Der geologische Aufbau des deutschen Bodens.
13
Alte Schollen- Junge Falten- Tafelländer Vulkanische Grenze der
gebirge gebirge Gebirge nordischen Vereisung
Gebirgsbau Deutschlands. Nach Partsch.
das böhmische Becken (die böhmische Masse) mit den umgrenzenden Gebirgen, ferner
Fichtelgebirge, Vogtland, Franken- und Thüringer Wald, Harz, Schwarzwald,
Wasgenwald und Rheinisches Schiefergebirge.
Während daher der Bau des deutschen Mittelgebirgslandes in vieler Hinsicht
Einheitlichkeit vermissen läßt, finden sich doch übereinstimmend zwei Richtungen,
in denen die gebirgsbildenden Kräfte vor allem tätig waren, nämlich einerseits die
Richtung von Sw. nach No., die sich vor allem im rheinischen Schiefergebirge und
im Erzgebirge zeigt, und in noch ausgedehnterem Maße, rechtwinklig dazu die Rich-
tung von So. nach Nw. In manchen Gebirgen, z. B. im Fichtelgebirge, kreuzen
sie sich.
3. In die eingesunkenen Beckenräume trat das Meer ein, dessen horizontal
abgelagerten Niederschläge (Trias, Jura und Kreide) heute die deutschen Tafel-
länder bilden: die Schwäbisch-Fränkische Tafel und ihre Fortsetzung nach N.: das
Weserbergland und die Thüringische Hochfläche, dann die Pfälzisch-Lothringische
Tafel.
Durch den Einbruch der Oberrheinischen Tiefebene in der Tertiärperiode,
die sog. Rheintalversenkung, durch Verwitterung und die abtragende Tätigkeit der
Flüsse (Erosion) wurde auch dieses mesozoische Tafelland allmählich wegen der ver-
Fischer-Geistbeck.bappert, Erdkunde f. höh. Schulen. Ausg. D. Y. 2
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Deutschlands Bodengestalt in ihrer Bedeutung für Bewässerung :c. 15
schiedenen Widerstandskraft der einzelnen Schichten in ein Stufenland umgeformt.
Das Alpenvorland und die Oberrheinische Tiefebene waren auch noch während der
Tertiärzeit von Binnenmeeren erfüllt.
4. Während der diluvialen Eiszeit drangen von Skandinavien und von den
Alpen her Gletscher weit in das deutsche Land vor. Die zurückweichende und wieder
vordringende nordische Vereisung erreichte die Breite von Magdeburg und den Fuß
des Mittelgebirges, die alpinen Gletscher das Nordende der oberbayerischen Seen
nahe bei München. Die Eisströme Übergossen die Gebiete, also vor allem Nord-
deutschend und die Süddeutsche Hochfläche, mit ihren Ablagerungen, mit Sand,
Kies, erratischen Blöcken und Geschiebelehm, und gaben der Landschaft ihr heutiges
Aussehen. Auch die norddeutschen Flußtäler verdanken ihnen ihre Entstehung. (S. das
Kärtchen S. 42.) In den nicht vereisten Landesteilen entstand unter dem Einfluß
der Verwitterung und des Winds der Löß, ein Staublehm.
5. Die Zerstückelung des alten Schollenlands in einzelne Massive war viel-
fach von vulkanischen Ausbrüchen begleitet. Eruptivmassen (Basalt, Trachyt
und Phonolith) drangen an den Verwerfungsspalten zutage und schufen dadurch
die lange Reihe vulkanischer Erhebungen, die die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle
von der Eifel bis nach Hessen hin (vor allem Vogelsberg und Rhön), ferner Nord-
böhmen und die Lausitz durchsetzen. In Süddeutschland entstanden aus ähnlichen
Ursachen die Vulkane des Hegaus (Hohentwiel), die Vulkanbildungen um Urach
im Schwäbischen Jura, der Riestrichter bei Nördlingen im Fränkischen Jura, der
Kaiserstuhl in der Oberrheinischen Tiefebene und die Vulkane der Oberpfälzischen
Hochfläche n. von Weiden.
