1910 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Schmieder, Isidor
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Geschlecht (WdK): Jungen
Register.
Abelen, Heinrich, geb. 1809 in Osnabrück,
1848 im prenß. Ministerium des Äußern,
1853 vortragender Rat, gest. 1872.
Arago, französischer Schriftsteller.
Baader, Joseph von, 1763—1835, In-
genieur, bayr. Direktor des Bergbaues
und Maschinenwesens, reformierte den
Transport auf Eisenbahnen. Sein Bruder,
Franz Xaver von B., 1765—1841, suchte
in Anlehnung an Schölling und nach Art
Jakob Böhmes Theologie (katholische) und
Philosophie zur „Theosophie" zu ver-
schmelzen.
Bauer, Bruno, Philosoph und Kritiker,
erst negativ kritisch, zuletzt konservativer
preußischer Publizist, starb 1882 in Rixdorf.
Bölling, preuß. Reitergeneral, 1719 bis
1779, zeichnete sich besonders 1759 bis
1761 gegen die Schweden in Pommern
aus. nahm 1760 Blücher, der in ein schwe-
disches Husarenregiment eingetreten war,
gefangen.
Benzenberg, Physiker und Publizist,
gest. 1846 zu Bilk bei Düsseldorf.
Bernstorff, Albrecht, Graf von, preuß.
Minister des Auswärtigen von Okt. 1861
bis Sept. 1862.
Beuth, gest. 1853, Förderer der Indu-
strie in Preußen, gründete das Gewerbe-
institut, die Bauschule und die Bau-
gewerbeschule in Berlin.
Bischoffswerder, preuß. Staatsmann,
Günstling Friedrich Wilhelms Ii., starb
1803.
Bodelschwingh, Ernst von, 1794 bis
1854, war von 1844—1848 Minister
des Innern in Preußen.
Boisserse, Sulpiz, 1783 — 1854, und
Melchior, 1786 —1851, zwei um Förde-
rung der Kunststudien verdiente Brüder,
lebten hauptsächlich in Köln und München.
Bourget, Paul, stanz. Schriftsteller,
schrieb lyrische Gedichte weltschmerzlicher
Stimmung und pessimistisch angehauchte,
psychologisch interessante Romane.
Brazza, Graf von, franz. Afrikareisender,
begründete seit 1879 die französische Herr-
schaft am Kongo.
Buch, Leopold von, Geognost, bereiste
alle Länder Europas, lebte zuletzt in
Berlin, 1774—1853.
Busch, Moritz, Publizist. Schriften: Graf
Bismarck und seine Leute: Unser Reichs-
kanzler.
Chamberlain, Houston Stewart, geb.
1855 in Portsmouth, lebt in Wien. Haupt-
werk: Die Grundlagen des 19. Jahr-
Hunderts.
Creuzer, Philolog, hauptsächlichinheidel-
berg, 1771—1858. Hauptwerk: Symbolik
und Mythologie der alten Völker.
Daguerre, franz. Maler, löste 1838 das
Problem, mit Hilfe des Lichts auf leicht
ausführbare Weise dauerhafte Bilder her-
zustellen. Die Herstellung von Lichtbildern
nach D. nennt man Daguerreotypie.
Delbrück, Martin Friedrich Rudolf von,
deutscher Staatsmann, Erzieher Friedrich
Wilhelms Iv. und Kaiser Wilhelms I.,
1871 — 76 Präsident des Reichskanzler-
amtes.
Drouyn de l'huys, franz.staatsmann.
Eichhorn, Karl Friedrich, Rechtsgelehrter,
1781—1854. Hauptwerk: Deutsche Staats-
und Rechtsgeschichte.
Eulenburg, Friedrich Albrecht, Graf zu,
1815—1881, von 1862—1878 Minister
des Innern.
Deorg-Eckert-Instluä
für internationale
Schulb ifor: r.hung
Brr ,t .veig
Scivulbuchbibliothek
1910 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Schmieder, Isidor
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Geschlecht (WdK): Jungen
Lamprecht, Karl, 1856 in Jessen a. d.
