und Rhön, die breite Bucht des Grab-
selds zwischen dem Mittlern Main- und dem Werratal, die Senken im O. und W.
des Fichtelgebirgs und die wichtigen Sudetentore. Die Wasserscheiden in den Mittel-
gebirgen liegen oft nur wenige Meter über den Quellgebieten, so besonders zwischen
dem Donau- und Maingebiet im Fränkischen Jura, wo stellenweise sogar eine Art
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Die deutschen Landschaften und Stämme. 57
Tegernsee, Schliersee, Rosenheim, Traunstein und Reichenhall. Im
Moränengebiet selbst erscheinen die Seen als Brennpunkte der Siedlungen, serner
noch die Durchbruchstäler der Flüsse. Da liegen Starnberg am Würmsee,
Prien am Chiemsee; an der Itter Kempten, an der Wertach Kaufbeuren.
2. Nordwärts der Seenregion folgt die Zone der großen Schotter-
ebenen und Moore (im schwäb. Ried, im bayer. Moos genannt) längs des Lech,
der Isar und des Inn, die naturgemäß nur höchst spärliche Siedlungen tragen; nichts-
destoweniger sind hier, dank der günstigen geographischen Lage, in den Schnittpunkten
wichtiger Verkehrslinien die beiden Großstädte der Hochfläche, München und Augs-
bürg, emporgewachsen.
3. Das sandige, lößbedeckte Hügelland im N., die Ackerbauzone
Südbayerns, ist mit zahlreichen Dörfern, Märkten und Landstädtchen bedeckt.
Schwaben baut besonders Weizen, Oberbayern vorwiegend Roggen, Niederbayern
neben Weizen und Roggen namentlich auch Gerste. Die tiefere und deshalb klimatisch
günstigere Lage der n. und ö. Gebiete gestattet in der Holledau den Hopfenbau, im
Inn- und untern Donautal lohnenden Obstbau.
4. Die letzte und nördlichste Siedlungszon-e der Schwäbisch-Bayerischen Hoch-
ebene folgt der Donau. Hohes Alter der Kultur und große geschichtliche Bedeutung
zeichnen die meisten der Städte aus, insbesondere Ingolstadt, Regensburg
und Passau. (Lage?)
Erwerbszweige. Von alters her sind in Altbayern Waldwirtschaft,
Ackerbau und Rinderzucht die Quellen des Volkswohlstands gewesen, und auch
heute noch liegt der Besitz, abgesehen von den beiden Großstädten, hauptsächlich
in den Händen des Landvolks. Außer in Westfalen hat sich in deutschen Landen
der Bauernstand kaum irgendwo in solcher Ursprünglichkeit erhalten als auf alt-
bayerischem Boden.
Auch die Industrie hat auf der Hochfläche mehr und mehr sich entwickelt,
namentlich in den Hauptorten München und Augsburg. München (600 000 E.)
ist der erste Platz Deutschlands in fast allen Zweigen der Kunst (Pinakothek und
Glyptothek) und des Kunstgewerbes, ebenso in der Bierbrauerei; hervorragend
sind ferner seine Maschinenfabriken. Des weitern hat die Ausbeutung nutzbarer
Mineralien in den altbayerischen Landen und der Waldreichtum im Böhmerwald
eine ansehnliche Granit-, Glas-, Holz- und Papierindustrie hervorgerufen; Nymphen-
bürg und Passau erzeugen kostbare Porzellanwaren; große Ziegellager, besonders
um München, begünstigen die Bautätigkeit.
Im schwäbischen Teil der Hochebene blüht von alters her wie in allen aleman-
nischen Gegenden neben der Landwirtschaft das Gewerbe, namentlich die Textil-
industrie, deren Hauptsitz Augsburg ist (120 000 E.); auch der Maschinenbau Augs-
burgs erfreut sich eines berechtigten Rufes. Allenthalben im Schwabenland sind
auch die Gewässer der Industrie dienstbar geworden.