So bildete sich im Lauf der verschiedenen Erdzeitalter der Stu-
fenbau des deutschen Landes heraus: das Tiefland im N., die Mittel-
deutsche Gebirgsfchwelle im Herzen des Reichs und das Hochgebirge
im S.
Jede dieser Landstufen hat ihr besonderes Wirtschaftssystem:
Im Norddeutschen Tiefland wird vorwiegend Ackerbau und Vieh-
zucht getrieben,
die Mitteldeutsche Gebirgsfchwelle mit ihren Kohlen- und Eisen-
lagern ist die Hauptwerkstätte der deutscheu Industrie,
das Hochgebirge endlich ist vorwiegend eine Stätte der Gras- und Wald-
Wirtschaft.
Bei aller Vielgestaltigkeit im einzelnen hat Deutschland in seinem durch-
greisenden Stufenbau einen einheitlichen Zug.
Iv. Deutschlands Bodengestalt in ihrer Bedeutung für Bewässerung und
wirtschaftliche Verhältnisse.
Einfluß der Bodengestalt auf die Bewässerung. Die einheitliche
Natur im Aufbau des Bodens verursacht auch in der Hauptsache die gleiche Rich-
tung wie den verwandten Charakter der deutschen Ströme. Mit Ausnahme der
Donau folgen alle der n. Abdachung zur Nord- und Ostfee.
Mittel- und Unterlauf, die für die Schiffahrt wichtigsten Flußstrecken, kommen
zur reichen Entfaltung. Die Lage der Nebenflüsse und die geringe Höhe der Waffer-
2*
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Rennsteig 700 m
Schufwassergrund
Thüring er Wald bei Friedrichroda (440 m).
Spet Friedrichroda eröffnet sich ein ebenso lohnender als lehrreicher Ausblick auf den Thüringer Wald, den großen Naturpark Deutschlands. Seine Nordgehänge, ein Bruchrand,
fallen steil und unvermittelt zum Vorlande, der Thüringischen Hochfläche, ab. Ein vollkommen geschlossenes Waldkleid bedeckt die Höhen vom Fuße bis zum Scheitel; die
kuppigen Höhen (Rotliegendes), ein Werk langandauernder Abtragung, verraten das hohe Alter des Gebirges. In das Gestein haben die Bergwässer rechtwinklig zum Streichen
des Gebirges kurze schluchtenartige Täler (Gründe) eingebohrt, durch die breite Fahrstraßen und wohlgepflegte Fußpfade zum Rennsteig (im Hintergrunde auf dem waffer-
scheidenden Kamme) emporführen. Friedrichroda, der besuchteste Luftkurort Thüringens, wird mehr und mehr Villenstadt.
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TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Xi'abcu
Trarbach
Photographie bcr Neuen Phvtonr, (Üesellsch Stexilik Sperliit
Das Rheinische Schiefer Gebirge, ein altes S ch v l l e n g e b i r g e. Traben-Trarbach mit Gräfin bürg an der Mosel.
Schon ein flüchtiger Vergleich des Rheinischen Schiefergebirgs mit einer Alpenlandschaft läßt den gewaltigen Gegensatz zwischen einem jugendlichen Faltengebirge
und einem alten Schollenland deutlich hervortreten. Dort die überragenden Höhen, die wundersame Mannigfaltigkeit der Gipfel und Kämme, der Gletscher und Seen,
des Pflanzenkleids und der Klimaregionen, hier abgeglichene Plateau- und Bergrückenformen, langsam dahinziehende Flüsse, kleine, weltverlorene Bergsee». Die uralte»
Täler der Mosel und des Rheins prangen iin Schmuck grüner Reben, sie sind dicht bevölkert, von reiche»! Berkehrslebe» durchflutet und verklärt durch den Zauber der
Sage und Poesie.
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50
Einzelgebiete.
