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1. Lektüre zur Geschichte des 19. Jahrhunderts - S. 207

1910 - Leipzig : Wunderlich
Register. Abelen, Heinrich, geb. 1809 in Osnabrück, 1848 im prenß. Ministerium des Äußern, 1853 vortragender Rat, gest. 1872. Arago, französischer Schriftsteller. Baader, Joseph von, 1763—1835, In- genieur, bayr. Direktor des Bergbaues und Maschinenwesens, reformierte den Transport auf Eisenbahnen. Sein Bruder, Franz Xaver von B., 1765—1841, suchte in Anlehnung an Schölling und nach Art Jakob Böhmes Theologie (katholische) und Philosophie zur „Theosophie" zu ver- schmelzen. Bauer, Bruno, Philosoph und Kritiker, erst negativ kritisch, zuletzt konservativer preußischer Publizist, starb 1882 in Rixdorf. Bölling, preuß. Reitergeneral, 1719 bis 1779, zeichnete sich besonders 1759 bis 1761 gegen die Schweden in Pommern aus. nahm 1760 Blücher, der in ein schwe- disches Husarenregiment eingetreten war, gefangen. Benzenberg, Physiker und Publizist, gest. 1846 zu Bilk bei Düsseldorf. Bernstorff, Albrecht, Graf von, preuß. Minister des Auswärtigen von Okt. 1861 bis Sept. 1862. Beuth, gest. 1853, Förderer der Indu- strie in Preußen, gründete das Gewerbe- institut, die Bauschule und die Bau- gewerbeschule in Berlin. Bischoffswerder, preuß. Staatsmann, Günstling Friedrich Wilhelms Ii., starb 1803. Bodelschwingh, Ernst von, 1794 bis 1854, war von 1844—1848 Minister des Innern in Preußen. Boisserse, Sulpiz, 1783 — 1854, und Melchior, 1786 —1851, zwei um Förde- rung der Kunststudien verdiente Brüder, lebten hauptsächlich in Köln und München. Bourget, Paul, stanz. Schriftsteller, schrieb lyrische Gedichte weltschmerzlicher Stimmung und pessimistisch angehauchte, psychologisch interessante Romane. Brazza, Graf von, franz. Afrikareisender, begründete seit 1879 die französische Herr- schaft am Kongo. Buch, Leopold von, Geognost, bereiste alle Länder Europas, lebte zuletzt in Berlin, 1774—1853. Busch, Moritz, Publizist. Schriften: Graf Bismarck und seine Leute: Unser Reichs- kanzler. Chamberlain, Houston Stewart, geb. 1855 in Portsmouth, lebt in Wien. Haupt- werk: Die Grundlagen des 19. Jahr- Hunderts. Creuzer, Philolog, hauptsächlichinheidel- berg, 1771—1858. Hauptwerk: Symbolik und Mythologie der alten Völker. Daguerre, franz. Maler, löste 1838 das Problem, mit Hilfe des Lichts auf leicht ausführbare Weise dauerhafte Bilder her- zustellen. Die Herstellung von Lichtbildern nach D. nennt man Daguerreotypie. Delbrück, Martin Friedrich Rudolf von, deutscher Staatsmann, Erzieher Friedrich Wilhelms Iv. und Kaiser Wilhelms I., 1871 — 76 Präsident des Reichskanzler- amtes. Drouyn de l'huys, franz.staatsmann. Eichhorn, Karl Friedrich, Rechtsgelehrter, 1781—1854. Hauptwerk: Deutsche Staats- und Rechtsgeschichte. Eulenburg, Friedrich Albrecht, Graf zu, 1815—1881, von 1862—1878 Minister des Innern. Deorg-Eckert-Instluä für internationale Schulb ifor: r.hung Brr ,t .veig Scivulbuchbibliothek