Berkehrslage des Alpenvorlands; seine geschichtliche Bedeutung. Geo-
graphisch wichtiger als der Bodenertrag ist die Verkehrslage des Alpenvorlands.
Von jeher war die Donau die große Heer- und Handelsstraße Europas vom
Orient zum Okzident, und mit dieser Straße kreuzen im Alpenvorland recht-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
70 Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart.
Bündnis zwischen Lübeck und Hamburg hervorgegangene Hanse eine mächtige
Stellung zur See; sie errichtete Faktoreien in Brügge, London, Pergen und
selbst in Rußland. Demnach bildeten im Mittelalter hauptsächlich das Mittel-
meer, die Nord- und die Ostsee den Schauplatz des Seeverkehrs.
Mit der Ausbreitung des Islams erweiterte sich auch der Landverkehr, Er
erstreckte sich nunmehr vom Sudan bis nach Turan. Zu ansehnlichem Aufschwung
verhalsen ihm dann die Kreuzzüge. Denn der Weg, den die Kreuzfahrer die
Donau abwärts nach Asien und Kleinasien einschlugen, wurde auch zur Handels-
straße, die sich bis nach Indien fortsetzte.
Die meisten Güter nahmen den Weg von Konstantinopel durchs Mittet-
meer nach Genua und Venedig und von dort über die Alpen nach Süddeutsch-
land. Dadurch gewannen die Alpenstraßen die größte Bedeutung sür den Ver-
kehr. Zu den im Altertum bereits bekannten erschloß das Mittelalter die Pässe
über den Mont Cenis und den St. Gotthard; auch benutzten die Warenzüge
der Venezianer und Augsburger Kaufleute vom Etschtal her neben dem Brenner
vielfach den Übergang über die Reschen-Scheideck.
Dem Verkehr in der Richtung von Süd nach Nord dienten außerdem Haupt-
sächlich folgende Wege:
1. die schon im Altertum benutzte Rhone-Saone-Rheinlinie;
2. der aus der Oberrheinischen Tiefebene zur Ostsee führende
Straßenzug (Mainz—frankfurt—kassel—braunschweig—lübeck);
3. die Fortsetzungen der vom Brenner her nach Augsburg ziehenden
Straße. Entweder ging der Verkehr über Ulm und das Neckartal
(Blüte der schwäbischen Städte) zum Rhein und von dort weiter nach
Frankreich und England, oder er führte über Nürnberg und Bam-
berg nordwärts, um einerseits über Kassel nach Nordwestdeutsch-
land, anderseits über Leipzig nach Hamburg und Stettin weiter-
zuführen.
4. Ein Verkehrsweg aus sehr früher Zeit war ferner die Straße Adria
(Venedig)—Wiener Becken—marchtal—mährische Pforte—oder- bzw.
Weichseltal.
5. Im Osten Europas lies vom Kaspischen Meer ein Handelsweg die Wolga
auswärts bis zur Quelle und von hier nach Nowgorod, dem Stapelplatz
der Hanse; er stand wieder über die Ostsee mit Lübeck in Verbindung.
Auf diesem Weg gingen vielfach die Seidenzeuge Chinas und die Ge-
würze Indiens dem w. Europa zu.
Tie wichtigeren w est östlichen Verkehrswege waren:
1. die Donaustraße;
2. die aus dem Sei nebecken nach dem Rhein (Straßburg) und von hier
durch Süddeutschland nach dem Wiener Becken ziehende Straße;
3. die Mainlinie;
4. eine Straße von den belgischen Häfen über Köln, Kassel und Leipzig
nach Breslau;
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg London Rußland Turan Donau Asien Kleinasien Indien Konstantinopel Genua Venedig Nord Altertum Oberrheinischen Ostsee Mainz—frankfurt—kassel—braunschweig—lübeck Augsburg Ulm Rhein Frankreich England Kassel Nordwestdeutsch- Hamburg Stettin Venedig Europas Chinas Indiens Europa Rhein Kassel Leipzig Breslau
4g
C. Länderkunde.
31. Der Königssee (600 m) bei Berchtesgaden, vom Malerwinkel aus gesehen.
schwemmten kleinen Vorlande steht die weißschimmernde Kirche von St. Bartho-
lomä und ein Forsthaus, wo die Fremden einkehren.
