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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 13

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Der geologische Aufbau des deutschen Bodens. 13 Alte Schollen- Junge Falten- Tafelländer Vulkanische Grenze der gebirge gebirge Gebirge nordischen Vereisung Gebirgsbau Deutschlands. Nach Partsch. das böhmische Becken (die böhmische Masse) mit den umgrenzenden Gebirgen, ferner Fichtelgebirge, Vogtland, Franken- und Thüringer Wald, Harz, Schwarzwald, Wasgenwald und Rheinisches Schiefergebirge. Während daher der Bau des deutschen Mittelgebirgslandes in vieler Hinsicht Einheitlichkeit vermissen läßt, finden sich doch übereinstimmend zwei Richtungen, in denen die gebirgsbildenden Kräfte vor allem tätig waren, nämlich einerseits die Richtung von Sw. nach No., die sich vor allem im rheinischen Schiefergebirge und im Erzgebirge zeigt, und in noch ausgedehnterem Maße, rechtwinklig dazu die Rich- tung von So. nach Nw. In manchen Gebirgen, z. B. im Fichtelgebirge, kreuzen sie sich. 3. In die eingesunkenen Beckenräume trat das Meer ein, dessen horizontal abgelagerten Niederschläge (Trias, Jura und Kreide) heute die deutschen Tafel- länder bilden: die Schwäbisch-Fränkische Tafel und ihre Fortsetzung nach N.: das Weserbergland und die Thüringische Hochfläche, dann die Pfälzisch-Lothringische Tafel. Durch den Einbruch der Oberrheinischen Tiefebene in der Tertiärperiode, die sog. Rheintalversenkung, durch Verwitterung und die abtragende Tätigkeit der Flüsse (Erosion) wurde auch dieses mesozoische Tafelland allmählich wegen der ver- Fischer-Geistbeck.bappert, Erdkunde f. höh. Schulen. Ausg. D. Y. 2

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1. Das Deutsche Reich - S. 9

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Iii. Der geologische Aufbau des deutschen Bodens. 9 Iii. Der geologische Rufbau des deutschen Bodens. Alte,Schollen- Faltengebirge Tafelländer Vulkanische Grenze der gebirge Gebirge nordischen Vereisung Gebirgsbau Deutschlands. Nach Partsch. 1. Im Süden des Reiches erhebt sich ein mächtiges Faltengebirge von jugendlichem Alter, die Alpen, deren nördlichste Ketten zwischen Bodensee und Salzach zu Bayern gehören. 2. Ein großer Teil der deutschen Mittelgebirge ist der Überrest eines alten, abgetragenen Hochgebirges aus der Steinkohlenzeit, dessen Westflügel das französische Zentralplateau bildet. Einbrüche (Verwerfungen) haben dieses alte Gebirgsland in eine Reihe unzusammenhängender Gebirgsschollen (Horste) zerlegt, die aus Granit, Gneis und Tonschiefer bestehen. Es sind dies das böhmische Becken (die böhmische Masse) mit den umgrenzenden Gebirgen, ferner das Fichtelgebirge, das Vogtland, der Franken- und der Thüringer Wald. Im Westen und Norden gehören zu den alten Schollengebirgen Schwarzwald und Wasgenwald, das Rheinische Schiefergebirge und der Harz. 3. In die eingesunkenen Beckenräume drang das Meer ein, dessen Niederschläge heute die deutschen Tafelländer bilden: die Schwäbisch-Fränkische Tafel und ihre Fortsetzung nach Norden: das Weserbergland und die Thüringische Hochfläche, dann die Pfälzisch-Lothringische Tafel.

2. Das Deutsche Reich, Zusammenfassende Darstellung der mathematischen Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Grundzüge der Handelsgeographie und Verkehrswege - S. 13

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Der geologische Aufbau des deutschen Bodens. 13 Iii. Der geologische Kufbau des deutschen Vodens. 1. Im Süden des Reiches erhebt sich ein mächtiges Faltengebirge von jugendlichem Alter, die Alpen, deren nördlichste Ketten zwischen Bodensee und Salzach zu Bayern gehören 2. Ein großer Teil der deutschen Mittelgebirge ist der Überrest eines alten, abgetragenen Hochgebirges aus der Steinkohlenzeit, dessen Westflügel das französische Zentralplateau bildet. Einbrüche (Verwerfungen) haben dieses alte Gebirgsland in eine Reihe unzusammenhängender Gebirgsschollen (Horste) zerlegt, die aus Granit, Gneis und Tonschiefer bestehen. Es sind dies das böhmische Becken (die böhmische Masse) mit den umgrenzenden Gebirgen, ferner das Fichtelgebirge, das Vogtland, der Franken- und der Thüringer Wald. Im Westen und Norden gehören zu den alten Schollengebirgen Schwarzwald und Wasgenwald, das Rheinische Schiefergebirge und der Harz. 3. In die eingesunkenen Beckenräume trat das Meer ein, dessen Nieder- schlüge heute die deutschen Tafelländer bilden: die Schwäbisch-Fränkische Tafel und deren Fortsetzung nach Norden: das Weserbergland und die Thürin- gische Hochfläche, dann die Pfälzifch-Lothringische Tafel. Alte Schollen- Faltengebirge Tafelländer Vulkanische Grenze der gebirge Gebirge nordischen Vereisung Gebirgsbau Deutschlands. Nach Partsch. Fischer-Ge stbeck, Erdk. f. Höh. Mädchenschulen. Vi. Teil.

3. Das Deutsche Reich, Zusammenfassende Darstellung der mathematischen Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Grundzüge der Handelsgeographie und Verkehrswege - S. 13

1913 - Berlin [u. a.] : Oldenbourg
Der geologische Aufbau des deutschen Bodeus. 13 ^Iii. Der geologische Ausbau des deutschen Vodens. 1. Im Süden des Reiches erhebt sich ein mächtiges Faltengebirge von jugendlichem Alter, die Alpen, deren nördlichste Ketten zwischen Bodensee'und Salzach zu Bayern gehören. 2. Ein großer Teil der deutschen Mittelgebirge ist der Überrest eines alten, abgetragenen Hochgebirges aus der Steinkohlenzeit, dessen Westflügel das französische Zentralplateau bildet. Einbrüche (Verwerfungen) haben dieses alte Gebirgsland in eine Reihe unzusammenhängender Gebirgsschollen (Horste) zerlegt, die aus Granit, Gneis und Tonschiefer bestehen. Es sind dies das böhmische Beckeu (die böhmische Masse) mit den umgrenzenden Gebirgen, ferner das Fichtelgebirge, das Vogtland, der Franken- und der Thüringer Wald. Im Westen und Norden gehören zu den alten Schollengebirgen Schwarzwald und Wasgeuwald, das Rheinische Schiefergebirge und der Harz (Abb. S. 14). 3. In die eingesunkenen Beckenräume trat das Meer ein, dessen Nieder- schlüge heute die deutscheu Tafelländer bilden: die Schwäbisch-Fränkische Tafel und ihre Fortsetzung nach Norden: das Weserbergland und die Thürin- gische Hochfläche (Abb. S. 16), dann die Pfälzisch-Lothringische Tafel. Grenze der nordischen Vereisung 2 Alte Schollen- gebirge Faltengebirge Tafelländer Vulkanische Gebirge Gebirgsbau Deutschlands. Nach Partsch. Fischer-Geistbeck, Erdk, s. Höh. Mädchenschulen, Ausg. C. Vi,Teil, 4, Aufl,

