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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

17071. Teil 4 = 5. - 6. Schulj - S. 263

1913 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
263 wieder herbei, schadlos, schräge gleiten die langen Wellen die schräge Böschung hinauf, die Menschen schütteln sich den Gischt von den Kleidern. Sie lachen nicht, sie weinen auch nicht vor Freude; sie sind in dem langen Kampfe ein hartes Geschlecht ge- worden, sie haben etwas Übermenschliches bekommen, sie können nicht mehr loben und danken, . . . das ist ihr Fehler, ihre Sünde bis auf den heutigen Tag. 5. Nur Martje, die Junge, die Weiche — den Kopf vorgestreckt, das flatternde Kopftuch in der Hand, . . . der Sturm spielte mit ihrem nassen Haar, ... so steht sie auf dem Deich und sieht mit großen, fragenden Augen auf das wilde Wasser zu ihren Füßen. „Guten Abend, Martje!“ „O Hans, was nun?“ „Was hast du die Hände gefaltet, Martje?“ „O, weil doch der Deich hält!“ „So? Bloß darum? So komm!“ Und sie gehen zusammen den Deich hinunter, zwei stattliche, hohe Gestalten: Ihre Nachkommen sitzen noch heute auf derselben Werft, auf der Hans und Martje sich einst ihr Nest bauten. Das sind gerade 500 Jahre her . . . Inzwischen verwitterte der gelbe Sand der Düne und überzog sich mit einem Kleide, mit einem billigen Kleide; denn der Sand ist arm, . . . aber mit einem schönen Kleide; denn die Dünen sind eitel: mit tiefdunklem Heidekraut, helle Ginster hineingewebt. Hier und da wächst aus dem dürren Frdreiche des Abhanges eine kümmer- liche Eiche oder eine bescheidene Weißbirke, mehr Gestrüpp als Baum; aber oben auf dem Kücken haben sich Lärchen und Tannen angepflanzt, von selbst, nicht durch Menschenhand. Anfangs wohl kümmerliche, niedrige Bäumchen, aber im Laufe der Zeit, der Jahr- hunderte, hat sich durch jährlichen Nadelfall und Baumsturz ein wenig Waldesboden gebildet, und auf dem fruchtbaren Grabe der Vorfahren waren die Nachkommen besser fortgekommen. Freilich noch immer unansehnliche, schlechte Stämme, über welche der Förster des Binnenlandes verächtlich hinwegsieht, aber Stämme, wie der Landmann sie braucht, wenn er seine Koppeln einfriedigt und Heckpfähle einrammt und die hochgelegten Garben auf dem Ernte- wagen mit übergelegtem, niedergebundenem Balken festhalten will. Gustav Frenssen.

