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Während der letzten drei Jahre wuchs Tsingtau in überra-
schend schneller Weise zum Seebade heran. Der chinesische Sommer
macht sich im ganzen Lande durch trockene Hitze unangenehm bemerk-
bar. Daher suchte man friiher in den schlimmsten Monaten Japan
oder das Seebad Tschifn auf. Jetzt tritt Tsingtau in den Wettbe-
werb ein. Es weist alle Vorzüge eines guten Badeortes auf. Am
Strande spielt die Kapelle des Seebataillons. Ein Rennverein ladt
zu seinen Veranstaltungen ein. Den meisten Beifall findet jedoch
das alljährliche große Kinderfest, bei dem die jugendlichen Sports-
leute im Wettlaufen, Springen, Sackhüpfen und Eierlaufen unter
den Augen der Ihrigen die ersten Siege erringen.
141. von unsern Besitzungen in der Züdsee.
von Bernhard Bley.
Unser Inselreich in der fernen Südsee ist gar schön und anziehend,
und in der Zukunft erlangt es wohl noch größere Bedeutung als
manche andern Kolonien. Wollt ihr darum nicht gleich die weite
Neise mitmachen, ihr lieben Landsleute aus dem alten Vaterlands?
In Genua besteigen wir einen Dampfer des Norddeutschen Lloyd
und fahren über Neapel durch das Mittelländische Meer nach Port
Said. hier muß der Kapitän ungefähr 30 000 Mark für die Durchfahrt
durch den Suezkanal zahlen. Dann gelangen wir in der Gluthitze
der Tropen über das Note Meer nach der Festung und Handelsstadt
Nden, wo es schon vorgekommen ist, daß in sieben Jahren kein Negen
fiel. Weiter durchqueren wir den Indischen Gzean, kommen zuerst
nach Colombo aus Ceylon und endlich nach Zingapore. Dann fahren
wir mit einem kleineren Lloyddampser durch die Zunda-Inseln in die
Südsee. Wir sind jetzt nach 42tägiger Fahrt von der deutschen Hei-
mat so weit entfernt, daß der Zeitunterschied schon lo Stunden be-
trägt. Und jetzt tauchen auch schon deutsche Besitzungen aus der Südsee
und dem Stillen Gzean hervor: Inseln, größer als daheim eine Pro-
vinz, aber auch kleinere, die im Mutterlande nur Platz für einen
Landkreis oder für eine Dorfgemeinde abgeben würden. Ulles zu-
sammengenommen, könnten wir fast ein neues Königreich Preußen
daraus zusammenlegen. Uagende Berge, tiefe Schluchten, schattige
Täler und nackte Korallenfelsen zeigen sich in bunter Abwechslung.
hier hat Deutschland im Jahre 1885 dauernde Besitzungen
erworben, und zwar das Kaiser-Wilhelms-Land auf Ueu-Guinea,
den Bismarck-Nrchipel mit Neu-Pommern, Neu-Mecklenburg, Neu-
hannover, Neu-Lauenburg und vielen andern Inseln. Die Karo-
linen haben wir von den Spaniern erhalten, und die herrliche Sa-
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Extrahierte Personennamen: Bernhard_Bley
Extrahierte Ortsnamen: Tsingtau Japan Tsingtau Wettbe- Genua Norddeutschen_Lloyd Neapel Indischen_Gzean Colombo Ceylon Südsee Stillen_Gzean Deutschland Neu-Mecklenburg Neu-Lauenburg
400
auf den Feldbau verwenden. An den Abhängen der Berge gedeiht
köstlicher, auf der ganzen Erde berühmter Wein. Zählt man doch
allein in der Umgebung der Stadt Malaga gegen 7000 Weinberge.
Weiter gedeihen hier Maulbeerbäume, Oliven und Feigen, Orangen
und Zitronen, Mandeln und Johannisbrot in Hülle und Fülle. Selbst
Datteln und Zuckerrohr finden sich in der Umgegend von
Malaga.