Schwarzen Elster geboren, entstammt dem
evangelischen Pfarrhause. Vorgebildet auf
dem Gymnasium zu Wittenberg und der
Fürstenschule zu Psorta, studierte er in
Göttingen, Leipzig und München. Nach
Abschluß seiner Studienzeit ward er
Probekandidat am Friedrich-Wilhelm-
Gpmnasium zu Köln, habilitierte sich
1880 in Bonn, wurde 1881 nach Mar-
bürg und 1891 nach Leipzig berufen,
wo er jetzt noch wirkt. Allgemeine An-
erkennuug fand sein „Deutsches Wirt-
schaftslebeu im Mittelalter", während
fein großartig angelegtes Hauptwerk, die
,,Deutsche Geschichte", neben aufrichtiger
Bewunderung den schärfsten Widerspruch
weckte. Das Werk liegt in 12 Bänden,
denen sich 3 der jüngsten Vergangenheit
gewidmete Ergänzungsbände zugesellen,
abgeschlossen vor. L. ist „der bedeutendste
Vertreter jener kulturgeschichtlichen For-
schungsweise, die sich die Ergründnng
der historischen Entwicklung des mensch-
lichen Seelenlebens in seinen vielseitigen
Äußerungen zum Ziel gesetzt hat und von
diesem Grunde aus alles geschichtliche
Werden in umfassender Betrachtung zu
begreifen strebt." „Gegenüber einer Be-
trachtungsweise, die vornehmlich in den
Individuen die bewegende Kraft des
historischen Verlaufes erblickt, tritt er,
ohne den großen Persönlichkeiten einen
wesentlichen Anteil am historischen Leben
absprechen zu wollen, für die über-
wiegende Bedeutung der sozialpsychischen
Faktoren in der Geschichte ein. Die
Annahme transzendenter Einwirkungen
schließt er aus der geschichtswissenschaft-
lichen Betrachtung aus. Er steht auf dem
Boden einer historischen Entwicklungs-
lehre. Wenn schon es empirisch feststeht,
daß Freiheit und Notwendigkeit in engster
Verschlingung das menschliche Tun be-
herrschen, so hat die Geschichtsforschung
als Wissenschaft die Aufgabe, den ge-
fchichüichen Prozeß nach Möglichkeit als
eine Folge regelmäßiger Kausalzusammen-
hänge Nachzuweisen; dabei ist aber nicht
der Begriff einer mechanischen, sondern
einer psychischen Kausalität zugrunde zu
legen. Der Kern seiner Anschauung ist
die Aufstellung einer Reihe einander sich
ablösender Kulturzeitalter. Er nannte sie
die Kulturzeitalter des Symbolismus, des
Schmieder, Lektüre zur Gesch. des 19. Jahrl
lister. 209
Typismus, des Konventionalismus, des
Individualismus und des Subjektivis-
mus". (Nach Prof. Dr. Kötzschke in Heft 44
der „Woche" 1909). Daran schließt sich die
zeitgenössische Geschichte als Periode der
Reizsamkeit.
Lenz, Max, 1850 in Greifswald geboren,
ist Professor der Geschichte an der Uni-
versität Berlin. Bedeutsame Werke:
Martin Luther; Geschichte Bismarcks;
Napoleon; Ausgewählte Vorträge und
Aufsätze.
List, Friedrich, Nationalökonom, geb. 1789
in Reutlingen, war 1817—1819 Professor
der Staatswissenschaft in Tübingen, wurde
wegen einer Petition, die eine Reihe von
Mißständen der Verwaltung und der
Rechtspflege rügte, zur Festungshaft
verurteilt, 1825 vom Asperg wieder ent-
lassen, siedelte sich in Pennsylvanien an,
wurde, nach Europa zurückgekehrt, 1830
Konsul der Vereinigten Staaten in Ham-
burg, widmete sich nun mit Eifer der
Eisenbahnidee und stritt für die Er-
Weiterung des Zollvereins, Aufrichtung
eines nationalenhandelssystems und Grün-
dung einer deutschen Flotte. In seinen
Bestrebungen vielfach enttäuscht, wollte er,
seelisch verstimmt und körperlich leidend,
in den Alpen Erholung suchen, kam aber
nur bis Kufstein, wo er sich erschoß.
Marcks, Erich, 186 l in Magdeburg ge-
boren, lehrte in Leipzig und Heidelberg
Geschichte und ist jetzt Professor an
der Hamburgischeu Wissensch. Stiftung.
Hauptwerke: Gaspard v. Eoligny; Kaiser
Wilhelm I.; Königin Elisabeth von Eng-
land und ihre Zeit; Zu Bismarcks
Gedächtnis; Bismarcks Gedanken und
Erinnerungen, kritische Würdigung; Bis-
marck, eine Biographie, I.teil 1815—1848.
Marx, Karl, geb. 1818 in Trier, seit
1849 dauernd in London, wo er 1883
starb. Nach seiner Werilehre wird auch
die menschliche Arbeitskraft als Ware
aufgefaßt. Für diese Ware zahlt der
Kapitalist — nach Marx' Ansicht — dem
Arbeiter gerade nur so viel, als notwendig
ist, um sie, die menschliche Arbeitskraft, zu
erhalten. Die Leistungen des Arbeiters
seien aber, meint Marx, mehr wert, und
dieses Mehr werde ihm vom Kapitalisten
entzogen.
Maßmann, Germanist und Förderer des
Turnwesens, 1797—1874.