2. Lektüre zur Geschichte des 19. Jahrhunderts - S. 209

1910 - Leipzig : Wunderlich
Lamprecht, Karl, 1856 in Jessen a. d. Schwarzen Elster geboren, entstammt dem evangelischen Pfarrhause. Vorgebildet auf dem Gymnasium zu Wittenberg und der Fürstenschule zu Psorta, studierte er in Göttingen, Leipzig und München. Nach Abschluß seiner Studienzeit ward er Probekandidat am Friedrich-Wilhelm- Gpmnasium zu Köln, habilitierte sich 1880 in Bonn, wurde 1881 nach Mar- bürg und 1891 nach Leipzig berufen, wo er jetzt noch wirkt. Allgemeine An- erkennuug fand sein „Deutsches Wirt- schaftslebeu im Mittelalter", während fein großartig angelegtes Hauptwerk, die ,,Deutsche Geschichte", neben aufrichtiger Bewunderung den schärfsten Widerspruch weckte. Das Werk liegt in 12 Bänden, denen sich 3 der jüngsten Vergangenheit gewidmete Ergänzungsbände zugesellen, abgeschlossen vor. L. ist „der bedeutendste Vertreter jener kulturgeschichtlichen For- schungsweise, die sich die Ergründnng der historischen Entwicklung des mensch- lichen Seelenlebens in seinen vielseitigen Äußerungen zum Ziel gesetzt hat und von diesem Grunde aus alles geschichtliche Werden in umfassender Betrachtung zu begreifen strebt." „Gegenüber einer Be- trachtungsweise, die vornehmlich in den Individuen die bewegende Kraft des historischen Verlaufes erblickt, tritt er, ohne den großen Persönlichkeiten einen wesentlichen Anteil am historischen Leben absprechen zu wollen, für die über- wiegende Bedeutung der sozialpsychischen Faktoren in der Geschichte ein. Die Annahme transzendenter Einwirkungen schließt er aus der geschichtswissenschaft- lichen Betrachtung aus. Er steht auf dem Boden einer historischen Entwicklungs- lehre. Wenn schon es empirisch feststeht, daß Freiheit und Notwendigkeit in engster Verschlingung das menschliche Tun be- herrschen, so hat die Geschichtsforschung als Wissenschaft die Aufgabe, den ge- fchichüichen Prozeß nach Möglichkeit als eine Folge regelmäßiger Kausalzusammen- hänge Nachzuweisen; dabei ist aber nicht der Begriff einer mechanischen, sondern einer psychischen Kausalität zugrunde zu legen. Der Kern seiner Anschauung ist die Aufstellung einer Reihe einander sich ablösender Kulturzeitalter. Er nannte sie die Kulturzeitalter des Symbolismus, des Schmieder, Lektüre zur Gesch. des 19. Jahrl lister. 209 Typismus, des Konventionalismus, des Individualismus und des Subjektivis- mus". (Nach Prof. Dr. Kötzschke in Heft 44 der „Woche" 1909). Daran schließt sich die zeitgenössische Geschichte als Periode der Reizsamkeit. Lenz, Max, 1850 in Greifswald geboren, ist Professor der Geschichte an der Uni- versität Berlin. Bedeutsame Werke: Martin Luther; Geschichte Bismarcks; Napoleon; Ausgewählte Vorträge und Aufsätze. List, Friedrich, Nationalökonom, geb. 1789 in Reutlingen, war 1817—1819 Professor der Staatswissenschaft in Tübingen, wurde wegen einer Petition, die eine Reihe von Mißständen der Verwaltung und der Rechtspflege rügte, zur Festungshaft verurteilt, 1825 vom Asperg wieder ent- lassen, siedelte sich in Pennsylvanien an, wurde, nach Europa zurückgekehrt, 1830 Konsul der Vereinigten Staaten in Ham- burg, widmete sich nun mit Eifer der Eisenbahnidee und stritt für die Er- Weiterung des Zollvereins, Aufrichtung eines nationalenhandelssystems und Grün- dung einer deutschen Flotte. In seinen Bestrebungen vielfach enttäuscht, wollte er, seelisch verstimmt und körperlich leidend, in den Alpen Erholung suchen, kam aber nur bis Kufstein, wo er sich erschoß. Marcks, Erich, 186 l in Magdeburg ge- boren, lehrte in Leipzig und Heidelberg Geschichte und ist jetzt Professor an der Hamburgischeu Wissensch. Stiftung. Hauptwerke: Gaspard v. Eoligny; Kaiser Wilhelm I.; Königin Elisabeth von Eng- land und ihre Zeit; Zu Bismarcks Gedächtnis; Bismarcks Gedanken und Erinnerungen, kritische Würdigung; Bis- marck, eine Biographie, I.teil 1815—1848. Marx, Karl, geb. 1818 in Trier, seit 1849 dauernd in London, wo er 1883 starb. Nach seiner Werilehre wird auch die menschliche Arbeitskraft als Ware aufgefaßt. Für diese Ware zahlt der Kapitalist — nach Marx' Ansicht — dem Arbeiter gerade nur so viel, als notwendig ist, um sie, die menschliche Arbeitskraft, zu erhalten. Die Leistungen des Arbeiters seien aber, meint Marx, mehr wert, und dieses Mehr werde ihm vom Kapitalisten entzogen. Maßmann, Germanist und Förderer des Turnwesens, 1797—1874. 14

3. Lektüre zur Geschichte des 19. Jahrhunderts - S. 211

1910 - Leipzig : Wunderlich
Ranke Geschichte, war Professor in Bonn, Marburg, München, dann wieder in Bonn und von 1874 an Direktor der Staatsarchive in Berlin. Auch parla- mentarisch war er vielfach tätig: 1848 war er Mitglied der kurhessischen Stände- Versammlung, später des Erfurter Parla- mentes, 1862—64 und 1871—80 Mit- glied des preußischen Abgeordnetenhauses und 1867 des konstituierenden Reichs- tages des Norddeutschen Bundes, wo er sich der nationalliberalen Partei anschloß. Er starb 1895 in Marburg. — Bon Bis- marck erhielt S. 1881 die Erlaubnis zur Benutzung der preußischen Staatsakten, und auf Grund dieses Materials, das ihm aber nur bis 1866 zur Verfügung stand, veröffentlichte er sein Hauptwerk: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Nächst diesem ist seine „Geschichte derrevolutwnszeit 1789—95" zu nennen. Thiers, Louis Adolphe, 1797—1877, franz. Staatsmann, 1871—1873 Präsi- dent der Republik. Treitschke, Heinrich von, wurde 1834 in Dresden geboren. Wie sein Vater wollte er Offizier werden. Ein schlimmes Ohrenleiden, das später zu fast völliger Taubheit ausartete, zwang ihn jedoch, seinen Lieblingswunsch aufzugeben. Er betrieb staatswissenschaftliche Studien, habilitierte sich 1859 in Leipzig, ging 1863 an die Universität Freiburg i. B. und 1866, veranlaßt durch die politischen Ereignisse, nach Berlin. Noch in dem- selben Jahre erhielt er eine Professur für Geschichte in Kiel, 1867 eine solche in Heidelberg, und 1874 kehrte er nach Berlin zurück, wo er nach Rankes Tode Historiograph des preußischen Staates lster. 211 wurde. Auch Mitglied des Reichstags war er eine Zeitlang. Er starb 1896. Seine bekanntesten Werke sind: Zehn Jahre deutscher Kämpfe 1865—1874; Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert; Historische und politische Aufsätze. T. war auch Dichter; seine „Vaterländischen Gedichte" und seine „Studien" zeugen davon. Wenn man Niebuhr als den Lessing und Ranke als den Goethe unsrer historischen Muse bezeichnen darf, so ist T. der Schiller der deutschen Geschicht- schreibung, „eine vom edelsten vater- ländisch-Politischen Schwung ergriffene Seele", ein Mann von „hochherzig hin- reißender Beredsamkeit". Unruh, Hans Viktor von, 1896—1884, Techniker und Abgeordneter, war z. B. Mitglied der preußischen Nationalver- sammlung, des preußischen Abgeordneten- Hauses und auch später des Reichstages, nationalliberal. Vincke, Georg, Freiherr von, preuß. Politiker, 1811—1875, war zunächst Land rat, wurde Mitglied des Vereinigten Landtages von 1847, der deutschen Nationalversammlung, des preußischen Abgeordnetenhauses und 1867 des Reichs- tages. Vincke, Ludwig Friedrich Wilhelm, Frei- Herr von, 1774—1844, von 1815 an Oberpräsident von Westfalen, Vater von Georg V. Wangenheim, Freiherr von, württem- bergischer Kultusminister, Bundestags- gesandter, Vertreter des mittelstaa:lichen Liberalismus, gest. 1859 in Koburg. Zschokke, Heinrich, Schriftsteller, gest. 1848. Bekannt sind seine „Stunden der Andacht."