Zu den schöngelegenen, volkreichen Ortschaften mit bedeut-
samen Bauwerken gehört in erster Linie die Stadt Granada. Granada
wird von den spanischen Dichtern ein Tautropfen im Rosenkranz
genannt; denn wohl keine Stadt Europas besitzt in ihrer Umgebung
eine solche Fülle herrlicher Rosen. Hier in Granada sind im Frühling
und Sommer alle Höfe, alle Balköne, alle Terrassen von duftenden
Rosen erfüllt und alle Hecken und Mauern von Rosen umsponnen.
Granada gehört erst seit der Zeit Ferdinands und Isabellas, der
Gönner des Kolumbus, zu Spanien. Früher war es die Hauptstadt
des Reiches, das die Araber auf ihrem Siegeszuge zur Verbreitung
des Islams im Südteile der Halbinsel gegründet hatten. Hier in
Granada wohnten damals 400000 Menschen (jetzt 75 000!). Hier
stand der prachtvolle Palast der Maurenkönige, die Alhambra, mit
ihren hohen Säulenhallen, ihren herrlichen Sälen und wundervollen
Höfen, umgeben von weiten schattigen Gärten, in denen klare Spring-
brunnen ihr Wasser in marmorne Becken fallen ließen und abends
beim Scheine des Mondes Gesang und Saitenspiel ertönte. Der
Palast liegt jetzt in Trümmern; aber diese Trümmer sind auch heute
noch umgeben von dunkeln Laubgängen und duftenden Rosenhecken,
aus denen Nachtigallen ihre Lieder ertönen lassen.
Eine andere Stadt des spanischen Paradieses ist Sevilla. Sevilla
macht einen überaus freundlichen Eindruck. Die Straßen sind zwar
eng, aber reinlich und besitzen Häuser mit blendend weißem Anstrich
und platten Dächern. Fast jedes Haus hat seinen viereckigen Hof-
raum, der mit duftenden Blumen, mit Springbrunnen und Säulen-
gängen geziert ist. Hoch über die Stadt hinweg ragt der höchste
Turm Spaniens, der Turm der Kirche Unsrer lieben Frauen. Das
Innere dieser Kirche ist mit köstlichen Gemälden geschmückt, die
von dem berühmten Murillo herrühren. — Cadiz und Malaga bieten
als Seestädte außerdem noch ein belebtes Hafenbild. Auf dem blauen
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310
2. In: Jahre 452 n. Chr. flüchteten Einwohner von Aquileja
vor den Hunnen auf die 4 Kilometer vom Festlande entfernten
Lagunen-Jnseln im nördlichen Teile des Adriatischen Meeres. Sie
gründeten hier Ortschaften und schlossen sich zu einem republikanischen
Gerneinwesen zusammen, zu dessen Oberhaupt sie einen Duxioch Yen
späteren Dogen, erwählten. Sie waren erprobte Seefahrer und
tüchtige Kaufleute und gelangten bald zu großem Reichtum und An-
sehen. Ihre Macht wuchs, als sie auf Eroberungen auszogen, und
jahrhundertelang hat die Flotte Venedigs mit der Genuas zusammen
das Mittelmeer beherrscht. Erst im Jahre 1797 wurde die Republik
Venedig durch Napoleon I. ganz beseitigt, so daß dieser Staat über
1200 Jahre keinem andern Herrscher als dem Dogen untertan ge-
wesen ist. Seit 1866 gehört Venedig zu Italien. Die jetzige Stadt
liegt auf 118 Inseln, die durch 160 Kanäle getrennt und durch
380 Brücken miteinander verbunden sind. Ihre 15000 Häuser sind
sämtlich auf Pfählen erbaut, die 4 bis 9 Meter tief eingerammt find,
bis sie eine Tonschicht in der Tiefe erreicht haben. Beim Bauen wird
zunächst die äußere Pfahlreihe eingesetzt und dann immer weiter nach
innen zu gerammt, wodurch der Erdboden ungemein fest zusammen-
gepreßt wird.