14
1910 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Schmieder, Isidor
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Geschlecht (WdK): Jungen
Ranke Geschichte, war Professor in Bonn,
Marburg, München, dann wieder in
Bonn und von 1874 an Direktor der
Staatsarchive in Berlin. Auch parla-
mentarisch war er vielfach tätig: 1848
war er Mitglied der kurhessischen Stände-
Versammlung, später des Erfurter Parla-
mentes, 1862—64 und 1871—80 Mit-
glied des preußischen Abgeordnetenhauses
und 1867 des konstituierenden Reichs-
tages des Norddeutschen Bundes, wo er
sich der nationalliberalen Partei anschloß.
Er starb 1895 in Marburg. — Bon Bis-
marck erhielt S. 1881 die Erlaubnis zur
Benutzung der preußischen Staatsakten,
und auf Grund dieses Materials, das
ihm aber nur bis 1866 zur Verfügung
stand, veröffentlichte er sein Hauptwerk:
Die Begründung des Deutschen Reiches
durch Wilhelm I. Nächst diesem ist seine
„Geschichte derrevolutwnszeit 1789—95"
zu nennen.
Thiers, Louis Adolphe, 1797—1877,
franz. Staatsmann, 1871—1873 Präsi-
dent der Republik.
Treitschke, Heinrich von, wurde 1834
in Dresden geboren. Wie sein Vater
wollte er Offizier werden. Ein schlimmes
Ohrenleiden, das später zu fast völliger
Taubheit ausartete, zwang ihn jedoch,
seinen Lieblingswunsch aufzugeben. Er
betrieb staatswissenschaftliche Studien,
habilitierte sich 1859 in Leipzig, ging
1863 an die Universität Freiburg i. B.
und 1866, veranlaßt durch die politischen
Ereignisse, nach Berlin. Noch in dem-
selben Jahre erhielt er eine Professur
für Geschichte in Kiel, 1867 eine solche
in Heidelberg, und 1874 kehrte er nach
Berlin zurück, wo er nach Rankes Tode
Historiograph des preußischen Staates
lster. 211
wurde. Auch Mitglied des Reichstags
war er eine Zeitlang. Er starb 1896.
Seine bekanntesten Werke sind: Zehn
Jahre deutscher Kämpfe 1865—1874;
Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert;
Historische und politische Aufsätze. T.
war auch Dichter; seine „Vaterländischen
Gedichte" und seine „Studien" zeugen
davon.
Wenn man Niebuhr als den Lessing
und Ranke als den Goethe unsrer
historischen Muse bezeichnen darf, so ist
T. der Schiller der deutschen Geschicht-
schreibung, „eine vom edelsten vater-
ländisch-Politischen Schwung ergriffene
Seele", ein Mann von „hochherzig hin-
reißender Beredsamkeit".
Unruh, Hans Viktor von, 1896—1884,
Techniker und Abgeordneter, war z. B.
Mitglied der preußischen Nationalver-
sammlung, des preußischen Abgeordneten-
Hauses und auch später des Reichstages,
nationalliberal.
Vincke, Georg, Freiherr von, preuß.
Politiker, 1811—1875, war zunächst
Land rat, wurde Mitglied des Vereinigten
Landtages von 1847, der deutschen
Nationalversammlung, des preußischen
Abgeordnetenhauses und 1867 des Reichs-
tages.
Vincke, Ludwig Friedrich Wilhelm, Frei-
Herr von, 1774—1844, von 1815 an
Oberpräsident von Westfalen, Vater von
Georg V.
Wangenheim, Freiherr von, württem-
bergischer Kultusminister, Bundestags-
gesandter, Vertreter des mittelstaa:lichen
Liberalismus, gest. 1859 in Koburg.
Zschokke, Heinrich, Schriftsteller, gest.
1848. Bekannt sind seine „Stunden
der Andacht."
1875 -
Tübingen
: Fues
- Autor: Staiger, G.
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
244
Iv. Wrttemberg als Knigreich.
halben die Gemther und die heutige Losung: Hie Staat! hie Kirche!" tnt in unseren Ohren noch greller als der alte Ruf: Hie Welf! hie Waibling!", weil sich im Streit unsrertage die Ultramontanen mit den Socialdemo traten verbunden haben, denjenigen Reichsfeinden, welche kein gttliches und mensch-liches Recht, keine staatliche und kirchliche Ordnung, keine Wrde und keine Ei-genthum mehr anerkennen wollen. Dieser Streit hat zwar auch unser Wrttem-berg schon berhrt; doch ist weiteren Eingriffen in die Rechte des Staats und der Kirche durch gemigtes und weises Auftreten der Regierung und des Bi-schofs, der den Frieden erhalten will, gewahrt worden. Um so mehr fand ein anderer Feind, die Spekulationswuth, ein bisher ungekanntes Grn-dungsfieber, bei uns Eingang. Die Frage: was werden wir essen, trinken, womit uns kleiden?" tritt ganz in den Hinlergrund vor andern: wie werden wir am schnellsten reich?" Die Art und Weise des Geldgewinns ist den meisten Nebensache; und gegen wie viele Mittel knnen die Staatsgesetze gar nicht einschreiten ! Hand in Hand mit diesem Geldschwindel geht die frchterliche Stei-gerung aller Lebensinittel, Arbeitslhne u. s. w. Und wie groß ist daneben die Gottentfremdung, wie viel Unglauben und Aberglauben, wie viel Zucht-losigkeit bei Jung und Alt!