4. Kleine Geographie für die Hand der Schüler in Volks- und Mittelschulen - S. 32

1910 - Langensalza : Beyer
— 32 — Zusammenfassender Rückblick. Von den deutschen Flüssen richtet nur die Donau ihren Lauf nach O. S. O., alle andern fließen von S. nach N. der Nord-- oder Ostsee zu. Diese Flußläufe zeigen, daß Deutschland im allgemeinen von S. nach N. hin sich abdacht, daß Süddeutschland höher liegt, als Norddeutschland. Darum wird Süddeutschland auch Gberdeutschland, Norddeutschland auch Uiederdeutschland genannt. Es lassen sich deutlich drei Stufen unterscheiden: 1. Das deutsche Hochgebirge, die Alpen. 2. Die deutschen Mittelgebirgsländer. 3. Das norddeutsche Tiefland. 1. Die Alpen scheiden wir in West- und Ostalpen. Die West- alpen setzen sich zusammen aus einem südlichen Hauptzuge, aus Urgestein bestehend, und einem nördlichen von Kalkalpen gebildeten. Die Ostalpen bilden einen mittleren aus Urgesteinen bestehenden Zug, dem im N. und im S. Kalkalpen vorgelagert sind. — Die Alpen sind die natürliche Grenze des deutschen Landes im S. 2. Die deutschen Mittelgebirgsländer bestehen teils aus Ebenen oder welligem Gelände, teils aus mannigfaltigen Gebirgen von verschiedener Form und Richtung. a) Den Hauptknotenpunkt der deutschen Mittelgebirge finden wir im Fichtelgebirge. Es bildet die Mitte eines großen Gebirgswalles, der nach O. hin im Erzgebirge, Lausitzer-Gebirge und den Sudeten, nach W. im Franken- und Thüringerwalde, der Rhön, dem Vogelsberg und den südlichsten Erhebungen des Rheinischen Schiefergebirges, dem Taunus und Hunsrück sich fortsetzt. Dieser Gebirgswall bildet die Grenze zwischen Nord- und Süddeutschland und wird nur von der Elbe im Elbsandstein- gebirge, der Werra in einer Vertiefung zwischen Thüringer Wald und Rhön, der Fulda in einer solchen zwischen Rhön und Vogelsberg und vom Rhein im Rheinischen Schiefergebirge durchbrochen. b) Vom Fichtelgebirge zieht sich nach Südosten der Böhmerwald, nach Südwesten der fränkische und schwäbische Jura. c) Der schwäbische Jura stößt mit seinem Südwestende an das mittel" rheinische Gebirge, das vom Schwarzwald, Odenwald und Spessart rechts des Rheins und vom Wasgenwald, der Hardt und dem Donnersberge links vom Rhein gebildet wird. 6) Dem mitteldeutschen Gebirgswalle sind im N. noch der Harz und die Wesergebirge vorgelagert. — Die deutschen Mittelgebirge umschließen zum Teil ausgedehnte Hoch- länder oder flache Flußbecken. Fichtelgebirge, Böhmerwald, mährisches Gesenke, Sudeten und Erz- gebirge umschließen das böhmische Elbbecken. Fichtelgebirge, fränkischer und schwäbischer Jura, Schwarzwald, Oden- wald, Spessart, Vogelsberg, Rhön und Thüringerwald umschließen das schwäbisch-fränkische Becken. Alpen, schwäbischer und fränkischer Jura, Fichtelgebirge und Böhmer- wald umschließen die süddeutsche Hochebene. Schwarzwald, Odenwald, Spessart, Taunus, Hardt, Wasgenwald und Jura umschließen die oberrheinische Tiefebene.

5. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 51

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
51 Das Rheinische Schiefergebirge.____§ 42 sie gelangt man in das den süddeutschen entsprechende böhmische Beckens. — Wir be- trachten 1. das Rheinische Schiefergebirge (mit der Cölner Bucht und dem Münster- land), 2. die Weser-Berglandschaften (eingeschlossen das sogenannte Hessische Berg- land), 3. Thüringen und Sachsen, 4. Schlesien (mit Lausitz), — oder nach Flußgebieten: das Gebiet des Rheins, der Weser, der Elbe und der Oder, soweit diese Flüsse Mittel- deutschland angehören. vas Rheinische Scbiefergebirge und die vorgelagerten öeflanöbucbten. Staatenanteile: Die Rheinprovinz, die Südspitze Westfalens, das west- liche Hessen-Nassau. Abb. 1, §42. Stumme Skizze zum Rheinischen Schiefergebirge. Abb. 2, §42. Hilfsskizze zumrheiuischeu Schie- sergebirge. Bingen-Bonn ... 1 Maß Bonn-Wesel.... 1 „ Coblenz—deutsche Grenze.....1 „ Westerwald .... 1 „ Die Lippe.....l1/2 „ *) Unterscheiden könnte man noch wieder die eigentliche Schwelle und die vorgelagerten Gebirge. Erstere wird (wenn wir von Erzgebirge und Sudeten, die nur mit einer Seite Deutsch- land angehören, absehen) gebildet durch den Zug Hunsrück-Taunus-Vogelsgebirge-Rhön-Thü- ringerwald-Frankenwald-Fichtelgebirge. Er bildet die eigentliche Scheide, eine richtige Schwelle zwischen Nord- und Süddeutschland (nicht der Main scheidet Süd- und Nord-, bzw. Mittel- deutschland). Die dieser Schwelle nördl. vorgelagerten Gebirge sind Eisel, Rothaargebirge mit seinen Ausläufern (Westerwald und Sauerland) und Harz. 4 *

6. Das Deutsche Reich - S. 94

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 94 - und jenseits des von der Elbe durchwühlten Sandsteingebirges beginnt der kammreiche Sudetenzug. — Zwischen diesem Ost- und jenem West- flügel der mitteldeutschen Gebirgsschwelle zieht sich nun als lockeres Bindeglied ein berg- und talreiches Erhebuugsgebiet hin, das sich in breiten Tälern nach dem n. Tieflande öffnet und vorherrschend mit Hügelketten, waldigen Höhenzügen, isolierten Bergkegeln und Berg- grnppen in mannigfaltigem Wechsel gefüllt ist. Die weiten Plateau- flächen des Westens werdeu hier ebenso wenig gefunden als der ein- förmige Massenkamm des Erzgebirges, die Riesenketten der Sudeten und die langgestreckten Kettengebirge Süddeutschlands. Demnach hätten wir in der mitteldeutschen Gebirgsschwelle eine westliche, eine mittlere und eine östliche Gruppe zu unterscheiden. Die westliche Gruppe umfaßt das rheinische S ch i e f e r g e b i r g e mit seinen Plateaugruppen; die mittlere Gruppe nimmt das hessische und das W es er b erg lan d , das Thüringer Becken mit dem Thüringerwalde als Südrand und dem Harz als Nordrand ein; das Fichtelgebirge, der Zentralpfeiler in den dentschen Mittelgebirgen, leitet zur östlicheu Gruppe hinüber, welche das sächsische Bergland und das Sudetensystem umfaßt. Diese Dreigliederung hat indes nicht nur in der Form und Lagerung der Bodenerhebungen ihre Berechtiguug, sondern entspricht auch im allgemeinen den hydrographischen Verhältnissen. Die Ent- Wässerung der Hochflächen des rheinischen Schiefergebirges erfolgt durch deu Rhein und seine Nebenflüsse; das hessische und Weserbergland, teil- weise auch das Thüriuger Becken senden ihre Wasseradern zum Wesergebiet, währeud der langgestreckte Ostflügel zu deu Stromgebieten der Elbe und Oder gehört. Die gegebene Einteilung ist auch in der geologischen Zusammen- setzuug der mitteldeutschen Gebirgsschwelle begründet. Die Massen des rheinischen Schiefergebirges gehören mit ihren Formationen von Dyas und Steinkohle, Devon und Silur dem Paläozoikum an; die mittlere Gruppe umfaßt den nördlichen Teil des großen deutschen Triasgebietes, einschließlich der großen Basaltkuppe des Vogelsberges und der altern Gesteins- massen des Harzes und Thüringerwaldes. Der langgestreckte Ostflügel (ein- schließlich des Fichtelgebirges) endlich bildet die nördliche Umrandung der böhmischen Masse und besteht wie diese größtenteils aus altkristalli- nischen Gesteinen, hauptsächlich aus Granit.— Die Bedeutung der mitteldeutschen Gebirgsschwelle für die Entfaltung des deutschen Volkslebens ist bereits S. 9 nachgewiesen. I. westliche Gruppe. Das rheinische Schiefergebirge. Allgemeines. Das rheinische Schiefergebirge, so genannt nach seinen Hauptbestandteilen aus silurischem Schiefer und Granwacke, lagert sich üls ein etwa 300—350 km langes und 150 km breites unregelmäßiges Viereck in der Richtung von Sw. nach No. zu beiden Seiten des