Der Hauptwert des deutschen Alpenanteils besteht im Walde, dessen
Holzreichtum zur Anlage zahlreicher Sägewerke führte und eine blühende
Holzschnitzerei begründete; die Gewässer dienen der Flößerei. Weitere Er-
werbsqnellen sind die Jagd, Salzgewinnung und der Fremdenverkehr. Am
meisten besucht ist das herrlich gelegene Berchtesgaden (vgl. Buntbild!)
und der Kurort Reichenhall mit bedeutender Saline.
Aufgabe. Beschreibe die Gegend aus dem Gedächtnis!
2. Das Deutsche Alpenvorland.
§ 58. Vor dem Nordrande der Alpen dehnt sich eine weite Hochfläche
aus: das Alpenvorland. Es zieht sich vom Genfer See durch die
Schweiz und durch Deutschland bis nach Österreich hinein. Der Teil
zwischen Bodensee und Inn ist das Deutsche Alpenvorland, auch Ober-
deutsche oder Schwäbisch-Bayrische Hochebene genannt. Es wird
umgrenzt von den Alpen und dem Bodensee, dem Deutschen Jura
und dem Bayrisch-Böhmischen Walde. Die Meereshöhe des Gebietes
ist etwa 500 m. Im tiefsten Teile, am Fuße des Jura und des Bayrisch-
Böhmischen Waldes, hat sich eine große Sammelader seiner Gewässer ge-
bildet: die auf dem Schwarzwald entspringende Donau. Ihre Nebenflüsse
sind von rechts: die Jller, der Lech, die Isar, der Inn; sie sind wegen
ihres starken Gefälles nur zur Holzflößerei geeignet; von links kommen
die Wöruitz, die Altmühl, die Nab und der Regen. An den Flüssen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
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Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde
Extrahierte Ortsnamen: Berchtesgaden Berchtesgaden Deutschland Schwarzwald Donau
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich.
49
§ (il. Tie wichtigste Verkehrsader für das betrachtete Gebiet ist die
Douau. Sie stellt die Verbindung Süddeutschlands mit dem Osten her.
An landschaftlicher Schönheit ist das Donautal reich und erinnert hier und
da au das Rheintal. Aber im Schiffsverkehr hat der Rhein die Donau
weit überflügelt, denn er mündet in das Weltmeer, die Donau aber in ein
Binnenmeer.
An der Donau liegt das württembergische Ulm, eine starke Festung.
Sein gewaltiges Münster hat den höchsten Kirchturm der Welt (160 m).
Douauabwärts folgt die bayrische Festung Ingolstadt. Regensburg
liegt am nördlichsten Punkte der Donau. Es wurde durch die Kreuzzüge,
von denen die beiden ersten donanabwürts gingen, eine Vermittlerin des
Handels von Konstantinopel nach dem deutscheu Norden. Damals war es
die wichtigste Stadt Bayerns, jetzt ist es die Hauptstadt des Regierungs-
bezirks Oberpfalz, Schnittpunkt der großen Bahnen Wien—frankfurta. M.
und Berlin—münchen, Anfangspunkt der Donaudampfschiffahrt. Am
Zusammenfluß vou Inn und Donau entstand die malerisch gelegene Grenz-
stadt Passau im Regieruugsbezirk Unterbayern.