Provinz Oberhessen, die Fürstentümer Waldeck, Lippe, Schaumburg-
Lippe, das Herzogtum Braunschweig, das Großherzogtum Sachsen-
Weimar, die Herzogtümer Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg,
Sachsen-Koburg-Gotha, die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt,^
Reuß älterer Linie, Reuß jüngerer Linie, endlich das Königreich
Sachsen mit einem ansehnlichen Gebiet und das Königreich Bayern mit
Teilen des Frankenlandes. (Nenne die wichtigsten Siedelungen der einzelnen
Gebiete!)
3. Das Südwestdeutsche Landöecken.
Einheitliche Natur der Landschaft. Das Südwestdeutsche Landbecken, die
gesegnetste Landschaft Deutschlands, ist nach allen Seiten wohlbegrenzt und bildet
in Bezug auf Bodengestalt und Bewässerung, Klima und Bodenbau, endlich auch in
seiner Kultur ein einheitliches Ganzes. Im N. umschließen es die Glieder der Mittel-
deutschen Gebirgsschwelle, im O. und S. der Jura, im W. die ebenfalls aus Jurakalk
bestehenden Argonnen, die am linken Ufer der Maas vom Plateau von Langres bis
zu den Ardennen nordwärts ziehen.
Symmetrischer Bau der Landwirtschaft. Die Oberrheinische Tiefebene, ein
Einbruchstal, teilt das ganze Becken in zwei gleichartige Seitenflügel. An die Ur-
gesteinsmassive des Schwarzwalds und des Wasgenwalds (Nenne die höchsten Gipfel!)
1: ■'.'•'•1 drundqcbirqe {Hüt/vczi* l l Tprhnr 1 _ \Düuoiluti Cdu Vulk.gcsftine
J J/Uwllutl
Die Rheintalversenkung.
Trias und Jura, ursprünglich dem Grundgebirge aufgelagert, sind eingebrochen und wurden später vom Rhein
mit Geröll und Sand überschüttet. Die stehengebliebenen Gebirgsränder nennt man Horste.
reihen sich die Buntsandsteinplateaus der Haardt, des Odenwalds und des Spessart
mit ihren prächtigen Wäldern. Nach O. und W. legen sich an Schwarzwald und
Vogesen in allmählichem Abfall Muschelkalkschichten mit dem schweren Gäuboden in
Württemberg, um Schweinfurt und in Lothringen. Daran reihen sich endlich die
Keuperzonen in Württemberg, Mittelfranken und Lothringen mit ihrem bald mehr
sandigen Waldland, wie um Nürnberg, bald mehr tonigen Ackerboden, wie namentlich
im Württembergischen.
Hinsichtlich seiner Bewässerung umfaßt das Landbecken die ganze Entwick-
lung des Mittelrheins von Basel bis Mainz mit den Stufenländern des Neckar und
Main (dem Schwäbisch-Fränkischen Stufenland) im O. und dem Lothringischen
Stufenland, dem Flußgebiet der Mosel, im W. (Nenne die Zuflüsse des Rheins!)
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I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich. 61
B. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle.
§ 84. Allgemeines. Durch die Mitte Deutschlands verläuft eiu Zug
vou Mittelgebirgen, die im W Nord- und Süddeutschland, im 0 das
Deutsche Reich und Österreich voneinander scheiden. Von N her schneiden
Tieflandsbuchten in das waldreiche Gebirge ein, das durch reichen Wechsel
der Bodenformen belebt ist. In zahlreichen Sommerfrischen bietet es den
Bewohnern der Ebene Erfrischung und Stärkung, es liefert Bausteine für
das an Felsgestein arme Flachland, seine Bodenschätze an Stein- und Braun-
kohlen haben am Nordrand eine rührige Industrie hervorgerufen und eine
große Volksdichte bewirkt. Die Hauptteile sind: 1. das Rheinische
Schiefergebirge, 2. das Hessische Bergland und das Weserberg-
land, 3. Thüringen und der Harz, 4. das Sächsische Gebirgs-
land, 5. die Sudeten.
Aufgabe. Welche Hauptrichtung haben die einzelnen Gebirge?
Das Rheinische Schiefergebirge.