17072. Teil 4 = 5. - 6. Schulj - S. 266

1913 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
266 2. Zu Seen dieser Art stehen in einem gewissen Gegensatz die- jenigen, die ganz oder doch zum großen Teil von waldbedeckten Höhen umschlossen sind. Zwar fehlen hier schroff abstürzende Felswände, und auch die spitzen, hohen Tannenabhänge des Schwarzwaldes oder selbst Thüringens kennt man hier nicht. Die Tanne ist überhaupt nur selten, und alle Höhen, denen man begegnet, sind nur sanft ge- schwungene, gestreckte Hügel. Aber an ihnen steigen senkrecht, glatt und astlos die weißgrauen Stämme der Buchen empor, Säulen gleich, und wölben über sie die gemeinsame Krone, auch „eine Art Wald über dem Walde". Die Gipfellinie des Waldes folgt dem natürlichen Wellengang des Hügels, und von dort her senkt sich in runden Wöl- bungen das grüne Dach herab, bis es mit seinem schönsten Laube in die Fluten taucht. Welch prächtige Waldhallen solch ein Abhang bildet, wie üppig hier in feuchter Kühle Waldmeister, Orchideen und Farn- kraut gedeihen, zuweilen dem Waldinnern einen Zug tropischer Fülle leihend, das sieht man so recht an den Ufern des Dieksees, wo das reizende Gremsmühlen, des Kellersees, wo Malente liegt und das schöne Prinzenholz. 3. Nirgends aber ist diese Eigenart schleswig-holsteinscher See- ufer vollkommener ausgebildet als am Uglei, jenem prachtvollen See, „der wie ein Schild aus Edelstein im dunklen Kranze des Waldes ruht". Hier schließen sich die hohen, grünen Mauern des Waldabhanges um den geräumigen Spiegel des Wassers fest zusammen und geben mit ihrer weichen Hülle dem Ganzen das Gepräge unnahbarer Weltabge- schiedenheit. . . Ich weiß indessen nicht, wer diesem Prachtsee den Ruf der Unheimlichkeit zugezogen hat, den er in keiner Weise verdient. Im Herbststurm treibt er freilich auch wie andere Gewässer dunkle Wogen, und seine Waldungen verfärben sich; im Winter friert er natürlich zu, dann liegt er kahl und tot. Allein solange der Sommer währt, ist er mit seinem leichten Wellenschläge und seinen prangenden Ufern ein Bild des Lebens und der Fruchtbarkeit, der Kraft und der Fülle, und im Frühling, wenn sich die Buchenhöhen in jenes unvergleichlich frische, seidene Grün kleiden, das in unseren Landen das eigentliche Zeichen des Frühlings ist, wenn Anemonen, Waldmeister und Mai- blumen alle Hänge bedecken und auf der hellen Flut Wasserrosen sich wiegen, dann gewährt er ein landschaftliches Gemälde von strahlender Frische und Heiterkeit. Wenn aber um die Zeit der Pfingsten jene weißen Rosen sich auftun und der Vollmond bricht durch die Buchen- zweige, flimmerndes Licht und schwankende Schatten über alle Wege am Ufer, milden, klaren Glanz über die Fluten breitend, littb du lösest den Kahn, der unter den überhängenden Zweigen versteckt am Uferrande ruht, und ruderst hinaus in die Mitte des Sees: Nicht aus

17073. Teil 4 = 5. - 6. Schulj - S. 282

1913 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
282 das Jnselchen herläuft. Obstbüume und Düngerhaufen, Blumenbeete und Fischkasten teilen sich im übrigen in das Gebiet und geben eine Fülle der reizendsten Bilder. 6. Das Wohnhaus ist jederzeit ein Blockhaus mit kleinen Fenstern und einer tüchtigen Schilsdachkappe; das ist das Wesentliche. Seine Schön- heit aber besteht in seiner reichen und malerischen Einfassung von Blatt und Blüte: Kürbis rankt sich auf, und Geißblatt und Winde schlingen sich mit allen Farben hindurch. Endlich zwischen Haus und Ufer breitet sich ein Grasplatz aus, an den sich ein Vrückchen oder ein Holzsteg schließt, und um ihn herum gruppieren sich die Kähne, kleiner und größer, immer aber dienstbereit, sei es, um einen Heuschober in den Stall zu schaffen 187. Eine Kammwanderung im Riesengebirge. 1. In aller Herrgottsfrühe wanderten wir an einein schönen Sommermorgen die Straße von Hirschberg nach Warmbrunn hinaus, um der bisher ungeschauten Welt des Riesengebirges zuzustreben. Noch verwehrte uns eine neidische Wolkenwand den Blick auf die ersehnten Berge, und der trostlos graue Himmel ließ an Einförmigkeit nichts zu wünschen übrig. Als wir aber nach dreistündigem Marsche unser erstes Reiseziel, den Kochelfall, erreicht hatten, da erglänzte die herr- liche Morgensonne, die je die Gipfel des ragenden Getanns vergoldet und ihre funkelnden Strahlen in den in allen Farben schimmernden Tropfenregen des Falles getaucht hatte. In keckem Sprunge rauscht hier das frische Bergkind über einen zehn Meter hohen Felsen hinab in ein tiefgrünes Wasserbecken. 2. Hierauf ging's nun durch den taufrischen Wald, an der heiter plaudernden Kochel entlang, der freien Höhe des Gebirges entgegen. Nachdeni wir den Bannwald durchschritten hatten, jene oberste Wald- zone, die das ganze Gebirge umgürtet und den Tälern Schutz gegen Lawinen und Erdrutsche gewährt, grüßte uns von grasiger Lehne die an der Grenze des Knieholz gelegene Alte Schlesische Baude. Den Übergang vom Fichtenhochwalde zum Knieholze bilden eigen- artige Baumgestalten. Es sind alte, oft hundertjährige Fichten, die hart über dem Boden ihre Äste entsenden, selten mehr als manns- hoch sind und wie in trotziger Klage ihre kahlen, vom Sturme zer- fetzten Wipfel gen Himmel strecken. Doch die allgütige Mutter Natur entschädigte auch diese ihre Stiefkinder. Liebevoll schmückte sie die kahlen Zweige mit lang wehenden Flechten, den „Rübezahlsbärten", und umbettete ihren Fuß mit schwellenden Moospolstern. Das Knie- holz verstand es besser, sich den rauhen Mächten des Gebirges zu