4. Lektüre zur Geschichte des 19. Jahrhunderts - S. 208

1910 - Leipzig : Wunderlich
208 Register. Fröbel, Jalius, Publizist, 1805—1893, Neffe des Pädagogen Friedrich Fröbel. Gablenz, österreichischer General, 1814 bis 1874. Gagern, Heinrich von, geb. 1799 in Bayreuth, gest. 1880 in Darmstadt, wurde im März 1818 an die Spitze des Hess. Ministeriums berufen, war dann Mitglied des Borparlaments und Präsident der deutschen Nationalversammlung. Gagern, Maximilian von, Bruder des vorigen, 1848 Mitglied der deutschen Nationalversammlung, trat zum Katholi- zismus über und ging später in öfter- reichischen Staatsdienst. Er starb 1889 in Wien. Gentz, Friedrich von, Publizist, 1764 bis 1832, erst Freund, dann Feind aller übe- raleninstitutionen, Vertrauter und Organ Metternichs. Gerlach, Ernst Ludwig von, preußischer Rechtsgelehrter, gründete 1818 mit anderen die „Neue preußische Zeitung" (Kreuz- zeitung). Gerlach, Leopold von, Bruder des vorigen, preußischer General, Generaladjutant und Vertrauter Friedrich Wilhelmsiv., Haupt einer reaktionären Kamarilla, 1790—1861. Gervinus, Georg Gottfried, 1805—1871, Historiker, besonders als Geschichtschreiber der deutschen Literatur hervorragend. Geselschap, Friedrich, Maler, 1835 bis 1898. Monumentale Wandgemälde alle- gorischen Inhalts im Zeughaus zu Berlin. Gibbon, Edward, engl. Geschichtschreiber, 1737—1794. Hauptwerk: Historyofthe decline and fall of the Roman Empire (Geschichte des Niederganges und Falles des römischen Reiches). Gichtel, Johann Georg, 1638—1710, Mystiker und Sektierer, schrieb: Theo- sophia practica. Gneist, Rudolf von, Rechtslehrer, 1816 bis 1895. G örres, Johannes Joseph von, Publizist, geb. 1776 in Koblenz, gab den deutsch- patriotischen„Rheinischenmerkur"heraus, floh, wegen seiner Schrift „Deutschland und die Revolution" (1819) von der Preuß. Re- gierung verfolgt, nach der Schweiz, kämpfte später fanatisch für die Interessen der katho- lischen Kirche, wurde 1827 Professor an der Universität München und starb 1818. Gortschakow, Fürst, 1798—1883, russ. Staatsmann. Gramont, 1870 Minister des Äußern- Haller, Karl Ludwig von, Enkel des Dichters Haller. eine Zeitlang Professor des Staatsrechts in Bern, trat zum Katholizismus über, schrieb: Restauration der Staatswissenschaft, starb 1854. Hanse mann, David, preuß. Staatsmann, 1790—1864, März 1848 Finanzminister. Harkort, Friedrich Wilhelm, 1793—1880, Industrieller und Politiker, westfälischer Volksmann. H ausser, Ludwig, Geschichtschreiber, 1818—1867, Vorkämpfer der deutsch- nationalen Sache. Hauptwerk: Deutsche Geschichte vomtode Friedrichs des Großen bis zur Gründung des Deutschen Bundes; Geschichte des Zeitalters der Reformation. Hecker, Friedrich, geb. 1811 in Eichters- heim i. Baden, Mitglied der 2. badischen Kammer, versuchte 1848 von Konstanz aus eine erfolglose republikanische Schild- erhebung, siedelte in demselben Jahre nach Amerika über und starb 1881 in St. Louis. Hey ck, Eduard, 1862 in Doberan geboren, zurzeit in Berlin-Zehlendorf, hat u. a. ver- öffentlicht: Bismarck; Deutsche Geschichten- Johanna von Bismarck. H. ist Heraus- geber der rühmlich bekannten Mono- graphien zur Weltgeschichte. Jhering, Rudolf von, Rechtslehrer, 1818—1892. Kamptz, preuß. Staatsmann, 1769 bis 1849, 1817 Direktor des preuß. Polizei- Ministeriums, später Justizminister. Karolyi, Graf Aloys, österreichischer Diplomat. Kaufmann, Georg, 1842 in Münden geboren, ist Professor an der Universität Breslau. Sein Hauptwerk ist die „Poli- tische Geschichte Deutschlands im 19. Jahr- hundert." Kerner, Justinus, schwäbischer Dichter. Merkwürdig sind seine Erörterungen über die Geisterwelt: Die Seherin von Prevorst. Keudell, Robertson, preuß.staatsmann, eine Zeitlang Hilfsarbeiter im Ministerium des Auswärtigen und steter Begleiter des Fürsten Bismarck. Kleist-Retzow, Hanshugo von, 1814 bis 1892, preuß. Politiker, streng konservativ. Klenze, Leo von, 1784—1864, entfaltete unter Ludwig I. in München eine große Wirksamkeit. Unter anderem schuf er die Glyptothek, die alte Pinakothek, die Ruhmeshalle und die Walhalla.