3. Unser „Meteor" war im Canale di San Marco vor Anker
gegangen, so daß der alte, ehrwürdige und doch wieder unheimliche,
in gotischem Stil erbaute Dogenpalast zu uns herüberschaute, die
fünfmal zerstörte und immer wieder in glänzender Pracht aufgebaute
Residenz der Dogen von Venedig. Wohl keiner von uns konnte
sich trotz aller Schönheit dieses Palastes der Erinnerung an die un-
glücklichen Gefangenen erwehren, die einst unter seinen Bleidächern
ihre namenlosen Qualen haben erdulden müssen. Unmittelbar neben
diesem Palast liegt die berühmte Markuskirche (San Marco), ein
byzantinisch-romanischer Bau in Form eines mit fünf Kuppeln ge-
deckten Kreuzes. Prachtvoll geschmückt ist ihre Hauptfassade durch
herrliche Mosaiken, Marmorplatten, bronzene Türen und ein Vier-
gespann von vergoldeter Bronze, die die Venezianer von ihren Er-
oberungszügen heimgebracht und zum Schmuck ihrer Stadt ver-
wendet haben. Wohl jeder hat schon ein Bild von der Markuskirche
mit dem Markusplatz gesehen, und ich glaube, keiner, der sich einige
Tage in Venedig aufgehalten hat, wird es bei einem einmaligen Be-
such der Markuskirche haben bewenden lassen; der feierliche Ernst
dieses mit so eigenartiger Pracht ausgestatteten Gotteshauses wird
ihn immer von neuem angezogen haben. — Der Turm der Markus-
kirche, ein 98 Meter hoher Kampanileiokß bei’ taufend Jahre hindurch
das Wahrzeichen der Stadt gewesen ist, stürzte im Jahre 1902
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Extrahierte Personennamen: Aquileja Napoleon_I. Marco Marco) Ernst
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Weise in das Abendland kamen, steht die Seidenweberei und in Ver-
bindung damit die Färberei obenan. Fast von noch größerer Wichtigkeit
für den Welthandel ward die Verpflanzung des Zuckerrohrs aus der
Levante 165 nach dem Abendlande, z. B. nach Sizilien. Aber nicht sowohl
die Einführung neuer Kunst- und Naturerzeugnisse als vielmehr ihre
allgemeine Verbreitung, der Austausch des Morgen- und Abendlandes,
belebten den Handel, und das damit einströmende Geld vermehrte den
Wohlstand. Jetzt, wo die Städte Sitze der Wohlhabenheit und des er-
höhten Wohllebens wurden, fand eine gänzliche Umänderung des häus-
lichen Lebens in den mittleren Klassen der Gesellschaft statt. Hundert-
tausende bedurften jetzt solcher Gegenstände, die bisher nur Vorrecht ein-
zelner aus den höheren Klassen waren. Dies gab der Industrie einen
gewaltigen Aufschwung und erhöhte den allgemeinen Wohlstand.
2. Den ausgebreiteten Handel mit dem Morgenlande eröffneten und
vermittelten besonders die Venezianer durch die Kolonien, die sie infolge
der Errichtung des lateinischen Kaisertums gründeten. Durch ihre Kolonie
in Konstantinopel und ihren Besitz der Küsten des Hellesponts wurden
sie Herren des Schwarzen Meeres und gründeten an der Mündung des
Dons das jetzige Asow. Diese Kolonie wurde der Stapelplatz für den
Handel des entfernten Asiens und Indiens. Seine Straße lief von In-
dien her über den Orus und das Kaspische Meer nach Astrachan, von
wo die Waren auf Kamelen nach Asow gelangten.