7. Teil 4 - S. 11

1910 - Leipzig Wien : Freytag
11 Schwarzwald und der Wasgenwald stehen geblieben und von ihnen stuft sich die Landschaft nach beiden Seiten ab. Da der Grabeneinbruch die tiefste Stelle des ganzen Gebietes darstellt, strömen ihr auch alle Gewässer zu und das Südwestdeutsche Becken gliedert sich deshalb in die Flußgebiete des Main, des Neckar und der Mosel. Das Main- und das Neckargebiet schließt als südliches Grenzgebirge der Jura ab, zwischen dem Rhein und der Mosel liegt das Pfälzer Bergland imd im Moselgebiete die Lothringische Platte. Im W. wird das Süddeutsche Becken von den Argonnen und dem Plateau von Langres begrenzt. Das Deutsche Mittelgebirge beginnt im W. mit einem alten Gebirgssockel, dem Rheinischen Schiefergebirge. Daran schließt sich der vulkanische Vogelsberg und die zum Teil vulkanische Rhön nebst den Sandsteinbergen im Gebiete der Fulda. Nördlich davon faßt man eine Reihe von Bergzügen als das Weserbergland zusammen. Der Thüringer Wald und der nördlich vorgelagerte Harz sind ebenso wie das Rheinische Schiefergebirge die Sockel eines alten Hochgebirges, an die sich die jüngeren Tafelländer der mittleren Weser und des Thüringer Landes anschließen. Dem Schiefergebirge ganz ähnlich ist das Erzgebirge, ebenfalls ein Rest jener alten Mitteldeutschen Alpen und nach S. hin zum Nordböhmischen Becken abgebrochen, während es nach N. hin sehr allmählich in die Ebene verläuft. Zwischen Erzgebirge und Thüringer Wald ist das kleine Fichtelgebirge eingeschlossen. Das Erzgebirge geht nach 0. hin in ein Sandsteinmassiv über, das ebenfalls durch die Meeresbrandung abrasiert worden ist^Es ist von der Elbe in einem canonartigen Tale durchbrochen und bildet den Übergang zu dem kammartigen Gebirgszuge, der sich bis an die Oder erstreckt und den man mit dem gemeinsamen Namen der Sudeten zusammenfaßt. Gleich dem Erzgebirge und dem Böhmischen Massiv besteht es aus alten Gesteinen und ist ebenfalls ein Rest des früheren Hochgebirges. Die Norddeutsche Tiefebene ist durchweg in früherer Zeit unter einer Eisdecke vergraben gewesen, die sich einst von Skandinavien her bis an den Rand des Mitteldeutschen Gebirges erstreckte und beim Abschmelzen große Massen ihres Moränenschuttes liegen ließ. Die Schmelzwasser suchten sich zunächst ihren Ablauf in dem Saume zwischen dem Gebirge und der Eisdecke und deshalb finden wir hier Talbecken, die in der Richtung von So. nach Nw. verlaufen und heute von Sümpfen, Seen oder Flußstrecken eingenommen werden. Dazwischen ziehen sich zwei Landrücken hin, der Südliche und der Nördliche oder Baltische Höhenrücken, den man wegen seines Seenreichtums auch als Seenplatte bezeichnet. Nur im äußersten Südosten stellt die Oberschlesische Platte ein selbständiges Erhebungsgebiet dar, das von der Eismasse nicht berührt worden ist und aus den Gesteinen des Mittelgebirges besteht. An einigen Stellen ragen aus der Tiefe noch Gesteinsklippen hervor, besonders Gips, Sandstein und Kreidekalk; sie bilden an der Ostsee die schönen Felsklippen von Rügen und in der Nordsee die Felsenplatte von Helgoland. In dem Tieflande haben die Flüsse ihre Fahrrinnen eingewaschen und an ihrer Mündung häufig fetten Schlamm in Deltaboden abgesetzt. Das Meer reißt an manchen Stellen Bruchteile von der Küste los, legt aber an anderen Stellen auch fruchtbaren Schlamm wieder an, der als Marschboden landfest wird, und den trockenen Meeressand wehen die Winde als lange Dünenhügel weit in das Land hinein.

8. Länderkunde des Deutschen Reiches - S. 8

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
8 Das Deutsche Reich. Die Stufenländer des Mains, des Neckars und der Mosel gehören zum Flußgebiet des Rheins. Der Boden der Süddeutschen Stufenländer setzt sich zumeist aus den Nieder- schlagen früherer Meere zusammen, namentlich Jura und Muschelkalk zeichnen sich durch einen großen Reichtum an Versteinerungen aus. Durch den Einbruch der Oberrheinischen Tiesebene, die sog. Rheintalversenkung, ferner durch Verwitterung und die abtragende Tätigkeit der Flüsse wurde das ursprünglich mehr oder weniger flache Tafelland allmählich in ein Stufenland umgeformt. ^Anch das Alpenvorland und die Oberrheinische Tiesebeue waren während der ^ertiärzeit von Binnenmeeren erfüllt. Ii Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle: 1. das Niederrheinische Schiesergebirge, von Südwesten nach Nordosten ziehend; es umfaßt die Glieder des Nieder- rheinischen Schiefergebirges: Taunus, Westerwald, Sauerland. Hunsrück, Eisel und Hohes Venn; 2. das Hessische Bergland mit den vulkanischen Erhebungen des Vogelsberges, der Rhön und des Meißner; 3. das vielgliederige Weser-Bergland: Solling, Süntel, Deister; die Weserketten, der Teutoburger Wald und das Eggegebirge; 4. die Parallelgebirge Thüringer Wald und Harz und das von diesen umschlossene Thüringische Becken; 5. das Fichtelgebirge; 6. das Erzgebirge und 7. die Sudeten, nämlich das Lausitzer Gebirge, das Riesengebirge, das Glatzer Bergland und das Gesenke; 8. das Tarnowitzer Plateau. Das Rheinische Schiesergebirge, Thüringer Wald und Harz, Fichtelgebirge, Vogtland, Erzgebirge und Sudeten, in Süddeutschlaud noch das Bayerisch- Böhmische Waldgebirge und das Böhmische Becken, Schwarzwald und Wasgen- wald, endlich der vordere Odenwald und Spessart sind Überreste eines alten, abgetragenen Hochgebirges aus der Steinkohlenzeit, dessen Westflügel das sran- zösische Zentralplateau bildet. Einbrüche (Verwerfungen) haben dieses alte Ge- birgsland in eine Reihe von Schollengebirgen (Hörsten) zerlegt, die aus Granit, Gneis und Tonschiefer bestehen. Die zerstörenden Einwirkungen der Ver- Witterung und die abtragende Tätigkeit der fließenden Gewässer haben die Er- Hebungen auf ihr heutiges Niveau erniedrigt. Die Ausdehnung dieser Gebirge sällt zusammen mit den Flußgebieten des Mittelrheius, der oberen Weser und oberen Elbe.