Sollen wir darum an unserer Zukunft verzagen? Wir sagen entschieden: Nein! In unfrem Volke ruht eine Flle sittlicher und geistiger Kraft, welche inneren und ueren Feinden Trotz bieten und sie besiegen kann. Das bewies der letzte Krieg, das beweist die Masse von Wohlthtigkeitsanftalten u, s. w., welche, besonders in Wrttemberg, reiche Untersttzung finden. Mgen wir mit einem festen Vertrauen auf die Lenker der Vlkergeschicke und mit dem Zutrauen zu der Kraft und Umsicht unsrer Regierungen stets das kiare und deut-liche Bewutsein unserer Pflichten verbinden! Machen wir uns Werth, Brger eines geeinigten, mchtigen Staates zu sein!
Furchtlos un d treu"
will uns unser Frstenhaus voran gehen; erhalten wir ihm in allen Zeiten als tapfere und biedere Schwaben unsere treue Anhnglichkeit und unfern Gehorsam mit dem freudigen Zuruf:
Hie gut Wrt temberg allw eg!"
1875 -
Tübingen
: Fues
- Autor: Staiger, G.
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
.58. König Karl. Der deutsch-fr. Krieg u. die Aufrichtung des netten deutschen Reichs. 243
Der Reichstag, dem das schwere Werk des Auf- und Ausbaus des deutschen Reichs zugetheilt ist, hat bis jetzt die Rechts-, Ma- und Mnzeinheit fr Deutschland geschaffen und bfe vom Bunbesrath vorgelegten kirch-lich-politischen Gefetze genehmigt, welche den unbefugten Eingriffen der rmischen Hierarchie in die beutschcn Staatsangelegenheiten eine Schranke setzen.
In Wrttemberg hatte bte Neubilbung des beutschcn Reichs die Verabschiedung des Ministers von Varnblcr mit sich gebracht. König Karl und Knigin Olga sorgen fr das Wohl des Landes aufs krftigste. Zur Be-rathung der kirchliche Angelegenheiten ist feit der Regierung des Knigs Karl
> zum zweiten Mal eine Landessynode gewhlt, bte zur Hlfte aus geistlichen, zur Hlfte aus weltlichen Mitgliebern besteht. Zur Vermehrung der Zahl von Lehrern an Volksfchulen sind zwei weitere <S eminarten gegrnbet wrben, das eine fr Lehrer in Knzelsau, das andere fr Lehrerinnen in Markgrningen. Knigin Olga hat eine dem Katharinenstift parallele Anstalt, die Olgafchnle, gestiftet. Allenthalben zeigt sie sich als Mutter der Armen", als welcher sie in wirksamster Weise der Noch der Bedrftigen, mehr noch im stillen als ffentlich, abzuhelfen sucht. Eine ihrer bedeutendsten Stiftungen ist das Haus der Barmherzigkeit" in Wildberg. Mge die Regierung unsres edlen Knigspaars nach lange von Glck und Segen begleitet sein, da mit in unsrem Lande Ehre wohne, da Gte und Treue ein-ander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich kssen, da Wahr-heit aus dererde spriee und Gerechtigkeit vomhimmel schaue!" Pfalm 85, 1012.
. 59.
Schlu.
Wir haben die Gefchicke des Wrttemberger Landes und Volkes durch sechs Jahrhunderte geschildert. Der Verfall eines mchtigen Frstengeschlechts aus Schwaben, der Hohenstaufen, hatte zunchst die Mglichkeit geschaffen, ba sich Wrttemberg aus geringem Ansang allmhlig zur Hauptmacht Schwabens entwickeln konnte. Vermittelst seiner Lage und Stellung war es ein so ge-eignetet- Vorposten gegen Frankreich, da Habsburg erst nach den schwersten Kmpfen ganz auf feinen Besitz verzichtete, und da Wrttemberg in den langen Kriegen zwischen Deutschland und Frankreich stets der Schauplatz von Truppen-ntrschen, Plnderungen und Verwstungen blieb. Die Erhebung eines andern mchtigen Frstengeschlechts aus Schwaben, der Hohenzollern, auf den deutschen Kaiferthron und die Neubildung des deutschen Reichs brachte die wrdige Einreihung Wrttembergs in den Kranz der deutschen Staaten mit sich. Als Glied des gesammten Reiches wird es-in Zukunft bei dem Gestalten und Ordnen der Staats- und Lebensformen mitwirken, und es wird sich auf dem Boden der Fremdartigkeit des fchwbifchen Volksstammes der Begriff der Frei-heit in allen Gebieten der ffentlichen Thtigkeit ausbilden und weiter entwickeln.