§ 85. a) Übersicht. Das Rheinische Schiefergebirge bildet ein
Trapez mit einer Tieflandsbucht im N. Es hat seinen Namen von dem
Schiefer, aus dem es großenteils besteht, und dem Rhein, der es durchbricht.
Sein westlicher Teil, die Ardeunen, liegt schon in Belgien und Frankreich.
Das Gebirge ist eine durchschnittlich 500 m sich erhebende Hochfläche, deren
höchste Punkte nicht ganz 900 m erreichen. Durch die tiefen Täler des Rheins
und seiner Zuflüffe wird der deutsche Teil des Gebirges folgendermaßen
gegliedert: Der linksrheinische Flügel wird geteilt durch die Mosel in
Hnnsrück und Eifel mit dem Hohen Venn (= Moor), der rechts-
rheinische Flügel besteht aus dem Taunus zwischen Rhein, Main und
Lahn, dem Westerwald zwischen Lahn und Sieg, dem Sauerland zwischen
Sieg und Ruhr und dem niedrigen Haarstrang nördlich der Ruhr. Östlich
von Sauerland und Westerwald liegt die quellenreiche Erhebung des Rot-
Haargebirges. Der höchste Gipfel des ganzen Schiefergebirges ist der
Feldberg im Taunus (fast 900 m).
§86. b) Gepräge des Gebirges. Die Hochebene ist eine einförmige
Landfläche mit rauhem, unwirtlichem Klima, schutzlos den Winden aus-
gesetzt, besonders im W reich an Niederschlägen. Die Kartoffel ist die
Hauptfrucht der Felder, die zerstreut zwischen Wäldern liegen. Die spärliche
Bevölkerung lebt von Ackerbau, Waldertrag und hier und da von Bergbau.
Die tief eingeschnittenen Flußtäler bilden zur Hochebene einen scharfen
Gegensatz. In ihnen drängt sich der Verkehr zusammen, zumal im Rheintal;
hier liegen zahlreiche kleine und große Ortschaften, bei denen die von
der Hochebene zu den Flüssen führenden Straßen enden. Fast alle sind
reich an denkwürdigen Bauten und geschichtlichen Erinnerungen. Von den
Bergeshöhen grüßen die Ruinen zahlreicher Burgen, bei den langgestreckten
Ortschaften steigen von den Flüssen Weinberge und Obstgärten bis an den
Rand der Hochebene hinan. (Vgl. Buntbild S. 60!)
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschlands Deutsche_Reich Rheinische
Schiefergebirge Hessische_Bergland Weserberg- Rheinische_Schiefergebirge Rhein Belgien Frankreich Rheins Hnnsrück Taunus Rhein Main Westerwald Westerwald Taunus Niederschlägen Rheintal
74
C. Länderkunde.
2. Das Herzogtum Sachsen-Koburg und Gotha mit dem nördlichen
Hauptteil um Gotha und um Kobnrg südlich vom Thüringer Wald im
Maingebiet.
3. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen mit der freundlichen Hauptstadt
Meiningen an der Werra.
4. Das Herzogtum Sachsen-Altenbnrg liegt mit dem Hauptteile und der
Hauptstadt Altenburg südlich von Leipzig schon außerhalb Thüringens,
mit dem kleineren Teile an der Saale.
5. Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt mit der Oberherrschaft
um Rudolstadt an der Saale, mit der Unterherrschaft am östlichen Kyff-
Häuser.
6. Das Fürstentum Schwarzburg-Soudershausen hauptsächlich um die
Hauptstadt Sondershausen, westlich vom Kyffhänser gelegen.
7. Das Fürstentum Reuß Älterer Linie, der kleinste deutsche Buudes-
staat, mit der durch Weberei blühenden Hauptstadt Greiz an der Elster.
8. Das Fürstentum Reuß Jüngerer Linie mit der zweitgrößten Stadt
Thüringens, Gera an der Elster, ebenfalls mit lebhafter Textilindustrie.