Aufgaben. 1. Welche von 0 kommenden Völker haben bei Angriffen
gegen Deutschland die Donau als Heerstraße benutzt? 2. Wann ist das
Tonautcil in der Richtung von W nach 0 als Straße in der Geschichte auf-
getreten? 3. Welche Nebenflüsse der Donau bilden politische Grenzen?
3. Das Deutsche Mittelgebirgsland.
A. Das Süddeutsche Bergland.
Die Gberpfälzische Hochebene, das Bayrisch-Böhmische Waldgebirge.
§ 63. Zwischen dem Fränkischen Jura und dem Bayrisch-
Böhmischen Walde setzt sich das Alpenvorland in der Oberpfälzischen
Hochebene über die Donau nach N bis gegen das Fichtelgebirge fort.
Welche Gebirge umgeben sie? Der Lauf der Flüsse zeigt, daß sie sich
im Gegensatz znr Schwäbisch-Bayrischen Hochebene nach 8 senkt. Die
Ebene ist rauh und unfruchtbar, ein Fünftel ist Wald. Vorhandene Eisen-
lager haben Bergbau und Hüttenbetrieb hervorgerufen, wofür Amberg
(Gewehrfabrik! der Mittelpunkt ist.
§ 64. Das Bayrisch-Böhmische Waldgebirge ist der hohe Wall
im 0 der Oberpfalz. Sein westlicher Abhang gehört zum Deutschen Reiche.
Vom Fichtelgebirge erstreckt es sich südöstlich. Es ist ein Mittelgebirge
mit breitem, knppenreichem Rücken. Endlose Wälder, die in der Mitte teil-
weise noch Urwäldern gleichen, große Moore und zahlreiche Seen wechseln
miteinander ab. Der Reichtum an Onarz und Holz ließ eine blühende
Glasindustrie entstehen. Ein wichtiger Übergang ist der Paß von Taus,
der Prag, Pilfeu und Regensburg in gerader Linie verbindet und für die
Hering, Erdkunde für Präparandenanstalten. 4
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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54
C. Länderkunde.
von Genua—augsburg über Nürnberg nach Norddeutschland führte. Seine
Spielwaren, der „Nürnberger Tand", waren weltberühmt; Handel und Kunst-
gewerbe machten Nürnberg im 15. und 16. Jahrhundert zur ersten Stadt
Deutschlands Meistersinger). Der Sinn für Gewerbe, Handel und Verkehr
erhielt sich im Lauf der Jahrhunderte, und so entstand zwischen Nürnberg und
dem benachbarten Fürth die erste deutsche Eisenbahn mit Dampfbetrieb. Jetzt
ist Nürnberg neben Stuttgart der erste Handels- und Jndustrieplatz Süddeutsch-
lands. (Germanisches Museum!) An der Fränkischen Saale liegt der Badeort
Kissingen mit kräftigen Salzquellen.
Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge.
§ 70. Aufgaben. 1. Bestimme nach dem Maßstabe die Länge und die
Breite der Tiefebene und berechne daraus ihre ungefähre Größe! 2. Wie verläuft
der Rhein—rhone-Kanal? 3. Vergleiche die Strecken Bafel—straßburg und
Straßburg—mainz in Rücksicht auf die Zahl der am Rheiu liegenden Ortschaften!
4. Welche Flüffe strömen von rechts, welche von links in den Rhein?
Die einschließenden Gebirge gleichen einander wie Zwillingsbrnder.
Zur Ebene ist der Abfall steil, die Abhänge nach außen fenken sich in
Wellen völlig gleichmäßig zur Mosel wie zum Neckar. Im 3 sind die
Gebirge höher als im N. Der Schwarzwald erscheint von der Ober-
rheinischen Tiefebene aus als gewaltiger Wall. Den Namen hat er von
seinen dunklen Nadelwäldern. Der höchste Gipfel, der Feldberg (1500m!,
liegt im S. Auf dem Ostabhang entspringen Donau und Neckar. Der
große Holzreichtum des Gebirges gibt vielen Bewohnern Beschäftigung.