Nachdem auf den Rat der Genuesen das byzantinische Reich wieder-
hergestellt war, erhielten die Genuesen das Übergewicht in Konstantinopel
und auf dem Schwarzen Meere. Sie machten die Krim, wo sie Kaffa
gründeten, zu einen: Stapelplatz für den Pelzhandel des Nordens, für
die seidenen und baumwollenen Gewänder aus Persien und die Erzeug-
nisse Indiens. Ihre Gegner, die Venezianer, wurden nun Verbündete
der Sarazenen und schlossen mit ihnen Handelsverträge. Die Frucht
davon war besonders ihr Handel nach Alerandrien, wohin die indischen
Produkte, namentlich die gesuchten Spezereien, auf dem uralten Wege
über das Glückliche Arabien kamen.
Durch die Züge der Kreuzfahrer wurde der Douauweg eine viel be-
tretene Heer- und Handelsstraße; Wien und Regensburg wurden natürliche
Stapelplätze. Nachdem die Venezianer ihrenhaupthandelsplatz von Konstan-
tinopel nach Alerandrien hatten verlegen müssen, fanden es die deutschen
Städte wie Augsburg und Nürnberg jedoch bequemer, die Waren und Er-
zeugnisse aus Venedig zu holen, und die Donaustraße verlor an Bedeutung.
3. Auch die Künste und Wissenschaften erfuhren durch die Kreuzzüge
eine Förderung. Die geographischen Kenntnisse mehrten sich durch die
Entsendung päpstlicher Missionare, aus deren Reisebeschreibungen man
lange Zeit die Kunde des Morgenlandes schöpfte. Die Reisebeschreibung
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Rosen erfüllt und alle Hecken und Mauern von Rosen umsponnen.
Granada gehört erst seit der Zeit Ferdinands und Isabellas, der
Gönner des Kolumbus, zu Spanien. Früher war es die Hauptstadt
des Reiches, das die Araber auf ihrem Siegeszuge zur Verbreitung
des Islams im Südteile der Halbinsel gegründet hatten. Hier in
Granada wohnten damals 400000 Menschen (jetzt 75 000!). Hier
stand der prachtvolle Palast der Maurenkönige, die Alhambra, mit
ihren hohen Säulenhallen, ihren herrlichen Sälen und wundervollen
Höfen, umgeben von weiten schattigen Gärten, in denen klare Spring-
brunnen ihr Wasser in marmorne Becken fallen ließen und abends
beim Scheine des Mondes Gesang und Saitenspiel ertönte. Der
Palast liegt jetzt in Trümmern; aber di,ese Trümmer sind auch heute
noch umgeben von dunkeln Laubgängen und duftenden Rosenhecken,
aus denen Nachtigallen ihre Lieder ertönen lassen.
Eine andere Stadt des spanischen Paradieses ist Sevilla. Sevilla
macht einen überaus freundlichen Eindruck. Die Straßen sind zwar
eng, aber reinlich und besitzen Häuser mit blendend weißem Anstrich
und platten Dächern. Fast jedes Haus hat seinen viereckigen Hof-
raum, der mit duftenden Blumen, mit Springbrunnen und Säulen-
gängen geziert ist. Hoch über die Stadt hinweg ragt der höchste
Turm Spaniens, der Turm der Kirche Unsrer lieben Frauen. Das
Innere dieser Kirche ist mit köstlichen Gemälden geschmückt, die
von dem berühmten Murillo herrühren. — Cadiz und Malaga bieten
als Seestädte außerdem noch ein belebtes Hafenbild. Auf dem blauen
Meere kreuzen Hunderte von Booten, Schaluppen und Fischernachen
zwischen den gewaltigen Dampfern umher, die aus fernen Landen
gekommen sind oder dorthin gehen wollen. Große Massen von
Kastanien, Johannisbrot, Kork, Olivenöl, Wein und Wolle werden
verladen und gehen hinaus in alle Welt. Malaga allein versendet
jährlich mehr denn 20000 Faß Wein. Auf den Kais, von denen
aus man eine herrliche Aussicht auf das weite Meer hat, lust-
wandeln von fünf Uhr an, wenn die Hitze im Abnehmen ist, zahlreiche
Spaziergänger, die Männer mit Zigaretten, die Frauen mit dem
Fächer in der Hand. Dazwischen drängen sich spanische Matrosen
mit roten Zipfelmützen, Seeleute aus Italien oder England oder
Afrika, Landleute mit hohen, spitzen Hüten auf dem Kopfe, mit
Jacken von Schaffell, schwarzen Gamaschen und gelbledernen
Schuhen. Überall ertönt der Ruf der Wasserverkäufer.