§ 114. b) Der Harz und sein Vorland. Der Harz ist ein Massen-
gebirge. Fast nach allen Seiten ist er gegen die Nachbargebiete scharf
abgegrenzt, nur nach So senkt er sich ganz allmählich. Während das
übrige Gestein durch Wasser und Wind abgetragen wurde, hat der Granit
der Verwitterung besser widerstanden und bildet auf den Hochflächen buckel-
förmige Höheu, die mit zahlreichen Blöcken und Klippen bedeckt sind. Nament-
lich die höchste Erhebung, der Brocken (1150 m), trägt solche Gesteins-
trümmer, die eine landschaftliche Eigenart des Gebirges bilden. (Bild 48.)
Der Brocken ist für die Bewohner der Norddeutschen Tiefebene der nächste
Berg, der sich über die Baumgrenze erhebt. Der reiche Niederschlag hatte
auf den flachen Teilen des Berges Moorbildung zur Folge. Allen Seiten
des Brockens entspringen Quellen. Von hier zieht der „Acker" nach Sw
und trennt so das Dreieck des Oberharzes ab, dessen noch junge Städte
durch das Vorkommen von Silber-, Blei- und Eisenerzen entstanden sind.
Der Bergbau wurde durch eine im Anfang des 16. Jahrhunderts aus
Franken und dem Erzgebirge eingewanderte Bevölkerung begründet, die in-
mitten des niederdeutschen Gebietes eine oberdeutsche Sprachinsel bildet. Doch
lohnt der Bergbau nicht mehr und wird von der Regierung zum Teil nur
wegen der Bergleute aufrechterhalten, teils dient er Studienzwecken. In Klaus-
tal ist eine Bergbau-Akademie errichtet.
Aufgabe. Welche eigentümlichen Schönheiten des Harzes zeigt das Bild
Nr. 47 ?
Der Unter harz ist der niedrige 80 des Gebirges, der durch feilt
milderes Klima und die lieblichen Flußtäler anziehend wirkt. Die tiefere
Lage gestattet Ackerbau, der Boden ist mit Laubwald bedeckt, während die
Fichte der Baum des Oberharzes ist.
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
50
C. Länderkunde.
Kohlenausfuhr nach Bayeru wichtig ist. Noch auf bayrischem Gebiete,
unweit der Quelle des Regeu, erhebt sich der höchste Berg des Gebirges,
der Arber (1450 m). Das breite Tal des Regen trennt den Bayrischen
vom Böhmer Walde. — Das Gebirge bildet ans eine lange Strecke die
Grenze gegen Österreich. Ans einem Vorsprnnge, nicht weit von Regens-
bürg, errichtete König Ludwig I. von Bayern die Walhalla, einen schön-
gelegenen Ruhmestempel mit den Standbildern von berühmten Deutschen.
Zeichnung: Die Donau auf deutschem Gebiet.
Das hufeisenförmige Fichtelgebirge, vou den Anwohnern Fichtelberg
genannt, ist mit feuchten Wieseu- und Moorgründen bedeckt, denen nach den
vier Himmelsgegenden die Flüsse Main, Saale, Eger und Nab ent-
strömen.
Zeichnung: Das Fichtelgebirge als Gebirgs- und Flußzeutrum.
2. Der Deutsche Jura.
§ 65. Der Deutsche Iura ist die Fortsetzung des Schweizer Iura
und erstreckt sich vom Rhein bis zum Main. Die Südwesthälfte heißt
Schwäbischer Iura, die Nordosthülfte, die nach N umbiegt, Fräuki-
scher Iura. Der Deutsche Iura steigt von der Donau allmählich an und
bricht nach Nw steil ab.
An dieser Nordwestseite liegt das landschaftlich schöne Neckartal. Hier
ist der Abfall stark zerklüftet, die auswaschende Tätigkeit des Wassers hat
in Verbindung mit der Verwitterung einzelne Bergkegel von der Hauptkette
getrennt; sie sind mit Laubwald bedeckt, mit Burgen oder Ruinen geschmückt
und dadurch eine Zierde der Landschaft. (Hohenstaufen, Hohenzollern.)
Aufgabe. Betrachte das Bild 34 und gib an, wie das eben Gesagte be-
stätigt wird!