Die Flüffe erleichtern die Beförderung des Holzes zum Rhein; Köhlerei,
Teerschwelerei blühen, zahlreiche Sagemühlen zerkleinern das Holz, ans
dem it. a. die bekannten Schwarzwälder Uhren und andere Holzschnitzereien
hergestellt werden. Außer den Uhren sind die Musikwerke des Schwarz-
Wäldes weithin bekannt. Großartige Eisenbahnen führen über das Gebirge,
deffen herrliche Täler und schön gelegene Badeorte zahlreiche Fremde anlocken.
Nördlich an den Schwarzwald schließt sich das niedrige, wohlangebaute
Neckarbergland. Die Bedeutung dieser Senke für den Verkehr kommt
zum Ausdruck in dem Namen der Stadt Pforzheim — Pfortenheim, be-
kannt durch ihre Goldwaren.
Jenfeit des Neckars folgt bis an den Main der Odenwald (Katzen-
buckel, 600 m); feine nordöstliche Fortsetzung ist der das Mainviereck füllende
Spessart. Beide sind waldreiche, hochflächenartige Erhebungen.
Der südliche Schwarzwald gehört fast ganz zum Groß Herzogtum
Baden, in den nördlichen teilen sich Baden und Württemberg, ebenfo
in das Neckarbergland. Der Odenwald ist überwiegend im Besitz des
Großherzogtnms Hessen, der Spessart ist bayrisch.
Aufgabe. Welche Schwierigkeiten waren beim Bahnbau zu überwinden?
§ 71. Der Wasgenwald oder die Vogesen, auf deren Kamm die
deutsch-französische Grenze verläuft, steigen nördlich von der Burgundischen
Pforte empor: der höchste Punkt ist der Sulzer Belchen, fast so hoch
wie der Feldberg. Auf dem französischen Westabhange entspringt die Mosel.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
60
C. Länderkunde,
c) Städte. — Aufgaben. 1. Was ist über Lage und Anlage der Haupt-
ftadt zu sagen? 2. Welche Städte liegen a) am Rhein, b) am Neckar,
c) am Westrand des Schwarzwaldes, d) an der Donau, e) am Bodensee?
$ 81. 4. Das Großherzogtum Hessen.
Halb so groß wie Baden, l,:s Mill. E., Dichte 167. Über 2/3 Evangelische.
Aufgaben. 1. In welche beiden Teile zerfallt das Großherzogtum?
2. Gib an: Lage, Grenzen, die natürlichen Landschaften und Flüsse des schon
besprochenen südlichen Teiles Rheinhessen. Der kleinere nördliche Teil des
Staates, Oberhessen, liegt schon im mitteldeutschen Gebirgslande.
a) Beschäftigung. ■— Aufgabe. Wo sind Obstbau, Weinbau, Wald-
reichtum die wichtigsten Erwerbsquellen?
b) Städte. — Aufgabe«. 1. Wo liegt die Hauptstadt? 2. Welche
Städte liegen a) am Rhein, b) am Main?
$ 82. 5. Elsaß-Lothringen.
14500 qkm, 1,9 Mill. E., Dichte 129. Reichlich 3/4 Katholiken, mehr als 1/5 Evangelische,
l3/4% Inden. 200000 mit Französisch als Muttersprache.
Aufgaben. 1. Welche Gegensätze zeigt die Bodengestalt? 2. Welche Ge-
birge füllen den Ay und N? 3. Erkläre aus Lage und Größe, daß Elsaß-
Lothringen eins der ersten Weinländer Teutschlands ist! 4. Wo ist Industrie,
besonders die Webindustrie, vorherrschend? 5. Ordne die Städte nach ihrer
Größe! 6. Welche Orte treten in der Geschichte auf?
Elsaß-Lothringen bildet einen Winkelhaken, füdlich von Metz durch-
schnitten vom 49. Breitenkreis, unter dem Paris, Karlsruhe und Regensbnrg
liegen. 1911 wurde es eiu deutscher Bundesstaat.