17074. Teil 4 = 5. - 6. Schulj - S. 329

1913 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
329 Cannes ist ein vielbesuchter Luftkurort und namentlich im Winter von zahlreichen Engländern bewohnt. Wie halb vergraben liegen in den üppigen Gärten die schmucken Villen und großartigen Logier- hänser. Von den mit Orangen, Wein, Rosen, Jasmin oder Gemüsen bepflanzten, zum Teil künstlichen Bergterrassen schaut man hinab auf die düstere Insel St. Marguerite. 3. Das schöne Cannes vertauschen wir bald mit Nizza, der Nosen- stadt der französischen Riviera. Nizza la Bella nennen sie die Ita- liener, die früher, ehe das Gebiet an Frankreich kam, hier heimat- berechtigt waren. Auch in nördlichen Gegenden ist man gewöhnt, Nizza als den Inbegriff des Schönen zu fassen, und will inan eine Stadt als eine besonders schöne bezeichnen, so belegt man sie mit jenem klangvollen Namen. So ist Honnef a. Rh. das rheinische Nizza und Molde die norwegische Rosenstadt. Einen schönen Überblick über die Rivierastadt bietet der Schloßberg. Wie ein riesiges Ohr liegt das wunderbare Bild Nizzas vor uns, von einer doppelten Umwallung von Bergen umgeben, die die kalten Winde abhalten und wie ein Windschirm die warmen Südwinde sammeln. Die Stadt selbst zerfällt in die ausgedehnte Neustadt mit ihren schönen Alleen, prächtigen Gärten und Landhäusern und in den kleinen Bezirk der engen und schmutzigen Altstadt. Während in jener der ganze Luxus der reichen Welt an uns vorüberrauscht, öffnet sich uns in dieser ein Blick in die Armut des niederen Volkes. Besonders der Fisch- und der Blumen- markt führen uns die arme Bevölkerung vor Augen, aber auch ein Stück interessanten Volkslebens. 4. Von Nizza führt der berühmte Weg über die Corniche, den alle, die ihn wandern, immer wieder von neuem Preisen, in halber Höhe der felsigen Ufer an dem Meere vorbei. Die Pracht der Pflanzen- welt wetteifert mit der des Felsengebäudes der Landschaft und mit dem großartigen Anblicke des Meeres. Fast ebenso schön ist der Weg unten am Saume des Meeres vorbei, wo das Ohr dem Wogenschlage lauscht, während der Blick zu den gigantischen Felsgebilden und zu den Gärten und Villen hinauflugt. Endlich liegt das Ziel unserer Wanderung vor uns, Monte Carlo, das auf vorspringenden Felsen, gekrönt von den trotzigen Mauern des alten Schlosses, weit in das Wogenbett des Meeres hinausragt. X Heinrich Kerp. 220. Die Tauben auf dem Markusplatz in Venedig. 1. Warst du schon einmal in Venedig? Wenn du es warst, dann wirst du dich sicher mit Vergnügen an die Taubenscharen des Markusplatzes erinnern. Kaum bist du, vom Führer vorsorglich mit einem erbsengefüllten