Das Juragebirge weist alle Eigenschaften eines Kalkgebirges ans: das
Wasser sinkt schnell in den Kalk ein, so daß die Hochebene unter Wasser-
maugel leidet; das Innere ist reich an Höhlen. Die spärliche Bevölkerung
mußte sich lauge mit aufgefangenem Regenwasser begnügen, bis neuerdings
das Quellwasser der Täler durch Wasserleitungen ans die Höhen geführt
wurde, die seitdem Felder, Wiesen und Weiden aufweisen. Das unwirtliche
Klima hat dem höchsten Teil (1000 in) den Namen der Rauhen Alb
eingetragen. Die aumutigeu, fruchtbaren Täler, in denen treffliches Obst
gedeiht, stehen zu der Hochebene in scharfem Gegensatz. Weltbekannt sind
die Kalkschieferbrüche von Solnhofen, die für den Steindruck (Litho-
graphie) die besten Platten der Erde liefern.
Aufgaben. 1. Welche beiden Flüfse durchbrechen den Schwäbischen Jura?
2. Wie liegen Donanwörth und Ingolstadt zu diesen Flüssen? 3. Wo be-
nutzt der (wenig brauchbare) Ludwigskanal die Altmühl? 4. Welchen Staaten
gehört der Schwäbische, welchen der Fränkische Jura an?
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TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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56
C. Länderkunde,
Hohkönigsburggipfel.
38. Blick vom Ramstein auf die Kette des Wasgenwaldes und die Hohkönigsburg.
39. Weinbau bei Deidesheim an der Hardt.
Die Weinrebe ist durch alle gemähigten Klimagebiete der Erde bis 52° N und 35° S verbreitet. In
Deutschland ist der Südwesten der Hauptsitz des Weinbaues. Auch die Gegenden um Naumburg a. d. Saale,
Dresden und Grünberg i. Schi, sind wichtige Weinbaugebiete. Im Frühling wird der Boden um die
Wurzeln gelockert und gedüngt, die Rebe beschnitten und aufgebunden, im Oktober die Traubenlese, der
„Herbst", gehalten.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde
Extrahierte Ortsnamen: Hohkönigsburg Deidesheim Deutschland Naumburg Dresden Grünberg
62
C. Länderkunde.
Bemerkenswert sind im Rheinischen Schiefergebirge die Reste vulka-
nischer Tätigkeit. Sie finden sich besonders in der Eifel, wo noch zahl-
reiche, trefflich erhaltene erloschene Vulkane und runde, trichterförmige, oft
von Seen Maaren) erfüllte verstopfte Krater vorhanden sind. Das be-
kannteste Maar ist der Laacher See. An vulkanische Tätigkeit erinnern
auch die vielen Heilquellen, die zur Anlage von Bädern (z. B. Wiesbaden,
Ems, Aachen) Veranlassung gegeben haben. Das Sieger Land und das
Lahntal haben reiche Eisenfundstätten. Am Nordrande liegt das reichste
Steinkohlengebiet Deutschlands.
40. Maar bei Schalkenmehren in der Eifel.
§ 87. c'i Die einzelnen Teile der Hochebene. Der Hnnsrück
zwischen Nahe, Saar, Mosel und Rhein ist ein waldreiches, unfreundliches
Gebirge. An den nach 8 gewandten Ufern der Nahe gedeiht trefflicher
Wein, bei Oberstein (zu Oldenburg gehörig) find Schleifereien für
Achate und andere Halbedelsteine, die von Brasilien und Indien zu-
geführt werden.
§ 88. Die Mosel, d. h. die kleine Maas (Quelle?), berühmt durch
ihre herrlichen Weine, ist gekennzeichnet durch viele fast in sich selbst zurück-
laufende Krümmungen. Die Weingärten liegen deshalb an beiden Ufern.
Der zweitgrößte Ort an der Mosel (vgl. § 71) ist Trier (49) in einer
20 km langen Talmulde, in der sich mehrere Flüsse mit der Mosel vereinigen
und so deren Wassermenge fast verdoppeln. Das milde Klima inmitten rauher
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]