9. Teil 2 = Oberstufe - S. 143

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
Landeskunde. 143 1552 die Bistümer Metz, Toul und Verdun, wozu 1648 der größte Teil des Elsaß kam. Ludwig Xiv. nahm 1681 mitten im Frieden Straßburg. Das Herzogtum Lothringen fiel erst 1766 an Frankreich, die letzten deutschen Besitzungen im Elsaß sogar erst im Frieden von Luneville 1801. Im deutsch-französischen Kriege 1870/71 wurde den Franzosen Elsaß und Deutsch-Lothringen abgenommen und als- unmittelbares Reichsland mit dem Deutschen Reiche vereinigt.) Schlachtorte: Weißenburg, Wörth, Spichern, Metz (Gravelotte). Vi. Hohenzollern. (Seit 1850 preußisch. Vergl. S. 132.) C. Die mitteldeutsche Gebirgsschwelle. Die mitteldeutsche Gebirgsschwelle reicht von den Ardennen im W. bis zur mährischen Pforte im 0. Sie gliedert sich in eine westliche, eine mittlere und eine östliche Gruppe. Die westliche Gruppe umfaßt das rheinische Schiefergebirge; die mittlere Gruppe nimmt das hessische und Weserbergland, das Fichtelgebirge, Thüringen und den Harz ein; die östliche Gruppe umsaßt das sächsische Bergland und die Sudeten.*) I. westliche Gruppe. Das rheinische Schiefergebirge. 1. Lage und Teile. Das rheinische Schiefergebirge wird durch die Flußthäler von Nahe, Rhein und Main von der oberrheinischen Tiefebene und ihrer Umwallung geschieden. Es lagert sich n. von dieser Thallinie zu beiden Seiten des Rheins und dehnt sich von Sw. nach No. in einer Länge von etwa 300 km und einer Breite von 150 km aus. Das Durchbruchsthal des Rheins teilt das ganze Gebirgsgebiet in einen Ost- und einen West- flügel. Der Westflügel wird von der Mosel in den s. gelegenen Hnnsrück und die n. gelegene Eifel zerlegt; der Ostflügel wird durch die Thäler der Lahn und Sieg in Taunus, Westerwald und Sauerland geteilt. — Hunsrück und Eifel durchziehen den s. Teil der Rheinprovinz, Taunus und Westerwald das Gebiet von Nassau (Reg.-Bez. Wiesbaden), und das Sauerland den 8. der Provinz Westfalen., 2. G e b i r g s n a t n r. Das rheinische Schiefergebirge besteht aus Schiefer- gestern (Thonschiefer und Grauwacke) und ist ein niedriges Massengebirge, dessen einförmige Hochflächen die Höhe von 400—500 m erreichen. Hie und da werden dieselben von einzelnen Kuppen nicht bedeutend überragt. Die höchste Erhebung ist der Feldberg im Taunus (900 m). In den südlichen Teilen erheben sich die Felsmassen zu längern Gebirgskämmen, welche in der Richtung des ganzen Massengebirges hinstreichen. *) Das rheinische Schiefergebirge bildet ein aus Devon und Silur bestehendes einheitliches Erhebungssystem. Die mittlere Gruppe nimmt die Nordhälfte des Deutschen Triasgebietes ein, einschließlich der altern Gesteinsmassen im Fichtelgebirge, Thü- ringerwald und Harz. Der Ostflügel bildet den Nordrand des böhmischen Thalkessels mit seinen altkrystallinischen Gesteinen.

10. Schulgeographie für sächsische Realschulen und verwandte Lehranstalten - S. 51

1904 - Leipzig : Dürr
D. Lehrstoff der Iii. Klaffe. Europa. Überblick über Europa siehe tz 8. 34. Mitteleuropa. Mitteleuropa wird nach seiner Oberstächeugestalt eingeteilt in: 1 die Alpen, 2. das Alpenvorland, nämlich die Schweizer und die schwäbisch- bayrische oder oberdeutsche Hochebene, 3. Mähren und das Wiener Becken, 4. Ungarn und die "Karpaten, 5. das rheinische Becken, mit den beiden Flügeln der fränkisch-schwä- bischen und lothringischen Stusenlandschaften, 6. das böhmische Becken, 7. die mitteldeutschen Gebirge: a) die nordöstliche (Sndeten), b) die nördliche und nordwestliche (Elbsandsteingebirge, Erzgebirge, Elstergebirge, Fichtelgebirge) Umwallnng Böhmens, c) die thüringische Mulde mit ihren Rändern (Thüringer Wald, Harz, Eichsfeld), ck) das hessische und das Weserbergland, e) das rheinische Schiefergebirge, 8. das nördliche Tiefland. Bestimme nach der Karte, an welchen dieser Abteilungen die einzelnen Strom- gebiete Anteil haben! In der Anordnung der deutschen Mittelgebirge (alle deutschen Gebirge mit Ausnahme der Alpen) treten zwei Hauptrichtungen hervor: die rheinische oder erzgebirgische (von Sw nach No) und die sudetische (von 80 nach Nw). Durchkreuzung der beiden am Fichtelgebirge. § 35. pie Alpen. Die Alpen erstrecken sich in einem Bogen (in Form eines Füllhorns) vom Golf von Genna (Grenze gegen die Apenninen) bis zur Donau und zum ungarischen Tiefland; an die südöstlichen Züge schließen sich die Gebirge der Balkanhalb- insel an. Nicht an Höhe, aber an Länge werden die Alpen vom Ural und dem skan- dinavischen Gebirge Übertrossen.

11. Deutschland (Oberstufe), Mathematische und Astronomische Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Handels- und Verkehrsgeographie - S. 20

1909 - Breslau : Hirt
20 Ii. Deutschland. B. Die deutschen Landschaften. 4. Mitteldeutsches Gebirgsland. Das Mitteldeutsche Gebirgsland dehnt sich von der Sambre und Maas bis zur Weichsel. Es ist ein einheitlicher Gebirgsgürtel, der nur au zwei Stellen durchschnitten wird. 1. im W vom Druchbruchstal des Rheius, der sämtliche nach N ab- fließende Gewässer Süddeutschlands sammelt; 2. von dem der Elbe, die durch Vereinigung aller Gewässer des Böhmischen Beckens gebildet wird. Im W lagert es mehr in breiten Massen, im 0 ist es schmaler, aber höher. Es ist reich gegliedert und durch den Wechsel von Gebirge, Ebene und Hügel- land belebt. Das gebirgige Land bietet durch seine reine, kräftige Luft deu Bewohnern der Ebeue in der Sonunerzeit Erholung und Stärkung, es liefert wertvolle Hölzer, Bausteine für das mit anstehendem Felsgestein nur äußerst spärlich bedachte Norddeutsche Flachland und an vielen Stellen wertvolle Erze. Den wichtigsten Schatz des Bodens jedoch bilden die am Nordrande weithin auftretenden Felder von Steinkohlen, Braunkohlen und Salzeu. Da nun infolge der reichlichen Niederschläge der Gebirgsschwelle auch Flüsse ihre Triebkraft, ferner die fruchtbaren Ackerfluren an und vor dem Nordfuße des Gebirgsgürtels deu Bewohnern die Ernteüberschüsse darboten, so ent- wickelte sich am Nordrand eine äußerst rührige und vielseitige Industrie und ein Gürtel der größten Volksdichte, die im Ruhrtal und im König- reich Sachsen ihre Höhepunkte erreicht. Dünner bevölkert sind nur die ärmeren innern Teile des Rheinischen Schiefergebirges, das Hessische Schollen- land und Teile des Weserberglandes. I. Rheinisches Schiefergebirge. Es ist eine wellenförmige, wenig fruchtbare Hochfläche in der Gestalt eines unregelmäßigen Vierecks, in das von Nw her die Kölnische Tieflands- bucht weit eindringt. Die Hochfläche macht nur von den Rändern und Fluß- tälern aus den Eindruck eines Gebirges. Sie ist durchschnittlich 500 m hoch, und keiner ihrer Gipfel erreicht 900 in völlig. Das Rheinische Schiefergebirge ist nur der übrig gebliebene Sockel eines einst höheren Gebirges, das verwittert, abgetragen und zu einer flachgewellten Hochfläche erniedrigt ist. So besteht das Rumpfgebirge heute fast nur aus sehr alten Schicht- gesteinen (S. 6), besonders aus Tonschiefern, die ihm den Namen gegeben habe:?. Tiefe Taleinschnitte gliedern das Gebirge in einzelne Teile. Nur in diesen Flußtälern entwickelt sich das reiche „rheinische" Leben, weil sie vollkommen geschützt und darum warm und fruchtbar sind. Das schönste unter diesen ist das Durchbruchstal des Rheins, der als Mittelrhein die Hochfläche von Bingen bis Bonn in nordwestlicher Richtung durchfließt und sie in das Rechts- rheinische und das Linksrheinische Schiefergebirge teilt (Bild 13). Bis zur jüngsten Erdzeit war das Schiefergebirge niedriger als die im 3 und 0 angrenzenden Landschaften. Damm strömten der Rhein, die Mosel und die Maas