Wohl begegnen uns tglich auf dem Boden des politischen, kirchlichen und socialen Lebens mancherlei Erscheinungen, welche unsere Hoffnungen aus eine ge-
> deihliche Entwicklung aller Verhltnisse trben knnten. Der hei entbrannte Kampf zwischen dem Staat und d er r misch en Kirche erregt allent-
16'
1910 -
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- Autor: Schmieder, Isidor
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
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- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Geschlecht (WdK): Jungen
208
Register.
Fröbel, Jalius, Publizist, 1805—1893,
Neffe des Pädagogen Friedrich Fröbel.
Gablenz, österreichischer General, 1814
bis 1874.
Gagern, Heinrich von, geb. 1799 in
Bayreuth, gest. 1880 in Darmstadt, wurde
im März 1818 an die Spitze des Hess.
Ministeriums berufen, war dann Mitglied
des Borparlaments und Präsident der
deutschen Nationalversammlung.
Gagern, Maximilian von, Bruder des
vorigen, 1848 Mitglied der deutschen
Nationalversammlung, trat zum Katholi-
zismus über und ging später in öfter-
reichischen Staatsdienst. Er starb 1889
in Wien.
Gentz, Friedrich von, Publizist, 1764 bis
1832, erst Freund, dann Feind aller übe-
raleninstitutionen, Vertrauter und Organ
Metternichs.
Gerlach, Ernst Ludwig von, preußischer
Rechtsgelehrter, gründete 1818 mit anderen
die „Neue preußische Zeitung" (Kreuz-
zeitung).
Gerlach, Leopold von, Bruder des vorigen,
preußischer General, Generaladjutant und
Vertrauter Friedrich Wilhelmsiv., Haupt
einer reaktionären Kamarilla, 1790—1861.
Gervinus, Georg Gottfried, 1805—1871,
Historiker, besonders als Geschichtschreiber
der deutschen Literatur hervorragend.
Geselschap, Friedrich, Maler, 1835 bis
1898. Monumentale Wandgemälde alle-
gorischen Inhalts im Zeughaus zu Berlin.
Gibbon, Edward, engl. Geschichtschreiber,
1737—1794. Hauptwerk: Historyofthe
decline and fall of the Roman Empire
(Geschichte des Niederganges und Falles
des römischen Reiches).
Gichtel, Johann Georg, 1638—1710,
Mystiker und Sektierer, schrieb: Theo-
sophia practica.
Gneist, Rudolf von, Rechtslehrer, 1816 bis
1895.
G örres, Johannes Joseph von, Publizist,
geb. 1776 in Koblenz, gab den deutsch-
patriotischen„Rheinischenmerkur"heraus,
floh, wegen seiner Schrift „Deutschland und
die Revolution" (1819) von der Preuß. Re-
gierung verfolgt, nach der Schweiz, kämpfte
später fanatisch für die Interessen der katho-
lischen Kirche, wurde 1827 Professor an der
Universität München und starb 1818.
Gortschakow, Fürst, 1798—1883, russ.
Staatsmann.
Gramont, 1870 Minister des Äußern-
Haller, Karl Ludwig von, Enkel des
Dichters Haller. eine Zeitlang Professor
des Staatsrechts in Bern, trat zum
Katholizismus über, schrieb: Restauration
der Staatswissenschaft, starb 1854.
Hanse mann, David, preuß. Staatsmann,
1790—1864, März 1848 Finanzminister.
Harkort, Friedrich Wilhelm, 1793—1880,
Industrieller und Politiker, westfälischer
Volksmann.
H ausser, Ludwig, Geschichtschreiber,
1818—1867, Vorkämpfer der deutsch-
nationalen Sache. Hauptwerk: Deutsche
Geschichte vomtode Friedrichs des Großen
bis zur Gründung des Deutschen Bundes;
Geschichte des Zeitalters der Reformation.
Hecker, Friedrich, geb. 1811 in Eichters-
heim i. Baden, Mitglied der 2. badischen
Kammer, versuchte 1848 von Konstanz
aus eine erfolglose republikanische Schild-
erhebung, siedelte in demselben Jahre nach
Amerika über und starb 1881 in St. Louis.
Hey ck, Eduard, 1862 in Doberan geboren,
zurzeit in Berlin-Zehlendorf, hat u. a. ver-
öffentlicht: Bismarck; Deutsche Geschichten-
Johanna von Bismarck. H. ist Heraus-
geber der rühmlich bekannten Mono-
graphien zur Weltgeschichte.
Jhering, Rudolf von, Rechtslehrer,
1818—1892.
Kamptz, preuß. Staatsmann, 1769 bis
1849, 1817 Direktor des preuß. Polizei-
Ministeriums, später Justizminister.