Breidenstein, Mittelschullesebuch Iii. Westpreutzen. 28
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
— 335
223. Das Paradies von Spanien.
1. Das Paradies Spaniens finden wir im Süd westen der Halb-
insel, in der Landschaft Andalusien, die das Becken des Guadalquivir,
die Sierra Nevada und deren südlichen Abfall zum Mittelmeer um-
faßt. Andalusien ist die gesegnetste und bevölkertste Provinz. Der
Dichter nennt es das Land des Weins und der Gesänge.
Im Süden erhebt die Sierra Nevada ihr schneegekröntes Haupt
und schaut wie eine Königin im Silbermantel hin über die rauschenden
Wälder, grünen Saaten und grasreichen Wiesen, die Berg, Tal und
Flußufer zieren. Die Ortschaften sind meist umrauscht von Oleander-
und Olivenwäldchen, von Pfirsich- und Feigenhainen oder von Granat-
bäumen, die zur Blütezeit in herrlichem Scharlachschmucke prangen.
Die Ortschaften sind auch reich an prächtigen Gärten, in denen
Myrten, Jasmin und Rosen in üppiger Fülle blühen und Wohlgerüche
zu dem kristallenen, blauen Himmelsgewölbe emporsenden
2. Auf den Feldern der Ebene wogt goldner Weizen. Hier trägt
der Acker dreißigfältig, ohne daß die Bewohner besondern Fleiß auf
den Feldbau verwenden. An den Abhängen der Berge gedeiht köst-
licher, auf der ganzen Erde berühmter Wein. Zählt man doch allein
in der Umgebung der Stadt Malaga gegen 7000 Weinberge. Weiter
gedeihen hier Maulbeerbäume, Oliven und Feigen, Orangen und
Zitronen, Mandeln und Johannisbrot in Hülle und Fülle. Selbst
Datteln und Zuckerrohr finden sich in der Umgegend von Malaga.
3. Zu den schöngelegenen, volkreichen Ortschaften mit bedeut-
samen Bauwerken gehört in erster Linie die Stadt Granada. Granada
wird von den spanischen Dichtern ein Tautropfen im Rosenkranz
genannt; denn wohl keine Stadt Europas besitzt in ihrer Umgebung
eine solche Fülle herrlicher Rosen. Hier in Granada sind im Früh-
ling und Sommer alle Höfe, alle Balköne, alle Terrassen von duftenden
Rosen erfüllt und alle Hecken und Mauern von Rosen umsponnen.
Granada gehört erst seit der Zeit Ferdinands und Isabellas, die dem
Kolumbus die Fahrt nach Amerika ermöglichten, zu Spanien. Früher
war es die Hauptstadt des Reiches, das die Araber auf ihrem Sieges-
zuge zur Verbreitung des Islams im Südteile der Halbinsel gegründet
hatten. Hier in Granada wohnten damals 400 000 Menschen (jetzt
75 000!). Hier stand der prachtvolle Palast der Maurenkönige, die
Alhambra, mit ihren hohen Säulenhallen, ihren herrlichen Sälen
und wundervollen Höfen, umgeben von weiten schattigen Gärten,
in denen klare Springbrunnen ihr Wasser in marmorne Becken fallen
ließen und abends beim Scheine des Mondes Gesang und Saitenspiel
ertönte. Der Palast liegt jetzt in Trümmern; aber diese Trümmer
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]