12. Teil 2 = Oberstufe - S. 154

1908 - Halle a. S. : Schroedel
154 Das Deutsche Reich. die Nordhälfte des deutschen Triasgebietes ein. einschließlich der altern Gesteinsmassen in den Horsten Thüringer Wald und Harz. Der Ostflügel bildet den Nordrand des böhmischen Beckens mit seinen meist altkristal- linischen Gesteinen. I. Westliche Gruppe. Das Rheinische Schiefergebirge. 1. Lage und Teile. Das Rheinische Schiefergebirge wird ungefähr durch die Flußtäler vou Nahe, Rhein und Main von der Oberrheinischen Tiefebene und ihrer Umwallung geschieden. Es liegt n. von dieser Tallinie zu beiden Seiten des Rheins und dehnt sich von Sw. nach No. aus. Das Durchbruchstal des Rheins teilt das Gebirge in einen Ost- und einen Westflügel. Neune die 3 Gebirge im W. und im 0.! Gib die Flußgrenzen an! 2. Natur. Das Rheinische Schiefergebirge besteht aus Tonschiefer (Grauwacke) und ist ein niedriges, taldurchfurchtes, welliges Plateau, dessen einförmige Hochflächen 500 m hoch liegen. Hie und da werden sie von einzelnen Kuppen überragt. Die höchste Erhebung ist der Feldberg im Taunus (900 in). In den südlichen Teilen erheben sich längere Gebirgs- kämme, die in der Richtung Sw.—No. hiustreicheu und aus härterem Quarzfels bestehen, der durch die Verwitterung aus der Umgebung heraus- gearbeitet wurde. Das Rheinische Schiefergebirge ist der Rest eines alpenhohen Gebirges der Steinkohlenzeit. Durch Meeresüberflutung, Bodenverschiebungen an Brüchen und vulkanische Ausschüttung entstand'das heutige Plateau, das kreuz und quer von Flußtälern durchfurcht wird. Bruchlinien, Flußtüler und Gebirgsrücken folgen vielfach in der Richtung Sw.—No., die man die niederländische Richtung nennt (Erzgebirge.) Entwässert wird das Gebiet durch den Rhein und seine Nebenflüsse. Die bedeutendsten sind l. Nahe und Mosel, r. Lahn, Sieg, Wupper und Ruhr. Der Rhein mußte das Gebirge allmählich durchnagen und grub sein Bett tiefer und tiefer ein. Nur das harte Quarzriff bei Bingen vermochte er bis hente nicht abzuschleifen, und so mußte die von der Schiffahrt benutzte Lücke, das „Binger Loch", durch Sprengarbeit erweitert werden. — Auch die Talsohle der meisten Nebenflüsse ist tief in das Gebirgs- gebiet eingegraben, so daß der steile, vielgespaltene Abfall in die Flußtäler durchaus gebirgsartig erscheint. Das Klima der Hochfläche ist rauh und regenreich; denn die feuchte Seeluft wird hier zuerst zum Aufsteigen und zum Regnen gebracht, so daß die westlichen Eckpfeiler, Hohes Venn und Sauerland, mehr als doppelt soviel Niederschlag erhalten, wie ihr niedriges Vorland. Die regenreiche Westseite des Venns ist reich an üppigen Wiesen; Viehzucht wiegt vor; hier gibt es ein „Butterland". — Zahlreiche Talsperren im Venn und Sauer- laud versorgen die Städte mit Waffer und mit Kraft. Die Hochflächen sind von Wäldern, Heiden, Hochmooren und Hochwiesen bedeckt und arm an Ortschaften. Der Hunsrück erhebt sich zwischen Rhein, Mosel, Saar und Nahe als eine vom Quarzitrücken durchsekte Tonschieferplatte. Der Hunsrück ist stark bewaldet.

13. Deutschland, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Handelsgeographie und Verkehrswege, Mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 128

1910 - Breslau : Hirt
128 Vi. Allgemeine Erdkunde. laufende Rücken. Sie sind entweder gehobene Schollen oder Rumpfgebirge, d. h. Überreste uralter Kettengebirge, falls sie nicht, wie das Böhmische Mittelgebirge und das Siebengebirge bei Bonn, vulkanischen Ursprungs sind. Die Länge übertrifft oft die Breite nur wenig, wie z. B. beim Rheinischen Schiefergebirge und beim Fichtelgebirge. Nach der Entstehung werden die Gebirge eingeteilt in: I. Tektonische; dazn gehören Faltengebirge (die größten und mächtigsten Hochgebirge der Erde, s. S. Iii ff.). Bruchgebirge; zu ihnen rechnet man die meisten der französischen und deutschen Schollengebirge, von der Auvergne bis zu den Sudeten. Auch die Horste sind Bruchgebirge: stehengebliebene Stücke inmitten abgesunkener Schollen (Harz, Thüringer Wald, Schwarzwald, Wasgan). Ii. Vulkanische Gebirge; sie verdanken ihr Dasein vulkanischen Auf- schüttungen is. 113 f., 117 ff.). Iii. Erosionsgebirge, die durch die Tätigkeit des Wassers aus Flach- land herausmodelliert wurden, wie die Tafelberge Südafrikas und das Elb- Sandsteingebirge. 3. Täler. Der Richtung nach unterscheidet man Längstäler, die mit der Hauptrichtuug der Gebirge parallel gehen und besonders in Ketten- gebirgen klar hervortreten, und Durchbruchs- oder Quertäler, die die Gebirgsketten ungefähr rechtwinklig schneiden. Sie sind kürzer und enger als die Längstäler und tragen außerordentlich zur Gangbarkeit der Pässe bei. Die tektonischen Täler sind durch den ursprünglichen Gebirgsbau (Faltenbildung, Einbruch) verursacht (Schweizer Jura, Alpen). Viele Täler sind durch die ausnagende Kraft des fließenden Wassers entstanden, sind also Ausnagungs- oder Erosionstäler. Besonders überraschende Beispiele dafür sind die engsten Täler der Alpen, die Klammen (Bild 71, S. 123) und die Canons (Buntbild S. 126) zu beiden Seiten der Felsengebirge.