Karolyi, Graf Aloys, österreichischer
Diplomat.
Kaufmann, Georg, 1842 in Münden
geboren, ist Professor an der Universität
Breslau. Sein Hauptwerk ist die „Poli-
tische Geschichte Deutschlands im 19. Jahr-
hundert."
Kerner, Justinus, schwäbischer Dichter.
Merkwürdig sind seine Erörterungen über
die Geisterwelt: Die Seherin von Prevorst.
Keudell, Robertson, preuß.staatsmann,
eine Zeitlang Hilfsarbeiter im Ministerium
des Auswärtigen und steter Begleiter des
Fürsten Bismarck.
Kleist-Retzow, Hanshugo von, 1814 bis
1892, preuß. Politiker, streng konservativ.
Klenze, Leo von, 1784—1864, entfaltete
unter Ludwig I. in München eine große
Wirksamkeit. Unter anderem schuf er
die Glyptothek, die alte Pinakothek, die
Ruhmeshalle und die Walhalla.
1910 -
Leipzig
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- Autor: Schmieder, Isidor
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Geschlecht (WdK): Jungen
210 R.
Maurenbrecher, Wilhelm, geb. 1838
in Bonn, studierte in Bonn, Berlin und
München Geschichte, führte dann die
Redaktionsgeschäfte von Sybels „Histo-
rischer Zeitschrift", habilitierte sich 1862
in Bonn, war dann Professor der Ge-
schichte in Dorpat, in Königsberg, in
Bonn und 1884 in Leipzig, wo er 1892
starb. Sein bekanntestes Werk ist die
„Gründung des Deutschen Reiches 1859
bis 1871."
Maybach, Albert von, preuß. Staats-
mann.
Meding, Oskar, Schriftsteller. Werke:
Zwei Kaiserkronen; Memoiren zur Zeit-
geschichte.
Meinecke, Friedrich, 1862 in Salzwedel
geb., ist zurzeit Universitätsprofessor in
Freiburg i. B. H.mptweike: Das Zeit-
alter der nationalen Erhebung: Gen.-
Feld Marschall H. v. Boyen; Weltbürger-
tum und Nationalstaat; Von Stein zu
Bismarck.
Mesmer, Begründer der Lehre vom
tierischen Magnetismus, lebte als Arzt
in Wien, später in Paris, starb 1815.
Moser, Justus, 1729 1794, in Osnabrück,
Schriftsteller für das Volk und Geschicht-
schreiber, erfüllt vom reinsten Patnotis-
mus. Hauptwerke: Osnabrückische Ge-
schichte; Palriotische Phania ien.
Müller,Aoamheinrich, Publizist, 1779bis
1829, trat zum Katholizismus über, Freund
von Gentz, heftiger Feind Preußens.
Natzmer, von, preuß. General, 1782 bis
1861, 1814 Begleiter des Prinzen Wil-
Helm, des späteren Kaisers, in Frankreich.
O'connel, Daniel, irischer Agitator, gest.
1847 in Genua.
Ollivier, franz. Staatsmann, 2. Jan.
1879 Chef des neuen Ministeriums, ließ
sich zur Kriegserklärung verleiten, 9. August
gestürzt.
Peel, Sir Robert, engl. Staatsmann,
1783—1850, führte die Katholikenemanzi-
pation durch und gründete die freihänd-
lerische Mittelpartei der Peeliten.
Pfizer, Paul, 1891 -1867, ein Württem-
berger, fchrieo den „Briefwechsel zweier
Deuischen" (1831), empfahl den Anschluß
an Preußen als einzige Rettung Deutsch-
lands.
Prim, spanischer Ministerpräsident und
Kriegsminister, Marschall, gest. 1870 in-
folge eines Attentats.
Radowitz, Joseph von, preuß. Staats-
mann, dem König Friedrich Wilhelm Iv.
eng befreundet. 1797—1853.
Rouher, franz.staatsmann, 1863—1870
Ministerpräsident.
Sand, Karl Ludwig, Studeut der Theo-
logie in Jena, erstach 1819 den Dichter
Kotzebue in Mannheim, 1820 hingerichtet.
Savigny, Friedrich Karl von, geb. 1779
in Frankfurt a. M, gest. 1861, berühmter
Romanist, Vertreter der historischen Schule,
eine Zeitlang preußischer Justizminister.
Schmalz, Jurist, 1760—1831, erster
Rektor der Universität Berlin (1810),
denunzierte 1815 in einer Flugschrift den
Tugendbund und andere Geheimbünde
wegen Demagogie.
Schubert. Gotthilf Heinrich von, Natur-
Philosoph und erbaulicher Schriftsteller,
gest. 1860.
Schneider, Louis, 1805—1878, Schrift-
steller, von König Wilhelm I. zum Privat-
bibliothekar und Geheimen Hofrat er-
nannt.