17075. Teil 1 - S. 52

1889 - : Velhagen & Klasing
52 langen Eselsohren hervorguckten, zu kehren, trieb er sein Langohr mit Schlägen in den Stall zurück. 86. Der Wald. (O. Schulz.) Ein Ivald ist ein großes Feld, das mit wilden Bäumen bewachsen ist. Es giebt Wälder, die viele Weilen lang sind. In manchen Wäl- dern liegen ganze Dörfer und Städte. In den Wäldern wachsen mancherlei Bäume, am häufigsten Eichen, Buchen, Fichten und Tannen. Einige Bäume haben Laub oder schöne grüne Blätter, z. B. die Eiche, die Buche, die Birke und die Linde; darum nennt man sie Laubholz; andere Bäume, z. B. die Fichte, die Tanne und die Dieser, haben statt der Blätter spitzige Nadeln, darum nennt man sie Nadelholz. Das grüne Laub der Eichen und Buchen sieht wohl schöner aus, als die Nadeln der Dieser, der Fichte und der Tanne; aber das Laubholz verliert im gerbst seine Blätter, das Nadel- holz behält seine Nadeln auch im Winter. In den Wäldern leben auch viele Tiere. Da sind zuerst auf den Bäumen und in dem Gesträuch mancherlei Bögel Einige Bögel, z. B. die Nachtigall, der Fink, der Hänfling, singen gar schön; darum nennt man sie Singvögel. Andere Bögel leben vom Raube, z. B. der Adler, der lhabicht und die Weihe; darum nennt man sie Raubvögel. In den Wäldern leben auch viele vierfüßige Tiere, der chirsch mit dem prächtigen Geweih, das Mchtige Reh, das wilde Schwein, der furchtsame lhafe, der listige Fuchs und der gierige Wolf. Der lhirfch, das Reh, das wilde Schwein und der bfafe nähren sich von pflanzen, Gras und Dräutern. Der Fuchs begnügt sich nicht mit pflanzen und Dräniern; wenn er kann, so würgt er auch Daninchen, junge lhasen, Hühner, Enten und Gänse. Der Wolf raubt Lämmer, Echase und Ziegen, und wenn es ihm an anderer Nahrung fehlt, fällt er sogar den Wenschen an. Im Walde wohnt auch der Jäger. Er trägt eine Büchse auf der Schulter und hat zur Seite den Jagdhund. Der Jäger richtet die bsunde so ab, daß sie das Wild verfolgen. Wenn es ihin nahe konnnt, so legt er die Büchse an und erschießt es, das große Wild mit einer Dugel, das kleinere mit Schrot oder kleinen Dugeln von Blei. Das Fleisch der chirsche und Rehe, der wilden Schweine und der liasen heißt Wildbret und ist eine angenehme Speise.

17076. Viertes, fünftes und sechstes Schuljahr - S. 227

1912 - Halle a.S. : Schroedel
227 134. Drei Harzbäche. h Von dem Brocken niedersteigend will zu Tal die Bode gehn; Felsenwände, starr und schweigend, sieht sie sich entgegenstehn. Doch zu halten nicht vermögen jene sie, so stark sie sind: Alles, was sich stellt entgegen, bricht sie durch, ein Biesenkind. 2. Ilse ist, so hör' ich sagen, einer Königstochter gleich; wo die wilden Vöglein schlagen, ist ihr lustig Königreich. Und sich spielend zu ergötzen in der warmen Sonne Strahl, springt mit übermütigen Sätzen durch den Bergwald sie ins Tal. 3. Doch die Selke, gar bescheiden wandelt sie durch Wiesengrund; Blumen, die sie lieblich kleiden, windet sie zum Kranze bunt. Und so geht sie, Freude bringend, ihres Weges still und stet, wie, halblaut ein Liedchen singend, durch das Tal ein Mägdlein geht. — Johannes Trojan. 135. Wanderung im Riesengebirge bei Nebel. 1. Als ich die Neue Schlesische Baude erreichte, war die Luft ziemlich klar und nur über die Ferne ein leichter Dunst gebreitet. Nach genügender Stärkung machte ich mich wieder aus, um den kleinen Seitenabstecher nach dem Pferdekopfe zu machen und das weitausgedehnte Schreiberhau in seiner ganzen Ausdehnung zu geniesten. Die Aussicht war ziemlich ver- schleiert; aus dem weißlichen Grün der Täler schimmerten die Häuser wie verschwommene Punkte hervor, und das ferne Hirschberger Tal war ein unkenntlicher Dämmer. Um den Gipfel des Reifträgers hatten sich Wolken gelagert. Auf dem Rückmärsche nach dem eigentlichen Dammwege verfiel ich einem Irrtum, dessen Opfer wohl schon mancher gewesen ist. Man konnte eine so beträchtliche Ecke abschneiden, wenn man „quer" über das wiesenartige, mit einzelnen Steinblöcken und Gruppen von Krumm- holzkiefern bedeckte Land ging. Zuerst machte es sich auch ganz gut, aber bald ward der Boden sumpfiger, zwischen den einzelnen mit Krummholz bewachsenen Stufen stand das Wasser, und leises Quellgeriesel tönte über- all. Ringsherum machten sich die Wasserpieper vernehmlich, jene ange- nehmen Singvögel, die erst vom Gebiet des Krummholzes ab die Gebirge bewohnen. Es klang, als machten sie sich über mich luftig. 2. Plötzlich war die Sonne fort, und leise und geisterhaft schwebte ein sanfter Nebel herbei, im Nu die Welt in Schleier hüllend. Ich machte, 15*