14. Allgemeine Erdkunde, Die außereuropäischen Erdteile, Europa (ohne Deutschland) - S. 160

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Heft § 166 Europa. 160 lockten; ein rasches Aufblühen von Kulturvölkern: Phönizier, Ägypter, Griechen, Karthager, Römer; Ausgangspunkt des Christentums. — Seit Entdeckung Amerikas hat es seine überragende Bedeutung an den Atlantischen Ozean abgetreten. 2. Die Oberfläche Europas. 166 Zur Wiederholung des Präparandenstoffes § 112. 2/3 Tiefland, 1/3 Bergand. Wo junge Faltengebirge? wo Schollenland? wo ungestörte Tafel? — Im übrigen Wiederholung der einzelnen Gebirge usw. bei deu betreffenden Ländern. 2a. Aus der geologischen Vergangenheit Europas. a) In der geologischen Kltzeit (paläozoisches Zeitalter). In den älteren geologischen Zeiträumen hatte Europa ein anderes Antlitz. Bevor noch in der Braunkohlen- (Tertiär-) Zeit die jetzigen Alpen aufgefaltet wurden, befanden sich in West- und Mitteleuropa drei mächtige alpenartige Gebirge, die schon vor und während der Steinkohlenzeit (Karbon) ausgefaltet wurden, und die man nach ihrer Lage alsmitteldeutsche, Französisch - ostenglische und Westenglisch- norwegische Alpen bezeichnen könnte. Ihre wissenschaftlichen Bezeichnungen sind Variskisches, Armorikanisches und Kaledouisches Gebirge. Im einzelnen sei über sie das folgende gesagt (nach Heiderich): a) Das Variskische Gebirge strich von Südwesten nach Nordosten. Das Erzgebirge und das Fichtelgebirge, sowie Schwarzwald und Wasgenwald bildeten die kristalli- nische Zone (vgl. die Alpen), während das Rheinische Schiefergebirge, der Harz und der Thüringer Wald die geschichtete ( = sedimentäre) Außenzone ausmachten. Rätselhaft ist die Stellung des uralten böhmischen Massivs^), das sich zwischen den Gliedern des Variskischen Gebirges und den Alpen einschaltet. Durch Einbrüche im Variskischen Gebirge entstanden die Süddeutschen Beckenlandschaften, in denen sich später alle Schichten von der Trias bis zum Tertiär ablagerten. b) Das Armorikanische Gebirge hatte als kristallinische Jnnenzone die alten Gneismassen der Französischen Zentralplatte und der Bretagne und als Außenzone die altzeitlichen (paläozoischen) Ablagerungen von Eornwall und Devonshire. Den Süddeutschen Beckenland- schasten entsprechen hier das Pariser und das Londoner Becken, die einst zusammenhingen, und in denen ebenfalls alle späteren Schichten wagerecht zur Ablagerung kamen. c) Dem Kaledonischen Gebirge, dessen Aufrichtung schon in der Vorkohlenzeit (im Devon) beendet war, gehört der größte Teil von Irland, fast ganz Schottland, das Pennine- gebirge Englands, das nördliche Wales und das westliche Norwegen an (s. Abb. § 166). Diese altzeitlichen Alpen wurden später wiederabgetragennndzwarinderhanpt- fache durch die Meeresbrandung (Abrasion, § 26). Ihre Reste sind die sogenannten Rumpfgebirge, also (Abb. § 166:) die deutschen Mittelgebirge (besonders ausgeprägt als Rumpfgebirge ist das Rheinische Schiefergebirge), die Französische Zentral- platte, die Bretagne, die Gebirge der Britischen Inseln und das Norwegische Gebirge. Auch Südeuropa hat zwei alte Rumpfgebirge,' die spanische Tafel und das stark durchlöcherte makedonische Schollenland. i) Der Böhmer- und der Bayerwald wurden schon vor der Steinkohlen- (Karbon-) Zeit aufgefaltet und später von keiner andern Bewegung mit erfaßt. Ihr hohes Alter wird auch durch die vor sich gegangene starke Abtragung bewiesen.

15. (5. bis 7. Schuljahr) - S. 16

1912 - Halle a. d. Saale : Pädag. Verl. Schroedel
16 Das Deutsche Tiefland. In den Marschländern von Schleswig-Holstein, Oldenburg und Friesland werden ausgezeichnete Rinder gezüchtet; Westfalen und Braunschweig liefern viele Schweine. Die Torfgewinnung blüht in den Moorgegenden. — Die Industrie ist besonders in den Städten des niederrheinischen Tief- landes vertreten. — Den Seehandel vermitteln die großen Seehäfen. Welche? d) Die Bevölkerungsdichtigkeit übertrifft in den Marschländern und Rheingegenden die des ostdeutschen Tieflandes, ist dagegen sehr gering in den Moorgegenden und in der Lüneburger Heide. 2. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. Die westliche Gruppe der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle umfaßt das Rheinische Schiefergebirge; die mittlere Gruppe nimmt das Hessische und das Weserbergland, das Fichtelgebirge, Thü- ringen und den Harz ein; die östliche Gruppe umfaßt das Sächsische Berg land und die Sudeten. a) Westliche Gruppe. Das Rheinische Schiefergebirge. 1. Lage und Teile. Das Rheinische Schiefergebirge liegt zu beiden Seiten des Rheins. Es dehnt sich von Sw. nach No. aus. Der Rhein durchbricht von Bingen ab in einem engen Tal das ganze Gebirge und teilt es in einen Ost- und einen Westflügel. Richtung des Tales! Welche 3 Züge liegen im W., welche 4 im 0. des Rheins? Begrenze sie nach den Flüssen! 2. Gebirgsnatur. Das Rheinische Schiefergebirge ist ein niedriges Massengebirge*), dessen einförmige Hochflächen hie und da von einzelnen flachkuppigen Bergen wenig überragt werden. In den südlichen Teilen er- heben sich die Felsen zu längeren Gebirgskämmen, die in der Richtung Sw.—No. hinziehen. Es hat seinen Namen von dem Tonschiefer, aus dem es besteht. Das Klima ist wie auf allen Gebirgen rauh, regnerisch und kalt. Anbaufähiger Boden ist daher nur in geringem Umfange allzutreffen. Selbst Kartoffeln und Hafer geben oft nur dürftige Ernten. Die Gebirgsflächen und Höhen sind von Wäldern, Heiden, Mooren und Hochwiesen bedeckt. Der Hunsrück wird seiner ganzen Länge nach von Gebirgsketten durch- zogen und ist mit herrlichem Laubwald bestanden. Die kreisrunde Eifel, auch Hohe Eifel genannt, ist einförmig. Die Maare und die sonstige Natur der Eifel lassen eine frühere Vulkantätigkeit dieses Gebietes erkennen. Das an Hochmooren reiche Hohe Venn (= Moor) gehört zu den unwirt- lichsten Strecken deutschen Landes. — Der Taunus hat wie der Hunsrück einen kammartigen Rücken. Seiner Natur nach ist er das freundlichste unter den genannten Gebirgen. Seine Höhen sind mit herrlichen Nadel- und Laubwäldern bestanden; in den sonnigen Tälern des Südabhanges *) Masscngebirge oder Massivs haben keine deutlich entwickelte Kamm- bildung.