5. Lektüre zur Geschichte des 19. Jahrhunderts - S. 210

1910 - Leipzig : Wunderlich
210 R. Maurenbrecher, Wilhelm, geb. 1838 in Bonn, studierte in Bonn, Berlin und München Geschichte, führte dann die Redaktionsgeschäfte von Sybels „Histo- rischer Zeitschrift", habilitierte sich 1862 in Bonn, war dann Professor der Ge- schichte in Dorpat, in Königsberg, in Bonn und 1884 in Leipzig, wo er 1892 starb. Sein bekanntestes Werk ist die „Gründung des Deutschen Reiches 1859 bis 1871." Maybach, Albert von, preuß. Staats- mann. Meding, Oskar, Schriftsteller. Werke: Zwei Kaiserkronen; Memoiren zur Zeit- geschichte. Meinecke, Friedrich, 1862 in Salzwedel geb., ist zurzeit Universitätsprofessor in Freiburg i. B. H.mptweike: Das Zeit- alter der nationalen Erhebung: Gen.- Feld Marschall H. v. Boyen; Weltbürger- tum und Nationalstaat; Von Stein zu Bismarck. Mesmer, Begründer der Lehre vom tierischen Magnetismus, lebte als Arzt in Wien, später in Paris, starb 1815. Moser, Justus, 1729 1794, in Osnabrück, Schriftsteller für das Volk und Geschicht- schreiber, erfüllt vom reinsten Patnotis- mus. Hauptwerke: Osnabrückische Ge- schichte; Palriotische Phania ien. Müller,Aoamheinrich, Publizist, 1779bis 1829, trat zum Katholizismus über, Freund von Gentz, heftiger Feind Preußens. Natzmer, von, preuß. General, 1782 bis 1861, 1814 Begleiter des Prinzen Wil- Helm, des späteren Kaisers, in Frankreich. O'connel, Daniel, irischer Agitator, gest. 1847 in Genua. Ollivier, franz. Staatsmann, 2. Jan. 1879 Chef des neuen Ministeriums, ließ sich zur Kriegserklärung verleiten, 9. August gestürzt. Peel, Sir Robert, engl. Staatsmann, 1783—1850, führte die Katholikenemanzi- pation durch und gründete die freihänd- lerische Mittelpartei der Peeliten. Pfizer, Paul, 1891 -1867, ein Württem- berger, fchrieo den „Briefwechsel zweier Deuischen" (1831), empfahl den Anschluß an Preußen als einzige Rettung Deutsch- lands. Prim, spanischer Ministerpräsident und Kriegsminister, Marschall, gest. 1870 in- folge eines Attentats. Radowitz, Joseph von, preuß. Staats- mann, dem König Friedrich Wilhelm Iv. eng befreundet. 1797—1853. Rouher, franz.staatsmann, 1863—1870 Ministerpräsident. Sand, Karl Ludwig, Studeut der Theo- logie in Jena, erstach 1819 den Dichter Kotzebue in Mannheim, 1820 hingerichtet. Savigny, Friedrich Karl von, geb. 1779 in Frankfurt a. M, gest. 1861, berühmter Romanist, Vertreter der historischen Schule, eine Zeitlang preußischer Justizminister. Schmalz, Jurist, 1760—1831, erster Rektor der Universität Berlin (1810), denunzierte 1815 in einer Flugschrift den Tugendbund und andere Geheimbünde wegen Demagogie. Schubert. Gotthilf Heinrich von, Natur- Philosoph und erbaulicher Schriftsteller, gest. 1860. Schneider, Louis, 1805—1878, Schrift- steller, von König Wilhelm I. zum Privat- bibliothekar und Geheimen Hofrat er- nannt. Simson, Martin Evuard von, Rechts- gelehrter, Mitglied und später Präsident des Frantsurter Parlamentes, 1867—74 Präsident des norddeutschen und deut- schen Reichstages, 1879—91 Präsident des Reichsgerichts zu Leipzig. Sömmering, Auatom und Physiolog, konstruierte 1809 den ersten elektrischen Telegraphen. Stephenson, George, 1781—1848, baute 1825 die erste Personen befördernde Eisenbahn zwischen Stockton und Dar- lington und 1829 die Eisenbahn Liverpool —Manchester. Stosch, Albrecht von, 1870 Chef der Generalintendantur im Hauptquartier, dann Generalstabschef des Großherzogs von Mecklenburg. Struve, Gustav, geb. 1805 in München, gest. 1870 in Wien, republikanischer Agitator, beteiligte sich 1848 an dem bewaffneten Aufstande in Baden. Suckow, Freiherr von, württembergischer General, 1870—74 Kriegsminister. Swedenborg, Emanuel von, Theosoph, geb. 1688 in Stockholm, gest. 1772 in London. Er rühmte sich göttlicher Offen- barungen und gründete darauf einen phantastischen Rationalismus. Sybel, Heinrich von, geb. 1817 zu Düsseldorf, studierte in Berlin unter