Tas Elsaß wird im N begrenzt vou der Lauter, dereu Quereinschnitt
von alters her die politische, kirchliche und sprachliche Grenze gewesen ist.
Der wichtigste Fluß ist uicht der Rhein, fouderu die Jll (§ 74). Zwischen
ihr und dem Rheiu führt von Straßbnrg der Rhein Rhoue-Kaual durch
die Burgundische Pforte, die tiefe Lücke zwischen Jura und Wasgenwald.
Deutsch-Lothriugen liegt zwischen Mosel und Saar. Mildes Klima,
Reichtum an Wem, Salz und Eiseu habeu zu reichlicher Besiedlung ange-
lockt. Der Grenzstreifen wird von Franzosen bewohnt, an der Saar
eutlaug sitzeu, wie in der Pfalz, Frauhit.
Zeichnung: Elfaß-Lothringen. Beachte, daß das Land ans zwei
Rechtecken besteht, die sich bei Straßburg berühren!
§ 83. 6. Die Hohenzollernschen Lande.
Etwa 70000 E., 95% Katholiken.
Aufgaben. 1. Welcher Fluß durchquert die Hohenzollernschen Lande?
2. Bon welchen Ländern sind sie eingeschlossen? 3. Wo liegt Sigmaringen,
wo Hechingen?
Das Ländchen ist 1849 gegen ein Krongeld an Preußeu abgetreten und
wird als Regierungsbezirk Sigmaringen vom Oberpräsidenten des Rhein-
lands verwaltet.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
48
C. Länderkunde.
33. Die Jnselstadt Lindau ^400 m) am Bodensee mit dem Blick auf die Oster-
reichischen Alpen im Südosten des Sees.
Die günstige Lage des Sees, das milde Klima und die Fruchtbarkeit der Umgebung lockten früh, wie
die Reste von Pfahlbauten verraten, eine zahlreiche Bevölkerung an seine Ufer, besonders an die Ost-
und Westseite. Lindau, das „schwäbische Venedig", einst Freie Reichsstadt, blüht jetzt von neuem empor.
§ 60. Das Klima des Alpenvorlandes ist wegen der hohen Lage rauh
und feucht; nach der Donau zu wird es milder und trockner. Im 3 ist
das Land deshalb mehr für Viehzucht und Forstwirtschaft, im N mehr
für Ackerbau geeignet. Der Weinbau ist wegeu der hoheu Lage aus-
geschlossen, ein ausgedehnter Hopfenbau dient der Bierbereitnng. Die Be-
wohner sind östlich vom Lech Bayern, westlich Schwaben.
§ 61. Staatlich gehört der größte Teil des Deutschen Alpenvorlandes
zum Königreich Bayern, westlich der Jller dagegen zu Württemberg,
Hohenzollern und Baden.
Unter den Orten steht voran München im Regierungsbezirk Oberbayern,
die Hauptstadt Bayerns, mit fast 600,000 E. die drittgrößte Stadt des
Deutschen Reiches. Die einheitlichen Straßenbilder und die vielen stolzen
Bauten zeigen die Hand eines kunstsinnigen Herrschergeschlechtes. Die reichen
Kunstschätze, namentlich die Gemäldesammlungen salte und Neue Pinakothek,
Schackgalerie! Eigentum des Kaisers^, Glaspalast) machen München zu einer Kunst-
stadt ersten Ranges. München ist Sitz einer Universität und Kunstakademie,
wichtigster Knotenpunkt der süddeutschen Bahnen und Hauptsitz der Bierbrauerei.