Simson, Martin Evuard von, Rechts-
gelehrter, Mitglied und später Präsident
des Frantsurter Parlamentes, 1867—74
Präsident des norddeutschen und deut-
schen Reichstages, 1879—91 Präsident
des Reichsgerichts zu Leipzig.
Sömmering, Auatom und Physiolog,
konstruierte 1809 den ersten elektrischen
Telegraphen.
Stephenson, George, 1781—1848,
baute 1825 die erste Personen befördernde
Eisenbahn zwischen Stockton und Dar-
lington und 1829 die Eisenbahn Liverpool
—Manchester.
Stosch, Albrecht von, 1870 Chef der
Generalintendantur im Hauptquartier,
dann Generalstabschef des Großherzogs
von Mecklenburg.
Struve, Gustav, geb. 1805 in München,
gest. 1870 in Wien, republikanischer
Agitator, beteiligte sich 1848 an dem
bewaffneten Aufstande in Baden.
Suckow, Freiherr von, württembergischer
General, 1870—74 Kriegsminister.
Swedenborg, Emanuel von, Theosoph,
geb. 1688 in Stockholm, gest. 1772 in
London. Er rühmte sich göttlicher Offen-
barungen und gründete darauf einen
phantastischen Rationalismus.
Sybel, Heinrich von, geb. 1817 zu
Düsseldorf, studierte in Berlin unter
1738 -
Berlin
: Nicolai
- Autor: Curas, Hilmar
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
Register.
Carolus Vi. gecrörit zum Römischen Kaiser 185 214. zum
Könige in Ungarn 184- Vermahlung 182
Carl Ix. König in Frankreich stellte die Paris. Blut-Hochzeit
an Und in den Niederlanden 133.134
Carolus Infant von Spanien wird nach Italien gebracht 212.'
erobert Ncapolis und Cicilien 207. 209. im
Wienerischen Prälimmair-Articuln werbenihm beide
Reiche erb-und eigenthümlich überlassen 211
Carolus Alexander Hertz, von Würtenberg coiumsnäiret
die Kaiser!. Armee am Rhein 205. stirbt ib. n.
Carrhago, wo sie gelegen 53. wer sie erbauet ibid. wird be-
lagert ibiä. zerstöret 54
Carthago und Roni streiten über den Vorzug 44
Casal geschleift 171
Caßius und Brutus erstechen den Casarem 55
Catalonien begiebt sich unter Kön. Carls Botmäßigkeit 177
Chams Nachkommen, wo sie gewohnt 7. 22
Christen erhalten den freien Gottesdienst 67. bauen Kirchen, ib.
werden grausam gemartert 70. 71
Christus ein Zimmermanns-Knecht genannt 68
Christianus, Hertzog zu Braunschwcig 14c»
Christ. Aug. ein Hertzog zu Ze,tz,wird papistisch,Thum-Prediger
zu Cöln,Bisch. zu Rab, Cardinal, Ertzbischoffzugran,
krönt den Kaiser zum König in Ungarn, ist Kaisers.
Urinepu-Commrllluius zu Regenspurg 3 42
Christ. (Ern. Pii zter S.) stifftet die Eisenbergischelinie,liebt die
Oiymie und Gelahrheit 347
Christianus I Stiffterdermerseburgischen Linie 341
Christ. I. (Aug. Sohn) starb 3 26
Christianus H. 327
Christina, Königin in Schweden, nimmt die Papistische Reli-
gion an 145
Christian« Eberhardina,vonbareith,Fr Aug.gemahlin 554
Chrysostomus, wenn er gelebt 78. wird ins Elend verwiesen
und stirbt 72.7z
Churfürsten bekommen eine Tonne Goldes für ihr Votum 11 *
Chuxf. aus dem Hause Hohenzoll. welche sie sind 25 l. 252
1738 -
Berlin
: Nicolai
- Autor: Curas, Hilmar
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
Register _____
Friedens-Puncte zwischen Engcland und Frankreich i 71
- - zwischen Frankreich und dem Römischen Reich 171.172
Fridericagem.joh. Adolph. Hertz, zu Sachs. Weistenfels 341
Friedrich,Marggrafvonmeissen wider Carl Iv. erwählet, begiebt
sich aber um Geld 109
Fridrich I. Stiffter der neuen Gothaischen Linie 346
Fridrich Iii. jetzt regierender Hertzog zu Gotha 34^
Fridericus (Hertzog von Oesterreich- enthauptet 105
Fridericus (Churfürst zu der Pfaltz) wird zum König inböhtuen
erwählet 137. in die Acht erkläret 138 139
Frid. Admorsus besiegte Kaiser Adolphum 308
Frid. Ii. Placidus regiert mit dem Bruder gemeinschafftl 312
theilt mrt dem Bruder das Land, richtet mit ihm eine
Erb-Verbrüderung auf, kriegt, und vergleicht sich mit
ihm ibid. u. 313. seine beide Printzen werden gerau--
bet 3r4.lg.