6. Bd. 3 - S. uncounted

1785 - Leipzig : Crusius
Register. *) *) Anmerkung. Das Verzeichnis der Gcgcnßände auf den Kupfertafeln, ferner der Inhalt der ^ Bücher und Abtheilungen dieses Werks; auch das Werk felbft wird denjenigen Lefern als be- kannt vorausgesetzt, denen diefes am Ende flehende Rcgißer als ein Supplement zum Nach- Schlägen helfen Soll. Es wird feiten fehlen, dafs ein kundiger Lefer, durch diese 3 Hiilfs- rniltel zusammen genommen, nicht linden follt?, was er Sucht. ' Die Zahl, welche ein Comma nach lieh hat, bedeutet entweder den eriten, oder zweiten, oder dritten Band diefer neuen Ausgabe; die aber ein Vunct nach lieh hat, bedeutet Seiten- zahl oder Pagina des genannten Bandes. Selten kömmt in diefem Regifter eine Römifche "Zahl vor, welche alsdann nicht den Band, Sondern das Buch bedeutet, mit den befonders bezeich- neten Hauptiliicken und Unterabtheilungen des genannten Buches. A. ^Höerghutsc 1,338 Adel. Möglicher Ursprung desselben 3 , 1? Aeneas, ein Thier 3, 284 Aeusserliche (nicht innerliche Dinge 1, 167 Assecte, Geurüthsbewegung, Leidenschaft r, 21^ Affen 3,292 Alter der Menschen, ihr Unterschied r, azz Amphibien 3, 3*5 . Anatomie 1,256 Angenehmes und Unangenehmes l< 2$q Mm z Arötziß

7. Illustriertes Realienbuch für Bürger-, Mittel- und Töchterschulen - S. 198

1881 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
189 einige eigentümliche Verbindungen, die den Geschmack und-Geruch des Weines (die „Blume" oder das „Bouquet") bedingen. Auch bei der Nachgährung verwandelt sich noch eine kleine Quantität Zucker in Weingeist und am Boden des Gesäßes setzt sich gleichzeitig etwas Hefe und roher Weinstein (weinsteinsaures Kali) nieder. Die Hauptbestandteile des Weines sind: Wasser, Weingeist, etwas Zucker, eiuige Salze (besonders Weinstein), älherartige Ver- bindungen (die den Geruch bedingen) und etwas Farbstoff. Bei Bereitung des Rotweines läßt man zerquetschte blaue Trauben samt Stielen und Schalen abgähren, wobei sich ans den Schalen roter Farbstoff, aus den Stielen etwas Gerbstoff auszieht, welcher letztere dem Weine einen etwas herben, zusammenziehenden Geschmack erteilt. — Brausende oder moussierende Weine (Champagner) werden dadurch erzeugt, daß die Nach- gährung in verstopften Flaschen erfolgt. Die sich erzeugende Kohlensäure wird vom Weine absorbiert und bewirkt beim Offnen der Flaschen den Knall und das Ausschäumen. st. Die Bereitung von Bier unterscheidet sich besonders dadurch von der des Weines, daß die zur Herstellung desselben verwendeten Materialien keinen fertig gebildeten Zucker, sondern nur Stärkemehl enthalten, welches erst in Zucker umgewandelt werden muß. Die Gerste wird durch Wasser erweicht und dann auf die Malz kenne gebracht und auf dieser etwa 10 cm hoch ausgeschüttet. Die Körner beginnen bald zu keimen. Dabei findet durch D tast äse unter Wärmeentwicklung eine Verwandlung des Stärkemehls in Gummi und Zucker statt. (Diastase ist ein eigentümlicher Stoff, welcher sich beim Keimen der Gerste bildet und die Verwandlung des Stärkemehles in Gummi und Zucker ' bewirkt.) Damit das Keimen gleichmäßig erfolge, wird die Gerste mehrmals umgeschaufelt. Ist die Keimung hinreichend fortgeschritten, so wird durch schnelles Entziehen der Feuchtig- keit der Keim getötet, was durch Trocknen bei gewöhnlicher Wärme auf dem Trockenboden (Luftmalz) oder künstlicher Wärme ans der Malzdarre (Darrmalz) geschieht. Das fertige Malz wird dann grob gemahlen (geschroteu) und dann in warmes Wasser gebracht (ein- gemaischt). Die hierdurch gewonnene Flüssigkeit heißt Würze. Dieselbe wird in den Braukessel gebracht, kürzere oder längere Zeit gekocht und inzwischen mit Hopfen versetzt. Der Hopfen giebt dem Biere Wohlgeschmack und Haltbarkeit und die in ihm enthaltene Gerb- säure klärt das Bier. Die gehopfte Würze wird durch ein Sieb abgekocht und möglichst schnell in Kühlschiffen (flachen Gesäßen) abgekühlt. Hat sie die richtige Temperatur zum Eintreten der Gährung erlangt, so wird sie in große Botliche und Fässer zur Gährunft gebracht. Damit dieselbe gleichmäßig und rasch vor sich gehe, wird der Würze Hefe zuge- setzt. Die Gährung soll sowohl Alkohol als auch Kohlensäure erzeugen, welche beiden Stoffe aber dem Biere erhalten bleiben müssen. Die Gährung selbst zerfällt in eine Haupt- und eine Nachgährung. Tritt die Hauptgäh'rung bei einer Temperatur von 15—20° ein, so verläuft sie rasch, ist kräftig und die Hefe wird an der Oberfläche der Flüssigkeit als schaumige Oberhese ausgeschieden. Das ist die Obergährung. Ein auf diese Weise gewonnenes Vier (Braun- oder Weißbier) heißt obergährig. Es ist wenig haltbar und muß bald ver- braucht werden. Ist die Temperatur bei der Hauptgährung eine niedrigere (5—10 Grad), so geht die Gährung langsam von statten, die Hefe scheidet sich am Boden als Unterhefe ab und der Vorgang heißt Untergährung. Untergährige Biere (bayerisches und Lager- bier) sind haltbarer, weil bei ihnen die Entwickelung der Kohlensäure langsam vor sich geht. Nach vollendeter Gährung wird das Bier ans gut ausgepichte Fässer gezogen und in kühle Keller geschafft. Es tritt bei offenem Spundloche die langsame Nachgährung ein. Sie ist - die wesentliche Bedingung eines guten Bieres. Nur so lauge diese dauert, ist das Bier- trinkbar, weil sie die zur Brauchbarkeit des Bieres notwendige Kohlensäure liefert. — Das Bier enthält außer Wasser (80—90«/«) und Alkohol (3—8°/«) noch Zucker, Gummi. Hopfen- bitter, Salze, Pflanzeneiweiß und Kohlensäure. Die bei der Bierbrauerei gewonnene Hefe wird teils in der Bäckerei zum Austrieb des Brotteiges, teils zur Einleitung neuer Gährung verwendet. e. Der Branntwein ist eine aus Wasser und Alkohol bestehende Flüssigkeit, welche man durch Destillation gegohrener Flüssigkeiten erhält. Um ihn zu gewinnen, versetzt man eine zuckerhaltige Flüssigkeit, welche aus Getreide, Kartoffeln oder Abgängen in Zuckerrasfinerieeu erhalten wird, in Gährung. Diese werden gekocht, zerrieben und der erhaltene Brei wird-