16. Das Deutsche Reich - S. 362

1901 - Langensalza : Beyer
362 Iii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Norddeutschlands. deutschlauds ein, während das mitteldeutsche Bergland den ganzen Südwesten und die ganze Mitte bedeckt und das Tiesland den ganzen Norden einnimmt. Wie kommt e§) daß die Oberflächenform so mannigfaltig gestaltet ist? Die drei Bodenstufen unseres deutschen Vaterlandes sind vielfach gegliedert. Durch Einbrüche und Einstürze haben sich Hochebenen und Tiefebenen, Stufenländer und Senken gebildet, während Feuer und Wasser durch gemeinsame Thätigkeit die verschiedeneu Höhenzüge und Berg- rücken aufgebaut haben. Welche Eigentümlichkeit tritt in der Anordnung der Gebirgs- ^üge hervor? Die Gebirgszüge des mitteldeutschen Berglandes gehen scheinbar von einem Knotenpunkte strahlenförmig nach S.o. S.w. N.w. und N.o. Dieser Knotenpunkt ist das Fichtelgebirge. Von diesem zieht nach S.o. das böhmisch-bayrische Waldgebirge, nach S.w. der fränkisch- schwäbische Jura, nach N.w. Franken- und Thüringerwald, welche ini Weserbergland ihre Fortsetzung finden, nach N.o. dagegen ziehen Elster-, Erz-, Laufitzer-Gebirge und Sudeten. Die beiden westlichen Strahlen stoßen au die rheinischen Gebirgszüge und werden dadurch mit diesen ver- Kunden; die beiden östlichen Gebirgsstrahlen lehnen sich an das Alpen- und Karpathengebirge an. Welche Verschiedenheiten weisen die einzelnen Gebirgszüge auf? Verschiedeuheiteu in der Form (Kettengebirge, Massengebirge. Welche?), in der Höhe der Gebirge (Welche am höchsten?), in der Außennatur (Wald- reichtum und Waldarmut, Wiesenreichtum einzelner, Verteilung des Acker- landes), in den Bodenschätzen (Erz- und Kohlenreichtum, Reichtum an Mineral- quellen :c.), in den Erwerbsverhältnissen (günstig in den holz- und erzreichen Gebirgen, ungünstig in den rauheu, erzarmen Gebirgen), in der Besiedeluug (reich besiedelt die Gebirge, die von der Natur mit reichen Gaben aus- gestattet sind: rheinisches Schiesergebirge, Thüringer Wald, Harz, Erzgebirge 2c.), in der Zugänglichkeit. (Manche schwer zugänglich z. B. Fichtelgebirge, manche leicht übersteigbar z. B. Erzgebirge.) Worin sind diese Verschiedenheiten begründet? Im Gesteins- bau der Gebirge und in ihrer Entstehung ist begründet die Form, die Höhe, der Reichtum an Bodenschätzen, die Anßennatur, die Zugänglichkeit; in der Höhe und im Klima sind begründet die Außennatur, die Besiedeluug u. s. w. {Nachweis.) Inwiefern ist die Oberslächensorm Deutschlands für den Verkehr äußerst günstig? Die Kettengebirge weisen tiefe Einschnitte und Einsattelungen aus, wodurch das Überschreiten der Gebirgszüge ermöglicht wird (Thüringer Wald, Jura, Teutoburger Wald); die einzelnen Gebirgs- Züge und Gebirgsplatten bilden keine ununterbrochene Reihe, sondern sind durch tiefe Senken voneinander geschieden z. B. Senke zwischen Frankenwald und Fichtelgebirge, zwischen Jura und Fichtelgebirge, zwischen Harz und Eichs- seit), zwischen Vogelsgebirge und Rhöngebirge ?c.); die Gebirgsplatten sind von zahlreichen tiefeinschneidenden Thälern, die auf beiden Seiten bis auf den Rücken hinaufführen, durchfurcht, (z. B. Rheinisches Schiefergebirge.) Dadurch ist das Innere Deutschlands wegsam geworden, und diese große Weg-

17. Vaterländische Erdkunde - S. 119

1897 - Braunschweig : Wollermann
Dritter Teil: Die mitteldeutschen Landschaften. Allgemeines über die mitteldeutschen Land- schasten. Anders als der Charakter der süddeutschen ist derjenige der mittel- deutschen Landschaften. Süddeutschland ist in mehrere Senkungsgebiete gegliedert, die von höheren Gebirgen umrandet werden. I)ie Becken (bezw. Hochflächen) sind die Centralen, die Gebirge die gliedernden Rahmen. In Mitteldeutschland herrscht das umgekehrte Verhältnis vor, die Gebirge sind Hauptsache, und die Senkungen (weifs) erscheinen als die gliedernden Momente. Wegen dieses Uberwiegens bezeichnet man das ganze Gebiet neuerdings wohl als die mitteldeutsche Gebirgsschweile. Sie mufs man übersteigen, wenn man aus Norddeutschland in die süddeutschen Becken gelangen will. (Erzgebirge und Siedeten bilden den östlichen Flügel dieser Schicelle; über sie gelangt man in das den süddeutschen entsprechende böhmische Becken.)1) — Wir betrachten (s. Karte S. 22/23) I. das Rheinische Schief er gebirg e {mit der Kölner Bucht und dem Münster- land),. Ii. die Weser-Berglanclschaften (eingeschlossen das sogenannte Hessische Bergland), Iii. Thüringen und Sachsen, Iv. Schlesien {mit Lausitz'), — oder nach Flufsgebieten: das Gebiet des Rheins, der Weser, der Elbe und der Oder, soweit diese Flüsse Mitteldeutschland angehören. Erster Abschnitt: Das Rheinische Schiesergebirge (einschließlich Kölner Bucht und Münsterland). I. Die Gebirge. (Allgemeines.) (1. Aage und Geologisches.) Das Rheinische Schiefergebirge liegt zu beiden Seiten des Rheins und wird von diesem selbst und seinen Nebenflüssen {nennen!) durchfurcht. Es ist {ohne Kölner Bucht und Münsterland) etica J) Unterscheiden könnte man noch wieder die eigentliche Schwelle und die vor- gelagertengebirge. Erstere wird (wenn wir von Erzgebirge und Sudeten, die nur mit einer Seite Deutschland angehören, absehen) gebildet durch den Zug Hunsrück-Taunus- Vogelsgebirge-Rhön-Thüringer-Frankenwald-Fichtelgebirge. Er bildet die eigentliche Scheide,

18. Für Seminare - S. 433

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich, — D. Das Mitteldeutsche Gebirgsland. 433 D. Das Mitteldeutsche Gebirgsland. Ubersicht. I. Lage. Von der Sambre und Maas bis zur Weichsel erstreckt sich ein § 287. breiter Gebirgsgürtel, der die süddeutschen Landschaften von dem Nord- deutschen Tieflande scheidet: das Mitteldeutsche Gebirgsland. Im W lagert es mehr in breiten Massen, im 0 ist es schmäler, aber höher. Es erhebt sich im Mittel kaum über 400 m und nur vereinzelt über 1000 m. Ii. Entstehung und. Beschaffenheit des Oberflächenbildes. Während der Karbonzeit wurden die vorher abgesetzten altpaläozoischen Schichten zu einem mächtigen Gebirge, ähnlich unseren Alpen, aufgefaltet (Variskisches Gebirge), das sich vom Französischen Zentralplatean über den Harz und das Fichtelgebirge bis in die Sudeten hinein erstreckte. Noch während des paläozoischen Zeitalters wurde das Karbon-Faltengebirge durch äußere Kräfte abgetragen. Die Rumpf- laudschaft bedeckte sich im Mittelalter der Erde infolge mehrfachen Untertauchens unter das Meer mit Sedimenten. Ihre durchgreifendste Umgestaltung erfuhr die Landoberfläche in der Tertiärzeit. Das ganze Gebiet wurde durch Brüche in Schollen zerlegt, die ihre Höhenlage zueinander veränderten, und so entstand ein reich gegliedertes Relief. Der Verlauf der Bruchlinien ist in den drei verschiedenen, deutlich erkennbaren Richtungen der heutigen Gebirge ausgeprägt. Man unter- scheidet eine niederländische (Sw nach No — Rheinisches Schiefergebirge, Erz- gebirge), eine rheinische (Ssw nach Nno im Hessischen Berglande) und eine su- de tische (herzynische) Richtung (So nach Nw — Böhmer Wald, Thüringer Wald, Teutoburger Wald; Sudeten, Harz, Wesergebirge, Wiehengebirge). Die Schollen- bewegung löste vulkanische Ausbrüche, besonders an den Hauptlinien der Ver- werfungen aus und ließ weit ausgebreitete Decken sowie Kuppen eruptiven Gesteins entstehen (Rhön, Vogelsberg, Siebengebirge). Aber außer Bruchbildung und Ge- steinsverschiebnng haben auch Verwitterung und Abtragung das heutige Oberflächen- bild mit seinem reichen Wechsel von Gebirge, Hochfläche und Hügelland, mit seinen Formen voll Anmut und Milde geschaffen. Hinsichtlich seiner Gesteinszusammensetzung zeigt Mitteldeutschland eine Dreiteilung: zwei große Rumpfmassen ältern Gesteins (Rheinischesschiefer- gebirge im Wund sudetisch-erzgebirgische Masse im 0) sind durch die von Süddeutsch- laud herübergreifenden Triasschichten des Wesergebietes und Thüringens von- einander getrennt. Obwohl die Mitteldeutsche Gebirgsfchwelle die natürliche Schranke zwischen dem Norden und Süden Deutschlands bildet, so wird die trennende Wirkung dieser Schranke teilweise wieder aufgehoben durch die zahlreichen Täler und Senken, die zwischen den einzelnen Gebirgsmassen bequeme Durchlässe öffnen. Zu diesen ge- hören: das Rheintal, die Hessische Senke und das Wesertal, das Vogt- land, das Elbtal im Elb-Sandsteingebirge und die Sudetenpässe. Auch dem westöstlich gerichteten Verkehr stehen breite Straßen zur Verfügung. Iii. Landschaftsgebiete. Aus dem reichgegliederten Oberflächenbilde des Mitteldeutschen Gebirgslandes heben sich als natürliche Landschaftseinheiten deutlich ab: das Rheinische Schiefergebirge, das Hessische und Weser- berglaud, Thüringen und der Harz, das Erzgebirge mit dem Sächsischen Berglande, das Schlesische Gebirgsland. Die Selb- Lennarz, Erdkunde für Seminare. 90