17077. Viertes, fünftes und sechstes Schuljahr - S. 306

1912 - Halle a.S. : Schroedel
306 Dahinsterben! Wunschlos neigte sie sich zur Erde, von der Sichel zu Tode gebracht. Wußte sie doch, daß sie Frucht getragen hatte, aus der nach des Winters Nacht im nächsten Frühling neues Leben emporkeimen würde, neue weiche, grüne Blätter, neues Blühen und Freuen. Bruno Manuel. 183. Das Kornfeld. 1. Wer zwischen Kornfeldern ausgewachsen ist, der vergißt ihr Rauschen und Wiegen und Wogen sein lebelang nicht. Sie sind gleichsam trockene Meere, in deren Fluten der Hase und das Rebhuhn untertaucht, und über dem statt schreiender Möwen singende Lerchen schweben. Hat das Kornfeld nun die Einförmigkeit und den gleichmäßigen Wogenschlag des Meeres, so birgt es gleich diesem auch Reichtum und Schönheit in sich. Lauter Brot ist es, das in ihm Wellen schlägt, und bei näherer Betrachtung wird das fortwährende Einerlei schlanker Ähren durch manches anmutige Zwischen- spiel unterbrochen. Die Kornblume, der Rittersporn, die rote Rade und der Feldmohn schimmern leuchtend aus dem einförmigen Ährenwerke her- vor. Und wie niedliche Wendeltreppen baut nicht die Ackerwinde mit den weißen, rosa angehauchten Blüten, wenn sie sich zierlich an einem Halme bis zur Ähre emporringelt! Niedrig auf dem Boden treibt sich ein zahl- reiches Geschlecht winziger Pflänzchen umher, die man erst recht zu Gesicht bekömmt, wenn das Korn abgemäht ist, eine wunderliche, allerliebste Stoppelgesellschaft. Da sind winzige Stiefmütterchen mit feinen, blaßgelben Gesichtern, Ackervergißmeinnichte, so klein und zierlich daß sie als Er- innerungszeichen gar nicht mehr zu gebrauchen sind, außerdem allerlei Kriech- werk mit weißen, blauen und leuchtend roten Sternchen. Diese bunte Herr- lichkeit, die dem Städter Ausrufe des Entzückens entlockt, ist dem Land- bebauer lästiges Unkraut, das er gern mit Stumpf und Stiel vertilgen möchte. Sein größter Stolz ist ein ganz reines Feld, auf dem nichts weiter wächst als die körnerreichen Ähren, und zwar möglichst dicht. 2. Welch ein geschäftiges kleines Volk treibt sich zwischen den Halmen herum! Ist nicht das Schwirren der Grillen und das Wetzen der Heu- springer untrennbar von einem Kornfelde? Obgleich die Natur dem Heu- springer eine große Beweglichkeit verliehen hat, so ist sein Benehmen, wenn er an einem Halme kriecht, doch äußerst würdevoll und bedächtig. Plötzlich jedoch macht er einen ungeheuern Satz und sitzt dann an einem andern schwankenden Stengel mit einer so ernsthaften Miene da, als ob er es gar nicht gewesen sei. Mit diesem spaßhaften Beinkünstler ist die verdrießliche Grille verwandt, die ein kleines Erdloch bewohnt und im Sonnenscheine gern aus ihrer Haustür guckt und Musik macht. 3. Besonders lebhaft geht es auf dem schmalen Feldraine zu, wo allerlei vergnügliche Blumen, die niemals im Kornfelde selbst sich vor-
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