8. Illustriertes Realienbuch für Bürger-, Mittel- und Töchterschulen - S. 199

1881 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
190 mit Malzschrot in heißem Wasser (70°) tüchtig vermischt. Dieser Vorgang heißt das Ein- maischen. Es hat den Zweck, das in Len Kartoffeln enthaltene Stärkemehl in Zucker zu verwandeln. Nach entstandener Zuckerbildung wird die Maische abgekühlt und durch Hese in Gährnng versetzt. Nach 3—4 Tagen ist die Gährnng vollendet und man destilliert den in der gegohrenen Flüssigkeit enthaltenen Alkohol ab. Je nach den Materialien, ans denen der Branntwein bereitet wird, heißt er Kartoffel- branntwein, Kornbranntwein, Arak (aus Reis und Palmensaft), Rum (aus Abfällen bei der Zuckerfabrikation), Kirschwasser (aus Kirschen) Sliwowitz (aus Pflaumen), Cog- nak oder Franzbranntwein (aus Wein), Genever (aus Wacholderbeeren). — Grog ist eine Mischung von Rum (Arak oder Cognak) mit Zucker und heißem Wasser; Punsch eine ähnliche Mischung mit Citronensaft oder Wein. Die geistige Gährnng ist auch bei der Brotbereitung wirksam. „Das Brot wird aus Mehl, einer Mischung von Kleber und Stärkemehl, mit Wasser und Hefe oder L-auerteig unter Zusatz von Kochsalz bereitet. Es werden diese Substanzen in bestimmten Gewichtsverhältnissen gemengt. Das Anmachen des Mehles mit Wasser zu einem Teige ist die erste Verrichtung. Wollte man das Mehl nur mit Wasser anmachen, so würde man nach dem Backen eine derbe, hornartige, unverdauliche Masse erhalten. Man setzt deshalb ein Gährungsmittel, beim Backen von Schwarzbrot gewöhnlich Sauerteig zu. Dieser ist derjenige Teil des in Gährung begriffenen Teiges, der bis zum nächsten Backen aufge- hoben wird. Hierauf erfolgt das Kneten, welches in Backtrögen so lange vorgenommen wird, bis man keine Klümpchen mehr wahrnimmt und der Teig gleichmäßig geworden ist. Durch das Kneten des angerührten Teiges wird durch den Kleber eine kleine Menge von Stärkemehl in Dextrin und Zucker verwandelt, welche Umwandlung später zunimmt, wobei eine gleichzeitige Zersetzung des Zuckers durch den Sauerteig (die Hefe) in Kohlensäure und Alkohol eingeleitet wird. Nach vollendetem Kneten bestreut man den dünnen Brei mit Mehl und läßt ihn an einem warmen Orte mehrere Stunden lang zugedeckt stehen. Wenn der Teig gehörig aufgegangen ist, was durch die Kohlensäure bewirkt wird, so erfolgt das Formen oder Auswirken, d. h. man bringt den Teig in die gebräuchliche Form und läßt die geformten Brote noch einige Zeit mit Mehl bestäubt gähren, ehe man sie in den Ofen bringt. Ehe man die Brote in den Ofen schiebt, bestreicht nian sie mit Wasser, wodurch sich ans der Oberfläche eine Kruste bildet und dem Brote ein gefällig glänzendes Ansehen erteilt wird. Die Temperatur des Ofens beträgt 200—250". Das Einschieben der Brote in den Ofen geschieht auf hölzernen Schiebern. Nach dem Einschieben werden alle Öffnungen des Ofens verschlossen. Die Dauer des Backens richtet sich nach der Größe der Brote. Die höhere Temperatur des Backofens hemmt die Gährnng; es entsteht an der Oberfläche aus dem Stärkemehl Dextrin, welches teilweise eine Röstung erleidet und sich in eine gelb- braune Masse von angenehmem Geschmack verwandelt. Beim Backen entweicht die Kohlen- säure und der Alkohol." 2. Der Äther, gewöhnlich (unrichtig) Schwefeläther genannt, wird durch Behand- lung des Alkohols mit verdünnter Schwefelsäure gewonnen. Er ist eine dünne, wafferhelle, sehr bewegliche, leicht flüchtige, eigentümlich riechende Flüssigkeit, welche einen brennenden Geschmack besitzt, mit leuchtender Flamme verbrennt und in Wasser nur wenig löslich ist. Wegen seiner schnellen Verdunstung erzeugt er auf der Haut eine bedeutende Kälteempfindung. Der Äther ist ein Lösungsmittel für Schwefel, Phosphor, Fette, Harze, ätherische Öle, Farbstoffe u. s. w. Wird Ätherdamps eingeathmet, so bewirkt er anfangs Trunkenheit, dann Empfindungslosigkeit; deshalb benutzte man ihn früher als Betäubungsmittel bei chirur- gischen Operationen (jetzt Chloroform). — Ein Gemenge von 1 Teil Äther und 3 Teilen Weingeist ist unter dem Namen Hoffmann'sche Tropfen (unpassend auch Schwefeläther und Naphtha genannt) in Gebrauch. 3. Glycerin besteht aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff und findet sich in Ver- bindung mit fetten Säuren in allen Fetten und Ölen. Es bildet gereinigt eine färb- und geruchlose, sirupdicke Flüssigkeit von süßem Geschmack (daher auch Ölsüß genannt), zieht ans der Luft Wasser an und ist in Wasser und Alkohol, aber nicht in Äther löslich. Bei längerer Einwirkung von Kälte wird es fest. — Das Glycerin wird zum Versüßen von Getränken,