Frid. Sevems bekam den Englischen Ritter-Orden, krieg-
te mit Thüringen 309
$rtb.stremms (8ev. Sohn)regierteosterland ibid.
Frid. Simplex f. Padficus hatte Meissen und Thüringen zugleich
» 31 o
Frid. Sapiens stisstete Wittcnb. Universität, unter ihm gieng die
Reform, an, wolle nicht Kaiser werden, war sparsam,
führte kluge Reden, starb ohne Erben 317.18
Frid. Wilh. Stiffter der Altenburgischen Linie " 344
administrirtc Christ. Ii. Land, untersuchte Crellii Re lig.
Streit, der wurde enthauptet 326.27
Frid.i.(eontt.s.) brachte ein st zur Welt, ließ Artic. Smalcald.
machen, kriegte mit dem Kaiser, starb 320.21.22
Frid. Augustus, Churfürst und König inpohlen,seine Resten,Krie-
Zridaug.ii. heirathetemariam Iosepham,Kaisersjoseohrtoch-
ter 338. kuccediret 343- wird König in Pohlen idit
darauferfolgte Unruhen ' ibid. u. 336 27
Fridericus Beuicosus stifftet die Universität zu Leipzig 3x0. ? r
halst demkaifersigrsmund wieder diehußiten und be-
kam davor dre Chur Sachsen nz.zll.siarb ibid.
Hrwericus Sapiens errettete Lutherum 328
Fridericus Ii. viermahl excommunjciret , 03
Aa A Fride-
10. Bd. 9
- S. 2
1846 -
Braunschweig
: Westermann
- Autor: Hermes, Karl H., Rotteck, Karl von
- Auflagennummer (WdK): 13
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1812
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Neuere Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
477
bis zur Stiftung der heiligen Allianz.
unbedingte Willkürherrschaft thronen, durch Beides aber die Völker zu
Heerdcn erniedrigt und die Herrscher zu Treibern. In Westen dagegen, in
der jugendlichen neuen Welt, erbaut sich das natürliche, das ver-
nünftige Recht sein erlesenes Reich. Schon hat cs in Nordamerika
tief gehende Wurzeln geschlagen, schon die herrlichsten Früchte alldort erzeugt.
Von einem so schnellen, so segcnsvollen, so wundcrgleichcn Voranschreiten,
wie das der Nordamerika ni sehen Freistaaten, hat die ganze Geschichte
kein anderes Beispiel. Auch jenseits ihrer Grenzen, in Mexiko und in dem
weiten sü damerik a irischen Lande, bricht, wohl unter Kämpfen, doch sol-
chen, die Sieg und Veredlung bringen, der Tag der Freiheit an. Nicht eben
die republikanische Form ist's, die wir die Sonne dieses Tages nennen;
nein! nur der republikanische Geist, der gar wohl mit monarchischer
Form sich verträgt; ja der in wohlgeregeltcr Monarchie weit sicherer
herrscht, als in der Demokraten sturmbewegtem Reiche; der republikanische
Geist, d. h. die Herrschaft gerechter Geseze, entflossen dem ewigen,
natürlichen Rechte und dem lauteren Gcsammtwillcn, Verbannung der Will-
kürherrschaft und der traurigen Scheidung der Bürger in geborene Herren
und geborene Knechte. Europa, bis jczt noch der Kampfplaz beider Sy-
steme, sieht in der neuesten Zeit Asien herüber nach seinem unglücklichen
Boden schreiten, die edlere Civilisation dagegen aus der alten Welt nach der
neuen fliehen. Europa, mit seinen seit Jahrhunderten gesammelten Geistcs-
schäzcn, mit seinem Drange nach Voranschreiten, mit seinen edlen, der Er-
kenntniß sich öffnenden Völkern, soll plözlich stille stehen, ja traurig zurück-
sinken in die Fesseln des starren historischen Rechtes; cs soll entsagen der
Freiheitssonne, deren Strahlen cs begierig in sich gesogen, und der in edler
Mcnschenbrust unvertilgbaren natürlichen Rcchtsidce, deren Forderungen es
deutlich erkannt hat. Dies wird zwar nicht ausgesprochen, und die
Staatcnlcnkcr sind weit davon entfernt, cs zu wollen. Aber wenn die
Partei, welche jczt das Ohr der Fürsten umlagert, und welcher die stupide
oder feige Maste als willfähriges Werkzeug dient, den völligen Sieg erhält,
so ist dem Zurückschreiten kein Ziel zu sczen, und ist Asien der Spiegel, wo-
rin wir unser künftiges Schicksal erkennen mögen. Alsdann giebt es — wie
weiland in den vielen Jahrhunderten des sinkenden oströmischen Reiches
— für edle und stolze Gemüther keine Freude des Lebens, keine Vergütung
der Lebensmühe mehr. Stufenweise wird der Verfall uns zum Loose der