Die Hauptstadt des Regierungsbezirks Schwaben ist Augsburg (102^
wie Regensburg und Bregenz eine Gründung der Römer. Der Name erinnert
an den Kaiser Augustus. Die Stadt liegt am Nordrand des Lechseldes, das
bekannt wurde durch die Ungarnschlacht von 955. Durch den Handel mit
Italien wurde es eine der reichsten Städte Deutschlands. Die Fugger und
die Welser waren die Rothschilds des Mittelalters. Noch jetzt ist Augsburg
ein Hauptsitz für Handel und Industrie Süddeutschlands ^Webereien).
1 Tie Einwohnerzahlen sind in Tausenden angegeben.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde Augustus Augustus
50
C. Länderkunde.
Kohlenausfuhr nach Bayeru wichtig ist. Noch auf bayrischem Gebiete,
unweit der Quelle des Regeu, erhebt sich der höchste Berg des Gebirges,
der Arber (1450 m). Das breite Tal des Regen trennt den Bayrischen
vom Böhmer Walde. — Das Gebirge bildet ans eine lange Strecke die
Grenze gegen Österreich. Ans einem Vorsprnnge, nicht weit von Regens-
bürg, errichtete König Ludwig I. von Bayern die Walhalla, einen schön-
gelegenen Ruhmestempel mit den Standbildern von berühmten Deutschen.
Zeichnung: Die Donau auf deutschem Gebiet.
Das hufeisenförmige Fichtelgebirge, vou den Anwohnern Fichtelberg
genannt, ist mit feuchten Wieseu- und Moorgründen bedeckt, denen nach den
vier Himmelsgegenden die Flüsse Main, Saale, Eger und Nab ent-
strömen.
Zeichnung: Das Fichtelgebirge als Gebirgs- und Flußzeutrum.
2. Der Deutsche Jura.
§ 65. Der Deutsche Iura ist die Fortsetzung des Schweizer Iura
und erstreckt sich vom Rhein bis zum Main. Die Südwesthälfte heißt
Schwäbischer Iura, die Nordosthülfte, die nach N umbiegt, Fräuki-
scher Iura. Der Deutsche Iura steigt von der Donau allmählich an und
bricht nach Nw steil ab.
An dieser Nordwestseite liegt das landschaftlich schöne Neckartal. Hier
ist der Abfall stark zerklüftet, die auswaschende Tätigkeit des Wassers hat
in Verbindung mit der Verwitterung einzelne Bergkegel von der Hauptkette
getrennt; sie sind mit Laubwald bedeckt, mit Burgen oder Ruinen geschmückt
und dadurch eine Zierde der Landschaft. (Hohenstaufen, Hohenzollern.)
Aufgabe. Betrachte das Bild 34 und gib an, wie das eben Gesagte be-
stätigt wird!
Das Juragebirge weist alle Eigenschaften eines Kalkgebirges ans: das
Wasser sinkt schnell in den Kalk ein, so daß die Hochebene unter Wasser-
maugel leidet; das Innere ist reich an Höhlen. Die spärliche Bevölkerung
mußte sich lauge mit aufgefangenem Regenwasser begnügen, bis neuerdings
das Quellwasser der Täler durch Wasserleitungen ans die Höhen geführt
wurde, die seitdem Felder, Wiesen und Weiden aufweisen. Das unwirtliche
Klima hat dem höchsten Teil (1000 in) den Namen der Rauhen Alb
eingetragen. Die aumutigeu, fruchtbaren Täler, in denen treffliches Obst
gedeiht, stehen zu der Hochebene in scharfem Gegensatz. Weltbekannt sind
die Kalkschieferbrüche von Solnhofen, die für den Steindruck (Litho-
graphie) die besten Platten der Erde liefern.
Aufgaben. 1. Welche beiden Flüfse durchbrechen den Schwäbischen Jura?
2. Wie liegen Donanwörth und Ingolstadt zu diesen Flüssen? 3. Wo be-
nutzt der (wenig brauchbare) Ludwigskanal die Altmühl? 4. Welchen Staaten
gehört der Schwäbische, welchen der Fränkische Jura an?
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