9. Illustriertes Realienbuch für Bürger-, Mittel- und Töchterschulen - S. 200

1881 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
191 Hu §aaröien und ©eisen, als äußeres Heilmittel (besonders bei Brandwunden), mck Wasser vermischt zum Füllen der Gasuhren u. s. w. verwendet. Wird Glycerin mit Schwefel- säure und Salpetersäure behandelt, so scheidet sich bei Zusatz von Wasser das Nitroglycerin aus. Es besteht aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Sauerstoff und ist ein blaßgelbes, geruchloses, giftiges Öl, welches durch Stoß heftig explodiert. Es dient zur Sprengung von Felsen und heißt deshalb auch Spreugöl. Seine Wirkungen sind wahrhaft furcht- bar, da sie bei gleichem Gewicht 6 mal so groß sind als die des Schießpulvers. Mit Nitroglycerin getränkte Infusorienerde ist unter dem Namen Dhnamit bekannt. Seine Wirkungen sind noch heftiger, als die des Sprengöls, doch ist er beim Transport weniger gefährlich. Iii. Organische Säuren. Die organischen Säuren bestehen meist aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff, nur wenige enthalten auch Stickstoff. 1. Die Ameisensäure kommt in der Natur fertig gebildet in den Ameisen, den Kiefernadeln und den Brennesseln vor. Früher stellte man sie durch Destillation von Waldameisen mit Wasser dar; jetzt wird sie künstlich dargestellt dnrch längere Erhitzung und Destillation von Oxalsäure mit Glycerin, wobei das Glycerin unverändert bleibt, die Oxalsäure aber in Ameisensäure und Kohlensänre zerfällt. — 2. Die Essigsäure ist die älteste bekannte Säure. Sie ist farblos, stechend sauer riechend und wirkt ätzend auf die Haut. Bei einer Temperatur von unter 16 0 erstarrt sie zu einer eisartigen Masse, welche Eisessig heißt. Die Flüssigkeit, welche im gewöhnlichen Leben Essig genannt wird, ist ein Gemisch von Wasser und Essigsäure, also verdünnte Essigsänre. Von den essigsauren Salzen sind besonders hervorzuheben der Bleizucker, der Grünspan und das Schweinfurter Grün. Der Bleizucker ist essigsaures Blei- oxyd. Er bildet große wasserhelle Krystalle, welche anfangs süßlich, später aber widrig metallisch schmecken und giftig sind. Er wird in der Medizin und in der Färberei benutzt. Der destillierte Grünspan ist essigsaures Kupferoxyd, der eigentliche Grünspan ein Ge- menge von essigsaurem Kupferoxyd mit Kupferoxydhydrat. Werden znm Kochen von Speisen kupferne Gesäße verwendet, so bildet sich in diesen Grünspan dnrch Einwirkung saurer Nahrungsmittel lz. B. des Sauerkrautes). In Speisen läßt sich dieses Gift leicht durch ein blankes Messer erkennen, welches man einige Minuten in dieselben bringt: ist Grün- span vorhanden, so wird die Messerklinge durch Ansetzen von Knpfer rot. Das Schweinfurter Grün ist essig- und arsenigsaures Kupferoxyd. Es ist eine ge- suchte grüne Malerfarbe, aber sehr giftig und auch als Tapetenanstrich und in der Zimmer- malerei von schädlicher Wirkung. 3. Die Bultersäure findet sich in der Butter, deren Ranzigwerden sie verursacht. 4. Die Palmitinsäure ist der Stearinsäure sehr ähnlich. Sie ist eine feste, weiße und krystallinische Sänre, welche bei ff- 62" C. schmilzt. Das Palmöl enthält oft bis 1/3 seines Gewichtes freie Palmitinsäure; sonst findet sie sich im Kokosnußöl, im Wallrath und fast in allen Fetten der Tiere. Sie findet in der Seisenfabrikation Verwendung. — 5. Die Stearinsäure, auch Talgsäure genannt, findet sich mit der Palmitinsäure namentlich in verschiedenen Talgarten. Die gewöhnlichen Stearinkerzen sind ein Gemenge von Stearin- und Palmitinsäure; sie eignen sich deshalb gut zur Darstellung jeder einzelnen im reinen Zustande. — 6. Das Benzol (Benzin) ist eine farblose, stark lichtbrechende Flüssig- keit, welche aromatisch riecht und mit leuchtender Flamme brennt. Benzin löst leicht Schwefel, Phosphor, Fette und Harze und wird deshalb zum Entfernen von Fettflecken benutzt. Dargestellt wird es aus Steinkohlenteer. — 7. Das Phenol oder die Karbolsäure wird aus Steiukohlenteer gewonnen. Sie brennt mit leuchtender Flamme und besitzt einen eigen- tümlichen Geruch und eineu brennenden Geschmack; auf der Haut erzeugt sie weiße Flecke. Sie ist ein Gift für alle Organismen, wird deshalb als Desinfektionsmittel zur Zerstörung kleiner Pilze und bei Diphtheritis angewendet. Außerdem gebraucht man die Karbolsäure noch als Konserviermittel, da sie die Fäulnis organischer Stosse ver-