19. Länderkunde Europas - S. 317

1913 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich, — D. Das Mitteldeutsche Gebirgsland. 317 D. Das Mitteldeutsche Gebirgsland. Übersicht. I. Lage. Von der Sambre und Maas bis zur Weichsel erstreckt sich ein § 197. breiter Gebirgsgürtel, der die süddeutschen Landschaften von dem Nord- deutschen Tieflande scheidet: das Mitteldeutsche Gebirgsland. Im W lagert es mehr in breiten Massen, im 0 ist es schmäler, aber höher. Es erhebt sich im Mittel kaum über 400 m und nur vereinzelt über 1000 m. Ii. Entstehung und Beschaffenheit des Oberflächenbildes. Während der Karbonzeit wurden die vorher abgesetzten altpaläozoischen Schichten zu einem mächtigen Gebirge, ähnlich uuseren Alpen, aufgefaltet (Variskisches Gebirge), das sich vom Französischen Zentralplateau über deu Harz und das Fichtelgebirge bis in die Sudeteu hinein erstreckte. Noch während des paläozoischen Zeitalters wurde das Karbon-Faltengebirge durch äußere Kräfte abgetragen. Die Rumpf- laudschaft bedeckte sich im Mittelalter'der Erde infolge mehrfachen Untertauchens unter das Meer mit Sedimenten. .Mre durchgreifendste Umgestaltung erfuhr die Landoberfläche in der Tertiärzeit. Has ganze Gebiet wurde durch Brüche in Schollen zerlegt, die ihre Höhenlage zueinander veränderten, und so entstand ein reich gegliedertes Relief. Der Verlauf der Bruchlinien ist in den drei verschiedenen, deutlich erkennbaren Richtungen der heutigen Gebirge ausgeprägt. Man unter- scheidet eine niederländische (Sw nach No — Rheinisches Schiefergebirge, Erz- gebirge), eine rheinische (Ssw nach Nno im Hessischen Berglande) und eine sn- detische (herzynische) Richtung (So nach Nw — Böhmer Wald, Thüringer Wald, Teutoburger Wald; Sudeten, Harz, Wesergebirge, Wiehengebirge). Die Schollen- beweguug löste vulkanische Ausbrüche, besonders an den Hauptlinien der Ver- werfungen aus und ließ weit ausgebreitete Decken sowie Kuppen eruptiven Gesteins entstehen (Rhön, Vogelsberg, Siebengebirge). Aber außer Bruchbildung und Ge- steinsverschiebnng haben auch Verwitterung und Abtragung das heutige Oberflächen- bild mit seinem reichen Wechsel von Gebirge, Hochfläche und Hügelland, mit seinen Formen voll Anmut und Milde geschaffen. Hinsichtlich seiner Gesteins Zusammensetzung zeigt Mitteldeutschland eine Dreiteilung: zwei große Rumpfmassen ältern Gesteins (Rheinischesschiefer- gebirge im Wund sudetisch-erzgebirgische Masse im 0) sind durch die von Süddeutsch- laud herübergreifenden Triasschichten des Wesergebietes und Thüringens von- einander getrennt. Obwohl die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle die natürliche Schranke zwischen dem Norden und Süden Deutschlands bildet, so wird die trennende Wirkung dieser Schranke teilweise wieder aufgehoben durch die zahlreichen Täler und Senken, die zwischen den einzelnen Gebirgsmassen bequeme Durchlässe öffnen. Zu diesen ge- hören: das Rheintal, die Hessische Senke und das Wesertal, das Vogt- land, das Elbtal im Elb-Sandsteingebirge und die Sndetenpässe. Auch dem westöstlich gerichteten Verkehr stehen breite Straßen zur Verfügung. Iii. Landschaftsgebiete. Aus dem reichgegliederten Oberflächenbilde des Mitteldeutschen Gebirgslandes heben sich als natürliche Landschaftseinheiten deutlich ab: das Rheinische Schiefergebirge, das Hessische und Weser- berglaud, Thüringen und der Harz, das Erzgebirge mit dem Sächsischen Berglande, das Schlesische Gebirgsland. Tie Selb-

20. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 45

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
45 nordwärts bis zur Donau. Sie bildet daher gewisser- massen den Übergang vom Hochgebirge zum Mittel- gebirge. Ihrer hohen Lage (500 m) entsprechend ist die Hochebene rauh, unfruchtbar und dünn bevölkert. Die Fruchtbarkeit des Bodens wird noch beeinträchtigt durch grosse Hochmoorflächen, welche sich um die Flüsse lagern. Daneben besitzt die Hochebene aber auch sehr frucht- bare Gebiete, so namentlich in dem Becken von Straubing, wo Getreide, Obst und Hopfen in grossen Mengen an- gebaut wird. Die oberdeutsche Hochebene war von jeher auch ein wich- tiges Durchgangsgebiet in der Richtung von N. nach S. und von 0. nach W. sowohl für Heereszüge (Ungarn 955) als auch für den Handel. Besonders Augsburg, die „Stadt der Fugger" er- wuchs im Mittelalter zu einer der mächtigsten und reichsten Städte Deutschlands. Heute kreuzen sich die Hauptverkehrs- wege (Paris —Wien und Berlin—rom) in München, der Haupt- stadt Bayerns. 3. Das deutsche Mittelgebirgsland. § 75. Die deutschen Mittelgebirge erreichen ihre grüsste Hohe in dem Hauptgipfel des Riesengebirges, der Schneekoppe (1600 m) und ihren Centraipunkt im Fichtelgebirge. a) Übersicht der deutschen Mittelgebirge. am Oberrhein, zu beiden Seiten der oberrheinischen Tiefebene. ^ Í Schwarzwald. im O. \ „ Odenwald. A. Rheinische Gehirge. Í Tamms. i Iti O i c f/? T-an t rt 1 ^ am Mittelrhein | Sauer land. (Rheinisches Schiefergebirge). ( Hunsrück. im W. i lüfel. I Hohe Venn.