10. Bd. 3 - S. I

1820 - Leipzig : Hinrichs
74i Berichtigungen und Zusähe. S. Zi. Vom I. Januar 1320 an sind alle Privatfabriken von Spielcharten und ausländische Spielcharten verboten, und alle Spiel- charten werden von der eigends angelegten Chartenfabrik des unter der Aufsicht der Kaiserin Maria Feodorowna stehenden Erziehungs- hauses verkauft. S 52 f. Nach dem neuen Tarif vom Jan. 1320 t|t der Maßstab der Abaabe von den meisten Einfuhrwaaren nach dem Gewicht dersel- den bestimmt. Der Zoll wird in russ. Silbermünze angesetzt,-in den Zollhäusern aber in Reichsbankassignationen nach dem am Schluß jedes Jahrs für das folaende Jabr festgesetzten Cours erhoben (für 1320 ist der gesetzliche Werth des Silberrubels aus 560 Kopeken in Baukassig- nationen bestimmt), wovon nur Leinen-, Woll - und Lederwaaren von preuß. Fabrikation ausgenommen sind, für welche der Zoll auf der russ.. Landgranze in russ. Silbcrmünze bezahlt werden kann. Zollfrei gehen ein: Lumpen, rohe Baumwolle, Gewächse und Baume, Perlen und Brillanten ohne Fassung, Gemälde und Kupferstiche ^olme Rahmen, Hengste und Stuten, Stein - und Holzkohlen, rohe L-eide und rohe Felle aller Art, alle zu Wissenschaften und Knusten dienliche Werk- zeuge, alle Maschinen und Modelle zum Ackerbau; gänzlich verboten sind: getragene Pelzschlafröcke, dgl. Kleider, Wasche, Schuhbeklei- dung, fremde Scheidemünze, Banknoten, Porter in Flaschen und Meerkatzen. — Bei den Zollhäusern im Königreich Polen bleibt es den Kaufleuten überlassen, den Zoll in russischer oder polnischer Sil- bermünze oder in Bankassignationen nach dem Cours zu bezahlen. S. 54. In Feodosia, Taganrog und Odessa sind Handelstri- bunale. S. 55. Die Totaleinfuhr im I. ,3,9 betrug 167,599,0,0z, die Totalausfuhr 210,559,242, die Zolleinnahme von beiden 59,793,340 Rubel in Bankassignationen. Der Hafen von St. Petersburg führte für 110,697,515 Rubel ein, und für 34,953,642 Rubel aus; Riga führte für 10,522,560 Rub. ein und für 42,723,375 Rub. aus; Odessa führte für 5,234,252 8iub. ein und für 14,016,309rub. aus; Archangel führte für 442,402 Rub. ein und für 9,021,03z Rub. aus rc. Der Handel wurde durch 23 Hafen und 41 Zollplatze der Landesgranzen geführt. Der angekommenen Schiffe waren 4309 und der abgegange- ne» 4786; von diesen kamen in Cronstadt 1001 an, und 1060 gingen ab; in Riga sind 1293 angekommen und eben so viel abgesegelt: in Odessa 677 angekommen und 662 abgesegelt; in Archangel 306 ange- kommen und 250 abgesegelt rc. S. 65 f. Am 16. Nov. 1319 ist das Polizeiministerium aufge- hoben und mit dem Ministerium des Innern vereinigt, auch die Ver- waltung des Fabriken- und Handelscollegium, die bisher zum De- partement des Innern gehörte, dem Fiuauzminisierium übertragen, das Postweftn aber noch als ein besondres Ministerium beibehalten worden. S. 66 f. Nach dem Ukas vom 24. Dec. 1319 wurden von den außerordentlichen Abgaben zum Behuf des Kriegs, die durch das Manifest vom. 11. Febr. *312 verordnet worden» die Abgabe von allen Besitzern unbeweglichen Eigenthums nach Verhältniß des Er- trags derselben, als vom Obrok, von Arbeiten der Bauern, Wäl- dern, Mühle», nutzbaren Cigenthumslandereien, Häusern, Fabriken und andern Etablissements vom 1. Zan. 1320 an aufgehoben. Jähr- lich sind 60 Mitl. zur Consolidiruug der Staatsschulden bestimmt, und dennoch ist der Sold der Armee vermehrt worden.
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